EÜ, ELB, GNB, LUT online lesen
Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
ERSTE REDE ELIHUS: 32,1–33,33
Einführung Elihus: 32,1–5
1 Nun hörten jene drei Männer auf, Ijob zu entgegnen, weil er gerecht war in seinen eigenen Augen.
2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters aus dem Geschlecht Ram. Gegen Ijob entbrannte sein Zorn, weil er sich für gerechter hielt als Gott.
3 Auch gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr gefunden und Ijob schuldig gesprochen hatten.
4 Elihu aber hatte Ijob gegenüber mit Worten gezögert, weil jene älter waren als er.
5 Doch als Elihu sah, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten, entbrannte sein Zorn.
Elihus Selbstvorstellung: 32,6–22
6 Da ergriff Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, das Wort und sprach: Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt; / deshalb hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen zu beweisen.
7 Ich dachte: Mag erst das Alter reden, / der Jahre Fülle Weisheit künden.
8 Jedoch, es ist der Geist im Menschen, / des Allmächtigen Hauch, der ihn verständig macht.
9 Nicht viele sind weise / noch Greise stets des Rechten kundig.
10 Darum sage ich: Hört mich an! / Beweisen will auch ich mein Wissen.
11 Seht, gewartet habe ich auf eure Worte, / gelauscht auf eure klugen Sprüche, / bis ihr die rechten Worte fändet.
12 Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch seht, keiner hat Ijob widerlegt, / keiner von euch ihm zu entgegnen vermocht.
13 Sagt nicht: Wir haben die Weisheit gefunden. / Gott wird ihn vertreiben, nicht ein Mensch.
14 Nicht gegen mich richten sich seine Reden, / nicht mit euren Worten werde ich ihm entgegnen.
15 Besiegt sind sie, geben keine Antwort mehr, / die Worte sind ihnen ausgegangen.
16 Soll ich nun warten, wenn sie nicht reden, / wenn sie dastehen, nichts mehr zu sagen wissen?
17 So will auch ich nun meinen Teil erwidern, / beweisen will auch ich mein Wissen.
18 Denn angefüllt bin ich mit Worten, / mich drängt der Geist in meiner Brust.
19 Mein Inneres ist wie Wein, der keine Luft hat, / wie neue Schläuche muss es bersten.
20 Reden will ich, dann wird mir leichter, / ich öffne meine Lippen und entgegne.
21 Ich will für niemanden Partei ergreifen / und keinem Menschen schmeicheln.
22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln, / sonst raffte mich mein Schöpfer bald hinweg.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Erste Rede des Elihu: Bisherige Zurückhaltung und Unparteilichkeit – Aufforderung an Hiob zur Stellungnahme
1 Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war.
2 Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters, von der Sippe Ram. Gegen Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich Gott gegenüber im Recht betrachtete.
3 Und gegen seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort gefunden und Hiob {doch} für schuldig erklärt hatten[12]o. keine Antwort gefunden hatten, Hiob schuldig zu erklären. – Die alten Abschreiber merken hier an, dass sie den Text geändert haben. Der Text lautete ursprünglich: und {so} Gott für schuldig erklärt hatten.
4 Elihu aber hatte sich Hiob gegenüber zurückgehalten mit Reden[13]w. hatte gewartet … mit Worten. – Andere üs. mit Textänderung: hatte gewartet, während jene mit Hiob redeten, weil jene die Älteren an Jahren[13]w. an Tagen waren als er.
5 Und als Elihu sah, dass keine Antwort {mehr} in dem Mund der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn.
6 Und Elihu, der Sohn des Barachel, der Busiter, hob an und sagte: Ich bin der Jüngste an Jahren[14]w. an Tagen, und ihr seid Greise. Darum hatte ich Angst und fürchtete mich, euch mein Wissen zu verkünden.
7 Ich sagte {mir} : Mag {erst} das Alter[15]w. Mögen {erst} die Tage reden, soll die Menge der Jahre Weisheit erkennen lassen!
8 Jedoch – es ist der Geist im Menschen und der Atem des Allmächtigen, der sie verständig werden lässt.
9 Nicht {nur} die Betagten[16]w. die Großen {an Tagen} sind die Weisen, noch verstehen {stets} die Alten, was recht ist.
10 Darum sage ich: Hört[1]so mit 2 hebr. Handschr. , LXX, Vulg. und der syr. Üs. ; Mas. T. : Höre mir zu! Auch ich will mein Wissen verkünden.
11 Siehe, ich wartete auf eure Worte, horchte auf eure einsichtigen {Reden} , bis ihr {die rechten} Worte ausfindig gemacht hättet[2]o. während ihr {den rechten} Worten nachspürtet.
12 Und ich wandte euch meine Aufmerksamkeit zu, doch siehe, keiner war da, der Hiob widerlegt hätte[3]o. zurechtgewiesen hätte, {keiner} von euch, der seine Worte erwidert hätte.
13 Dass ihr {aber ja} nicht sagt: Wir haben Weisheit gefunden; Gott kann ihn aus dem Felde schlagen[4]w. kann ihn verwehen {wie der Wind die Spreu}, nicht ein Mensch!
14 Er hat ja nicht an mich {seine} Worte gerichtet, und mit euren Worten werde ich ihm nicht erwidern. –
15 Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte lassen sie im Stich.
16 Soll ich da warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen {und} nicht mehr antworten?
17 Auch ich will meinerseits mein Teil erwidern[5]T. ; Mas. T. : So will ich meinerseits mich an mein Teil kehren, auch ich will mein Wissen verkünden.
18 Denn erfüllt bin ich mit Worten; der Geist in meinem Innern bedrängt mich.
19 Siehe, mein Inneres ist wie {junger} Wein, der nicht geöffnet ist; gleich neu {gefüllten} Schläuchen will es bersten.
20 Ich muss reden, damit ich Luft bekomme, ich will meine Lippen auftun und antworten.
21 Für keinen werde ich Partei ergreifen, und keinem Menschen werde ich schmeicheln![6]w. Niemals will ich jemandes Gesicht erheben, und einem Menschen werde ich keinen Ehrennamen geben.
22 Denn ich verstehe mich nicht aufs Schmeicheln[7]o. ich kenne es nicht zu schmeicheln; sonst würde mein Schöpfer mich {wohl} bald dahinraffen.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
DIE REDEN DES VIERTEN FREUNDES (Kapitel 32–37)
1 Die drei Männer gaben es auf, mit Ijob zu reden, weil er sich selbst für unschuldig hielt.
2 Aber ein anderer, der dabeistand, Elihu, der Sohn Barachels, ein Busiter aus der Sippe Ram, konnte nun nicht länger an sich halten. Er war zornig auf Ijob, weil der sich im Recht sah und Gott die Schuld zuschob.
3 Er war aber auch zornig auf die Freunde Ijobs, weil sie es nicht fertigbrachten, Ijob seine Schuld nachzuweisen.
4 Weil Elihu jünger war als die anderen, hatte er sich zurückgehalten, solange sie mit Ijob redeten.
5 Doch als er sah, dass sie nichts mehr zu sagen wussten, ließ er seinem Zorn freien Lauf.
6a Er sagte:
Elihus Unwille über Ijob und seine Freunde
6b »Ich bin noch jung, bin nicht so alt wie ihr; drum hielt ich mich zurück und scheute mich, mein Wissen vor euch Männern auszubreiten.
7 Ich sagte mir: ›Erst soll das Alter reden, Erfahrung langer Jahre hat den Vortritt. ‹
8 Doch was den Menschen klug macht, ist der Geist, der Hauch, den Gott ihm eingeblasen hat.
9 Ob einer weise ist, liegt nicht am Alter; was recht ist, weiß man nicht aufgrund der Jahre.
10 Deswegen sage ich nun: Hört mir zu, damit auch ich mein Wissen weitergebe.
11 Ich wartete gespannt auf eure Worte; auf einsichtsvolle Reden hoffte ich, als ihr euch um die rechte Antwort mühtet.
12 Mit aller Sorgfalt hörte ich euch zu, doch keiner konnte Ijob widerlegen.
13 Denkt nicht, es sei der Weisheit letzter Schluss, dass Gott allein ihn widerlegen könne.
14 Ich bin es nicht, den Ijobs Worte treffen, und eure Antwort würd ich ihm nicht geben!
15 Die Luft ist ihnen allen ausgegangen, vor Schreck fällt keinem etwas Rechtes ein.
16 Soll ich nun weiterwarten, weil sie schweigen? Sie stehen da und wissen nichts zu sagen.
17 Jetzt ist’s an mir, die Antwort zu erteilen und offen darzulegen, was ich weiß.
18 Mein Herz ist randvoll angefüllt mit Worten, der Gottesgeist in mir drängt mich zu reden.
19 Es gärt in mir wie eingeschlossener Wein; wenn ich nicht reden darf, dann platze ich!
20 Ich halt es nicht mehr aus, es muss heraus, damit ich endlich wieder Luft bekomme!
21 Für niemand werde ich Partei ergreifen und keinem will ich Schmeichelworte sagen.
22 Das liegt mir nicht, ich lass mich nicht drauf ein, sonst würde mich mein Schöpfer schnell bestrafen.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Die Reden des Elihu Kapitel 32,1–37,24
Elihus erste Rede
1 Da hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er sich für gerecht hielt.
2 Aber Elihu, der Sohn Barachels des Busiters, aus dem Geschlecht Ram, ward zornig. Er ward zornig über Hiob, weil er sich selber für gerechter hielt als Gott.
3 Auch ward er zornig über seine drei Freunde, weil sie keine Antwort fanden und doch Hiob verdammten.
4 Elihu aber hatte gewartet, bis sie mit Hiob geredet hatten, weil sie älter waren als er.
5 Als Elihu nun sah, dass die drei Männer keine Antwort mehr hatten, ward er zornig.
6 Und Elihu, der Sohn Barachels des Busiters, hob an und sprach: Ich bin jung an Jahren, ihr aber seid alt; darum hab ich mich gescheut und gefürchtet, mein Wissen euch kundzutun.
7 Ich dachte: Lass das Alter reden, und die Menge der Jahre lass Weisheit beweisen.
8 Wahrlich, es ist der Geist im Menschen und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.
9 Die Betagten sind nicht die Weisesten, und die Alten verstehen nicht, was das Rechte ist.
10 Darum sage ich: Höre mir zu; auch ich will mein Wissen kundtun.
11 Siehe, ich habe gewartet, bis ihr geredet hattet; ich habe aufgemerkt auf eure Einsicht, bis ihr die rechten Worte treffen würdet,
12 und habe achtgehabt auf euch; aber siehe, da war keiner unter euch, der Hiob zurechtwies oder seiner Rede antwortete.
13 Sagt nur nicht: »Wir haben Weisheit gefunden; Gott muss ihn schlagen und nicht ein Mensch. «
14 Mich haben seine Worte nicht getroffen, und mit euren Reden will ich ihm nicht antworten.
15 Ach, betroffen stehen sie da und können nicht mehr antworten; sie wissen nichts mehr zu sagen.
16 Und da soll ich warten, weil sie nicht mehr reden, weil sie dastehen und nicht mehr antworten?
17 Auch ich will mein Teil antworten und will mein Wissen kundtun!
18 Denn ich bin voll von Worten, weil mich der Geist in meinem Inneren bedrängt.
19 Siehe, mein Inneres ist wie der Most, der zugestopft ist, der die neuen Schläuche zerreißt.
20 Ich muss reden, dass ich mir Luft mache, ich muss meine Lippen auftun und antworten.
21 Vor mir soll kein Ansehen der Person gelten, und ich will keinem Menschen schmeicheln.
22 Denn ich weiß nicht zu schmeicheln; sonst würde mich mein Schöpfer bald dahinraffen.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart