EÜ, ELB, GNB, LUT online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

VIERTE REDE ELIHUS: 36,1–37,24

Krankheit und Leid als Weg zu Gott: 36,1–21

1 Dann fuhr Elihu fort und sprach:

2 Warte ein wenig, ich will es dir künden, / ich habe für Gott noch mehr zu sagen.

3 Ich trage mein Wissen weit hinaus, / meinem Schöpfer verschaffe ich Recht.

4 Denn wahrhaftig, meine Worte sind kein Trug, / ein Mann vollkommenen Wissens steht vor dir.

5 Sieh, Gott ist gewaltig, er verwirft nicht, / gewaltig ist die Kraft seines Herzens.

6 Den Frevler lässt er nicht am Leben, / doch den Gebeugten schafft er Recht.

7 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; / Könige auf dem Thron: / für immer setzt er sie ein, sie werden groß.

8 Doch sind in Fesseln sie geschlagen, / gefangen in des Elends Stricken,

9 so hält er ihnen ihr Tun vor / und ihre Vergehen, weil sie stolz geworden.

10 Er öffnet ihr Ohr zur Warnung, / fordert sie auf, vom Bösen zu lassen.

11 Wenn sie hören und ihm dienen, / vollenden sie im Glück ihre Tage, / in Wonnen ihre Jahre.

12 Hören sie nicht, / so fahren sie zum Todesschacht hinab, / verscheiden im Unverstand.

13 Ruchlos Gesinnte hegen Groll, / schreien nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.

14 Schon in der Jugend muss ihre Seele sterben, / ihr Leben im Alter von Geweihten.

15 Den Geplagten rettet er durch seine Plage / und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.

16 Auch dich hat er aus dem Rachen der Bedrängnis gelockt, / in Weite stehst du, nicht in Enge, / voll ist dein Tisch von fetten Speisen.

17 Das Gericht über den Frevler hat sich an dir erfüllt, / Gericht und Urteil haben zugefasst.

18 Zornglut verführe dich nicht beim Schicksalsschlag / und reiches Lösegeld verleite dich nicht.

19 Wird dein Schreien aus der Not dich führen / und alle Anstrengungen voll Kraft?

20 Sehne nicht die Nacht herbei, / in der Völker hinaufsteigen von ihrer Stätte!

21 Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! / Denn du wirst durch Leid geprüft.

Über Gottes Größe: 36,22–37,13

22 Sieh, groß ist Gott in seiner Macht. / Wer ist ein Lehrer wie er?

23 Wer will ihm weisen seinen Weg? / Wer kann ihm sagen: Du tust Unrecht?

24 Denk daran, hoch sein Werk zu preisen, / von dem die Menschen Lieder singen.

25 Alle Welt schaut es, / von ferne nur erblickt es der Mensch.

26 Sieh, Gott ist groß, wir begreifen ihn nicht, / unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre.

27 Denn er zieht die Wassertropfen herauf, / als Regen ergießen sie sich aus dem Dunst.

28 Durch ihn rieseln die Wolken, / träufeln nieder auf die vielen Menschen.

29 Wer gar versteht der Wolke Schweben, / den Donnerhall aus seinem Zelt?

30 Sieh, darüber breitet er sein Licht / und deckt des Meeres Wurzeln zu.

31 Denn damit richtet er die Völker, / gibt Speise in reicher Fülle.

32 Mit Licht füllt er beide Hände, / bietet sie auf gegen den, der angreift.

33 Ihn kündigt an sein lauter Schall, / wenn er im Zorn gegen den Frevel eifert.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Vierte Rede des Elihu: Durch Leiden zu Selbsterkenntnis und Gehorsam – Mahnung an Hiob zur Anerkennung von Gottes Tun

1 Und Elihu fuhr fort und sagte:

2 Hab ein wenig Geduld mit mir, und ich will es dir künden! Denn mehr noch habe ich für Gott zu sagen[11]o. Denn noch stehen Gott Worte zu Gebote; w. Denn noch gibt es für Gott Worte.

3 Ich will mein Wissen von weither holen[12]o. fernhin tragen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.

4 Ja wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein {Mann} mit vollkommenem Wissen {steht} vor dir.

5 Siehe, Gott ist gewaltig, doch verwirft er niemanden[13]w. verwirft er nicht; er ist gewaltig an Kraft des Herzens[14]o. gewaltig an Kraft {und} Verstand.

6 Er erhält den Gottlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden stellt er {wieder} her.

7 Nicht wendet er seine Augen von dem Gerechten, und mit Königen auf dem Thron, da lässt er sie immerdar sitzen, sodass sie erhaben sind.

8 Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind,

9 dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen[1]o. {Treue} brüche; o. Verbrechen, dass sie sich überheblich gebärdeten,

10 und er öffnet ihr Ohr für Zucht und sagt {ihnen} , dass sie umkehren sollen vom Unrecht.

11 Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Annehmlichkeiten.

12 Wenn sie aber nicht hören, rennen sie in den Spieß und verscheiden ohne Erkenntnis.

13 Aber die ein ruchloses Herz haben, hegen Zorn. Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.

14 Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend und ihr Leben unter den Geweihten[2]Das sind männliche Kultprostituierte. – Die aram. Üs. liest: und ihr Leben gleicht den Geweihten.

15 Den Elenden rettet er in seinem[3]o. durch sein Elend und öffnet durch Bedrängnis sein[4]w. ihr (Mehrzahl) Ohr.

16 Auch dich lockt er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein[5]T. ; Mas. T. : ihr Platz, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett[6]w. und die Niederlassung (o. die Ruhe) deines Tisches ist voll Fett.

17 Bist du aber mit dem Urteil über den Gottlosen erfüllt, werden Urteil und Rechtsspruch {dich} ergreifen.

18 Ja, dass {deine} Erregung dich nur nicht zum Höhnen anstiftet und die Größe des Lösegeldes dich nicht verleitet!

19 Soll dich dein Hilferuf aus der Not herausbringen[7]T. ; andere üs. mit Textänderung: Könnte {denn} gegen ihn antreten dein Hilferuf in der Not; Mas. T. : Könnte {denn} antreten dein Hilferuf nicht in der Not und alle Kraftanstrengungen?

20 Lechze nicht nach der Nacht, {danach, } dass {ganze} Völker auffahren an ihrer Stelle[8]o. der Nacht, die Völker von ihrer Stelle auffahren lässt!

21 Nimm dich in Acht! Wende dich nicht dem Unrecht zu! Denn Bosheit hast du dem Elend {bereits} vorgezogen[9]T. ; andere üs. mit Textänderung: Denn deswegen bist du vom Elend geprüft worden; Mas. T. : Denn deswegen hast du vor dem Elend geprüft, o. Denn deswegen hast du dem Elend vorgezogen.

22 Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er?

23 Wer könnte ihm seinen Weg vorschreiben[10]o. Wer könnte ihn für seinen Weg zur Rechenschaft ziehen, und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan?

24 Denke daran, dass du sein Werk preist, das Menschen besingen!

25 Alle Menschen schauen es {staunend} an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne.

Offenbarung von Gottes Majestät in der Natur – Mahnung zur Demütigung vor Gott

26 Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht[11]o. ist {so} erhaben, dass wir {ihn} nicht erkennen; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.

27 Wenn er die Wassertropfen heraufzieht, sickern sie durch seinen Nebel {wieder herab} als Regen[12]o. Denn er nimmt die Wassertropfen weg, dass sie für seinen Quellstrom (o. für seine Flut) als Regen {durch die Wolken} hindurchsickern,

28 den die Wolken niederrieseln {und} träufeln auf die vielen Menschen.

29 Ja, wenn man gar das Ausbreiten des Gewölks verstünde, das Donnerkrachen seines Zeltes!

30 Siehe, er breitet darüber[13]o. um sich sein Licht aus, und die Wurzeln des Meeres bedeckt er.

31 Ja, in den Wolken[14]w. in ihnen richtet er[15]Andere üs. mit Textänderung: nährt er die Völker, gibt Nahrung im Überfluss.

32 Seine Hände umhüllt er mit dem Blitzstrahl[16]w. mit Licht und entbietet ihn[17]so mit vielen hebr. Handschr. ; Mas. T. : entbietet sie (weiblich) gegen {den} , auf den er {ihn} treffen lassen will[18]o. und entbietet ihn gegen den Angreifer. – Andere üs. mit Textänderung: entbietet ihn ins Ziel.

33 Es kündigt ihn sein Rollen[19]w. sein Geschrei an, wenn er seinen Zorn gegen Bosheit eifern lässt[1]so mit anderer Vokalisierung; Mas. T. : sein Rollen an, Viehbesitz, Zorn (o. sogar) über den Heraufkommenden.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gott ist ein gerechter Richter

1 Elihu setzte seine Rede fort, er sagte:

2 »Ertrage mich, hör noch ein wenig zu; ich hab noch einiges für Gott zu sagen.

3 Mein Wissen hole ich aus weiter Ferne, um zu beweisen, dass mein Schöpfer recht hat.

4 Verlass dich drauf: Ich sage dir die Wahrheit! Der vor dir steht, ist seiner Sache sicher.

5 Gott hat die Macht, doch treibt er keinen Spott; als Richter urteilt er mit fester Klarheit.

6 Er lässt die Unheilstifter nicht am Leben, den Unterdrückten aber schafft er Recht.

7 Gott wendet seinen Blick nicht von den Treuen. Wenn sie mit Königen zusammen herrschen, dann lässt er sie für immer Ehre finden.

8 Doch sind sie in Gefangenschaft geraten und leiden unterm harten Druck der Fesseln,

9 dann zeigt er ihnen damit ihre Schuld, dass sie so stolz und überheblich waren.

10 Für seine Warnung schärft er ihr Gehör, damit sie sich von allem Bösen trennen.

11 Wenn sie gehorchen und sich unterwerfen, dann werden Glück und Freude sie begleiten an jedem Tag, in jedem Lebensjahr.

12 Wenn nicht, dann laufen sie in ihren Tod und gehn in ihrem Unverstand zugrunde.

13 Wer Gott verlassen hat, der klagt ihn an. Wenn Gott ihn einschließt, schreit er nicht zu ihm.

14 Sein Leben endet in den besten Jahren, im Jugendalter muss er schändlich sterben.

15 Wer aber leidet, wird durchs Leid gebessert; Gott öffnet ihm die Augen durch die Not.

16 Auch dir hat Gott die Freiheit einst geschenkt, aus Not und Enge hat er dich gerettet; die besten Speisen füllten deinen Tisch.

17 Doch nun trifft dich der volle Lohn der Bosheit, das Urteil über dich ist schon gefällt.

18 Lass dich vom Zorn nicht zum Rebellen machen! Verlass dich nicht auf hohes Lösegeld!

19 Meinst du, dein Reichtum reiche dafür aus? Dein Gold hilft gar nichts, auch nicht deine Kraft.

20 Und warte nicht voll Sehnsucht auf die Nacht, in der die Völker ausgerottet werden!

21 Gib acht, dass du dich nicht zum Bösen wendest, auch wenn du das für besser hältst als leiden.

Hab Ehrfurcht vor dem mächtigen Gott!

22 Besinne dich auf Gottes große Macht! Er ist der beste Lehrer, den wir kennen.

23 Wer könnte ihm befehlen, was er tun soll? Wer könnte zu ihm sagen: ›Das war Unrecht‹?

24 Vergiss nicht, ihm zu danken für sein Tun, für das die Menschen ihn mit Liedern preisen.

25 Die ganze Welt betrachtet es mit Staunen, auch wenn wir’s nur von Weitem sehen können.

26 Gott ist so groß, dass wir ihn nicht begreifen, und seiner Jahre Zahl ist unergründbar.

27 Er zieht die Wassertropfen hoch zum Himmel und sammelt sie als Regen für die Erde.

28 Die Wolken lassen sie hinunterrieseln und gießen sie auf all die vielen Menschen.

29 Wer kann verstehen, wie die Wolken schweben, warum am Himmelszelt der Donner rollt?

30 Die Wolken leuchten auf von seinen Blitzen, jedoch die Meerestiefen bleiben dunkel.

31 Auf diese Weise sorgt Gott für die Völker und gibt den Menschen überreichlich Speise.

32 Er packt den Blitzstrahl fest mit beiden Händen und dann befiehlt er ihm, sein Ziel zu treffen.

33 Der Donner kündet das Gewitter an und auch die Herden fühlen, dass es kommt.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Elihus letzte Rede

1 Elihu hob noch einmal an und sprach:

2 Warte noch ein wenig, ich will dich lehren; denn ich habe noch mehr für Gott zu sagen.

3 Ich will mein Wissen von weit herholen und meinem Schöpfer Recht verschaffen.

4 Meine Reden sind wahrlich nicht falsch; vor dir steht einer, der es wirklich weiß.

5 Siehe, Gott ist mächtig und verwirft niemand; er ist mächtig an Kraft des Herzens.

6 Den Frevler erhält er nicht am Leben, sondern schafft dem Elenden Recht.

7 Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten, sondern mit Königen auf dem Thron lässt er sie sitzen immerdar, dass sie groß werden.

8 Und wenn sie gefangen liegen in Ketten und elend, gebunden mit Stricken,

9 so hält er ihnen vor, was sie getan haben, und ihre Sünden, dass sie sich überhoben haben,

10 und öffnet ihnen das Ohr zur Warnung und sagt ihnen, dass sie sich von dem Unrecht bekehren sollen.

11 Gehorchen sie und dienen ihm, so vollenden sie ihre Tage im Guten und ihre Jahre in Wonne.

12 Gehorchen sie nicht, so laufen sie in den Tod und vergehen in Unverstand.

13 Die Ruchlosen verhärten sich im Zorn. Sie flehen nicht, auch wenn er sie gefangen legt;

14 so wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern im Tempel.

15 Aber den Elenden wird er durch sein Elend erretten und ihm das Ohr öffnen durch Trübsal.

16 So reißt er auch dich aus dem Rachen der Angst in einen weiten Raum, wo keine Bedrängnis mehr ist; und deinen Tisch füllt er mit Gutem.

17 Wenn du aber richtest wie ein Frevler, so halten dich Gericht und Recht fest.

18 Sieh zu, dass nicht dein Zorn dich verlockt oder die Menge des Lösegeldes dich verleitet.

19 Wird dein Geschrei dich aus der Not bringen oder alle kräftigen Anstrengungen?

20 Sehne dich nicht nach der Nacht, die Völker wegnimmt von ihrer Stätte!

21 Hüte dich und kehre dich nicht zum Unrecht, denn Unrecht wählst du lieber als Elend!

22 Siehe, Gott ist groß in seiner Kraft; wo ist ein Lehrer, wie er ist?

23 Wer will ihm weisen seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: »Du tust Unrecht«?

24 Denk daran, dass du sein Werk preisest, von dem die Menschen singen.

25 Denn alle Menschen sehen es, der Mensch schaut’s nur von ferne.

26 Siehe, Gott ist groß und unbegreiflich; die Zahl seiner Jahre kann niemand erforschen.

27 Er zieht empor die Wassertropfen und treibt seine Wolken zusammen zum Regen,

28 dass die Wolken überfließen und Regen triefen lassen auf die Menge der Menschen.

29 Wer versteht, wie er die Wolken türmt und donnern lässt aus seinem Gezelt?

30 Siehe, er breitet sein Licht um sich und bedeckt alle Tiefen des Meeres.

31 Denn damit regiert er die Völker und gibt Speise die Fülle.

32 Er bedeckt seine Hände mit Blitzen und bietet sie auf gegen den, der ihn angreift.

33 Ihn kündet an sein Donnern, wenn er mit Zorn eifert gegen den Frevel.

Videos zu Hiob 36,14 (EÜ, ELB, GNB, LUT)