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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

ZWEITE REDE ZOFARS: 20,1–29

Ijobs unbegründeter Vorwurf: 20,1–3

1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach:

2 Darum drängt mich meine Erregung zur Antwort / und deswegen stürmt es in mir.

3 Schmähende Rüge muss ich hören, / doch der Geist meiner Einsicht lässt mich entgegnen.

Schicksal des Frevlers: 20,4–29

4 Weißt du das nicht von Urzeit her, / seit er Menschen auf die Erde gesetzt hat:

5 dass kurz nur währt der Frevler Jubel, / einen Augenblick nur des Ruchlosen Freude?

6 Steigt auch sein Übermut zum Himmel / und rührt sein Kopf bis ans Gewölk,

7 wie sein Kot vergeht er doch für immer; / die ihn gesehen haben, werden fragen: Wo ist er?

8 Wie ein Traum verfliegt er / und ist nicht mehr zu finden, / wird weggescheucht wie ein Gesicht der Nacht.

9 Das Auge, das ihn sah, erblickt ihn nicht wieder, / seine Stätte schaut ihn nie mehr.

10 Seine Söhne müssen die Armen günstig stimmen, / seine Hände müssen seine Habe zurückgeben.

11 Strotzen von Jugendkraft auch seine Glieder, / sie betten sich doch mit ihm in den Staub.

12 Schmeckt süß das Böse in seinem Mund, / birgt er es unter seiner Zunge,

13 spart er es auf und will nicht von ihm lassen, / hält er es auch tief in seinem Gaumen fest,

14 in seinem Innern verwandelt sich die Speise, / sie wird in seinem Leib zu Natterngift.

15 Das Gut, das er verschlungen hat, speit er aus; / aus seinem Leib treibt Gott es heraus.

16 Das Gift von Nattern saugt er ein, / es tötet ihn der Viper Zunge.

17 Nicht darf er Bäche schauen, / nicht Flüsse, die von Honig und Rahm fließen.

18 Zurückgeben muss er seinen Gewinn, / genießen darf er ihn nicht, / darf sich nicht freuen am ertauschten Gut.

19 Denn Arme schlug er nieder, ließ sie liegen, / raubte das Haus, das er nicht gebaut.

20 Denn kein Genug kennt er in seinem Bauch, / drum entkommt er nicht mit seinen Schätzen.

21 Nichts entgeht seinem Fraß, / darum hält sein Glück auch nicht stand.

22 Trotz vollen Überflusses kommt er in Not, / die ganze Wucht des Elends fällt ihn an.

23 Und so geschieht es: Um des Frevlers Bauch zu füllen, / lässt Gott auf ihn die Gluten seines Zornes los, / lässt auf ihn regnen seine Schläge.

24 Flieht er vor dem Eisenpanzer, / durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze.

25 Er zückte das Schwert und es kam heraus aus seinem Rücken, / ein Blitz aus seiner Galle. / Schrecken gehen über ihn hinweg.

26 Nur finsteres Unheil ist für ihn aufbewahrt, / Feuer, von niemand entfacht, verzehrt ihn, / frisst noch den letzten Mann in seinem Zelt.

27 Der Himmel enthüllt seine Schuld, / die Erde bäumt sich gegen ihn auf.

28 Weggeführt wird der Ertrag seines Hauses, / dahingerafft am Tag seines Zorns.

29 Das ist des Frevlers Anteil von Gott, / das Erbe, das Gott ihm zuspricht.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Zweite Rede des Zofar: Kurze Freude der Gottlosen vor ihrem Untergang

1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte:

2 Darum geben meine beunruhigenden Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt[2]T. ; Mas. T. : und deswegen ist mein Drängen in mir:

3 Eine Mahnung, mir zur Schande, höre ich, aber Geist aus meiner Einsicht lässt mich antworten[3]Andere üs. , teilweise mit LXX: und Wind ohne Einsicht gibst du mir zur Antwort.

4 Hast du nicht von jeher das erkannt, seitdem {Gott} Menschen auf die Erde gesetzt hat,

5 dass der Jubel der Gottlosen von kurzer Dauer und die Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war?

6 Stiege auch seine Hoheit bis zum Himmel hinauf, und rührte sein Haupt an die Wolken,

7 gleich seinem Kot vergeht er auf ewig. Die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er?

8 Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird weggescheucht wie eine Vision in der Nacht.

9 Das Auge hat ihn erblickt, doch nun nicht mehr, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr.

10 Seine Söhne müssen die Geringen gütig stimmen[4]o. müssen bei Geringen betteln und seine Hände sein Vermögen zurückgeben.

11 Waren seine Glieder {auch} voll seiner Jugendkraft, so liegt sie {nun} mit ihm im Staub.

12 Wenn das Böse auch in seinem Mund süß schmeckte, er es verbarg unter seiner Zunge,

13 es aufsparte und nicht fahren ließ und es zurückhielt unter seinem Gaumen,

14 so hat sich seine Speise {doch} in seinen Eingeweiden verwandelt. Viperngalle[5]Bitteres und Giftiges sind im Altertum Synonyme. ist in seinem Innern.

15 Reichtum hat er verschlungen, doch erbricht er ihn {wieder} : Aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus.

16 Viperngift sog er ein; die Zunge der Giftschlange bringt ihn um.

17 Nicht sehen darf er die Bäche, die flutenden Ströme von Honig und Milch[6]w. dicke Milch, o. Sahne, o. Butter.

18 Den Ertrag gibt er zurück und darf ihn nicht verschlingen. An dem Reichtum, den er erwarb[7]w. Gemäß dem Reichtum, seinem Eintausch, darf er sich nicht freuen.

19 Denn die Geringen hat er misshandelt, verlassen. Häuser[8]w. Ein Haus hat er an sich gerissen und wird sie[9]w. es nicht ausbauen[10]Andere üs. mit Vulg. : Das Haus, das er nicht gebaut, hat er an sich gerissen.

20 Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern; mit seinem Kostbarsten wird er nicht entrinnen.

21 Vor seiner Fressgier gab es kein Entrinnen[11]w. keinen Entronnenen; darum wird sein Wohlstand keinen Bestand haben.

22 In der Fülle seines Überflusses wird er in Bedrängnis geraten; die Hand jedes Notleidenden wird über ihn kommen[12]Mit LXX, Vulg. und 4 griech. Handschr. üs. andere: die ganze Gewalt des Unheils wird über ihn kommen.

23 Es wird geschehen: Um seinen Bauch zu füllen, wird Gott[13]w. er die Glut seines Zorns gegen ihn senden und {sie} auf ihn regnen lassen, auf seinen Körper[14]o. als seine Speise. – Wortbedeutung unsicher; LXX: und Verderben lässt er auf ihn regnen.

24 Flieht er vor eisernen Waffen, durchbohrt ihn der Bogen aus Bronze.

25 Er[15]d. i. der Bogenschütze zückt {den Pfeil} , da tritt er {schon} aus dem Rücken hervor[1]d. h. aus dem Rücken des Getroffenen und das blitzende Eisen[2]w. der Blitz aus seiner Galle! Er geht dahin, Schrecken über ihm![3]Andere üs. mit LXX und Vulg. : Schrecken gehen über ihn hin.

26 Alle Finsternis ist aufgespart für seine aufgesparten {Schätze}[4]LXX: ist aufgespart für ihn. Ein Feuer, das nicht angefacht ist, wird ihn fressen. Übel wird es dem ergehen, der[5]o. was in seinem Zelt übrig geblieben ist.

27 Der Himmel wird seine Schuld enthüllen, und die Erde wird sich gegen ihn erheben.

28 Der Ertrag seines Hauses muss fortgehen, wird zerrinnen[6]w. ist ein Sturzbach am Tag seines[7]d. i. Gottes Zorns.

29 Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott und das ihm von Gott zugesprochene Erbe.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der dritte Freund: Den Verbrecher trifft die verdiente Strafe

1 Da sagte Zofar von Naama:

2 »In meinem Herzen ist ein Sturm entfesselt, es kocht in mir, ich kann nicht an mich halten!

3 Ich fühle mich beschimpft durch deine Mahnung, doch mein Verstand gibt mir die rechte Antwort:

4 Es ist dir doch bekannt, dass immer schon, seit Gott die Menschen auf die Erde setzte,

5 der Jubelruf der Bösen schnell verstummte, die Freude des Verbrechers bald vorbei war.

6 Selbst wenn er in den Himmel wachsen sollte und mit dem Kopf bis an die Wolken reichte,

7 er muss hinunter wie sein eigener Kot, für immer fort! Und alle, die ihn kannten, sie werden fragen: ›Wo ist er geblieben?‹

8 Wie eine Nachtvision entschwindet er und wie ein Traum löst er sich auf in nichts.

9 Kein Auge, das ihn sah, sieht ihn dann wieder, auch seine Wohnung sieht nichts mehr von ihm.

10 Sein Hab und Gut, mit viel Betrug erworben, muss er mit eigener Hand zurückerstatten und seine Kinder müssen betteln gehn.

11 Er schien voll jugendlicher Kraft zu sein, doch jetzt liegt sie vereint mit ihm im Staub.

12 Für seinen Gaumen ist das Böse süß; er hält es unter seiner Zunge fest;

13 ganz langsam lässt er es im Mund zergehen, um möglichst lang etwas davon zu haben.

14 Jedoch im Magen wird die Speise bitter, verwandelt sich in schlimmes Schlangengift.

15 Erbrechen muss er das geraubte Gut, Gott zwingt ihn, jeden Rest herauszuwürgen.

16 Was er verschlungen hat, das wirkt wie Gift, es ist so tödlich wie der Biss der Viper.

17 Er hat nichts mehr vom Reichtum dieses Landes, von Milch und Honig, die in Strömen fließen.

18 Was er erworben hat durch Tausch und Handel, er darf es nicht behalten und genießen,

19 weil er die Armen schamlos unterdrückte und Häuser raubte, statt sie selbst zu bauen.

20 Er kann den Hals nie voll genug bekommen und trotzdem macht ihn sein Besitz nicht sicher.

21 Vor seiner Fresslust kann sich niemand retten, drum ist sein Glück auch nur von kurzer Dauer.

22 Bei allem Überfluss ist ihm nicht wohl; dann schlägt die schwere Hand des Unglücks zu:

23 Er kriegt genug, um seinen Bauch zu füllen, wenn Gottes Zorn wie Hagel auf ihn fällt; von dieser Mahlzeit wird er endlich satt!

24 Entrinnt er auch dem Eisenschwert des Feindes, so schießt ihn doch der Bronzebogen nieder.

25 Der Pfeil durchbohrt ihn, fährt aus seinem Rücken, die blitzend blanke Spitze tropft von Blut. Dann stürzen alle Schrecken über ihn.

26 Die Finsternis ist für ihn aufgespart; ein Feuer, das kein Mensch entzündet hat, frisst ihn und seine ganze Sippschaft auf.

27 Der Himmel zeigt sein volles Unrecht an, die Erde spricht als Zeuge gegen ihn.

28 Der Wohlstand seines Hauses wird vernichtet, wenn Gottes Zorn wie eine Sturzflut kommt.

29 So sieht das Schicksal böser Menschen aus; Gott selbst hat ihnen dieses Los bestimmt!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Zofars zweite Rede (vgl. Kap 15,1-35; Kap 18,1-21)

1 Da antwortete Zofar von Naama und sprach:

2 Darum muss ich antworten, und deswegen kann ich nicht schweigen;

3 denn ich muss hören, wie man mich schmäht und tadelt, aber der Geist aus meiner Einsicht lehrt mich antworten.

4 Weißt du nicht, dass es allezeit so gegangen ist, seitdem Menschen auf Erden gewesen sind,

5 dass das Frohlocken der Gottlosen nicht lange währt und die Freude des Ruchlosen nur einen Augenblick?

6 Wenn auch sein Hochmut in den Himmel reicht und sein Haupt an die Wolken rührt,

7 so wird er doch für immer vergehen wie sein Kot, und die ihn gesehen haben, werden sagen: Wo ist er?

8 Wie ein Traum wird er verfliegen und nicht mehr zu finden sein und wie ein Nachtgesicht verschwinden.

9 Das Auge, das ihn gesehen hat, wird ihn nicht mehr sehen, und seine Stätte wird ihn nicht mehr schauen.

10 Seine Söhne werden bei den Armen betteln gehen, und seine Hände müssen seine Habe wieder hergeben.

11 Sind auch seine Gebeine voll Jugendkraft, so müssen sie sich doch mit ihm in den Staub legen.

12 Wenn ihm auch das Böse in seinem Munde wohlschmeckt, dass er es birgt unter seiner Zunge,

13 dass er es hegt und nicht loslässt und es zurückhält in seinem Gaumen,

14 so wird sich doch seine Speise verwandeln in seinem Leibe und wird Otterngift in seinem Bauch.

15 Die Güter, die er verschlungen hat, muss er wieder ausspeien, und Gott treibt sie aus seinem Bauch heraus.

16 Er wird Otterngift saugen, und die Zunge der Schlange wird ihn töten.

17 Er wird nicht sehen die Ströme noch die Bäche, die mit Honig und Milch fließen.

18 Er wird erwerben und doch nichts davon genießen und über seine eingetauschten Güter nicht froh werden.

19 Denn er hat unterdrückt und verlassen den Armen; er hat Häuser an sich gerissen, die er nicht erbaut hat.

20 Denn sein Wanst konnte nicht voll genug werden; mit seinem köstlichen Gut wird er nicht entrinnen.

21 Nichts entging seiner Fressgier; darum wird sein gutes Leben keinen Bestand haben.

22 Wenn er auch die Fülle und genug hat, wird ihm doch angst werden; alle Gewalt der Mühsal wird über ihn kommen.

23 Es soll geschehen: Damit er genug bekommt, wird Gott den Grimm seines Zorns über ihn senden und wird über ihn regnen lassen seine Schrecknisse.

24 Flieht er vor dem eisernen Harnisch, so wird ihn der eherne Bogen durchbohren!

25 Es dringt das Geschoss aus seinem Rücken, der Blitz des Pfeiles aus seiner Galle; Schrecken fahren über ihn hin.

26 Alle Finsternis ist für ihn aufgespart. Es wird ihn ein Feuer verzehren, das keiner angezündet hat, und wer übrig geblieben ist in seiner Hütte, dem wird’s schlimm ergehen.

27 Der Himmel wird seine Schuld enthüllen, und die Erde wird sich gegen ihn erheben.

28 Die Flut wälzt sein Haus fort, Regengüsse am Tage seines Zorns.

29 Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe, das Gott ihm zugesprochen hat.

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