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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Zusammenfassung der Argumente Ijobs: 33,1–13

1 Du aber, Ijob, hör doch auf meine Rede, / all meinen Worten leih dein Ohr!

2 Siehe doch, ich habe meinen Mund geöffnet, / schon spricht am Gaumen meine Zunge.

3 Aus aufrichtigem Herzen kommen meine Worte, / lautere Weisheit reden meine Lippen.

4 Gottes Geist hat mich erschaffen, / der Atem des Allmächtigen mir das Leben gegeben.

5 Wenn du kannst, erwidere mir! / Leg es mir vor und stell dich!

6 Schau, ich bin wie du vor Gott, / auch ich bin nur aus Lehm geformt.

7 Siehe, Furcht vor mir braucht dich nicht zu erschrecken, / Druck von mir nicht auf dir lasten.

8 Jedoch, du sprachst vor meinen Ohren / und ich vernahm der Worte Laut:

9 Rein bin ich und ohne Sünde, / makellos und ohne Schuld.

10 Seht, Vorwürfe sucht er gegen mich zu finden, / er sieht mich an als seinen Feind.

11 Meine Füße legt er in den Block, / er überwacht alle meine Pfade.

12 Sieh, da bist du nicht im Recht, sage ich dir, / denn Gott ist größer als der Mensch.

13 Warum hast du mit ihm gestritten, / dass er auf deine Worte keine Antwort gibt?

Gottes vielfältige Zeichen: 33,14–33

14 Denn einmal redet Gott / und zweimal, man achtet nicht darauf.

15 Im Traum, im Nachtgesicht, / wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, / im Schlummer auf dem Lager,

16 da öffnet er der Menschen Ohr / und schreckt sie auf durch Warnung,

17 um von seinem Tun den Menschen abzubringen, / den Hochmut aus dem Manne auszutreiben,

18 seine Seele vor dem Grab zu retten, / sein Leben davor, in den Todesschacht hinabzusteigen.

19 Er wird gemahnt durch Schmerz auf seinem Lager / und ständig ist Kampf in seinen Gliedern.

20 Am Brot verspürt sein Leben Ekel / und seine Seele an der Lieblingsspeise.

21 Es schwindet sein Fleisch, man sieht es nicht mehr. / Abgemagert bis auf die Knochen, / die man sonst nicht sieht.

22 Dem Grabe nähert sich seine Seele, / sein Leben den Todesboten.

23 Wenn dann ein Engel ihm zur Seite steht, / ein Mittler, einer von den Tausenden, / dem Menschen zu verkünden, was recht ist,

24 wenn dieser sich seiner erbarmt und spricht: / Erlös ihn, dass er nicht ins Grab hinabsteige, / Lösegeld habe ich für ihn gefunden!,

25 dann blüht sein Fleisch in Jugendfrische, / zu den Tagen seiner Jugend kehrt er zurück.

26 Betet er zu Gott, so ist er ihm gnädig, / er darf sein Angesicht schauen in festlichem Jubel. / Dem Menschen gibt er seine Gerechtigkeit wieder.

27 Er singt bei den Menschen und spricht: / Gesündigt hatte ich und das Recht verkehrt; / doch hat er mir nicht mit Gleichem vergolten.

28 Losgekauft hat er meine Seele vor dem Abstieg ins Grab, / mein Leben darf schauen das Licht.

29 Sieh, alles das pflegt Gott zu tun, / zweimal, ja dreimal mit dem Menschen,

30 um fernzuhalten seine Seele von dem Grab, / um ihm zu leuchten mit dem Licht des Lebens.

31 Merk auf, Ijob, hör mich an, / schweig still, dass ich rede!

32 Hast Worte du bereit, entgegne mir! / Sprich nur; denn gern gebe ich dir Recht.

33 Wenn aber nicht, hör du mich an! / Schweig still, damit ich dich Weisheit lehre!

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Du aber, Hiob, höre doch meine Reden, und all meine Worte nimm zu Ohren!

2 Sieh doch, ich habe meinen Mund geöffnet, meine Zunge redet in meinem Gaumen.

3 Geradheit meines Herzens – {das} sind meine Worte, und lauter künden meine Lippen Erkenntnis.

4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Atem des Allmächtigen belebt mich.

5 Wenn du kannst, gib mir Antwort, bring {sie} vor, stelle dich vor mich hin!

6 Siehe, ich bin vor Gott so viel wie du[8]o. ich stehe zu Gott so gut wie du, vom Lehm {nur} abgekniffen bin auch ich.

7 Siehe, Angst vor mir[9]Manche lesen mit anderer Vokalisierung: Siehe, mein Arm braucht dich nicht zu erschrecken, und mein Drängen[10]o. meine Hand wird nicht schwer auf dir lasten.

Abwehr der Anklagen Hiobs gegen Gott – Gottes Zucht zum Heil der Seele – Aufforderung zur Stellungnahme oder zum Zuhören

8 Du sagtest doch vor meinen Ohren – und den Laut {deiner} Worte höre ich {noch}  –:

9 Lauter bin ich, ohne ein Vergehen[11]o. ohne {Treue} bruch. Rein bin ich und habe keine Schuld.

10 Siehe, er erfindet Anlässe zum Widerstand gegen mich, er hält mich für seinen Feind.

11 Er legt meine Füße in den Block, überwacht alle meine Pfade.  –

12 Siehe, darin bist du nicht im Recht[12]o. bist du nicht gerecht, antworte ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch.

13 Warum rechtest du mit ihm, weil er auf all seine Worte[13]d. h. auf die Worte des Menschen; andere üs. mit Textänderung: auf deine Worte keine Antwort gibt?

14 Doch auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite[14]o. Einmal redet Gott und ein zweites Mal, und man wird es nicht gewahr.

15 Im Traum, in der nächtlichen Vision, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, im Schlummer auf dem Lager,

16 dann öffnet er das Ohr der Menschen und bestätigt[1]w. versiegelt die Warnung für sie[2]Andere üs. mit Textänderung: und schreckt sie durch Warnung auf,

17 um den Menschen von {seinem} Tun abzuwenden und den Hochmut vom Mann abzuhauen[3]T. ; Mas. T. : um den Hochmut vor dem Mann zu bedecken,

18 um seine Seele zurückzuhalten von der Grube und sein Leben davon, in den Spieß zu rennen.

19 Auch wird er gezüchtigt durch Schmerzen auf seinem Lager, und ununterbrochen {währt} der Streit in seinen Gebeinen.

20 Und sein Leben verabscheut das Brot und seine Seele die Lieblingsspeise.

21 Sein Fleisch vergeht, ist unansehnlich, und fleischlos sind seine Knochen, die {sonst} nicht zu sehen waren.

22 Und seine Seele nähert sich der Grube und sein Leben den Todesboten[4]w. den Tötenden.

23 Wenn er da einen Engel bei sich hat, einen Mittler[5]o. Fürsprecher, einen von den Tausend, der dem Menschen seine Pflicht mitteilen soll[6]o. einen von den Tausend, die dem Menschen das für ihn Rechte mitteilen sollen,

24 so wird der sich über ihn erbarmen und sprechen: Befreie ihn, damit er nicht in die Grube hinabfährt! Ich habe Lösegeld {für ihn} gefunden.

25 Sein Fleisch wird frischer sein als in der Jugendkraft[7]Die Üs. ist unsicher; deshalb lesen andere: Sein Fleisch wird fett sein vor Jugend; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jugend.

26 Er wird zu Gott flehen, und der wird ihn gnädig annehmen[8]o. wird an ihm Gefallen haben, und er darf sein Angesicht schauen mit Jubel; und Gott[9]w. er wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben.

27 Er wird vor den Menschen singen und sagen: Ich hatte gesündigt und das Rechte verkehrt, und er hat mir nicht vergolten[10]T. ; Mas. T. : und es genügte mir nicht.

28 Er hat meine Seele erlöst vor dem Abstieg in die Grube, und mein Leben darf das Licht schauen.

29 Siehe, das alles tut Gott zweimal, dreimal mit dem Mann,

30 um seine Seele von der Grube zurückzuholen, damit er vom Licht des Lebens erleuchtet wird.

31 Merke auf, Hiob, höre mir zu! Schweige, und ich will reden!

32 Wenn du Worte hast, erwidere mir {etwas} ! Rede nur, denn ich wollte dir gern recht geben[11]o. es gefiel mir, dich für gerecht zu erklären!

33 Wenn {aber} nicht, höre du mir zu! Schweige, und ich werde dich Weisheit lehren!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gott schweigt nicht!

1 Du aber, Ijob, hör mir bitte zu und achte auf die Worte, die ich sage.

2 Ich möchte meine Rede jetzt beginnen.

3 Mit ruhigem Gewissen spreche ich, die reine Wahrheit kommt von meinen Lippen.

4 Von Gottes Geist bin ich geschaffen worden; sein Atem war’s, der mich ins Leben rief.

5 Du darfst mir widersprechen, wenn du kannst. Bring alle deine Gegengründe vor!

6 In Gottes Augen sind wir beide gleich, auch mich hat er aus Lehm geformt wie dich.

7 Du brauchst dich also nicht vor mir zu fürchten, ich setze dich bestimmt nicht unter Druck.

8 Nun denn, ich selber hab dich sagen hören – den Klang der Worte hab ich noch im Ohr:

9 ›Ich weiß von keiner Schuld und keinem Unrecht, unschuldig bin ich, frei von jedem Tadel.

10 Doch Gott erfindet immer neue Gründe, damit er mich als Feind behandeln kann.

11 Er lässt nicht zu, dass ich mich frei bewege, argwöhnisch überwacht er jeden Schritt. ‹

12 Ich muss dir sagen, Ijob, du hast unrecht. Mit Menschenmaß lässt Gott sich niemals messen!

13 Was hast du ihm denn letztlich vorzuwerfen? Dass er zu allen deinen Fragen schweigt?

14 Gott redet doch! Er tut es immer wieder, mal sanft, mal hart – man achtet nur nicht drauf!

15 Zur Nachtzeit, wenn die Menschen ruhig schlafen, in tiefem Schlummer auf den Betten liegen, dann redet Gott durch Träume und Visionen.

16 Er öffnet ihre Ohren, dass sie hören; mit Nachdruck warnt er sie vor ihrem Tun,

17 damit er sie von ihrer Bosheit abbringt und ihnen jeden Grund nimmt, stolz zu sein.

18 So rettet er ihr Leben vor dem Grab und hindert sie, in seinen Speer zu laufen.

19 Gott mahnt die Menschen auch durchs Krankenlager, wenn jemand Schmerz in allen Gliedern fühlt.

20 Du magst kein Essen sehn vor lauter Ekel, sogar beim Leibgericht packt dich der Brechreiz.

21 Zusehends nimmst du ab, dein Fleisch verschwindet, sodass man alle Knochen zählen kann.

22 Dem Rand des Grabes kommst du immer näher, schon will der Tod nach deinem Leben greifen.

23 Vielleicht kommt dann ein Engel dir zu Hilfe, nur einer von den tausend Gottesboten, die kundtun, was für Menschen richtig ist.

24 Vielleicht erbarmt der Engel sich und sagt: ›Lass ihn noch nicht ins Grab hinunterfahren! Ich hab das Lösegeld für ihn bekommen!‹

25 Dann wird dein Körper wieder frisch und stark, genauso wie in deiner Jugendzeit.

26 Dann betest du zu Gott und wirst gehört; voll Freude trittst du hin vor deinen Herrn, der dich nun wieder angenommen hat.

27 Vor aller Welt bekennst du dann voll Dank: ›Gesündigt hatte ich, das Recht verdreht, doch Gott hat mir die Schuld nicht heimgezahlt.

28 Vom Rand des Grabes hat er mich gerettet und mir erlaubt, dass ich am Leben bleibe. ‹

29 Gott tut dies alles immer, immer wieder; so handelt er im Leben jedes Menschen,

30 um ihn vom sicheren Grab zurückzubringen und ihm die Lebensfreude zu erhalten.

31 Du, Ijob, achte gut auf meine Worte! Bleib still und lass mich weiter zu dir reden!

32 Doch wenn du etwas einzuwenden hast, dann sprich; ich gäbe dir so gerne recht.

33 Wenn nicht, dann schweig und hör mir weiter zu, dass ich dir zeigen kann, was Weisheit ist. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Höre doch, Hiob, meine Rede und merke auf alle meine Worte!

2 Siehe, ich tue meinen Mund auf, und meine Zunge redet in meinem Munde.

3 Mein Herz spricht aufrichtige Worte, und meine Lippen reden lautere Erkenntnis.

4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben.

5 Kannst du, so antworte mir; rüste dich gegen mich und stelle dich.

6 Siehe, vor Gott bin ich wie du, und aus Lehm bin auch ich gemacht.

7 Siehe, du brauchst vor mir nicht zu erschrecken, und mein Drängen soll nicht auf dir lasten.

8 Du hast geredet vor meinen Ohren, den Ton deiner Reden höre ich noch:

9 »Ich bin rein, ohne Missetat, unschuldig und habe keine Sünde.

10 Siehe, Gott erfindet Vorwürfe wider mich, er betrachtet mich als seinen Feind;

11 er hat meine Füße in den Block gelegt und hat acht auf alle meine Wege. «

12 Siehe, darin hast du nicht recht, muss ich dir antworten; denn Gott ist mehr als ein Mensch.

13 Warum willst du mit ihm hadern, weil er auf Menschenworte nicht Antwort gibt?

14 Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man’s nicht.

15 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Menschen fällt, wenn sie schlafen auf dem Bett,

16 da öffnet er das Ohr der Menschen und schreckt sie auf und warnt sie,

17 damit er den Menschen von seinem Vorhaben abwende und von ihm die Hoffart tilge

18 und bewahre seine Seele vor dem Verderben und sein Leben vor des Todes Geschoss.

19 Auch warnt er ihn durch Schmerzen auf seinem Bett und durch heftigen Kampf in seinen Gliedern,

20 dieses Leben verleidet ihm das Brot, seiner Kehle die Lieblingsspeise.

21 Sein Fleisch schwindet dahin, dass man’s nicht ansehen kann, und seine Knochen stehen heraus, dass man lieber wegsieht;

22 so nähert er sich der Grube und sein Leben den Toten.

23 Kommt dann zu ihm ein Engel, ein Mittler, einer aus tausend, kundzutun dem Menschen, was für ihn recht ist,

24 so wird er ihm gnädig sein und sagen: »Erlöse ihn, dass er nicht hinunterfahre zu den Toten; denn ich habe ein Lösegeld gefunden.

25 Sein Fleisch blühe wieder wie in der Jugend, und er soll wieder jung werden. «

26 Er wird Gott bitten und der wird ihm Gnade erweisen und wird ihn sein Antlitz sehen lassen mit Freuden und wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben.

27 Er wird vor den Leuten lobsingen und sagen: »Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt, aber es ist mir nicht vergolten worden.

28 Gott hat mich erlöst, dass ich nicht hinfahre zu den Toten, sondern mein Leben das Licht sieht. «

29 Siehe, das alles tut Gott zwei- oder dreimal mit einem jeden,

30 dass er sein Leben zurückhole von den Toten und erleuchte ihn mit dem Licht der Lebendigen.

31 Merk auf, Hiob, und höre mir zu und schweige, damit ich reden kann!

32 Hast du aber etwas zu sagen, so antworte mir. Sage an, ich will dir gern recht geben!

33 Hast du aber nichts, so höre mir zu und schweige; ich will dich Weisheit lehren.

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