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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

ERSTE REDE ZOFARS: 11,1–20

Größe Gottes: 11,1–12

1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach:

2 Soll dieser Wortschwall ohne Antwort bleiben / und soll der Maulheld recht behalten?

3 Bringt dein Geschwätz Männer zum Schweigen, / darfst du spotten, ohne dass einer dich beschämt?

4 Du sagtest: Rein ist meine Lehre / und lauter war ich stets in deinen Augen.

5 O, dass Gott doch selber spräche, / seine Lippen öffnete gegen dich.

6 Er würde dich der Weisheit Tiefen lehren, / dass sie wie Wunder sind für den klugen Verstand. / Du würdest erkennen, dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht.

7 Die Tiefen Gottes willst du finden, / bis zur Vollkommenheit des Allmächtigen vordringen?

8 Höher als der Himmel ist sie, was machst du da? / Tiefer als die Unterwelt, was kannst du wissen?

9 Weiter als die Erde ist ihr Maß, / breiter ist sie als das Meer.

10 Wenn er daherfährt und gefangen nimmt, / wenn er zusammentreibt, wer hält ihn ab?

11 Denn er kennt die falschen Leute, / sieht das Unrecht und nimmt es wahr.

12 Kommt denn ein Hohlkopf zur Besinnung, / wird ein Wildesel als ein Mensch geboren?

Aufgabe des Menschen: 11,13–20

13 Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm ausbreitest -

14 wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entferne es / und lass nicht Schlechtigkeit in deinen Zelten wohnen! -,

15 dann kannst du ohne Makel dein Angesicht erheben, / fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten.

16 Dann wirst du auch das Ungemach vergessen, / du denkst daran wie an Wasser, das vorüberfloss.

17 Heller als der Mittag erhebt sich dann dein Leben, / die Dunkelheit wird wie der Morgen sein.

18 Du fühlst dich sicher, weil noch Hoffnung ist; / du schaust dich um und kannst sicher schlafen.

19 Du lagerst dich und niemand schreckt dich auf / und viele mühen sich um deine Gunst.

20 Doch der Frevler Augen verschmachten, / jede Zuflucht schwindet ihnen; / ihre Hoffnung ist, das Leben auszuhauchen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Erste Rede des Zofar: Widerspruch gegen Hiob – Mahnung zur rechten Schau und zur Demütigung vor dem allwissenden Gott

1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte:

2 Soll der Wortschwall nicht beantwortet werden[6]w. Soll die Menge der Worte nicht beantwortet werden. – Andere üs. in Anlehnung an LXX, Vulg. und die aram. Üs. : Sollte dem Wortgewaltigen nicht geantwortet werden, oder soll ein Schwätzer[7]w. ein Mann der Lippen recht behalten?

3 Soll dein Gerede Männer zum Schweigen bringen[8]o. in Anlehnung an die syr. Üs. : Vor dir allein sollen wohl Männer schweigen, dass du spotten kannst und niemand {dich} beschämt?

4 Und du sagtest: Meine Lehre ist lauter, und ich war rein in deinen Augen!

5 Aber – möge Gott doch reden und seine Lippen gegen dich auftun

6 und dir die Geheimnisse der Weisheit mitteilen, dass sie wie Wunder sind für {menschliche} Klugheit[9]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : dass {sie} das Doppelte ist für Umsicht! Und erkenne {doch} , dass Gott dir {viel} von deiner Schuld übersieht[10]w. dass Gott dir Vergessen gewährt von deiner Schuld!

7 Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmächtigen ergründen[11]o. bis zur äußersten Grenze des Allmächtigen gelangen?

8 Himmelhoch {sind sie}  – was kannst du tun? – tiefer als der Scheol – was kannst du erkennen?

9 Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer.

10 Wenn er vorüberzieht und festnimmt und {zum Gericht} versammelt, wer will ihm dann wehren?

11 Denn er erkennt die nichtswürdigen Männer, und er sieht Böses, ohne dass er {darauf} achten muss.[12]o. er sieht Böses, und er sollte es nicht beachten?

12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen und ein Eselhengst[13]o. ein Zebrahengst als Mensch geboren werden?

13 Wenn du dein Herz fest ausrichtest und deine Hände zu ihm ausbreitest –

14 wenn Böses in deiner Hand ist, so entferne es und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! –

15 ja, dann wirst du dein Gesicht erheben ohne Makel und wirst unerschütterlich[1]w. festgegossen sein und dich nicht fürchten.

16 Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst {an sie} denken wie an vorbeigeflossenes Wasser[2]w. wie Wasser vorbeifloss, wirst du gedenken,

17 und heller als der Mittag wird {dein} Leben aufgehen; mag es finster sein – wie der Morgen wird es werden.

18 Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Ausschau halten, in Sicherheit dich niederlegen.

19 Und du liegst da, und niemand wird dich aufschrecken, und viele werden deine Gunst suchen[3]w. dein Gesicht umschmeicheln.

20 Aber die Augen der Gottlosen werden versagen. Und {jede} Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist, die Seele auszuhauchen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der dritte Freund: Du bist schuldig, Gott ist im Recht!

1 Da sagte Zofar von Naama:

2 »Soll dieser Unsinn ohne Antwort bleiben? Hat einer recht, nur weil er dauernd redet?

3 Meinst du, dass dein Geschwätz uns mundtot macht, wir auf dein Spotten nichts erwidern können?

4 Du hast behauptet, was du sagst, sei wahr, vor Gottes Augen seist du ohne Schuld.

5 Ich wünschte nur, dass Gott jetzt selber spräche und dir darauf die rechte Antwort gäbe!

6 Er würde dir sein Handeln offenbaren, das unserm Wissen unbegreiflich ist. Dann würdest du sehr schnell zur Einsicht kommen, wie viel von deiner Schuld dir Gott erlässt.

7 Die Tiefen Gottes, kannst du sie ergründen? Kennst du die Größe des Gewaltigen ?

8 Gott reicht noch höher als der Himmelsdom, zu dessen Grenze du nie hingelangst. Gott reicht noch tiefer als die Totenwelt, von der du doch so gut wie gar nichts weißt.

9 Gott ist viel größer als die ganze Erde, viel breiter als das ganze weite Meer.

10 Holt er den Schuldigen vor sein Gericht, so gibt es niemand, der ihn daran hindert.

11 Er kennt die Taugenichtse und ihr Treiben, das Unrecht kann sich nicht vor ihm verstecken.

12 Jedoch ein Dummkopf kommt erst dann zur Einsicht, wenn wilde Esel zahm geboren werden!

13 Du, Ijob, musst dein Herz zu Gott hinwenden und deine Hände ihm entgegenstrecken.

14 Doch reinige sie erst von allem Unrecht und lass in deinem Haus nichts Böses zu.

15 Dann kannst du frei von Schuld den Blick erheben; dann stehst du fest und brauchst dich nicht zu fürchten.

16 Das Unheil, das dich traf, kannst du vergessen wie Wasserfluten, die verlaufen sind.

17 Dein Leben zeigt sich dann in neuem Licht und strahlt noch heller als die Mittagssonne; nach aller Dunkelheit kommt Morgenglanz.

18 Du lebst in Sicherheit, mit neuer Hoffnung; du bist beschämt, doch kannst du ruhig schlafen.

19 In deinem Frieden wird dich niemand stören, doch viele werden kommen, dir zu schmeicheln.

20 Den Bösen aber bleibt nur die Verzweiflung, sie suchen Zuflucht, ohne sie zu finden, und ihre einzige Hoffnung ist der Tod. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Zofars erste Rede

1 Da hob Zofar von Naama an und sprach:

2 Soll ohne Antwort bleiben, der viele Worte macht? Muss denn ein Schwätzer immer recht haben?

3 Müssen Männer zu deinem leeren Gerede schweigen, dass du spottest und niemand dich beschämt?

4 Du sprichst: »Meine Rede ist rein, und lauter bin ich vor deinen Augen. «

5 Ach dass Gott mit dir redete und täte seine Lippen auf

6 und zeigte dir die Tiefen der Weisheit – denn sie ist zu wunderbar für jede Erkenntnis –, damit du weißt, dass er noch nicht an alle deine Sünden denkt.

7 Meinst du, du kannst die Tiefen Gottes ergründen oder die Grenze des Allmächtigen erforschen?

8 Er ist höher als der Himmel: Was willst du tun?, tiefer als die Unterwelt: Was kannst du wissen?,

9 länger als die Erde und breiter als das Meer:

10 Wenn er daherfährt und gefangen legt und Gericht hält – wer will’s ihm wehren?

11 Denn er kennt die heillosen Leute; er sieht den Frevel und sollte es nicht merken?

12 Kann ein Hohlkopf verständig werden, kann ein junger Wildesel als Mensch zur Welt kommen?

13 Wenn aber du dein Herz auf ihn richtest und deine Hände zu ihm ausbreitest –

14 wenn Frevel in deiner Hand ist, entferne ihn, und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen –,

15 so könntest du dein Antlitz aufheben ohne Tadel und würdest fest sein und dich nicht fürchten.

16 Dann würdest du alle Mühsal vergessen und so wenig daran denken wie an Wasser, das verrinnt,

17 und dein Leben würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstre würde ein lichter Morgen werden,

18 und du könntest Zuversicht haben, weil es Hoffnung gibt, du wärest geborgen und könntest in Sicherheit schlafen,

19 würdest ruhen und niemand würde dich aufschrecken, und viele würden deine Gunst erbitten.

20 Aber die Augen der Frevler werden verschmachten, und sie werden nicht entrinnen können, und als ihre Hoffnung bleibt, das Leben auszuhauchen.

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