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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

IJOBS GEGENREDE: 21,1–34

Bitte um Geduld: 21,1–6

1 Da antwortete Ijob und sprach:

2 Hört, hört doch auf mein Wort, / das wäre mir schon Trost von euch.

3 Ertragt mich, sodass ich reden kann. / Habe ich geredet, dann könnt ihr spotten.

4 Richte ich an Menschen meine Klage, / habe ich nicht Grund zur Ungeduld?

5 Wendet euch mir zu und erstarrt / und legt die Hand auf den Mund!

6 Denke ich daran, bin ich erschreckt / und Schauder packt meinen Leib.

Glück des Frevlers: 21,7–21

7 Warum bleiben Frevler am Leben, / werden alt und stark an Kraft?

8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen, / ihre Sprösslinge vor ihren Augen.

9 Ihre Häuser sind in Frieden, ohne Schreck, / die Rute Gottes trifft sie nicht.

10 Ihr Stier bespringt und fehlt nicht, / die Kühe kalben und verwerfen nicht.

11 Wie Schafe treiben sie ihre Kinder aus, / ihre Kleinen tanzen und springen.

12 Sie singen zu Pauke und Harfe, / erfreuen sich am Klang der Flöte,

13 sie bringen hin ihre Tage im Glück / und fahren voll Ruhe hinab ins Totenreich.

14 Und doch sagten sie zu Gott: Weiche von uns! / Deine Wege wollen wir nicht kennen.

15 Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen, / was nützt es uns, wenn wir uns an ihn wenden?

16 Doch in ihrer Hand liegt nicht das Glück, / der Frevler Denkart ist mir fern.

17 Wie oft erlischt der Frevler Lampe, / kommt Unheil über sie, / teilt er Verderben zu in seinem Zorn?

18 Wie oft werden sie wie Stroh vor dem Wind, / wie Spreu, die der Sturm entführt?

19 Spart Gott sein Unheil auf für dessen Kinder? / Ihm selbst vergelte er, dass er es spürt!

20 Mit eigenen Augen soll er sein Unglück schauen, / vom Grimm des Allmächtigen soll er trinken.

21 Denn was kümmert ihn sein Haus, wenn er dahin ist, / wenn abgeschnitten seiner Monde Zahl?

Trügerischer Trost: 21,22–34

22 Darf man Gott Erkenntnis lehren, / ihn, der die Erhabenen richtet?

23 Der eine stirbt in vollem Glück, / ist ganz in Frieden, sorgenfrei.

24 Seine Schenkel sind voll von Fett, / getränkt mit Mark sind seine Knochen.

25 Der andere stirbt mit bitterer Seele / und hat kein Glück genossen.

26 Zusammen liegen sie im Staub / und Gewürm deckt beide zu.

27 Seht, euer Denken kenne ich wohl, / die Ränke, die ihr sinnt gegen mich.

28 Ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen / und wo das Zelt, in dem Frevler wohnen?

29 Habt ihr nie die fahrenden Leute befragt / und nicht ihre Zeichen genau beachtet?

30 Dass am Unglückstag der Böse verschont wird, / weggebracht am Tag des Zorns.

31 Wer hält ihm seinen Lebenswandel vor, / was er getan hat, wer vergilt es ihm?

32 Er aber wird zur Gruft geleitet, / bei seinem Grab hält man die Wacht.

33 Ein Labsal sind für ihn die Schollen des Schachts, / hinter ihm her zieht alle Welt, / vor ihm eine Menge ohne Zahl.

34 Wie wollt ihr mich mit Nichtigem trösten? / Eure Antworten bleiben Betrug.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Hiobs Antwort: Wohlergehen der Gottlosen – Gottes Willkür im Austeilen von Glück und Unglück – Kein Gericht über die Gottlosen

1 Und Hiob antwortete und sagte:

2 Höret, hört meine Rede! Das wäre {wahrer} Trost von euch!

3 Ertragt mich, dann will ich reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten[8]Eine griech. , die syr. Üs. und Vulg. lesen: mögt ihr spotten; LXX: werdet ihr nicht spotten.

4 {Trage} ich mein Anliegen[9]o. was mich umtreibt; o. meine Klage etwa einem Menschen vor? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein?

5 Wendet euch zu mir und schaudert und legt die Hand auf den Mund!

6 Ja, wenn ich daran denke, so bin ich bestürzt, und Erbeben packt mein Fleisch.

7 Warum leben die Gottlosen, werden alt, nehmen gar noch zu an Macht?

8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen so gut wie sie, und ihre Sprösslinge[10]o. deren Sprösslinge; d. h. die Enkel der Gottlosen sind vor ihren Augen.

9 Ihre Häuser haben Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute[11]o. Gottes Herrscherstab ist nicht über ihnen.

10 Sein Stier bespringt und verfehlt nicht, seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt.

11 Ihre Buben schicken sie aus wie eine Schafherde, und ihre Kinder hüpfen umher.

12 Sie[12]d. h. die Gottlosen erheben {ihre Stimme} bei[13]so mit den alten Üs. und vielen hebr. Handschr. ; Mas. T. : wie Tamburin und Zither und sind fröhlich beim Klang der Flöte.

13 Im Glück genießen sie ihre Tage, und in Ruhe sinken sie in den Scheol hinab[14]so mit den alten Üs. ; Mas. T. : und in Ruhe sind sie erschrocken {vor dem} Scheol, o. {nur} eine Zeit lang ….

14 Und doch sagen sie zu Gott: Weiche von uns! Und an der Erkenntnis deiner Wege haben wir kein Gefallen.

15 Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was hilft es uns, dass wir {mit Bitten} in ihn dringen?

16 Siehe, steht nicht ihr Glück in ihrer Hand?[15]o. Siehe, ihr Glück steht nicht in ihrer Hand. – LXX: steht in ihrer Hand Der Rat der Gottlosen sei fern von mir[16]LXX: von ihm; d. h. von Gott!

17 Wie oft erlischt {denn} die Leuchte der Gottlosen und kommt über sie ihr Verderben, {wie oft} teilt er Vernichtung zu in seinem Zorn?

18 {Wie oft denn} werden sie wie Stroh vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturmwind entführt?

19 Bewahrt Gott sein Unheil auf für seine Kinder[17]d. h. für die Kinder des Gottlosen? Er vergelte ihm selbst[18]d. h. dem Gottlosen, dass er es fühlt[19]w. dass er es erkenne!

20 Seine {eigenen} Augen sollen seinen Verfall sehen, und vom Zorn des Allmächtigen trinke er!

21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach ihm, wenn die Zahl seiner Monate zu Ende ist[20]o. weggewischt ist; o. {ohnehin} knapp bemessen ist?

22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, ihn, der {selbst} die Erhabenen[21]d. h. die himmlischen Wesen richtet?

23 Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz ungestört und ruhig.

24 Seine Schenkel[1]T. ; die Bedeutung des Wortes im Mas. T. ist umstritten; LXX und Vulg. : Seine Eingeweide; andere vermuten: Seine Tröge sind voll Fett[2]So verstehen LXX, Vulg. und die syr. Üs. das hebr. Wort. Die Masoreten deuten es als Milch., und das Mark seiner Gebeine ist {wohl} getränkt.

25 Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat nichts vom Glück genossen.

26 Zusammen liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu.

27 Siehe, ich erkenne eure Gedanken, und die Anschläge, die ihr gegen mich ersinnt.

28 Denn ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen[3]Wegen des Parallelismus ist das Wort »Edler« hier negativ aufzufassen, etwa im Sinne von »Tyrann« wie z. B. Kap.12,21. und wo das Zelt, die Wohnung der Gottlosen?

29 Habt ihr die nicht befragt, die des Weges vorüberziehen? Und habt ihr ihre Zeichen nicht genau betrachtet:

30 dass der Böse am Tag des Verderbens verschont wird, dass sie am Tag des Grimms[4]w. der Zornesfluten {in Sicherheit} geleitet werden?

31 Wer wird ihm ins Gesicht seinen Weg vorhalten? Und hat er gehandelt, wer wird ihm vergelten?

32 Er aber, er wird zu den Gräbern geleitet, und auf dem Grabhügel hält man Wache.

33 Süß sind ihm die Schollen des Tales. Und alle Welt zieht hinter ihm her, auch vor ihm ohne Zahl.

34 Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren Einwänden bleibt {nur} Trug übrig.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Ijob: Gott lässt die Bösen ja doch ungestraft!

1 Ijob antwortete:

2 »Wenn ihr doch einmal richtig hören wolltet! Denn damit könntet ihr mich wirklich trösten!

3 Ertragt mich doch, gestattet mir zu reden; dann mögt ihr weiterspotten, wenn ihr wollt!

4 Beklag ich mich denn über einen Menschen? Warum verliere ich wohl die Geduld?

5 Seht mich doch an, dann werdet ihr erschaudern, ihr legt die Hand vor Schrecken auf den Mund.

6 Wenn ich dran denke, was geschehen ist, dann fang ich an, am ganzen Leib zu zittern.

7 Warum lässt Gott die Bösen weiterleben? Sie werden alt, die Kraft nimmt sogar zu.

8 Gesichert wachsen ihre Kinder auf, mit Freuden sehen sie noch ihre Enkel.

9 Kein Unglück stört den Frieden ihrer Häuser, sie kriegen Gottes Geißel nie zu spüren.

10 Ihr Stier bespringt die Kühe nicht vergebens, die Kühe kalben leicht und ohne Fehlwurf.

11 Frei wie die Lämmer laufen ihre Kinder und ihre Jugend tanzt und springt vor Freude.

12 Sie singen laut zu Tamburin und Leier, sind voller Fröhlichkeit beim Klang der Flöte.

13 Im Glück verbringen sie ihr ganzes Leben und sterben einen sanften, schönen Tod.

14 ›Lass uns in Ruhe‹, sagen sie zu Gott, ›von deinem Willen wollen wir nichts wissen!

15 Bist du so mächtig? Müssen wir dir dienen? Was nützt es eigentlich, zu dir zu beten?‹

16 Sie glauben, ihres Glückes Schmied zu sein. Doch ihre Art zu denken liegt mir fern!

17 Wie oft hast du es eigentlich erlebt, dass es erloschen ist, das Licht der Bösen? Wie oft geschieht es, dass sie Unglück trifft? Hat Gott sie je in seinem Zorn gestraft?

18 Wann sind sie denn wie Stroh im Wind gewesen? Wann hat der Sturm sie fortgeweht wie Spreu?

19 Ihr habt gesagt, dass Gottes Strafgericht die Kinder für die Schuld des Vaters trifft. Das ist nicht recht! Den Vater soll es treffen; der Schuldige soll auch die Strafe tragen!

20 Er selbst soll seinen Untergang erleben und Gottes Zorn am eigenen Leibe spüren!

21 Ob es den Kindern gut geht oder schlecht, das kümmert ihn nicht mehr nach seinem Tod.

22 Muss Gott vielleicht noch unterwiesen werden, er, der Gericht hält über Hoch und Niedrig?

23 Der eine bleibt gesund bis an sein Ende; dann stirbt er, frei von Sorgen und im Frieden,

24 der Körper wohlgenährt, die Glieder stark.

25 Der andere stirbt verbittert und enttäuscht, weil er vom Glück nichts abbekommen hat.

26 Nun liegen sie zusammen in der Erde, ein Heer von Würmern deckt sie beide zu.

27 Ich weiß genau, wie ihr jetzt weiterdenkt; euch geht’s ja nur darum, euch durchzusetzen.

28 ›Was ist denn aus dem reichen Mann geworden?‹, fragt ihr. ›Was blieb denn noch von seinem Haus?‹

29 Habt ihr denn nie mit Reisenden gesprochen und nie gehört, was sie berichtet haben?

30 Am Tag, wenn Gott Gericht hält voller Zorn, ist der Verbrecher stets in Sicherheit.

31 Wer wagt es, ihm sein Unrecht vorzuhalten? Wer zahlt ihm heim, was er verbrochen hat?

32 Mit allen Ehren trägt man ihn zum Friedhof, an seinem Grab hält man die Totenwacht.

33 Unübersehbar ist sein Leichenzug, sogar die Erde deckt ihn freundlich zu.

34 Doch ihr versucht, mir Trug als Trost zu bieten; denn jede Antwort, die ihr bringt, ist Schwindel!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hiobs zweite Antwort an Zofar

1 Hiob antwortete und sprach:

2 Hört doch meiner Rede zu und lasst mir das eure Tröstung sein!

3 Ertragt mich, dass ich rede, und danach spottet über mich!

4 Geht denn gegen einen Menschen meine Klage, oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein?

5 Kehrt euch her zu mir; ihr werdet erstarren und die Hand auf den Mund legen müssen.

6 Wenn ich daran denke, so erschrecke ich, und Zittern ergreift meinen Leib.

7 Warum bleiben die Frevler am Leben, werden alt und nehmen zu an Kraft?

8 Ihr Geschlecht ist sicher um sie her, und ihre Nachkommen sind bei ihnen.

9 Ihr Haus hat Frieden ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen.

10 Ihr Stier bespringt und es missrät nicht; ihre Kuh kalbt und wirft nicht fehl.

11 Ihre Knaben lassen sie hinaus wie eine Herde, und ihre Kinder springen umher.

12 Sie jauchzen mit Pauken und Harfen und sind fröhlich mit Flöten.

13 Sie werden alt bei guten Tagen, und still ziehen sie in das Totenreich hinab,

14 und doch sagen sie zu Gott: »Weiche von uns, wir wollen von deinen Wegen nichts wissen!

15 Wer ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Oder was nützt es uns, wenn wir ihn anrufen?«

16 »Doch siehe, ihr Glück steht nicht in ihren Händen, und der Rat der Gottlosen ist ferne von mir. «

17 Wie oft verlischt denn die Leuchte der Frevler und kommt ihr Unglück über sie? Teilt er Schmerzen zu in seinem Zorn,

18 dass sie werden wie Stroh im Wind und wie Spreu, die der Sturmwind mit sich nimmt?

19 Spart Gott sein Unheil auf für die Kinder des Frevlers? Er vergelte es ihm selbst, dass er’s einsehe!

20 Mit eigenen Augen möge er sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen möge er trinken!

21 Denn was liegt ihm an seinem Hause, wenn er dahin ist, wenn die Zahl seiner Monde zu Ende ist?

22 Wer will Gott Weisheit lehren, der auch die Hohen richtet?

23 Der eine stirbt frisch und gesund in allem Reichtum und voller Genüge,

24 sein Melkfass ist voll Milch, und sein Gebein wird gemästet mit Mark;

25 der andere aber stirbt mit verbitterter Seele und hat nie vom Glück gekostet,

26 miteinander liegen sie im Staub, und Gewürm deckt sie zu.

27 Siehe, ich kenne eure Gedanken und eure Ränke, mit denen ihr mir Unrecht antut.

28 Denn ihr sprecht: »Wo ist das Haus des Fürsten, und wo ist die Hütte, in der die Frevler wohnten?«

29 Habt ihr nicht befragt, die des Weges kommen, und nicht auf ihre Zeichen geachtet,

30 dass der Böse erhalten wird am Tage des Verderbens und am Tage des Grimms bleibt?

31 Wer sagt ihm ins Angesicht, was er verdient? Wer vergilt ihm, was er getan hat?

32 Wird er doch zu Grabe geleitet, und man hält Wache über seinem Hügel!

33 Süß sind ihm die Schollen des Grabes, und alle Menschen ziehen ihm nach, und die ihm vorangehen, sind nicht zu zählen.

34 Wie tröstet ihr mich mit Nichtigkeiten, und von euren Antworten bleibt nichts als Trug!

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