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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

IJOBS GEGENREDE: 12,1–14,22

Schweigen Gottes: 12,1–6

1 Da antwortete Ijob und sprach:

2 Wahrhaftig, ihr seid besondere Leute / und mit euch stirbt die Weisheit aus.

3 Ich habe auch Verstand wie ihr, / ich falle nicht ab im Vergleich mit euch. / Wer wüsste wohl dergleichen nicht?

4 Dem eigenen Freund werde ich zum Gespött, / ich, der Gott anruft, dass er mich hört. / Zum Gespött wird der Gerechte, der Schuldlose.

5 Dem Unglück Hohn! So denkt, wer ohne Sorge ist, / wer fest sich weiß, wenn Füße wanken.

6 In Ruhe sind der Gewaltmenschen Zelte, / voll Sicherheit sind sie, die Gott erzürnen, / die wähnen, Gott in ihre Hand zu bringen.

Gottes unbegreifliches Walten: 12,7–25

7 Doch frag nur die Tiere, sie lehren es dich, / die Vögel des Himmels, sie künden es dir.

8 Oder rede zur Erde, sie wird dich lehren, / die Fische des Meeres erzählen es dir.

9 Wer von ihnen allen wüsste nicht, / dass die Hand des HERRN dies gemacht hat?

10 In seiner Hand ruht die Seele allen Lebens / und jeden Menschenleibes Geist.

11 Darf nicht das Ohr die Worte prüfen, / wie mit dem Gaumen man die Speisen schmeckt?

12 Findet sich bei Greisen wirklich Weisheit / und ist langes Leben schon Einsicht?

13 Bei ihm allein sind Weisheit und Heldenkraft, / bei ihm sind Rat und Einsicht.

14 Wenn er einreißt, baut keiner wieder auf; / wen er einschließt, dem wird nicht mehr geöffnet.

15 Wenn er die Wasser dämmt, versiegen sie, / lässt er sie frei, zerwühlen sie das Land.

16 Bei ihm ist Macht und Klugheit, / sein ist, wer irrt und wer irreführt.

17 Er lässt Ratsherren barfuß gehen, / Richter macht er zu Toren.

18 Fesseln von Königen löst er auf / und bindet einen Schurz um ihre Hüften.

19 Er lässt Priester barfuß gehen, / alte Geschlechter bringt er zu Fall.

20 Das Wort entzieht er den Bewährten, / den Ältesten nimmt er die Urteilskraft.

21 Verachtung gießt er auf die Edlen, / den Starken lockert er den Gurt.

22 Verborgenes enthüllt er aus der Finsternis, / Todesschatten führt er ans Licht.

23 Völker lässt er wachsen und vernichtet sie; / er breitet Völker aus und treibt sie fort.

24 Den Häuptern des Landes nimmt er den Verstand, / lässt sie irren in wegloser Wüste.

25 Sie tappen umher im Finstern ohne Licht, / er lässt sie irren wie Trunkene.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Hiobs Antwort: Klage über seine Freunde – Schilderung der verkannten Macht und Weisheit Gottes

1 Und Hiob antwortete und sagte:

2 Wirklich, ihr seid {die rechten} Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben!

3 Auch ich habe Verstand[4]w. ein Herz wie ihr, ich stehe nicht hinter euch zurück[5]w. ich falle nicht gegen euch ab; so auch Kap.13,2; und wer wüsste dies nicht[6]w. und bei wem ist {so etwas} wie dieses nicht?

4 Zum Gespött für seine Gefährten wird der, der zu Gott rief[7]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : werde ich, der ich zu Gott rief – und der antwortete ihm –, der Gerechte, Rechtschaffene {wird} zum Gespött!

5 Dem Unglück gebührt Verachtung, meint der Sichere[8]w. nach der Meinung des Sicheren, [9]o. {die Verachtung} , sie ist erlaubt {gegenüber} denen, deren Fuß wankt.ein Stoß denen, deren Fuß wankt![9]o. {die Verachtung} , sie ist erlaubt {gegenüber} denen, deren Fuß wankt.

6 Die Zelte der Verwüster haben Ruhe, und Sicherheit gibt es für die, die Gott reizen, für den, der Gott in seiner Hand führt[10]d. h. der nur auf die eigene Macht vertraut; vgl. Hab1,11.

7 Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren, oder die Vögel des Himmels, und sie werden es dir mitteilen,

8 oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren[11]Viele vermuten, dass der Mas. T. hier fehlerhaft ist, und üs. : oder {frage} das Getier der Erde, und es wird dich lehren, und die Fische des Meeres werden es dir erzählen!

9 Wer erkennt nicht an all diesem, dass die Hand des Herrn dies gemacht hat?

10 In seiner Hand ist die Seele alles Lebendigen und der Lebensatem alles menschlichen Fleisches.

11 Soll das Ohr nicht die Worte prüfen, {wie} der Gaumen für sich die Speise kostet?

12 Bei Greisen ist Weisheit und Einsicht bei hohem Alter[12]w. bei Länge der Tage.

13 Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und Einsicht.

14 Siehe, er reißt nieder, und es wird nicht wieder gebaut; er schließt über jemandem zu, und es wird nicht wieder geöffnet.

15 Siehe, er hemmt das Wasser, und es trocknet aus; er lässt es los, und es kehrt das Land um.

16 Bei ihm ist Kraft und Erfolg; sein ist, wer irrt und wer irreführt.

17 Er führt Ratgeber beraubt[13]o. ausgezogen; o. barfuß weg, und Richter macht er zu Narren.

18 Fesseln[14]so mit der aram. Üs. und Vulg. ; Mas. T. : Die Zucht, o. Die Mahnung von Königen löst er auf und schlingt einen Gurt[15]o. einen {leinenen} Hüftschurz um ihre Hüften.

19 Er führt Priester beraubt weg, und alte {Geschlechter} bringt er zu Fall[16]o. ständig fließende Ströme lässt er austrocknen.

20 Bewährten {Sprechern} entzieht er die Sprache, und Alten nimmt er die Urteilskraft.

21 Verachtung schüttet er auf Edle, und den Gürtel der Starken lockert er.

22 Er enthüllt Geheimnisvolles aus dem Dunkel, und Finsternis zieht er ans Licht.

23 Er macht Völker groß und vernichtet sie; er breitet Völker aus, und er leitet sie[1]Andere üs. mit anderer Vokalisierung: und er richtet sie zugrunde.

24 Den Häuptern des Volkes im Land nimmt er den Mut[2]o. den Verstand; w. das Herz, und in wegloser Einöde lässt er sie umherirren.

25 Sie tappen in der Finsternis, wo kein Licht ist, und er lässt sie umherirren wie einen Betrunkenen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Ijob: Was Gott tut, ist unbegreiflich

1 Ijob antwortete:

2 »So ist’s! Was seid ihr doch für kluge Leute! Mit euch stirbt ganz bestimmt die Weisheit aus!

3 Doch ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen, ich hab genauso viel Verstand wie ihr! Was ihr gesagt habt, könnte jeder sagen!

4 Obwohl ich mir nichts vorzuwerfen habe, muss ich mir diesen Hohn gefallen lassen, den meine eigenen Freunde auf mich schütten. Ich schrei zu Gott, der mich sonst stets erhörte!

5 Wer Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen; das tun die anderen, denen alles glückt. Und wer schon wankt, bekommt noch einen Tritt.

6 Die Unheilstifter leben stets in Frieden; wer Gott zum Zorn reizt, ist in Sicherheit. Sie haben es geschafft, Gott einzufangen.

7 Du kannst das Vieh und auch die Vögel fragen, sie würden dir die rechte Auskunft geben.

8 Die Erde sagt es dir, wenn du sie fragst, die Fische wüssten es dir zu erzählen.

9 Die ganze Schöpfung weiß es, spricht es aus: ›Dies alles hat die Hand des Herrn gemacht!‹

10 Von seiner Macht hängt jedes Leben ab, der Atem aller Menschen kommt von ihm.

11 Der Gaumen prüft, ob eine Speise schmeckt; genauso muss das Ohr die Worte prüfen.

12 Es heißt, die alten Leute hätten Weisheit, ihr hohes Alter gäbe ihnen Einsicht.

13 Bei Gott ist wirklich Weisheit, Rat und Einsicht und auch die Macht, Geplantes auszuführen.

14 Was Gott in Trümmer legt, baut niemand auf; wen er gefangen setzt, der kommt nicht frei.

15 Hält er den Regen auf, wird alles trocken; lässt er ihn los, zerwühlt die Flut das Land.

16 Gott hat die Macht und überlegenes Wissen, Verführte und Verführer sind sein Werk.

17 Die klugen Ratsherrn lässt er ratlos werden, die Rechtsgelehrten leere Sprüche reden.

18 Die Fesseln harter Herrscher löst er auf und führt sie selber in Gefangenschaft.

19 Sogar den Priestern nimmt er Amt und Würden; die ältesten Geschlechter löscht er aus.

20 Berühmte Redner bringt er jäh zum Schweigen, den Alten nimmt er ihre Urteilskraft.

21 Gott lässt Geachtete verächtlich werden und starke Helden macht er plötzlich wehrlos.

22 Er zieht die dunkle Decke von den Tiefen und bringt die Finsternis ins helle Licht.

23 Gott lässt Nationen wachsen und vergehen, er macht sie stark – und tilgt sie wieder aus.

24 Aus ihren Führern lässt er Narren werden, die keinen Weg mehr aus der Wüste finden,

25 die ohne Licht im Dunkeln um sich tasten und sich verirren wie Betrunkene.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hiobs erste Antwort an Zofar

1 Da antwortete Hiob und sprach:

2 Ja, ihr seid die Richtigen, mit euch wird die Weisheit sterben!

3 Ich hab ebenso Verstand wie ihr und bin nicht geringer als ihr; wer wüsste das nicht?

4 Ich muss von meinem Nächsten verlacht sein, der ich Gott anrief und den er erhörte. Der Gerechte und Fromme muss verlacht sein.

5 Dem Unglück gebührt Verachtung, so meint der Sichere; ein Stoß denen, deren Fuß schon wankt!

6 Die Hütten der Verwüster stehen ganz sicher, und Ruhe haben, die wider Gott toben, die Gott in ihrer Faust führen.

7 Frage doch das Vieh, das wird dich’s lehren, und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir’s sagen,

8 oder die Sträucher der Erde, die werden dich’s lehren, und die Fische im Meer werden dir’s erzählen.

9 Wer erkennte nicht an dem allen, dass des Herrn Hand das gemacht hat,

10 dass in seiner Hand ist die Seele von allem, was lebt, in seiner Hand auch der Geist im Leib eines jeden Menschen?

11 Prüft nicht das Ohr die Rede, wie der Mund die Speise schmeckt?

12 Bei den Großvätern nur soll Weisheit sein und Verstand nur bei den Alten?

13 Bei Gott ist Weisheit und Gewalt, sein ist Rat und Verstand.

14 Siehe, wenn er zerbricht, so hilft kein Bauen; wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen.

15 Siehe, wenn er die Wasser zurückhält, so wird alles dürr, und wenn er sie loslässt, verwüsten sie das Land.

16 Bei ihm ist Kraft und Einsicht. Sein ist, der da irrt und der irreführt.

17 Er lässt die Ratsherren barfuß gehen und macht die Richter zu Toren.

18 Er macht frei von den Banden der Könige und umgürtet ihre Lenden mit einem Gurt.

19 Er führt die Priester barfuß davon und bringt zu Fall die alten Geschlechter.

20 Er entzieht die Sprache den Verlässlichen und nimmt weg den Verstand der Alten.

21 Er schüttet Verachtung auf die Fürsten und zieht den Gewaltigen die Rüstung aus.

22 Er öffnet die finstern Schluchten und bringt heraus das Dunkel ans Licht.

23 Er macht Völker groß und bringt sie wieder um; er breitet ein Volk aus und treibt’s wieder weg.

24 Er nimmt den Häuptern des Volks im Lande den Mut und führt sie irre in wegloser Wüste,

25 dass sie in der Finsternis tappen ohne Licht. Er führt sie irre wie die Trunkenen.

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