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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
ZWEITE REDE DES ELIFAS: 15,1–35
Sündigkeit aller Menschen: 15,1–16
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
2 Gibt ein Weiser windige Kunde zur Antwort, / füllt er sein Inneres mit Ostwind an,
3 um zurechtzuweisen mit Gerede, das nichts taugt, / mit Worten, in denen kein Nutzen liegt?
4 Du brichst sogar die Gottesfurcht, / zerstörst das Besinnen vor Gott.
5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, / die Sprache der Listigen hast du gewählt.
6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich, / deine Lippen zeugen gegen dich.
7 Bist du als erster Mensch geboren, / kamst du zur Welt noch vor den Hügeln?
8 Hast du gelauscht im Rate Gottes / und die Weisheit an dich gerissen?
9 Was weißt du, das wir nicht wissen, / was verstehst du, das uns nicht bekannt ist?
10 Auch unter uns sind Alte, sind Ergraute, / die älter sind an Tagen als dein Vater.
11 Ist zu gering dir Gottes Tröstung, / ein Wort, das sanft mit dir verfährt?
12 Wie reißt doch dein Herz dich fort, / wie überheben sich deine Augen,
13 dass gegen Gott deinen Zorn du wendest / und solche Worte aus deinem Munde stößt?
14 Was ist der Mensch, dass rein er wäre, / der vom Weib Geborene, dass er im Recht sein könnte?
15 Sieh doch, selbst seinen Heiligen traut er nicht / und der Himmel ist nicht rein in seinen Augen.
16 Geschweige denn ein Unreiner und Verderbter, / ein Mann, der Verkehrtes trinkt wie Wasser.
Hoffnungslosigkeit des Frevlers: 15,17–35
17 Verkünden will ich dir, hör mir zu! / Was ich geschaut, will ich erzählen,
18 was Weise zu berichten wissen, / was ihre Väter ihnen nicht verhehlten.
19 Ihnen allein war das Land gegeben, / kein Fremder ging unter ihnen einher.
20 Der Frevler bebt in Ängsten all seine Tage, / nur wenige Jahre sind dem Tyrannen bestimmt.
21 In seinen Ohren hallen Schreckensrufe, / mitten im Frieden kommt der Verwüster über ihn.
22 Er kann nicht hoffen, der Finsternis zu entfliehen, / aufgespart ist er für das Schwert.
23 Er irrt umher nach Brot, wo er es finde, / er weiß, dass ihn ein schwarzer Tag bedroht.
24 Not und Drangsal erschrecken ihn, / sie packen ihn wie ein kampfbereiter König.
25 Denn gegen Gott erhebt er seine Hand, / gegen den Allmächtigen erkühnt er sich.
26 Halsstarrig rennt er gegen ihn an / mit den dicken Buckeln seiner Schilde.
27 Sein Gesicht ist bedeckt mit Fett, / an der Hüfte hat er Speck angesetzt.
28 Er wohnt in zerstörten Städten, / in Häusern, darin niemand mehr wohnt, / die man zu Trümmerstätten bestimmt.
29 Er bleibt nicht reich, sein Besitz hat keinen Bestand; / zur Erde neigt sich seine Ähre nicht.
30 Der Finsternis entrinnt er nicht, / die Flammenglut dörrt seinen Schößling aus, / er schwindet dahin beim Hauch seines Mundes.
31 Er baue nicht auf eitlen Trug; / denn sein Erwerb wird nur Enttäuschung sein.
32 Bevor sein Tag kommt, welkt er hin / und sein Palmzweig grünt nicht mehr.
33 Er stößt ihn ab wie der Weinstock saure Trauben, / wie der Ölbaum wirft er seine Blüten fort.
34 Unfruchtbar ist der Ruchlosen Rotte / und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung.
35 Von Mühsal schwanger, gebären sie nur Unheil; / Trug ist, was ihr Schoß hervorbringt.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Zweite Rede des Elifas: Er rügt Hiob wegen des unangemessenen Redens gegen Gott – Unheil für den Gottlosen
1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte:
2 Wird {etwa} ein Weiser windige Erkenntnis zur Antwort geben, oder wird er sein Inneres mit Ostwind füllen?
3 Wird er mit nutzlosen Worten streiten[8]o. zurechtweisen oder mit Reden, mit denen er nicht hilft?
4 Ja, du zerstörst die Gottesfurcht und beschneidest die Andacht vor Gott.
5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen.
6 Dein Mund verdammt dich und nicht ich; und deine Lippen sagen gegen dich aus.
7 Bist du als erster der Menschen geboren, oder bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden?
8 Hörst du im Rat Gottes zu, und reißt du die Weisheit an dich?
9 Was hast du erkannt, das wir nicht erkannt hätten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre[1]w. {Was} verstehst du, und dies ist nicht bei uns?
10 Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater.
11 Sind dir die Tröstungen Gottes zu wenig oder ein Wort, das sanft mit dir {verfuhr} ?
12 Was reißt dein Herz dich hin, und was rollen[2]w. zwinkern, o. blinzeln {böse} deine Augen,
13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und {solche} Reden aus deinem Mund hast hervorgehen lassen?
14 Was ist der Mensch, dass er rein dastehen könnte, und der von einer Frau Geborene, dass er gerecht wäre?
15 Siehe, {selbst} auf seine Heiligen vertraut er nicht, und der Himmel ist nicht rein in seinen Augen,
16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser!
17 Ich will dir verkünden, höre mir zu! Und was ich geschaut habe, will ich erzählen,
18 was die Weisen mitgeteilt und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her[3]Viele üs. mit leicht veränderter Wortabtrennung: was die Weisen mitgeteilt und ihre Väter ihnen nicht verhehlt haben –
19 ihnen allein war das Land gegeben, und kein Fremder zog in ihrer Mitte umher –:
20 All seine Tage quält sich der Gottlose in Angst, und eine {kleine} Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufbewahrt.
21 Der Ton des Schreckens {gellt} in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwüster über ihn.
22 Er glaubt nicht daran, aus der Finsternis zurückkehren zu können, und er ist ausersehen[4]Andere üs. mit T. : aufbewahrt für das Schwert.
23 Er irrt umher nach Brot – wo {ist es} ? Er hat erkannt, dass sich neben ihm {schon} ein finsterer Tag bereithält.
24 Not und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn[5]w. sie überwältigt ihn wie ein König, der zum Sturm bereit ist.
25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt, und dem Allmächtigen gegenüber hat er sich überheblich gebärdet.
26 Mit {hartem} Nacken rannte er gegen ihn an, mit der Dicke seiner Schildbuckel.
27 Denn er hat sein Gesicht bedeckt mit seinem Fett und Speck an der Lende angesetzt,
28 und er bewohnte zerstörte Städte, Häuser, in denen man nicht wohnen soll, die zu Steinhaufen bestimmt waren.
29 Er wird nicht reich, und sein Vermögen hat keinen Bestand; und nicht neigt sich zur Erde seine Ähre[6]Wortbedeutung unbekannt; andere: sein Besitz; LXX: sein Schatten.
30 Er entweicht der Finsternis nicht; seine Triebe[7]w. seinen Sprössling dörrt die Flamme aus, [8]Andere üs. mit LXX: und vom Wind verweht wird seine Blüteund er muss weichen beim Hauch seines[9]d. h. Gottes Mundes[8]Andere üs. mit LXX: und vom Wind verweht wird seine Blüte.
31 Er verlasse sich nicht auf Nichtiges, er wird irregeführt; denn Nichtiges wird sein Eintausch dafür sein.
32 Wenn sein Tag noch nicht da ist, so erfüllt es sich {schon}[10]Andere üs. : so wird er ihm voll ausgezahlt; vgl. V.31; und sein Spross wird nicht grün.
33 Wie der Weinstock stößt er seine unreifen Trauben ab, und wie der Olivenbaum wirft er seine Blüte ab.
34 Denn die Schar des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frisst die Zelte der Bestechung.
35 Sie sind schwanger mit Mühsal und gebären Unrecht, und ihr Inneres bereitet Verrat.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Der erste Freund: Kein Mensch ist schuldlos
1 Da sagte Elifas von Teman:
2-3 »Das alles, Ijob, ist doch nichts als Wind! Was du da von dir gibst, sind leere Worte! Hat einer wirklich Weisheit und Verstand, wird er nicht sinnlos oder unnütz reden.
4 Du untergräbst das Fundament des Glaubens, machst frommes Leben ganz und gar unmöglich!
5 Es ist die Schuld, die dich so reden lässt, auch wenn du sie mit schlauen Worten leugnest.
6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich; du selbst belastest dich mit jedem Wort.
7 Bist du als erster Mensch geboren worden? Warst du schon da, als Gott die Berge schuf?
8 Gehörtest du zu seiner Ratsversammlung und bist in seine Pläne eingeweiht?
9 Von welchen Dingen weißt du mehr als wir? Was kennst du, das uns fremd geblieben ist?
10 Im Kreis der Weisen gibt’s ergraute Männer, die älter wurden als dein eigener Vater.
11 Du lehnst es ab, wenn Gott dich trösten will, wenn wir statt seiner ruhig mit dir reden.
12 Warum nur regst du dich so schrecklich auf und lässt so wütend deine Augen rollen?
13 Du richtest deinen Ärger gegen Gott und klagst ihn an mit lästerlichen Worten.
14 Meinst du im Ernst, es gäbe einen Menschen, der rein und schuldlos ist vor seinem Gott?
15 Nicht einmal seinen Engeln kann er trauen, und auch der Himmel ist für ihn nicht rein.
16 Der Mensch gar ist abscheulich und verdorben; das Unrecht ist ihm ebenso alltäglich, wie wenn er einen Becher Wasser trinkt.
17 Ich will dich unterweisen, hör mir zu! Was ich gesehen habe, sag ich dir.
18 Von weisen Leuten hab ich es gelernt und diese hatten es von ihren Vätern.
19 Das Land gehörte ihnen noch allein, kein Fremder konnte sie von Gott abbringen.
20 Der skrupellose Unterdrücker zittert sein Leben lang aus Angst vorm letzten Tag.
21 In seinen Ohren gellen Schreckensstimmen; im tiefsten Frieden wartet er auf Räuber;
22 er hofft nicht mehr, dem Dunkel zu entrinnen; das Schwert scheint über seinem Kopf zu schweben;
23 schon sieht er Geier seinen Leichnam fressen. Er weiß, der Untergang ist ihm gewiss; der Tag der Finsternis
24 stürzt ihn in Schrecken; verzweiflungsvolle Angst rückt auf ihn zu, bereit zum Angriff wie ein starker König.
25 So geht’s dem Mann, der seine Fäuste ballt, Gott, dem Gewaltigen, den Krieg erklärt.
26-27 Weil er von Kraft und von Gesundheit strotzt, nimmt er den großen, schweren Schild zur Hand und macht den Nacken steif zum Sturm auf Gott.
28 Er zieht in Häuser, die verlassen wurden, baut Städte auf, die Trümmer bleiben sollten, und fürchtet nicht den Fluch, der darauf lastet. So trotzt er Gott und fordert ihn heraus.
29 Was solch ein Mensch besitzt, ist nicht von Dauer; er wird hier auf der Erde niemals reich;
30 der dunklen Totenwelt entgeht er nicht. Er gleicht dem Baum: Das Feuer frisst die Zweige, am Ende fegt ihn Gottes Atem fort.
31 Wer sich mit falschen Werten selber täuscht, darf nicht enttäuscht sein über falschen Lohn.
32 Noch vor der Zeit verwelkt er wie ein Zweig und trägt nie wieder frisches, grünes Laub.
33 Er bringt sich um den Lohn, so wie ein Weinstock, der seine Trauben unreif fallen lässt, und wie ein Ölbaum, der die Blüten abstößt.
34 So fruchtlos bleibt die ganze böse Sippschaft und ihre Häuser wird das Feuer fressen, denn mit Bestechung wurden sie gebaut.
35 Mit unheilvollen Plänen gehn sie schwanger, und Unglück ist es, was sie dann gebären; Enttäuschung bringen sie hervor, sonst nichts!«
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Des Elifas zweite Rede
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
2 Soll ein Weiser antworten mit windiger Einsicht und seinen Bauch so blähen mit leeren Reden?
3 Du verantwortest dich mit Worten, die nichts taugen, und dein Reden ist nichts nütze.
4 Du selbst zerstörst die Gottesfurcht und raubst dir die Andacht vor Gott.
5 Denn deine Schuld lehrt deinen Mund, und du hast erwählt eine listige Zunge.
6 Dein Mund verurteilt dich und nicht ich, deine Lippen zeugen gegen dich.
7 Bist du als der erste Mensch geboren? Kamst du vor den Hügeln zur Welt?
8 Hast du zugehört im Rat Gottes und die Weisheit an dich gerissen?
9 Was weißt du, das wir nicht wissen? Was verstehst du, das uns nicht bekannt ist?
10 Es sind Ergraute und Alte unter uns, die länger gelebt haben als dein Vater.
11 Gelten Gottes Tröstungen so gering bei dir und ein Wort, das sanft mit dir verfuhr?
12 Was reißt dein Herz dich fort? Was funkeln deine Augen,
13 dass sich dein Mut wider Gott richtet und du solche Reden aus deinem Munde lässt?
14 Was ist der Mensch, dass er rein sein sollte, und dass der gerecht sein sollte, der vom Weibe geboren ist?
15 Siehe, seinen Heiligen traut Gott nicht, und selbst die Himmel sind nicht rein vor ihm.
16 Wie viel weniger ein Mensch, der ein Gräuel ist und verderbt, der Unrecht säuft wie Wasser!
17 Ich will dir’s zeigen, höre mir zu, und ich will dir erzählen, was ich gesehen habe,
18 was die Weisen gesagt und ihre Väter ihnen nicht verborgen haben,
19 denen allein das Land gegeben war, sodass kein Fremder unter ihnen umherzog:
20 Der Frevler bebt sein Leben lang, und dem Tyrannen ist die Zahl seiner Jahre verborgen.
21 Stimmen des Schreckens hört sein Ohr, und mitten im Frieden kommt der Verderber über ihn.
22 Er glaubt nicht, dass er dem Dunkel entrinnen könne, und fürchtet immer das Schwert.
23 Er zieht hin und her nach Brot und weiß, dass ihm der Tag der Finsternis bereitet ist.
24 Angst und Not schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, bereit zum Kampf.
25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgereckt und dem Allmächtigen getrotzt.
26 Er läuft mit dem Kopf gegen ihn an und ficht halsstarrig wider ihn.
27 Er brüstet sich wie ein fetter Wanst und macht sich feist und dick.
28 Er wohnt in zerstörten Städten, in Häusern, darin niemand bleibt, die zu Steinhaufen bestimmt sind.
29 Doch wird er nicht reich bleiben, und sein Gut wird nicht bestehen, und sein Besitz wird sich nicht ausbreiten im Lande.
30 Er wird der Finsternis nicht entrinnen. Die Flamme wird seine Zweige verdorren, und Gott wird ihn durch den Hauch seines Mundes wegraffen.
31 Er traue nicht auf Trug, sonst wird er betrogen sein, und Trug wird sein Lohn werden.
32 Er verwelkt noch vor der Zeit, und sein Zweig wird nicht mehr grünen.
33 Er gleicht dem Weinstock, der die Trauben unreif abstößt, und dem Ölbaum, der seine Blüte abwirft.
34 Denn die Rotte der Ruchlosen wird unfruchtbar bleiben, und das Feuer wird die Hütten der Bestechlichen fressen.
35 Sie gehen schwanger mit Mühsal und gebären Unglück, und ihr Schoß bringt Trug zur Welt.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart