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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Unschuldsbeteuerung vor den Freunden: 27,1–6

1 Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach:

2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzog, / der Allmächtige, der meine Seele quälte:

3 Solange noch Atem in mir ist / und Gottes Hauch in meiner Nase,

4 soll Unrecht nicht von meinen Lippen kommen / noch meine Zunge Falsches reden.

5 Fern sei es mir, euch Recht zu geben, / ich gebe, bis ich sterbe, meine Unschuld nicht preis.

6 An meinem Rechtsein halte ich fest und lasse es nicht; / mein Herz schilt keinen meiner Tage.

Untergang der Frevler: 27,7–23

7 Mein Feind sei wie ein Frevler, / mein Gegner wie ein Bösewicht.

8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffen, / wenn er dahingeht, / wenn Gott das Leben von ihm nimmt?

9 Wird Gott sein Schreien hören, / wenn über ihn die Drangsal kommt?

10 Kann er sich des Allmächtigen erfreuen / und Gott anrufen zu jeder Zeit?

11 Ich will euch belehren über Gottes Tun, / nicht verhehlen, was der Allmächtige plant.

12 Seht, ihr habt es alle selbst gesehen. / Warum führt ihr nichtige Reden?

13 Das ist des Frevlers Anteil bei Gott, / der Gewalttätigen Erbe, / das sie vom Allmächtigen empfangen:

14 Werden zahlreich seine Söhne, / fürs Schwert sind sie bestimmt; / nie werden seine Kinder satt an Brot.

15 Was übrig bleibt, wird durch den Tod begraben / und seine Witwen weinen nicht.

16 Häuft er auch Silber auf wie Staub / und beschafft er sich Kleider wie Lehm:

17 Er schafft sie zwar an, / doch anziehen wird sie der Gerechte, / das Silber wird der Schuldlose erben.

18 Er baut wie die Motte sein Haus / und wie die Hütte, die der Wächter aufstellt.

19 Reich legt er sich schlafen, nichts ist ihm genommen. / Macht er die Augen auf, ist nichts mehr da.

20 Schrecken holt ihn ein wie eine Wasserflut, / der Sturmwind trägt ihn fort bei Nacht.

21 Der Ostwind hebt ihn hoch, er muss dahin, / er weht ihn weg von seinem Ort.

22 Er stürzt sich auf ihn schonungslos, / seiner Gewalt will er entfliehen.

23 Man klatscht über ihn in die Hände / und pfeift ihn aus an seinem Ort.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Hiobs Schlussrede: Beteuerung seiner Unschuld – Vergängliches Glück der Gottlosen

1 Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch zu erheben, und sagte:

2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat –

3 ja, solange noch irgendetwas von meinem Atem in mir ist[1]o. denn mein Atem ist noch ganz in mir und Gottes Hauch in meiner Nase –:

4 Wenn meine Lippen Unrecht reden und wenn meine Zunge Trug ausspricht![2]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.

5 Fern sei es von mir, euch recht zu geben.[3]w. {Etwas} Entweihtes {sei es} mir! Wenn ich euch recht gebe {, dann …!} ; s. vorige Anm. Bis ich verscheide, lasse ich meine Rechtschaffenheit[4]o. Unschuld; o. Lauterkeit nicht von mir weichen.

6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen; mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen.

7 Meinem Feind ergehe es wie dem Gottlosen und {dem} , der gegen mich auftritt, wie dem Übeltäter.

8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn sein Leben ein Ende findet[5]w. {Gott den Lebensfaden} abschneidet, wenn Gott seine Seele nimmt[6]o. herauszieht?

9 Wird Gott sein Hilfegeschrei[7]o. Klagegeschrei hören, wenn die Not über ihn kommt?

10 Oder wird er an dem Allmächtigen seine Lust haben, Gott anrufen zu jeder Zeit?

11 Ich will euch belehren über Gottes Tun[8]o. Gottes Macht; w. Gottes Hand, was der Allmächtige im Sinn hat[9]w. was bei dem Allmächtigen ist, nicht verhehlen.

12 Siehe, ihr selbst habt es alle geschaut, warum denn schwatzt ihr so nichtiges Zeug?

13 Dies ist das Los des gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttätigen, das sie vom Allmächtigen empfangen:

14 Wenn seine Söhne zahlreich werden, dann für das Schwert, und seine Sprösslinge können sich nicht satt essen an Brot.

15 Seine Übriggebliebenen werden vom Tod begraben[10]d. h. von niemandem, und seine Witwen weinen nicht[11]d. h. halten keine Totenklage.

16 Wenn er {auch} Silber aufschüttet wie Staub und Kleider aufstapelt wie Lehm –

17 er stapelt sie {zwar} auf, aber der Gerechte bekleidet sich {damit} , und das Silber teilt der Schuldlose auf.

18 Er hat sein Haus gebaut wie die Motte[12]LXX und die syr. Üs. : wie die Spinne und der Laubhütte gleich, die ein Wächter {sich} macht.

19 Reich legt er sich hin, und nichts ist ihm genommen[13]w. und nicht wird {ihm etwas} weggenommen. – Andere üs. mit LXX und der syr. Üs. : und er tut es nicht wieder. Er schlägt die Augen auf, da ist es nicht mehr.

20 Wie Wasser erreichen ihn jähe Schrecken, des Nachts entführt ihn ein Sturmwind.

21 Der Ostwind hebt ihn empor, dass er dahinfährt, und reißt ihn weg von seiner Stätte.

22 Er stürzt sich auf ihn[14]w. schleudert {Steine} auf ihn ohne Schonung; vor seiner Gewalt will er flüchtend entfliehen.

23 Man klatscht über ihn in die Hände[15]T. ; Mas. T. : in ihre Hände und pfeift seinetwegen von seiner Stätte aus.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Mein Gewissen ist rein!

1 Ijob setzte seine Rede fort, er sagte:

2 »Beim Leben Gottes, des Gewaltigen, der mir mein Recht noch immer vorenthält und mir das Leben bitter macht! Ich schwöre:

3 Solange ich noch Atem in mir habe und Gottes Hauch in meiner Nase ist,

4 kommt niemals Unrecht über meine Lippen und keine Lüge über meine Zunge!

5 Ich denke nicht daran, euch recht zu geben; bei meiner Unschuld bleib ich, bis ich sterbe!

6 Dass ich im Recht bin, geb ich niemals auf; denn mein Gewissen weiß von keiner Schuld!

So straft Gott alle, die ihn verlassen

7 Wer mich bekämpft und mir mit Hass begegnet, den soll die Strafe des Verbrechers treffen!

8 Sein Leben ist dahin, wenn Gott es fordert und sich entschließt, den Faden abzuschneiden.

9 Wenn er in Not gerät und beten will, wird Gott auf seinen Hilfeschrei nicht achten.

10 Er hätte immer bei Gott Freude suchen und zu ihm beten sollen, nicht erst jetzt!

11 Ich will euch nun von Gottes Macht berichten und nicht verschweigen, was er wirklich plant.

12 Ihr habt doch selber alles miterlebt! Was tragt ihr dann noch solchen Unsinn vor?

13 Seht, welche Strafe Gott dem Menschen sendet, der ihn verlässt und andere unterdrückt:

14 Ein solcher Mensch mag viele Söhne haben, doch alle werden sie im Krieg getötet; die Enkel kriegen nie genug zu essen.

15 Was überlebt, das rafft die Pest hinweg; die Witwen halten keine Totenklage.

16 Er mag auch haufenweise Silber haben, mehr Kleider, als er jemals brauchen kann.

17 Was soll’s? Ein Frommer wird die Kleider tragen, ein guter Mensch das ganze Silber erben.

18 Sein Haus hat er gebaut wie eine Motte, so wie das Laubgeflecht des Weinbergwächters:

19 Reich legt er sich in seinem Haus zu Bett; doch wenn er aufwacht, ist es nicht mehr da.

20 Wie eine Flut holt ihn der Schrecken ein. Ein Wirbelsturm kommt nachts und trägt ihn fort.

21 Der Ostwind hebt ihn hoch und reißt ihn mit, er fegt ihn mit Gewalt von seinem Wohnplatz.

22 Der Sturm stürzt mitleidslos auf ihn herab, er müht sich, was er kann, um zu entfliehen.

23 In seinem Rücken heult und pfeift der Sturm und macht ihm Angst mit seinen harten Schlägen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hiob beteuert seine Unschuld

1 Und Hiob fuhr fort mit seinem Spruch und sprach:

2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht verweigert, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt –

3 solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch von Gott in meiner Nase –:

4 Meine Lippen reden nichts Unrechtes, und meine Zunge sagt keinen Betrug.

5 Das sei ferne von mir, dass ich euch recht gebe; bis ich sterbe, will ich von meiner Unschuld nicht lassen.

6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und lasse sie nicht; mein Gewissen beißt mich nicht wegen eines meiner Tage.

Das Ende der Frevler

7 Meinem Feind soll es gehen wie dem Frevler und dem, der sich gegen mich auflehnt, wie dem Ungerechten.

8 Denn was ist die Hoffnung des Ruchlosen, wenn Gott mit ihm ein Ende macht und sein Leben von ihm fordert?

9 Meinst du, dass Gott sein Schreien hören wird, wenn die Angst über ihn kommt?

10 Oder kann er an dem Allmächtigen seine Lust haben und Gott allezeit anrufen?

11 Ich will euch über Gottes Tun belehren, und wie der Allmächtige gesinnt ist, will ich nicht verhehlen.

12 Siehe, ihr habt es alle gesehen; warum bringt ihr dann so unnütze Dinge vor?

13 Das ist der Lohn eines Frevlers bei Gott und das Erbe der Tyrannen, das sie vom Allmächtigen bekommen:

14 Wird er viele Kinder haben, so werden sie eine Beute des Schwerts; und seine Nachkommen werden an Brot nicht satt.

15 Die ihm übrig bleiben, wird die Seuche ins Grab bringen, und seine Witwen werden nicht weinen.

16 Wenn er Geld zusammenbringt wie Staub und schafft Kleider an, wie man Lehm aufhäuft,

17 so wird er’s zwar anschaffen, aber der Gerechte wird’s anziehen, und dem Unschuldigen wird das Geld zuteil.

18 Er baut sein Haus wie eine Spinne und wie ein Wächter eine Hütte macht.

19 Reich legt er sich nieder, aber wird’s nicht noch einmal tun können; tut er seine Augen auf, dann ist nichts mehr da.

20 Es wird ihn Schrecken überfallen wie Wasserfluten; des Nachts nimmt ihn der Sturmwind fort.

21 Der Ostwind wird ihn wegführen, dass er dahinfährt, und wird ihn von seinem Ort hinwegfegen.

22 Er wirft sich auf ihn ohne Mitleid; vor solcher Gewalt flieht er eilends.

23 Man wird über ihn mit den Händen klatschen und über ihn zischen, wo er gewesen ist.

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