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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Gottesfurcht als Weg zur Weisheit: 28,1–28

1 Wohl gibt es einen Fundort für das Silber, / eine Stätte für das Gold, wo man es läutert.

2 Eisen holt man aus der Erde, / aus Gestein wird Kupfer geschmolzen.

3 Er setzt dem Finstern eine Grenze, / er forscht hinein bis in das Letzte, bis ins düstere, dunkle Gestein.

4 Er gräbt einen Stollen, wo niemand wohnt und an sie denkt; / ohne Halt für den Fuß hängen sie, / fern von Menschen schweben sie.

5 Die Erde, daraus das Brotkorn hervorgeht, / wird in den Tiefen wie mit Feuer umgewühlt.

6 Fundort des Saphirs ist ihr Gestein / und Goldstaub findet sich darin.

7 Kein Raubvogel kennt den Weg dorthin; / kein Falkenauge hat ihn je erspäht.

8 Das stolze Wild betritt ihn nicht, / kein Löwe schreitet über ihn.

9 An harte Kiesel legt er seine Hand, / von Grund auf wühlt er Berge um.

10 In Felsen haut er Stollen ein / und lauter Kostbarkeiten erblickt sein Auge.

11 Sickerbäche dämmt er ein, / Verborgenes bringt er ans Licht.

12 Die Weisheit aber, wo ist sie zu finden / und wo ist der Ort der Einsicht?

13 Kein Mensch kennt die Schicht, in der sie liegt; / sie findet sich nicht in der Lebenden Land.

14 Die Urflut sagt: Bei mir ist sie nicht. / Der Ozean sagt: Bei mir weilt sie nicht.

15 Man kann nicht Feingold für sie geben, / nicht Silber als Preis für sie wägen.

16 Nicht wiegt sie Gold aus Ofir auf, / kein kostbarer Karneol, kein Saphir.

17 Gold und Glas stehen ihr nicht gleich, / kein Tausch für sie ist Goldgerät,

18 nicht zu reden von Korallen und Kristall; / weit über Perlen geht der Weisheit Besitz.

19 Der Topas von Kusch kommt ihr nicht gleich / und reinstes Gold wiegt sie nicht auf.

20 Die Weisheit aber, wo kommt sie her / und wo ist der Ort der Einsicht?

21 Verhüllt ist sie vor aller Lebenden Auge, / verborgen vor den Vögeln des Himmels.

22 Abgrund und Tod sagen: / Unser Ohr vernahm von ihr nur ein Raunen.

23 Gott ist es, der den Weg zu ihr weiß, / er ist es, der ihren Ort kennt.

24 Denn er blickt bis hin zu den Enden der Erde; / was unter dem All des Himmels ist, sieht er.

25 Als er dem Wind sein Gewicht schuf / und die Wasser nach Maß bestimmte,

26 als er dem Regen das Gesetz schuf / und einen Weg dem Donnergewölk,

27 damals hat er sie gesehen und gezählt, / sie festgestellt und erforscht.

28 Zum Menschen aber sprach er: / Sieh, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, / das Meiden des Bösen ist Einsicht.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Natürlicher Zugang zu den Schätzen der Erde, aber kein Zugang zur Weisheit als nur durch Gottesfurcht

1 Ja, für Silber gibt es einen Fundort und eine Stelle für Gold, wo man es auswäscht.

2 Eisen wird aus dem Erdreich hervorgeholt, und Gestein schmilzt man zu Kupfer.

3 Man setzt der Finsternis ein Ende und durchforscht bis zur äußersten Grenze das Gestein der Dunkelheit und Finsternis.

4 Man bricht einen Schacht fern von dem {droben} Wohnenden[16]Manche lesen mit anderer Wortabtrennung: Es bricht Schächte ein fremdes Volk. Vergessen von dem Fuß {, der oben geht, } baumeln sie[17]o. Vergessen, ohne {Halt durch den} Fuß, baumeln sie, fern von den Menschen schweben sie.

5 Die Erde, aus der das Brot hervorkommt, ihr Unteres wird umgewühlt wie vom Feuer.

6 Ihr Gestein ist die Fundstätte des Saphirs, und Goldstaub {findet sich} darin.

7 Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt und den das Auge der Königsweihe nicht erblickt hat –

8 nie hat das stolze Wild[1]w. nie haben die Söhne des Stolzen ihn je betreten, der Löwe ist auf ihm nicht geschritten.

9 Nach dem harten Gestein[2]w. Nach dem Kiesel streckt man seine Hand aus, wühlt die Berge um von Grund auf.

10 In die Felsen treibt man Stollen[3]o. {wasserführende} Gänge, und allerlei Kostbares sieht das[4]w. sein Auge.

11 Die Sickerstellen von Wasseradern[5]w. von Strömen dämmt man ein[6]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : Wasseradern dämmt man ein – weg vom Weinen, und Verborgenes[7]T. ; Mas. T. : ihr Verborgenes; d. h. wohl das der Erde zieht man hervor ans Licht.

12 Aber die Weisheit, wo kann man sie finden, und wo ist denn die Fundstätte der Einsicht?

13 Kein Mensch erkennt ihren Wert[8]Üs. unsicher; w. ihre Schicht; vielleicht ist an die verschiedenen Gesteinsschichten im Bergwerk gedacht; LXX: den Weg zu ihr, o. ihren Weg, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden.

14 Die Tiefe sagt: In mir ist sie nicht! – und das Meer sagt: Nicht bei mir!

15 Geläutertes {Gold}[9]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : Ein Verschluss kann für sie nicht gegeben und Silber nicht abgewogen werden als Kaufpreis für sie.

16 Sie wird nicht aufgewogen mit Gold aus Ofir, mit kostbarem Schoham-Stein[10]d. i. Onyx, o. Karneol oder Saphir.

17 Gold und Glas sind ihr nicht vergleichbar, keinen Tausch für sie gibt es gegen Gerät aus gediegenem Gold.

18 Korallen und Bergkristall brauchen gar nicht erwähnt zu werden; und ein Beutel {voller} Weisheit ist mehr {wert} als {ein Beutel voller} Perlen.

19 Nicht vergleichbar mit ihr ist Topas aus Kusch; mit dem reinsten Gold wird sie nicht aufgewogen.

20 Die Weisheit nun, woher kommt sie, und wo denn ist die Fundstätte der Einsicht?

21 Verhüllt ist sie vor den Augen alles Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verborgen.

22 Der Abgrund[11]hebr. Abaddon; vgl. Anm. zu Kap.26,6 und der Tod sagen: {Nur} vom Hörensagen[12]w. eine Kunde haben wir mit unsern Ohren von ihr gehört.

23 Gott ist es, der Einsicht hat in ihren Weg, und er kennt ihre Stätte.

24 Denn nur er blickt bis zu den Enden der Erde. Unter dem ganzen Himmel schaut er aus,

25 um dem Wind ein Gewicht zu bestimmen; und das Wasser begrenzte er mit einem Maß.

26 Als er dem Regen eine Ordnung bestimmte und einen Weg der donnernden Gewitterwolke,

27 da sah er sie und verkündigte sie[13]o. zählte sie, er stellte sie hin[14]o. setzte sie ein und erforschte sie auch.

28 Und zu dem Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn, sie ist Weisheit, und vom Bösen weichen, {das} ist Einsicht.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Woher kommt die Weisheit?

1 Da gibt es Orte, wo sich Silber findet, und Plätze, wo das Gold gewaschen wird.

2 Tief in der Erde gräbt der Mensch nach Eisen und Kupfer schmilzt er aus den Steinen.

3 Er lässt sich von der Finsternis nicht hindern, bis in die letzten Winkel stößt er vor, aus tiefstem Dunkel holt er das Gestein.

4 Weit, weit entfernt von den bewohnten Orten, dort, wo kein Reisender vorüberzieht, gräbt man die Schächte tief hinab ins Erdreich, schwebt überm Abgrund, klammert sich ans Seil.

5 Hier oben, auf der Erde, wächst das Korn; dort unten, in der Erde, wird gewühlt, dass alles aussieht wie nach einem Feuer.

6 Im Felsgestein dort gibt es die Saphire und auch der Goldstaub ist darin zu finden.

7 Kein Falke hat den Weg dorthin erspäht und auch kein Geierauge sieht den Ort.

8 Kein Löwe und kein anderes wildes Tier ist jemals diesen Pfad entlanggegangen.

9 Allein der Mensch legt Hand an das Gestein; von Grund auf wühlt er ganze Berge um.

10 Quer durch die Felsen treibt er Stollen vor und findet dabei viele Kostbarkeiten.

11 Wo Wasser sickert, dichtet er die Risse; er bringt Verborgenes ans Tageslicht.

12 Die Weisheit aber – wo ist sie zu finden? Und wer kann sagen, wo die Einsicht wohnt?

13 Hier bei den Menschen findet sie sich nicht und ihren Kaufpreis kann kein Händler nennen.

14 Die tiefste Tiefe sagt: ›Hier ist sie nicht!‹ ›Hier hat sie keine Wohnung‹, sagt das Meer.

15 Man kauft sie nicht, man tauscht sie auch nicht ein, für Gold und Silber ist sie nicht zu haben,

16 mit allerfeinstem Gold nicht zu bezahlen, auch nicht mit Karneolen und Saphiren.

17 Mit reinstem Glas lässt sie sich nicht vergleichen, Gerät aus bestem Gold reicht nicht zum Tausch.

18 Korallen und Kristalle zählen nicht, sie übertrifft an Wert sogar die Perlen.

19 Der feinste Topas und das reinste Gold sind unvergleichbar mit dem Wert der Weisheit.

20 Wo ist ihr Ort? Wo kommt die Weisheit her? Und wer kann sagen, wo die Einsicht wohnt?

21 Kein Lebewesen hat sie je gesehen, kein Vogel hat sie je im Flug erspäht.

22 Sogar der Abgrund und der Tod bekennen: ›Wir haben bloß mal von ihr reden hören. ‹

23 Nur Gott, sonst niemand, kennt den Weg zu ihr. Er ganz allein weiß, wo die Weisheit wohnt.

24 Gott sieht die Erde bis an ihre Enden, vom Himmel aus erblickt er alle Dinge.

25 Als er dem Winde seine Wucht verlieh, dem Meer sein Maß und seine Grenze gab,

26 als er dem Regen Zeit und Ort bestimmte und der Gewitterwolke ihren Weg,

27 da sah er auch die Weisheit, prüfte sie, erkannte ihren Wert und nahm sie auf.

28 Danach gab Gott den Menschen diese Regel: ›Den Herrn stets ernst zu nehmen, das ist Weisheit. Und alles Unrecht meiden, das ist Einsicht. ‹«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Das Lied von der Weisheit Gottes

1 Es hat das Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort, wo man es läutert.

2 Eisen bringt man aus der Erde, und aus dem Gestein schmilzt man Kupfer.

3 Man macht der Finsternis ein Ende, und bis ins Letzte erforscht man das Gestein, das im Dunkel tief verborgen liegt.

4 Man gräbt einen Schacht fern von da, wo man wohnt; vergessen, ohne Halt für den Fuß, hängen und schweben sie, fern von den Menschen.

5 Man zerwühlt wie Feuer unten die Erde, auf der doch oben das Brot wächst.

6 Man findet Saphir in ihrem Gestein, und es birgt Goldstaub.

7 Den Steig dahin hat kein Geier erkannt und kein Falkenauge gesehen.

8 Das stolze Wild hat ihn nicht betreten, und kein Löwe ist darauf gegangen.

9 Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge von Grund aus um.

10 Man bricht Stollen durch die Felsen, und alles, was kostbar ist, sieht das Auge.

11 Man wehrt dem Tröpfeln des Wassers und bringt, was verborgen ist, ans Licht.

12 Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?

13 Niemand weiß, was sie wert ist, und sie wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen.

14 Die Tiefe spricht: »In mir ist sie nicht«; und das Meer spricht: »Bei mir ist sie auch nicht. «

15 Man kann nicht Gold für sie geben noch Silber darwägen, sie zu bezahlen.

16 Sie kann mit Gold aus Ofir nicht aufgewogen werden, nicht mit kostbarem Onyx und Saphir.

17 Gold und edles Glas kann man ihr nicht gleichachten noch sie eintauschen um güldnes Kleinod.

18 Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht; ein Beutel voll Weisheit ist mehr wert als Perlen.

19 Topas aus Kusch wird ihr nicht gleichgeschätzt, und das reinste Gold wiegt sie nicht auf.

20 Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte der Einsicht?

21 Sie ist verhüllt vor den Augen aller Lebendigen, auch verborgen den Vögeln unter dem Himmel.

22 Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir haben mit unsern Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört. «

23 Gott weiß den Weg zu ihr, er allein kennt ihre Stätte.

24 Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.

25 Als er dem Wind sein Gewicht gegeben und dem Wasser sein Maß gesetzt,

26 als er dem Regen ein Gesetz gegeben hat und dem Blitz und Donner den Weg:

27 Damals schon sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie

28 und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht.

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