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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

IJOBS GEGENREDE: 19,1–29

Zurückweisung der Schmähung: 19,1–5

1 Da antwortete Ijob und sprach:

2 Wie lange noch wollt ihr meine Seele quälen / und mich mit Worten niedertreten?

3 Zum zehnten Mal schon schmäht ihr mich / und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.

4 Ging ich wirklich unwissend fehl, / mein Fehltritt weilt doch allein bei mir.

5 Wollt ihr wirklich groß tun gegen mich / und mir meine Schmach beweisen?

Gottes unbegreifliches Verhalten: 19,6–12

6 Erkennt doch, dass Gott mich niederdrückt, / da er sein Netz rings um mich warf.

7 Seht! Schreie ich: Gewalt!, wird mir keine Antwort, / rufe ich um Hilfe, gibt es kein Recht.

8 Meinen Pfad hat er versperrt; ich kann nicht weiter, / Finsternis legt er auf meine Wege.

9 Meiner Ehre hat er mich entkleidet, / die Krone mir vom Haupt genommen.

10 Er brach mich ringsum nieder, ich muss dahin; / er riss mein Hoffen aus wie einen Baum.

11 Seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen, / gleich seinen Gegnern gelte ich ihm.

12 Vereint rückten seine Scharen an, / bahnten gegen mich ihren Weg, / lagerten sich rings um mein Zelt.

Entfremdung der Verwandten und Freunde: 19,13–22

13 Meine Brüder hat er von mir entfernt, / meine Bekannten sind mir entfremdet.

14 Meine Verwandten, Bekannten blieben aus, / die Gäste meines Hauses haben mich vergessen.

15 Als Fremder gelte ich meinen Mägden, / von anderem Stamm bin ich in ihren Augen.

16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er nicht; / mit eigenem Mund muss ich ihn anflehen.

17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider; / die Söhne meiner Mutter ekelt es vor mir.

18 Selbst Unmündige verachten mich, / stehe ich auf, verhöhnen sie mich.

19 Alle meine Gefährten verabscheuen mich, / die ich liebe, lehnen sich gegen mich auf.

20 An Haut und Fleisch klebt mein Gebein, / nur die Haut an meinen Zähnen blieb.

21 Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! / Denn Gottes Hand hat mich getroffen.

22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott, / warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?

Ijobs Hoffnung und Vertrauen: 19,23–29

23 Würden meine Worte doch geschrieben, / würden sie doch in ein Buch eingeritzt,

24 mit eisernem Griffel und mit Blei, / für immer gehauen in den Fels.

25 Doch ich, ich weiß: Mein Erlöser lebt, / als Letzter erhebt er sich über dem Staub.

26 Ohne meine Haut, die so zerfetzte, / und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.

27 Ihn selber werde ich dann für mich schauen; / meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. / Meine Nieren verzehren sich in meinem Innern.

28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihn verfolgen / und den Grund der Sache an ihm finden!,

29 dann bangt für euch selber vor dem Schwert; / denn brennender Zorn verdient das Schwert, / damit ihr wisst: Es gibt ein Gericht.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Hiobs Antwort: Klage über die Härte der Freunde, über das zu Unrecht zugefügte Leid – Gewissheit über den Erlöser

1 Und Hiob antwortete und sagte:

2 Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zerschlagen?

3 Schon zehnmal habt ihr mich beschimpft. Ihr schämt euch nicht, ihr setzt mir hart zu.

4 Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt {doch} mein Irrtum bei mir.

5 Wenn ihr wirklich gegen mich großtun und mir meine Schande vorhalten wollt,[2]Manche fassen die Verse 4 und 5 als ablehnende Frage auf: Ja, sollte ich wirklich geirrt haben? Sollte mein Irrtum bei mir bleiben? Könnt ihr {denn} wirklich gegen mich großtun und mir meine Schande vorhalten?

6 so erkennt denn, dass Gott mich irregeführt und sein Fangseil um mich gezogen hat.

7 Siehe, ich schreie: Unrecht! – und werde nicht erhört. Ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht.

8 Er hat meinen Weg verschüttet, und ich kann nicht hinüber; und auf meine Pfade legt er Finsternis.

9 Meine Ehre hat er mir ausgezogen und weggenommen die Krone meines Hauptes.

10 Er hat mich abgebrochen ringsum, sodass ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum.

11 Und seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen und achtete mich seinen Feinden gleich.

12 Vereint kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg gegen mich[3]w. legten ihre Straße gegen mich an, o. schütteten … auf und lagerten sich rings um mein Zelt.

13 Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet.

14 Meine Verwandten[4]o. Nächsten bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen.

15 Die Schutzbefohlenen meines Hauses und meine Mägde halten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden.

16 Meinen Knecht rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Mund muss ich ihn anflehen.

17 Mein Atem ist meiner Frau widerlich, und stinkend bin ich den Kindern meiner Mutter[5]w. meines Mutterleibes.

18 Selbst Buben verachten mich. Will ich aufstehen, so wenden sie sich von mir ab[6]o. reden sie gegen mich.

19 Alle meine Vertrauten[7]w. alle Männer meines vertrauten Umgangs verabscheuen mich, und die, die ich liebte, haben sich gegen mich gewendet.

20 Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und an der Haut meiner Zähne bin ich kahl geworden[8]Andere üs. : und nur mit der Haut meiner Zähne bin ich entkommen; d. h. mit knapper Not.

21 Erbarmt euch über mich, erbarmt euch über mich, ihr meine Freunde! Denn die Hand Gottes hat mich getroffen.

22 Warum jagt ihr mir nach wie Gott und könnt von meinem Fleisch nicht satt werden?

23 Dass doch meine Worte aufgeschrieben würden! Dass sie in ein Buch {kämen} und aufgezeichnet würden,

24 mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen gehauen würden auf ewig!

25 Doch ich weiß: Mein Erlöser[9]o. Anwalt; o. Fürsprecher lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub[10]d. h. über der vergänglichen Welt stehen[11]o. sich erheben; o. auftreten.

26 Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen.

27 Ja, ich werde ihn für mich schauen; dann sehen ihn meine Augen, aber nicht als Fremden. Meine Nieren verschmachten in meinem Innern.

28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihm nachjagen! – und dass die Wurzel der Sache[1]d. h. der Leiden Hiobs in mir zu finden sei,

29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert ist der Grimm, {der über} die Sünden {kommt} , damit ihr erkennt: Es gibt einen Richter.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Ijob: Gott tut mir unrecht. . .

1 Ijob antwortete:

2 »Wie lange redet ihr noch auf mich ein? Wie lange wollt ihr mich mit Worten quälen?

3 Ihr habt mich nun schon viel zu oft beschimpft und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.

4 Wenn ich unwissend einen Fehler machte, dann bin doch ich allein davon betroffen.

5 Ihr aber spielt euch auf als meine Richter, nehmt meine Leiden als Beweis der Schuld.

6 Seht ihr nicht ein, dass Gott mir unrecht tut? Mit einem Netz hat er mich eingefangen.

7 Ich schrei um Hilfe, aber niemand hört. Ich will mein Recht, doch keiner steht mir bei.

8 Den Weg sperrt Gott mir ab, ich kann nicht weiter; er lässt mich mitleidslos im Dunkeln tappen.

9 Gott hat mir meinen Wohlstand fortgenommen und meine Ehre in den Schmutz getreten.

10 Ringsum reißt er mich ein wie eine Mauer, wie einen Baum entwurzelt er mein Hoffen, schickt mich hinunter in die Totenwelt.

11 Sein ganzer Zorn ist gegen mich entbrannt, er setzt mir zu, als wäre ich sein Feind.

12 Geschlossen rückt sein Heer zum Angriff vor, rings um mein Zelt errichtet es sein Lager.

13 Gott hält selbst meine Brüder von mir fern, Bekannte tun, als wär ich ihnen fremd.

14 Die Freunde und Verwandten bleiben aus, sie alle haben mich ganz schlicht vergessen.

15 Die Gäste meines Hauses und die Mägde behandeln mich wie einen völlig Fremden, als käme ich aus einem fernen Volk.

16 Mein Knecht gibt keine Antwort, wenn ich rufe; um jeden Dienst muss ich ihn lange bitten.

17 Mein Atem ist für meine Frau Gestank und meine Brüder ekeln sich vor mir.

18 Selbst Kinder haben keine Achtung mehr; quäl ich mich hoch, so machen sie sich lustig.

19 Die engsten Freunde zeigen nichts als Abscheu. Ich liebte sie, doch sie befehden mich.

20 Nur Haut und Knochen sind an mir zu sehen und mein Gesicht gleicht einem Totenkopf.

21 Ihr seid doch meine Freunde! Habt Erbarmen! Was mich zu Boden schlug, war Gottes Hand!

22 Warum verfolgt ihr mich so hart wie er? Habt ihr mich denn noch nicht genug gequält?

23 Ich wünschte, jemand schriebe alles auf, dass meine Worte festgehalten würden,

24 mit einem Meißel in den Fels gehauen, mit Blei geschwärzt, damit sie ewig bleiben!

. . . aber er wird mir recht geben

25 Doch nein, ich weiß, dass Gott, mein Anwalt, lebt! Er spricht das letzte Wort hier auf der Erde.

26-27 Jetzt, wo die Haut in Fetzen an mir hängt und ich kein Fleisch mehr auf den Knochen habe, jetzt möchte ich ihn sehn mit meinen Augen, ihn selber will ich sehen, keinen Fremden! Mein Herz vergeht in mir vor lauter Sehnsucht!

28 Ihr überlegt, wie ihr mich quälen könnt und in mir selbst den Grund des Übels findet.

29 Doch seht euch vor, dass euch das Schwert nicht trifft; denn solche Schuld verdient die Todesstrafe. Vergesst es nicht, dass Gott der Richter ist. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hiobs zweite Antwort an Bildad

1 Hiob antwortete und sprach:

2 Wie lange plagt ihr meine Seele und peinigt mich mit Worten?

3 Ihr habt mich nun zehnmal verhöhnt und schämt euch nicht, mir so zuzusetzen.

4 Habe ich wirklich geirrt, so trage ich meinen Irrtum selbst.

5 Wollt ihr euch wirklich über mich erheben und wollt mir meine Schande beweisen?

6 So merkt doch endlich, dass Gott mir unrecht getan hat und mich mit seinem Jagdnetz umgeben hat.

7 Siehe, ich schreie »Gewalt!« und werde doch nicht gehört; ich rufe, aber kein Recht ist da.

8 Er hat meinen Weg vermauert, dass ich nicht hinüberkann, und hat Finsternis auf meine Steige gelegt.

9 Er hat mir mein Ehrenkleid ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen.

10 Er hat mich zerbrochen um und um, dass ich dahinfuhr, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum.

11 Sein Zorn ist über mich entbrannt, und er achtet mich seinen Feinden gleich.

12 Vereint kommen seine Kriegsscharen und haben ihren Weg gegen mich gebaut und sich um meine Hütte her gelagert.

13 Er hat meine Brüder von mir entfernt, und meine Verwandten sind mir fremd geworden.

14 Meine Nächsten haben sich zurückgezogen, und meine Freunde haben mich vergessen.

15 Meinen Hausgenossen und meinen Mägden gelte ich als Fremder; ich bin ein Unbekannter in ihren Augen.

16 Ich rief meinen Knecht und er antwortete mir nicht; ich musste ihn anflehen mit eigenem Munde.

17 Mein Atem ist zuwider meiner Frau, und die Söhne meiner Mutter ekelt’s vor mir.

18 Selbst die Kinder geben nichts auf mich; stelle ich mich gegen sie, so geben sie mir böse Worte.

19 Alle meine Getreuen verabscheuen mich, und die ich lieb hatte, haben sich gegen mich gewandt.

20 Mein Gebein hängt nur noch an Haut und Fleisch, und nur das nackte Leben brachte ich davon.

21 Erbarmt euch über mich, erbarmt euch, ihr meine Freunde; denn die Hand Gottes hat mich getroffen!

22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott und könnt nicht satt werden von meinem Fleisch?

23 Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift,

24 mit einem eisernen Griffel und mit Blei für immer in einen Felsen gehauen!

25 Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben.

26 Nachdem meine Haut so zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen.

27 Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.

28 Wenn ihr sprecht: Wie wollen wir ihn verfolgen und eine Sache gegen ihn finden!,

29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert; denn das sind Missetaten, die das Schwert straft, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt.

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