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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Übermut der Frevler und ihr Untergang: 24,1–25

1 Warum hat der Allmächtige keine Fristen bestimmt? / Warum schauen, die ihn kennen, seine Gerichtstage nicht?

2 Jene verrücken die Grenzen, / rauben Herden und führen sie zur Weide.

3 Den Esel der Waisen treiben sie fort, / pfänden das Rind der Witwe.

4 Vom Weg drängen sie die Armen, / es verbergen sich alle Gebeugten des Landes.

5 Seht, wie Wildesel in der Steppe / ziehen sie zu ihrer Arbeit aus; die Steppe suchen sie nach Nahrung ab, / nach Brot für sich und ihre Kinder.

6 Auf dem Feld schneiden sie des Nachts, / halten im Weinberg des Frevlers Nachlese.

7 Nackt verbringen sie die Nacht, ohne Kleider, / haben keine Decke in der Kälte.

8 Vom Regen der Berge sind sie durchnässt, / klammern sich ohne Schutz an den Fels.

9 Von der Mutterbrust reißen sie die Waisen, / den Säugling des Armen nehmen sie zum Pfand.

10 Nackt müssen sie gehen, ohne Kleid, / hungernd tragen sie Garben.

11 Zwischen Mauern pressen sie Öl, / treten die Kelter und müssen doch dürsten.

12 In der Stadt stöhnen Menschen, / die Seelen der Erschlagenen schreien laut. / Doch Gott nimmt keinen Anstoß.

13 Sie sind die Rebellen gegen das Licht; / sie nehmen seine Wege nicht wahr, / bleiben nicht auf seinen Pfaden.

14 Ist kein Licht, erhebt sich der Mörder, / tötet Elende und Arme; / in der Nacht gleicht er dem Dieb.

15 Auch des Ehebrechers Auge achtet auf Dämmerung. / Kein Auge, sagt er, soll mich erspähen!, / eine Hülle legt er aufs Gesicht.

16 Im Finstern bricht er ein in die Häuser; / tagsüber verstecken sie sich; / sie wollen nichts wissen vom Licht.

17 Denn gleich dem Morgen ist für sie der Todesschatten. / Ja, mit den Schrecken des Todesschattens ist er wohl vertraut.

18 Leicht ist er auf der Oberfläche des Wassers; / verflucht ist ihr Anteil auf Erden; / nicht wendet er den Weg den Weinbergen zu.

19 Dürre und Hitze raffen das Schneewasser weg, / die Unterwelt die Sünder.

20 Der Mutterschoß vergisst ihn, / Gewürm labt sich an ihm; nie mehr wird an ihn gedacht, / der Frevel wird gebrochen wie ein Baum.

21 Er tut Böses der Unfruchtbaren, der Kinderlosen, / keiner Witwe erweist er Gutes.

22 Die Starken rafft er hinweg in seiner Kraft; / steht er auf, ist niemand seines Lebens sicher.

23 Er gibt ihm Sicherheit, dass er gestützt wird; / doch seine Augen überwachen ihren Weg.

24 Sie kommen hoch für kurze Zeit, dann ist es aus. / Sie werden umgebogen, alle mit der Faust gepackt / und wie Ährenspitzen abgeschnitten.

25 Ist es nicht so? Wer straft mich Lügen / und bringt meine Rede zum Schweigen?

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Unbegreifliche Nachsicht Gottes mit den Gottlosen

1 Warum sind dem Allmächtigen die Zeiten nicht unbekannt[3]w. nicht verborgen, aber die, die ihn kennen, schauen seine Tage nicht?

2 Die Grenzen verrückt man, raubt eine Herde und bringt sie auf die Weide.

3 Den Esel der Waisen treibt man weg, pfändet der Witwe den Stier.

4 Man stößt die Armen vom Weg; miteinander müssen sich die Elenden des Landes verkriechen.

5 Siehe, {scheu wie} Wildesel in der Wüste ziehen sie hinaus an ihr Werk, suchen nach Nahrung {in} der Steppe als Brot[4]T. ; Mas. T. : suchen Nahrung; die Steppe {liefert} ihm Brot für die Kinder.

6 Auf dem Feld ernten sie sein Futter ab[5]d. h. das Futter, das auf dem Feld wächst; o. das Futter, das dem Gottlosen gehört. – Andere üs. mit Textänderung: Auf dem Feld ernten sie bei Nacht und halten im Weinberg des Gottlosen Nachlese.

7 Nackt übernachten sie, ohne Gewand und ohne Decke in der Kälte,

8 werden vom Regenguss der Berge durchnässt, und ohne Zufluchtsort klammern sie sich an den Fels.

9 Man reißt das Waisenkind {der Mutter} von der Brust, und den Säugling des Elenden[6]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : und was auf dem Elenden ist nimmt man als Pfand.

10 Nackt müssen sie einhergehen, ohne Gewand, und hungrig die Garben schleppen.

11 Zwischen ihren Mauern[7]d. i. zwischen den Mauern der Gottlosen; d. h. gleich in deren Olivenhainen pressen sie Öl, treten die Kelter und leiden Durst.

12 Von der Stadt her ächzen Sterbende[8]so mit einer hebr. Handschr. ; Mas. T. : die Leute, und die Seele der Durchbohrten schreit auf[9]o. die Seele der Durchbohrten ruft um Hilfe o. schreit nach Rache. Doch Gott nimmt keinen Anstoß daran[10]2 hebr. Handschr. und die syr. Üs. : Doch Gott achtet nicht auf {ihr} Flehen.

13 Jene gehören zu den Feinden des Lichtes, nichts wollen sie von seinen Wegen wissen und bleiben nicht auf seinen Pfaden.

14 Vor dem Tageslicht steht der Mörder auf, um den Elenden und Armen zu töten, und in der Nacht geht der Dieb um[11]T. ; Mas. T. : und in der Nacht gleicht er dem Dieb.

15 Auch des Ehebrechers Auge lauert auf die Abenddämmerung, indem er sagt: Kein Auge kann mich dann erspähen. Und eine Hülle legt er aufs Gesicht.

16 Man bricht im Dunkeln in die Häuser ein. Bei Tage schließen sie sich ein, Licht kennen sie nicht.

17 Denn ihnen allen miteinander {gilt} als Morgen die Finsternis; ja, {jeder von ihnen} kennt die Schrecken der Finsternis.

18 Leicht {treibt} er {dahin wie} auf der Oberfläche des Wassers, verflucht wird ihr {Feld} stück auf Erden; nicht {mehr} schlägt er den Weg zu den Weinbergen ein.

19 Dürre und Hitze raffen Schneewasser weg; {so} der Scheol {alle} , die gesündigt haben.

20 Ihn vergisst der Mutterleib. Gewürm labt sich an ihm, nie mehr wird seiner gedacht – so muss das Unrecht wie Holz zerbrechen –,

21 er, der sich mit der Unfruchtbaren eingelassen hatte, die nicht gebiert, und der Witwe nichts Gutes erwies.

22 {Gott} erhält durch seine Kraft den Mächtigen[1]w. die Mächtigen am Leben; der steht auf, auch {wenn} er {schon} des Lebens nicht mehr sicher war[2]o. {Gott} rafft durch seine Kraft den Mächtigen dahin; erhebt er sich, so ist der {seines} Lebens nicht mehr sicher.

23 Er[3]d. i. Gott gibt ihm Sicherheit, und der weiß sich gestützt. Und seine[4]d. i. Gottes Augen {wachen} über ihren Wegen.

24 Sie kommen hoch – ein wenig, dann ist es aus. Sie werden erniedrigt, wie alle {andern} zusammengerafft und wie der Kopf der Ähre abgeschnitten[5]o. und verdorren wie der Kopf der Ähre.

25 Ist es denn nicht so? Wer will mich Lügen strafen und meine Rede zunichtemachen?

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Mächtigen fragen nicht nach Gottes Willen. . .

1 Warum setzt Gott nicht einfach Tage fest, dass seine Treuen sehn, wie er Gericht hält?

2 Die Mächtigen verrücken Feldergrenzen; den kleinen Leuten stehlen sie die Herden und treiben sie auf ihre eigene Weide.

3 Das Rind der Witwe nehmen sie als Pfand, den Waisen rauben sie den letzten Esel.

4 Die Armen werden aus dem Weg gestoßen, sie fliehn vor Furcht und müssen sich verstecken.

5 Wie wilde Esel in der dürren Steppe gehn sie bei Morgengrauen an die Arbeit. Für ihre Kinder suchen sie nach Nahrung, die in der Steppe doch nur kärglich wächst.

6 Sie sammeln Reste auf dem Feld des Reichen, in seinem Weinberg suchen sie nach Beeren.

7 Nackt müssen sie im Freien übernachten und keine Decke schützt sie vor der Kälte.

8 Im Bergland triefen sie von Regennässe und drücken sich zum Schutz dicht an die Felsen.

9 Der Witwe nimmt man ihren Säugling fort, den Schuldnern pfändet man sogar den Mantel.

10 Die Armen müssen ohne Kleidung gehn; sie hungern, weil sie nichts zu essen haben, selbst wenn sie für die Reichen Garben tragen.

11 Im Garten pressen sie Oliven aus, sie keltern Wein und müssen durstig bleiben.

12 Die armen Stadtbewohner klagen laut, das Röcheln der Verletzten schreit zum Himmel, doch Gott beachtet all den Wahnsinn nicht!

13 Die Bösen hassen jede Art von Licht; drum wissen sie auch nichts von Gottes Wegen und fragen nicht danach, was ihm gefällt.

14 Im Morgengrauen steht der Mörder auf und bringt den Armen um, der schutzlos ist. Bei Nacht bricht er in Häuser ein und stiehlt.

15 Der Ehebrecher wartet bis zum Abend und bindet sich die Maske vors Gesicht, damit kein Auge ihn erkennen kann.

16 Im Dunkeln raubt der Dieb die Häuser aus. Bei Tage schließen sie sich alle ein, weil sie vom hellen Licht nichts wissen wollen.

17 Ihr Tag beginnt erst, wenn es dunkel wird, und keine Finsternis kann sie erschrecken.

. . . aber Gott wird sie vernichten

18 Der Böse wird von Fluten fortgeschwemmt, sein Grund und Boden ist von Gott verflucht und auch zum Weinberg geht er niemals wieder.

19 Die Sonnenhitze lässt den Schnee verschwinden, der ausgedörrte Boden schluckt das Wasser. Genauso schluckt die Totenwelt den Sünder.

20 Selbst seine Mutter denkt nicht mehr an ihn; er ist ein fettes Fressen für die Würmer. Aus der Erinnerung ist er verschwunden; der Böse wurde wie ein Baum gefällt. Das ist die Strafe für sein schlimmes Unrecht:

21 Die kinderlose Frau hat er misshandelt, der Witwe keine Freundlichkeit erwiesen.

22 Die Mächtigen rafft Gottes Macht hinweg; erhebt er sich, verzweifeln sie am Leben.

23 Gott wiegt sie anfangs nur in Sicherheit, doch achtet er genau auf ihre Taten.

24 Sie werden groß, doch nur für kurze Zeit; dann schrumpfen sie wie eine Blütendolde und werden abgeschnitten wie die Ähre.

25 So ist es! Was ich sage, ist die Wahrheit. Kann einer mir das Gegenteil beweisen?«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Warum sind von dem Allmächtigen nicht Zeiten vorbehalten, und warum sehen, die ihn kennen, seine Tage nicht?

2 Die Frevler verrücken die Grenzen, rauben die Herde und weiden sie.

3 Sie treiben den Esel der Waisen weg und nehmen das Rind der Witwe zum Pfande.

4 Sie stoßen die Armen vom Wege, und die Elenden im Lande müssen sich verkriechen.

5 Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie hinaus an ihr Werk und suchen Nahrung; die Einöde gibt ihnen Speise für ihre Kinder.

6 Sie ernten des Nachts auf dem Acker und halten Nachlese im Weinberg des Gottlosen.

7 Sie liegen in der Nacht nackt ohne Gewand und haben keine Decke im Frost.

8 Sie triefen vom Regen in den Bergen und drängen sich an die Felsen, weil sie sonst keine Zuflucht haben.

9 Man reißt das Waisenkind von der Mutterbrust und nimmt den Säugling der Armen zum Pfande.

10 Nackt gehen sie einher ohne Kleider, und hungrig tragen sie Garben.

11 Gleich in den Gärten pressen sie Öl, sie treten die Kelter und leiden doch Durst.

12 Aus der Stadt seufzen Menschen, und die Seele der Erschlagenen schreit. Doch Gott achtet nicht darauf!

13 Sie sind Feinde des Lichts geworden, kennen seine Wege nicht und bleiben nicht auf seinen Pfaden.

14 Wenn der Tag anbricht, steht der Mörder auf und erwürgt den Elenden und Armen, und des Nachts schleicht der Dieb.

15 Das Auge des Ehebrechers lauert auf das Dunkel, und er denkt: »Mich sieht kein Auge!«, und verdeckt sein Antlitz.

16 Im Finstern bricht man in die Häuser ein; am Tage verbergen sie sich und scheuen alle das Licht.

17 Ja, als Morgen gilt ihnen allen die Finsternis, denn sie sind bekannt mit den Schrecken der Finsternis.

18 Er fährt leicht wie auf dem Wasser dahin, verflucht wird sein Acker im Lande, und man wendet sich seinem Weinberg nicht zu.

19 Der Tod nimmt weg die da sündigen, wie die Hitze und Dürre das Schneewasser verzehrt.

20 Der Mutterschoß vergisst ihn; die Würmer laben sich an ihm. An ihn denkt man nicht mehr; so zerbricht Frevel wie Holz.

21 Er lässt sich mit der Unfruchtbaren ein, und sie gebiert nicht, und der Witwe tut er nichts Gutes.

22 Aber Gott rafft die Gewalttätigen hin durch seine Kraft; steht er auf, so werden sie ihres Lebens nicht gewiss sein.

23 Er gibt ihnen zwar Schutz und Halt, doch sehen seine Augen auf ihr Tun.

24 Sie sind hoch erhöht; aber nach einer kleinen Weile sind sie nicht mehr da; sie sinken hin und werden hinweggerafft wie alle; wie die Spitzen der Ähren werden sie abgeschnitten.

25 Ist’s nicht so? Wer will mich Lügen strafen und erweisen, dass meine Rede nichts sei?

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