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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Not des Lebens: 7,1–11

1 Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? / Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners?

2 Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, / wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet.

3 So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe / und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu.

4 Lege ich mich nieder, sage ich: / Wann darf ich aufstehn? / Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert.

5 Mein Leib ist gekleidet in Maden und Schorf, / meine Haut schrumpft und eitert.

6 Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, / sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung.

7 Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist! / Nie mehr schaut mein Auge Glück.

8 Kein Auge gewahrt mich, das nach mir sieht, / suchen mich deine Augen, dann bin ich nicht mehr da.

9 Wie die Wolke, die entschwand und dahinzog, / so steigt nie mehr auf, wer zur Unterwelt hinabstieg.

10 Nie mehr kehrt er zurück in sein Haus, / nie mehr erblickt ihn sein Ort.

11 So will auch ich meinen Mund nicht zügeln, / mit bedrängtem Geist will ich reden, / mit betrübter Seele will ich klagen.

Unbegreifliche Heimsuchung: 7,12–21

12 Bin ich das Meer, der Meeresdrache, / dass du gegen mich eine Wache stellst?

13 Sagte ich: Mein Lager soll mich trösten, / mein Bett trage das Leid mit mir!,

14 so quältest du mich mit Träumen / und mit Gesichten jagtest du mich in Angst.

15 Erwürgt zu werden, zöge ich vor, / den Tod meinem Totengerippe.

16 Ich mag nicht mehr, ich will nicht ewig leben. / Lass ab von mir, denn nur ein Hauch sind meine Tage!

17 Was ist der Mensch, dass du groß ihn achtest / und deinen Sinn auf ihn richtest,

18 dass du ihn musterst jeden Morgen / und jeden Augenblick ihn prüfst?

19 Wie lange schon schaust du nicht weg von mir, / lässt mich nicht los, sodass ich meinen Speichel schlucke?

20 Habe ich gefehlt? / Was tat ich dir, du Menschenwächter? / Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, / sodass ich mir selbst zu einer Last geworden bin?

21 Warum nimmst du mein Vergehen nicht weg, / lässt du meine Schuld nicht nach? / Nun denn - zum Staub bette ich mich, / und suchst du mich, dann bin ich nicht mehr da.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Klage über das menschliche Dasein, über sein Los und über Gottes Unbarmherzigkeit – Bitte an Gott um Schonung

1 Hat der Mensch nicht einen harten Dienst[11]w. einen Kriegsdienst auf Erden, und sind seine Tage nicht wie die Tage eines Tagelöhners?

2 Wie ein Knecht, der sich nach Schatten sehnt, und wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet,

3 so habe ich gehaltlose Monate[12]o. Monate der Täuschung erhalten, und Nächte voll Unheil wurden mir zugeteilt.

4 Wenn ich mich niederlegte, so sagte ich: [13]Die Üs. dieses Satzes ist nicht ganz sicher. Viele folgen der LXX und üs. : Wann ist es Tag {, dass ich aufstehen kann} ? Wenn ich aber aufgestanden bin {, spreche ich} : Wann ist es Abend? Und ich bin voll Schmerzen vom Abend bis frühmorgensWann kann ich aufstehen? – Und der Abend zieht sich hin, und ich bin gesättigt mit Unrast bis zur Morgendämmerung[13]Die Üs. dieses Satzes ist nicht ganz sicher. Viele folgen der LXX und üs. : Wann ist es Tag {, dass ich aufstehen kann} ? Wenn ich aber aufgestanden bin {, spreche ich} : Wann ist es Abend? Und ich bin voll Schmerzen vom Abend bis frühmorgens.

5 Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf[14]w. Staubschorf, meine Haut {ist kaum} verharscht und eitert[15]w. zerfließt, o. zergeht {schon wieder}.

6 Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen und schwinden ohne Hoffnung.

7 Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist! Mein Auge wird kein Glück mehr sehen.

8 Das Auge dessen, der mich sehen will, wird mich nicht {mehr} gewahren. {Richtest du} deine Augen auf mich, so bin ich nicht {mehr}.

9 Die Wolke schwindet und vergeht; so steigt, wer in den Scheol hinabfährt, nicht wieder herauf.

10 Zu seinem Haus kehrt er nicht mehr zurück, und seine Stätte weiß nichts mehr von ihm.

11 So will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten, will reden in der Bedrängnis meines Geistes, will klagen in der Verbitterung meiner Seele.

12 Bin ich das Meer oder ein Seeungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?

13 Wenn ich sagte: Mein Bett soll mich trösten, mein Lager wird meinen Kummer[1]o. Anliegen (das mich beschäftigt, plagt) tragen helfen! –

14 so entmutigst du mich mit Träumen, und durch Visionen schreckst du mich auf,

15 sodass meine Seele Erstickung vorzieht, den Tod {lieber hat} als meine Gebeine[2]mit Veränderung eines Buchstabens: meine Schmerzen; vgl. Kap. 9,28.

16 Ich mag nicht mehr[3]w. Ich verwerfe o. lehne ab – nicht ewig will ich leben! Lass ab von mir! Meine Tage sind nur noch ein Hauch.

17 Was ist der Mensch, dass du ihn groß achtest[4]o. dass du ihn groß werden lässt; d. h. , dass er davor bewahrt wird, schon als Kind zu sterben und dass du dein Herz auf ihn richtest

18 und ihn alle Morgen heimsuchst, ihn alle Augenblicke prüfst?

19 Wie lange {noch} willst du nicht von mir wegblicken, nicht {einmal so lange} von mir ablassen, bis ich meinen Speichel heruntergeschluckt habe?

20 Habe ich gesündigt? Was tat ich dir an, du Wächter der Menschen[5]Andere üs. mit der syr. Üs. : du Schöpfer der Menschen? Warum hast du mich dir zur Zielscheibe gesetzt, und {warum} werde ich mir zur Last[6]w. und werde ich auf mir zur Last; einige hebr. Handschr. und LXX: und werde ich auf dir zur Last?

21 Warum vergibst du {mir} nicht mein Verbrechen und lässt meine Schuld {nicht} vorübergehen? Denn nun werde ich mich in den Staub legen, und suchst du nach mir, so bin ich nicht mehr.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Warum lässt Gott den Menschen nicht in Ruhe?

1 Sein ganzes Leben muss der Mensch sich quälen, für große Mühe gibt’s geringen Lohn.

2 Er gleicht dem Sklaven, der nach Schatten lechzt, dem Knecht, der sehnlich auf den Abend wartet.

3 Auch mir ist solch ein Los zuteilgeworden: Sinnlos vergeht ein Monat nach dem andern, und Nacht für Nacht verbringe ich mit Schmerzen.

4 Leg ich mich nieder, schleppen sich die Stunden; ich wälze mich im Bett und kann nicht schlafen und warte ungeduldig auf den Morgen.

5 Mein Körper fault und ist bedeckt mit Krusten, die Haut bricht auf und eitert überall.

6 Ganz ohne Hoffnung schwinden meine Tage, sie eilen schneller als ein Weberschiffchen.

7 Gott, denk an mich: Mein Leben ist ein Hauch; mein Glück vergeht, ich seh es nie mehr wieder!

8 Noch siehst du mich, doch bald ist es zu spät; blickst du dann wieder her, so bin ich fort.

9 Die Wolke löst sich auf und ist verschwunden; genauso geht’s dem Menschen, wenn er stirbt: Vom Ort der Toten kommt er nicht zurück.

10 Nie mehr betritt auf Erden er sein Haus, und wer ihn kannte, wird ihn bald vergessen.

11 Deswegen werde ich den Mund nicht halten, ich lasse meiner Zunge freien Lauf. Was mich so bitter macht, das muss heraus!

12 Weshalb, Gott, lässt du mich so streng bewachen? Bin ich das Meer? Bin ich ein Ungeheuer?

13 Wenn ich auf meinem Lager Ruhe suche, der Schlaf mir meine Schmerzen lindern soll,

14 dann quälst du mich mit schauerlichen Träumen und ängstigst mich mit schlimmen Schreckensbildern.

15 Mir wär es lieber, wenn du mich erwürgtest; der Tod ist besser als ein solches Leben!

16 Ich bin es satt, ich mag nicht weiter kämpfen. Mein ganzes Leben ist doch ohne Sinn.

17 Warum nimmst du den Menschen denn so wichtig, dass du den Blick auf ihn gerichtet hältst?

18 Zur Rechenschaft ziehst du ihn jeden Morgen und stellst ihn immer wieder auf die Probe.

19 Wann blickst du endlich weg, lässt mich in Ruhe, so lang nur, dass ich einmal schlucken kann?

20 Wenn ich gesündigt habe ohne Wissen, was tat ich dir damit, du Menschenwächter? Warum bin ich das Ziel für deine Pfeile? Bin ich dir wirklich so zur Last gefallen?

21 Kannst du denn meine Fehler nicht verzeihen und meine Sünde einfach übersehen? Nicht lange mehr, dann liege ich im Staub, und suchst du mich, so bin ich nicht mehr da. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Muss nicht der Mensch immer im Dienst stehen auf Erden, und sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners?

2 Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Tagelöhner auf seinen Lohn wartet,

3 so erbte ich Monde der Enttäuschung, und Nächte voller Mühsal wurden mir zuteil.

4 Wenn ich mich niederlegte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Bin ich aufgestanden, so wird mir’s lang bis zum Abend, und mich quälte die Unruhe bis zur Dämmerung.

5 Mein Fleisch ist gekleidet in Maden und staubigen Schorf, meine Haut ist verschrumpft und voller Eiter.

6 Meine Tage sind schneller dahingeflogen als ein Weberschiffchen und sind vergangen ohne Hoffnung.

7 Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden.

8 Und kein lebendiges Auge wird mich mehr schauen; sehen deine Augen nach mir, so bin ich nicht mehr.

9 Eine Wolke vergeht und fährt dahin: so kommt nicht wieder herauf, wer zu den Toten hinunterfährt;

10 er kommt nicht zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr.

11 Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren. Ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele.

12 Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?

13 Wenn ich dachte, mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll mir meinen Jammer erleichtern,

14 so erschrecktest du mich mit Träumen und machtest mir Grauen durch Gesichte,

15 dass meine Seele sich wünschte, erwürgt zu sein, und mein Leib wünschte den Tod.

16 Ich vergehe! Ich will nicht ewig leben. Lass ab von mir, denn meine Tage sind nur noch ein Hauch.

17 Was ist der Mensch, dass du ihn groß achtest und dich um ihn bekümmerst?

18 Jeden Morgen suchst du ihn heim und prüfst ihn alle Stunden.

19 Warum blickst du nicht einmal von mir weg und lässt mir keinen Atemzug Ruhe?

20 Hab ich gesündigt, was tue ich dir damit an, du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, dass ich mir selbst eine Last bin?

21 Und warum vergibst du mir meine Sünde nicht oder lässt meine Schuld hingehen? Denn nun werde ich mich in den Staub legen, und wenn du mich suchst, werde ich nicht mehr da sein.

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