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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DRITTE REDE DES ELIFAS: 22,1–30

Ijobs angebliche Freveltaten: 22,1–11

1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:

2 Kann denn der Mensch Gott nützen? / Nein, sich selber nützt der Kluge.

3 Ist es dem Allmächtigen von Wert, / dass du gerecht bist, / ist es für ihn Gewinn, wenn du unsträfliche Wege gehst?

4 Wegen deiner Gottesfurcht sollte er dich strafen, / vor Gericht mit dir gehen?

5 Ist nicht groß deine Bosheit, / ohne Ende dein Verschulden?

6 Du pfändest ohne Grund deine Brüder, / ziehst Nackten ihre Kleider aus.

7 Den Durstigen tränkst du nicht mit Wasser, / dem Hungernden versagst du das Brot.

8 Dem Mann der Faust gehört das Land, / der Günstling darf darin wohnen.

9 Witwen hast du weggeschickt mit leeren Händen, / der Verwaisten Arme zerschlagen.

10 Deswegen liegen Fallstricke rings um dich her / und jäher Schrecken ängstigt dich

11 oder Finsternis, worin du nicht siehst, / und Wasserflut, die dich bedeckt.

Allwissender Gott: 22,12–20

12 Ist Gott nicht wie der Himmel hoch? / Schau, wie die höchsten Sterne ragen.

13 Und da sagst du: Was weiß denn Gott? / Richtet er denn durch das dunkle Gewölk?

14 Wolken umhüllen ihn, sodass er nicht sieht, / am Himmelskreis geht er einher.

15 Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, / den die Männer des Unheils zogen,

16 die vor der Zeit dahingerafft wurden, / über deren Grund sich ein Strom ergoss,

17 die zu Gott sagten: Weiche von uns! / und: Was kann uns der Allmächtige tun?

18 Und doch, er hat ihre Häuser mit Gütern gefüllt. / Der Plan der Frevler ist mir fern.

19 Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, / der Unschuldige wird sie verspotten:

20 Wahrhaftig, vernichtet sind unsere Gegner, / ihren Rest hat das Feuer verzehrt.

Mahnung zu Umkehr und Demut: 22,21–30

21 Werde sein Freund und halte Frieden! / Nur dadurch kommt das Gute dir zu.

22 Nimm doch Weisung an aus seinem Mund, / leg dir seine Worte ins Herz:

23 Kehrst du zum Allmächtigen um, / so wirst du aufgerichtet. Hältst Unrecht deinem Zelt du fern,

24 wirfst in den Staub das Edelgold, / zum Flussgestein das Feingold,

25 dann wird der Allmächtige dein Edelgold / und erlesenes Silber für dich sein.

26 Dann wirst du am Allmächtigen dich erfreuen / und zu Gott dein Angesicht erheben.

27 Flehst du ihn an, so hört er dich / und du wirst deine Gelübde erfüllen.

28 Was du beschließt, trifft ein, / Licht strahlt über deinen Wegen auf.

29 Wer hochmütig redet, den erniedrigt man, / doch hilft er dem, der die Augen senkt.

30 Er rettet den, der schuldlos ist; / durch deiner Hände Reinheit wird er gerettet.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Dritte Rede des Elifas: Hiobs selbst verschuldetes Elend – Aufruf zur Buße

1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte:

2 Kann denn ein Mann Gott Nutzen bringen? Vielmehr sich selbst[5]so mit der syr. Üs. ; Mas. T. : ihnen bringt der Einsichtige Nutzen.

3 Ist es dem Allmächtigen von Wert[6]w. Ist es dem Allmächtigen ein Kleinod, wenn du gerecht bist, oder ist es ihm ein Gewinn, wenn du deine Wege vollkommen machst?

4 Für deine {Gottes} furcht sollte er dich strafen, mit dir vor Gericht gehen?

5 Ist nicht deine Bosheit vielfältig und ohne Ende deine Schuld?

6 Denn du pflegtest deinen Bruder ohne Grund zu pfänden, und die Kleider zogest du den Nackten aus.

7 Nicht {einmal} Wasser gabst du dem Durstigen[7]w. dem {vor Durst} Erschöpften zu trinken, und dem Hungrigen verweigertest du Brot.

8 Und dem Mann der Faust[8]o. dem Mächtigen; w. dem Mann des Arms; d. i. Hiob gehört das Land, und der Angesehene[9]w. der, dessen Gesicht erhoben wurde darf darin wohnen.

9 Die Witwen hast du mit leeren Händen weggeschickt, und die Arme der Waisen sind zerschlagen[10]Jemandem »den Arm zerschlagen« heißt, ihm die Kraft nehmen; LXX und Vulg. : die Arme der Waisen hast du zerschlagen.

10 Darum sind rings um dich her Fallen[11]w. Klappnetze, und in Bestürzung versetzt dich plötzlicher Schrecken

11 oder Finsternis, {in der} du nichts sehen kannst[12]LXX: das Licht wurde Finsternis, du kannst nichts sehen, und Wasserflut, die dich bedeckt.

12 Ist Gott nicht so hoch wie der Himmel? Schau an die höchsten Sterne[13]w. die Spitze der Sterne, wie hoch sie sind!

13 Und du sagst: Was weiß denn Gott? Kann er durch das Wolkendunkel hindurch richten?

14 Die Wolken sind ihm ein Versteck, dass er nichts sieht, und am Kreis des Himmels wandelt er.  –

15 Willst du dem Pfad der Vorzeit folgen, den die Männer des Unheils betraten,

16 die gepackt wurden[14]d. h. von Gottes Gericht vor der Zeit – ein Strom hat ihr Fundament weggerissen[15]w. ein Strom hat sich über ihr Fundament ergossen –,

17 die zu Gott sagten: Weiche von uns!, und: Was kann der Allmächtige uns[16]so mit LXX und der syr. Üs. ; Mas. T. : ihnen schon tun?

18 Und er hatte ihre Häuser {doch} mit Gutem erfüllt! – Aber von mir bleibe fern der Rat der Gottlosen! –

19 Die Gerechten sehen es und freuen sich, und der Schuldlose verspottet sie:

20 Fürwahr, unsere Gegner sind[1]Eine griech. , die syr. , aram. Üs. und Vulg. lesen: ihr Bestand {an Menschen} ist vernichtet, und ihren Rest hat das Feuer gefressen![2]w. Wenn nicht unsere Gegner vernichtet sind und das Feuer ihren Rest gefressen hat {, dann …!} – Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.

21 Söhne dich doch aus mit ihm[3]w. Sei {wieder} vertraut mit ihm und halte Frieden! Dadurch kommt zu dir {dann} wieder Gutes.

22 Nimm aus seinem Mund doch Weisung an und lege seine Worte dir ins Herz!

23 Wenn du umkehrst zum Allmächtigen, [4]LXX: und {wenn} du dich demütigstwirst du wieder aufgebaut[4]LXX: und {wenn} du dich demütigst, hältst du Unrecht fern von deinem Zelt.

24 Wirf in den Staub das Golderz und in den Kies der Bäche {dein Gold aus} Ofir,

25 so wird der Allmächtige dir dein Golderz und erlesenes Silber sein.

26 Denn dann wirst du am Allmächtigen deine Lust haben und zu Gott dein Gesicht erheben.

27 Du wirst zu ihm beten, und er wird dich erhören; und deine Gelübde wirst du erfüllen.

28 Beschließt du eine Sache, wird sie zustande kommen, und über deinen Wegen leuchtet Licht auf.

29 Denn er erniedrigt hochmütiges Reden[5]T. ; Mas. T. : Denn sie erniedrigen, und du sprichst hochmütig, aber dem mit niedergeschlagenen Augen hilft er[6]o. den… rettet er.

30 {Selbst} den nicht Schuldlosen[7]Andere üs. mit Textänderung: Und den schuldlosen Mann wird er retten[8]o. in Sicherheit bringen; ja, er wird gerettet[9]o. in Sicherheit gebracht durch die Reinheit deiner Hände.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der erste Freund: Gott straft dich wegen deiner Bosheit

1 Da sagte Elifas von Teman:

2 »Wie kann ein Mensch für Gott von Nutzen sein! Sich selber nützt der Mensch, der Einsicht hat!

3 Was bringt es Gott, wenn du das Rechte tust? Hat er Gewinn, wenn du vollkommen bist?

4 Du denkst doch nicht, er zieht dich vor Gericht, weil du ihn ehrst und ihm gehorsam bist?

5 Es kann nur wegen deiner Bosheit sein und weil du immer wieder Unrecht tust.

6 Wenn dir ein Landsmann irgendetwas schuldet, verlangst du sein Gewand dafür als Pfand, obwohl er keine andere Kleidung hat.

7 Der Durstige bekommt von dir kein Wasser, den Hungernden verweigerst du dein Brot.

8 Weil du die Macht hast, nimmst du alles Land; du meinst, dein Rang gibt dir das Recht dazu.

9 Die Witwen schickst du fort mit leeren Händen und Waisenkinder übervorteilst du.

10 Darum bist du von Schlingen eingeschlossen, ganz plötzlich macht die Angst dich starr und stumm.

11 Du siehst nichts mehr vor lauter Dunkelheit, die Wasserflut geht über dich hinweg.

12 Bedenk, dass Gott so fern ist wie der Himmel. Betrachte doch den höchsten Stern dort oben!

13 Du schließt daraus: ›Was kann da Gott schon wissen? Kann er denn richten trotz der Wolkendecke?

14 Sie hindert ihn daran, hindurchzusehen, wenn er am Himmelsrand spazieren geht. ‹

15 Willst du den ausgetretenen Pfaden folgen, auf denen immer schon die Bösen gingen?

16 Sie wurden vor der Zeit zu Fall gebracht, wie Mauern, die das Wasser unterspült.

17 Sie hatten Gott verworfen und gemeint, er könnte ihnen nicht gefährlich werden.

18 Doch von demselben Gott kam all ihr Reichtum. Auch mir liegt ihre Art zu denken fern!

19 Die Guten freuen sich, sehn sie dies Ende; wer ohne Schuld ist, lacht die Bösen aus:

20 ›Seht, unsere Feinde sind vernichtet worden, das Feuer fraß sie bis zum letzten Mann!‹

Kehr um zu Gott!

21 Hör endlich auf, in Gott den Feind zu sehen, und söhne dich doch wieder mit ihm aus! Nur so wirst du dein Glück zurückgewinnen.

22 Wenn er dich unterweist, dann nimm es an, behalte jedes Wort in deinem Herzen!

23 Kehr um zu ihm, dann richtet er dich auf. Schaff alles Unrecht fort aus deinem Haus!

24 Nimm auch dein ganzes Gold und wirf es weg; lass es im Flussbett bei den Steinen liegen.

25 Gott, der Gewaltige, ist selbst dein Gold, anstatt der Silberhaufen hast du ihn!

26 Dein Gott ist dann die Quelle deiner Freude und voll Vertrauen blickst du zu ihm auf.

27 Er gibt dir Antwort, wenn du zu ihm betest; dann wirst du dein Gelübde froh erfüllen.

28 Was immer du beschließt, es wird gelingen; auf allen deinen Wegen wird es hell.

29 Wenn andere leiden und am Boden liegen, dann gibst du ihnen wieder neuen Mut und Gott hebt die Beschämten freundlich auf.

30 Auch den, der schuldig wurde, rettet er; wenn deine Hände rein sind, wird er frei. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Des Elifas letzte Rede

1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:

2 Kann denn ein Mann Gott etwas nützen? Nur sich selber nützt ein Kluger.

3 Meinst du, dem Allmächtigen gefalle, dass du gerecht bist? Was hilft’s ihm, wenn deine Wege ohne Tadel sind?

4 Meinst du, er wird dich wegen deiner Gottesfurcht zurechtweisen und mit dir ins Gericht gehen?

5 Ist deine Bosheit nicht zu groß, und sind deine Missetaten nicht ohne Ende?

6 Du hast deinem Bruder ein Pfand abgenommen ohne Grund, du hast den Nackten die Kleider entrissen;

7 du hast die Durstigen nicht getränkt mit Wasser und hast dem Hungrigen dein Brot versagt;

8 dem Mächtigen gehört das Land, und sein Günstling darf darin wohnen;

9 die Witwen hast du leer weggehen lassen und die Arme der Waisen zerbrochen.

10 Darum bist du von Fallstricken umgeben, und Entsetzen hat dich plötzlich erschreckt.

11 Dein Licht ist Finsternis, sodass du nicht sehen kannst, und die Wasserflut bedeckt dich.

12 Ist Gott nicht hoch wie der Himmel? Sieh die Sterne an, wie hoch sie sind!

13 Du sprichst zwar: »Was weiß Gott? Sollte er durchs Gewölk hindurch richten können?

14 Die Wolken sind seine Hülle, dass er nicht sehen kann; er wandelt am Rande des Himmels. «

15 Willst du dem Weg der Vorzeit folgen, auf dem die Ungerechten gegangen sind,

16 die fortgerafft wurden, ehe es Zeit war, und das Wasser hat ihren Grund weggewaschen,

17 die zu Gott sprachen: »Heb dich von uns!«? Was sollte der Allmächtige ihnen antun können?

18 Hat er doch ihr Haus mit Gütern gefüllt. Aber: »Der Rat der Gottlosen ist ferne von mir. «

19 Die Gerechten werden’s sehen und sich freuen, und der Unschuldige wird sie verspotten:

20 »Ja, unser Widersacher ist vertilgt, und was er hinterließ, hat das Feuer verzehrt. «

21 So vertrage dich nun mit Gott und mache Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.

22 Nimm doch Weisung an von seinem Munde, und fasse seine Worte in dein Herz.

23 Bekehrst du dich zum Allmächtigen und demütigst du dich und tust das Unrecht weit weg von deiner Hütte –

24 wirf in den Staub dein Gold und zu den Steinen der Bäche das Gold von Ofir –,

25 so wird der Allmächtige dein Gold sein und erlesenes Silber für dich.

26 Dann wirst du deine Lust haben an dem Allmächtigen und dein Antlitz zu Gott erheben.

27 Wenn du ihn bitten wirst, wird er dich hören, und du wirst deine Gelübde erfüllen.

28 Was du dir vornimmst, lässt er dir gelingen, und das Licht wird auf deinen Wegen scheinen.

29 Denn er erniedrigt die Hochmütigen; aber wer seine Augen niederschlägt, dem hilft er.

30 Auch wer nicht unschuldig ist, wird errettet werden; er wird errettet um der Reinheit deiner Hände willen.

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