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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Leeres Gerede der Freunde: 13,1–12

1 Seht, all das hat mein Auge gesehen, / mein Ohr gehört und wohl gemerkt.

2 Was ihr wisst, weiß ich auch; / ich falle nicht ab im Vergleich mit euch.

3 Doch ich will zum Allmächtigen reden, / mit Gott zu rechten ist mein Wunsch.

4 Ihr aber seid nur Lügentüncher, / untaugliche Ärzte allesamt.

5 Dass ihr endlich schweigen wolltet; / das würde Weisheit für euch sein.

6 Hört doch meinen Rechtsbeweis, / merkt auf die Streitreden meiner Lippen!

7 Wollt ihr für Gott Verkehrtes reden / und seinetwegen Lügen sprechen?

8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / für Gott den Rechtsstreit führen?

9 Ginge es gut, wenn er euch durchforschte, / könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?

10 In harte Zucht wird er euch nehmen, / wenn ihr heimlich Partei ergreift.

11 Wird seine Hoheit euch nicht schrecken, / nicht Schrecken vor ihm euch überfallen?

12 Eure Merksätze sind Sprüche aus Staub, / eure Schilde aus Lehm.

Verteidigung der eigenen Unschuld: 13,13–28

13 Schweigt vor mir, damit ich reden kann! / Dann komme auf mich, was kommen mag.

14 Meinen Leib nehme ich zwischen die Zähne, / in meine Hand lege ich mein Leben.

15 Er mag mich töten, ich harre auf ihn; / doch meine Wege verteidige ich vor ihm.

16 Schon das wird mir zum Heile dienen, / kein Ruchloser kommt ja vor sein Angesicht.

17 Hört nun genau auf meine Rede, / was ich erkläre vor euren Ohren!

18 Seht, ich bringe den Rechtsfall vor; / ich weiß, ich bin im Recht.

19 Wer könnte den Rechtsstreit gegen mich gewinnen? / Dann wollte ich schweigen und sterben.

20 Zwei Dinge nur tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir:

21 Zieh deine Hand von mir zurück; / dein Schrecken soll mir keine Angst einjagen.

22 Dann ruf und ich will antworten / oder ich will reden und du erwiderst mir!

23 Wie viel habe ich an Sünden und Vergehen? / Meine Schuld und mein Vergehen sag mir an!

24 Warum verbirgst du dein Angesicht / und siehst mich an als deinen Feind?

25 Verwehtes Laub willst du noch scheuchen, / dürre Spreu noch forttreiben?

26 Denn Bitterkeit verschreibst du mir, / teilst mir die Sünden meiner Jugend zu.

27 In den Block legst du meine Füße, / du überwachst auch alle meine Pfade / und zeichnest einen Strich um meiner Füße Sohlen.

28 Er selbst zerfällt wie Verfaultes, / dem Kleide gleich, das die Motte fraß.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Hiobs Warnung der Freunde vor der Gerechtigkeit Gottes – Vorsichtige Aufforderung an Gott zum Rechtsstreit

1 Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt.

2 Soviel ihr erkannt habt, habe ich auch erkannt, ich stehe nicht hinter euch zurück.

3 Doch ich will zum Allmächtigen reden, und vor Gott will ich mich verteidigen.

4 Ihr dagegen seid Lügendichter[3]w. Lügenschmierer, Kurpfuscher, ihr alle!

5 Hieltet ihr euch doch still! Das würde euch zur Weisheit gereichen.

6 Hört doch meine Entgegnung und achtet auf die Streitreden meiner Lippen!

7 Wollt ihr für Gott Verkehrtes vorbringen und für ihn Falsches vortragen?

8 Wollt ihr seine Partei ergreifen[4]w. Werdet ihr sein Gesicht erheben, oder wollt ihr für Gott den Rechtsstreit führen?

9 Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? Oder wollt ihr ihn täuschen, wie man einen Menschen täuscht?

10 Hart zurechtweisen wird er euch, wenn ihr insgeheim die Person anseht[5]w. {jemandes} Gesicht erhebt; d. h. eine Person bevorzugt.

11 Wird seine Hoheit euch nicht aufschrecken und sein Schrecken nicht auf euch fallen?

12 Was ihr vorbringt[6]o. Eure Merksprüche; w. Eure Erinnerungen, sind Sprüche von Asche, eure Bollwerke[7]Wortbedeutung unsicher; vielleicht auch: Schildbuckel erweisen sich als Bollwerke aus Lehm.

13 Schweigt still vor mir, und ich will reden, was auch über mich ergehen möge!

14 Warum sollte ich mein Fleisch zwischen meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen?[8]Andere üs. mit LXX: Ich will … mein Leben in meine Hand legen!

15 Siehe, er wird mich töten, ich will auf ihn warten[9]mit der Schreibform des Mas. T. : ich will nicht warten, o. ich habe nichts zu hoffen, nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen.

16 Schon das wird mir zur Rettung sein, denn kein Ruchloser darf vor sein Angesicht kommen.

17 Hört, hört meine Rede, und meine Darlegung dringe in eure Ohren!

18 Siehe doch, ich habe den Rechtsfall vorgebracht, ich habe erkannt, dass ich recht behalten werde.

19 Wer ist der, der mit mir den Rechtsstreit führen könnte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden.

20 Nur zweierlei tue nicht mit mir, dann werde ich mich nicht vor deinem Angesicht verbergen!

21 Entferne deine Hand von mir, und dein Schrecken soll mich nicht ängstigen!

22 Dann rufe, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir!

23 Wie viele Sünden und Vergehen habe ich? Lass mich mein Verbrechen und mein Vergehen wissen!

24 Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind?

25 Willst du ein verwehtes Blatt erschrecken und einem dürren Halm nachjagen?

26 Denn Bitteres verhängst[10]w. schreibst du über mich, und die Sünden meiner Jugend lässt du mich entgelten.

27 Und meine Füße legst du in den Block und beobachtest all meine Pfade, zeichnest dir die Sohlen[11]w. Wurzeln meiner Füße auf,

28 da ich doch wie Moder zerfalle[12]so mit T. ; Mas. T. : und er, er zerfällt wie Moder, wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Wenn ihr doch schweigen würdet!

1 Was ihr so redet, hab ich längst gehört, ich hab es selbst gesehn und mir gemerkt.

2 Was ihr da wisst, das weiß ich allemal, darin bin ich euch jederzeit gewachsen!

3 Doch nicht mit euch, mit Gott hab ich zu reden; mit dem Gewaltigen lieg ich im Streit!

4 Ihr selbst seid ratlos, deckt es zu mit Lügen; Kurpfuscher seid ihr, die nicht heilen können!

5 Es wäre besser, wenn ihr schweigen würdet, dann könnte man euch noch für weise halten!

6 Hört zu, damit ich euch mein Recht beweise! Macht eure Ohren auf für meine Worte!

7 Tut ihr’s für Gott, wenn ihr so schamlos lügt? Wollt ihr zu seinen Gunsten mich betrügen?

8 Warum ergreift ihr denn Partei für ihn? Müsst ihr ihn etwa vor Gericht vertreten?

9 Wie wäre es, wenn er euch jetzt verhörte? Lässt Gott sich von euch täuschen wie ein Mensch?

10 Er wird euch ganz gewiss zur Rede stellen, wenn ihr geheimen Vorurteilen folgt.

11 Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät? Schon der Gedanke müsste euch erschüttern!

12 Wie Staub im Wind sind eure weisen Sprüche und eure Gründe halten stand wie Ton.

13 Seid still, lasst mich in Ruh! Jetzt rede ich! Was daraus wird, das ist mir völlig gleich!

14 Und wenn ich mich um Kopf und Kragen rede: Ich bin bereit, mein Leben zu riskieren.

15 Gott wird mich töten, darauf warte ich; doch erst will ich vor ihm mein Recht behaupten.

16 Vor ihm zu stehen wär für mich schon Rettung; denn Heuchler kommen nicht in seine Nähe.

17 Nun hört euch an, was ich zu sagen habe, dass ihr begreift, was ich erklären will!

18 Ich bin bereit, den Rechtsfall vorzutragen. Ich bin im Recht, das weiß ich ganz genau!

19 Wer hätte Aussicht, mich zu Fall zu bringen? Dann wollt’ ich gerne schweigen und auch sterben!

20 Nur dies, mein Gott, erbitte ich von dir, damit ich offen vor dich treten kann:

21 Zieh deine schwere Hand von mir zurück und fülle mich nicht mehr mit Angst und Schrecken.

22 Dann klage an und ich will Rede stehen; oder ich frage dich und du gibst Antwort.

23 Wie viele Sünden habe ich begangen? Wie groß ist meine Schuldenlast bei dir?

24 Weshalb siehst du mich nicht mehr freundlich an und tust, als wäre ich dein Feind geworden?

25 Was bin ich denn? Ein abgefallenes Blatt, ein dürrer Strohhalm, fortgeweht vom Wind. Doch ständig scheuchst du mich und jagst mir nach!

26 Zu harten Strafen hast du mich verurteilt, kein Fehler meiner Jugend ist vergessen!

27 Du lässt nicht zu, dass ich mich frei bewege, argwöhnisch überwachst du jeden Schritt, selbst meine Fußspur zeichnest du dir auf.

28 Deshalb zerfalle ich wie morsches Holz, wie ein von Motten angefressenes Kleid.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Siehe, das hat alles mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und ich hab’s verstanden.

2 Was ihr wisst, das weiß ich auch, und ich bin nicht geringer als ihr.

3 Doch ich wollte gern zu dem Allmächtigen reden und wollte rechten mit Gott.

4 Aber ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte.

5 Wollte Gott, dass ihr geschwiegen hättet, so wäret ihr weise geblieben.

6 Hört doch, wie ich mich verantworte, und merkt auf die Streitsache, von der ich rede!

7 Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und Trug für ihn reden?

8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen? Wollt ihr Gottes Sache vertreten?

9 Wird’s euch auch wohlgehen, wenn er euch verhören wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?

10 Er wird euch hart zurechtweisen, wenn ihr heimlich Partei ergreift.

11 Werdet ihr euch nicht entsetzen, wenn er sich erhebt, und wird sein Schrecken nicht über euch fallen?

12 Was ihr zu bedenken gebt, sind Sprüche aus Asche; eure Bollwerke werden zu Lehmhaufen.

13 Schweigt still und lasst mich reden; es komme über mich, was da will.

14 Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen festhalten und mein Leben aufs Spiel setzen?

15 Siehe, auch wenn er mich umbringt, warte ich auf ihn; fürwahr, ich will meine Wege vor ihm verantworten.

16 Auch das muss mir zum Heil sein; denn es kommt kein Ruchloser vor ihn.

17 Hört meine Rede und was ich darlege, mit euren Ohren!

18 Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß, dass ich recht behalten werde.

19 Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und zugrunde gehen.

20 Nur zweierlei tu mir nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen:

21 Lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht;

22 dann rufe, ich will dir antworten, oder ich will reden, dann antworte du mir!

23 Wie groß ist meine Schuld und Sünde? Lass mich wissen meine Übertretung und Sünde.

24 Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind?

25 Willst du ein verwehendes Blatt schrecken und einen dürren Halm verfolgen,

26 dass du so Bitteres über mich verhängst und über mich bringst die Sünden meiner Jugend?

27 Du hast meinen Fuß in den Block gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und zeichnest meine Fußstapfen nach,

28 der ich doch wie Moder vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen.

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