EÜ, ELB, GNB, LUT online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Ich komme in meinen Garten, meine Schwester Braut, / ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, ich esse meine Wabe samt meinem Honig, / ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst, Freunde, trinkt, / berauscht euch an der Liebe!

Verpasste Begegnung: 5,2–8

2 Ich schlief, doch mein Herz war wach. / Horch, mein Geliebter klopft: Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, / meine Taube, meine Makellose, denn mein Haupt ist voll Tau, / aus meinen Locken tropft die Nacht!

3 Ich habe mein Kleid schon abgelegt - / soll ich es wieder anziehen? Meine Füße habe ich gewaschen - / soll ich sie wieder beschmutzen?

4 Mein Geliebter streckte die Hand durch die Luke; / da bebte mein Herz ihm entgegen.

5 Ich stand auf, meinem Geliebten zu öffnen. / Da tropften meine Hände von Myrrhe, meine Finger von ausfließender Myrrhe an den Griffen des Riegels.

6 Ich öffnete meinem Geliebten: / Doch mein Geliebter war weg, verschwunden. / Meine Seele war außer sich, als er zu mir sprach. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. / Ich rief ihn und er antwortete mir nicht.

7 Da fanden mich die Wächter bei ihrer Runde durch die Stadt; / sie schlugen, sie verletzten mich. Meinen Mantel entrissen sie mir, / die Wächter der Mauern.

8 Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems: / Wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm sagen? / Dass ich krank bin vor Liebe!

Gegenseitige Bewunderung: 5,9–7,11

9 Was hat dein Geliebter den andern voraus, / du schönste der Frauen? Was hat dein Geliebter den andern voraus, / dass du uns so beschwörst?

10 Mein Geliebter ist weiß und rot, / ausgezeichnet vor Tausenden.

11 Sein Haupt ist reines Gold, / seine Locken sind Rispen, rabenschwarz.

12 Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, / gebadet in Milch, sitzend am Wasser.

13 Seine Wangen sind wie Balsambeete, / darin Gewürzkräuter sprießen, seine Lippen wie Lilien; / sie tropfen von flüssiger Myrrhe.

14 Seine Hände sind Rollen aus Gold, / mit Steinen aus Tarschisch besetzt. Sein Leib ist eine Platte aus Elfenbein, / mit Saphiren bedeckt.

15 Seine Schenkel sind Säulen aus Marmor, / auf Sockel von Feingold gestellt. Seine Gestalt ist wie der Libanon, / erlesen wie Zedern.

16 Sein Gaumen ist Süße, / alles ist Wonne an ihm. Das ist mein Geliebter, / ja, das ist mein Freund, / ihr Töchter Jerusalems.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 »Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, {meine} Braut. Ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, esse meine Wabe samt meinem Honig, trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esst, Freunde, trinkt und berauscht euch an der Liebe!«

2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Horch, mein Geliebter klopft: »Öffne mir, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommene! Denn mein Kopf ist voller Tau, meine Locken voll von Tropfen der Nacht. «

3 »Ich habe meinen Leibrock {schon} ausgezogen, wie sollte ich ihn {wieder} anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie sollte ich sie {wieder} beschmutzen?«

4 Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Öffnung, da wurden meine Gefühle[6]w. meine Eingeweide für ihn erregt.

5 Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen, da troffen meine Hände von Myrrhe und meine Finger von flüssiger Myrrhe, {als ich sie legte} an die Griffe des Riegels.

6 Ich öffnete meinem Geliebten, aber mein Geliebter hatte sich abgewandt, war weitergegangen. Ich war außer mir[7]w. meine Seele war hinausgezogen, dass er weg war. Ich suchte ihn, doch ich fand ihn nicht. Ich rief ihn, doch er antwortete mir nicht.

7 Es fanden mich die Wächter, die die Stadt durchstreifen. Sie schlugen mich, verwundeten mich. Die Wächter der Mauern nahmen mir meinen Überwurf weg.

8 Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was wollt ihr ihm ausrichten? Dass ich krank bin vor Liebe.

9 Was hat dein Geliebter einem {andern} Geliebten voraus, du Schönste unter den Frauen? Was hat dein Geliebter einem {andern} Geliebten voraus, dass du uns so beschwörst?

10 Mein Geliebter ist weiß und rot, hervorragend unter Zehntausenden.

11 Sein Haupt ist feines, gediegenes Gold, seine Locken sind Dattelrispen, schwarz wie der Rabe;

12 seine Augen wie Tauben an Wasserbächen, in Milch gebadet {seine Zähne} , festsitzend in der Fassung;

13 seine Wangen[1]o. sein Kinn wie ein Balsambeet, [2]so mit LXX, der arab. und aram. Üs. ; Mas. T. : Türme von Würzkräuterndas Würzkräuter sprossen lässt[2]so mit LXX, der arab. und aram. Üs. ; Mas. T. : Türme von Würzkräutern; seine Lippen Lilien, triefend von flüssiger Myrrhe.

14 Seine Arme[3]o. Seine Hände; dabei wären die einzelnen Finger gemeint sind goldene Rollen, mit Türkis besetzt; sein Leib ein Kunstwerk aus Elfenbein, bedeckt mit Saphiren.

15 Seine Schenkel sind Säulen aus Alabaster, gegründet auf Sockel von gediegenem Gold. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserlesen wie Zedern.

16 Sein Gaumen ist Süßigkeit, und alles an ihm ist begehrenswert. Das ist mein Geliebter und das mein Freund, ihr Töchter Jerusalems!

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ich komm in den Garten, zu dir, meine Braut! Ich pflücke die Myrrhe, die würzigen Kräuter. Ich öffne die Wabe und esse den Honig. Ich trinke den Wein, ich trinke die Milch. Esst, Freunde, auch ihr, und trinkt euren Wein; berauscht euch an Liebe!

Nachtgedanken

2a Ich lag im Schlaf, jedoch mein Herz blieb wach. Da klopft’s! Ich weiß: Mein Freund steht vor der Tür.

2b »Mach auf, mein Schatz, mach auf, ich will zu dir! Mein Täubchen, öffne doch, lass mich hinein! Mein Haar ist nass vom Tau der kühlen Nacht. «

3 »Ich habe doch mein Kleid schon ausgezogen und müsst es deinetwegen wieder anziehn. Auch meine Füße habe ich gewaschen; ich würde sie ja wieder schmutzig machen!«

4 Durchs Fenster an der Tür greift seine Hand; ich höre, wie sie nach dem Riegel sucht. Mein Herz klopft laut und wild. Er ist so nah!

5 Ich springe auf und will dem Liebsten öffnen. Als meine Hände nach dem Riegel greifen, da sind sie feucht von bestem Myrrhenöl.

6 Schnell öffne ich die Tür für meinen Freund; doch er ist fort, ich kann ihn nicht mehr sehn. Mein Herz steht still, fast tötet mich der Schreck! Ich suche meinen Freund, kann ihn nicht finden. Ich rufe ihn, doch er gibt keine Antwort.

7 Die Wächter finden mich bei ihrem Rundgang. Sie schlagen ohne Mitleid auf mich ein und reißen mir den Umhang von den Schultern.

Helft mir suchen!

8 Ihr Mädchen alle, ich beschwöre euch: Wenn euch mein Freund begegnet, sagt ihm doch, die Liebessehnsucht macht mich matt und krank!

9 Beschreib ihn uns, du schönste aller Frauen! Wer ist es, den du suchst? Was unterscheidet ihn von anderen Männern, dass du uns so beschwörst?

10 Mein Liebster ist blühend und voller Kraft, nur einer von Tausenden ist wie er!

11 Sein schönes Gesicht ist so braun gebrannt, sein Haar dicht und lockig und rabenschwarz.

12 Die Augen sind lebhaften Tauben gleich. Ganz weiß sind die Zähne, als hätten sie gebadet in Bächen von reiner Milch.

13 Die Wangen sind Beete voll Balsamkraut, die herrlichsten Würzkräuter sprießen dort. Wie Lilien leuchtet sein Lippenpaar, das feucht ist von fließendem Myrrhenöl.

14 Die Arme sind Barren aus rotem Gold, mit Steinen aus Tarschisch rundum besetzt. Sein Leib ist ein Kunstwerk aus Elfenbein, geschmückt mit Saphiren von reinster Art.

15 Die Beine sind marmornen Säulen gleich, die sicher auf goldenen Sockeln stehn. Dem Libanon gleicht er an Stattlichkeit, den ragenden Zedern an Pracht und Kraft.

16 Sein Mund ist voll Süße, wenn er mich küsst – ja, alles an ihm ist begehrenswert! Seht, so ist mein Liebster und so mein Freund. Nun wisst ihr’s, ihr Mädchen Jerusalems!

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken. Esst, meine Freunde, und trinkt und werdet trunken von Liebe!

2 Ich schlief, aber mein Herz war wach. Horch, mein Freund klopft an: »Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, du Makellose! Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Tropfen der Nacht. «

3 »Ich habe mein Kleid ausgezogen – wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen – wie soll ich sie wieder schmutzig machen?«

4 Mein Freund steckte seine Hand durchs Riegelloch, und mein Leib bebte ihm entgegen.

5 Da stand ich auf, dass ich meinem Freunde auftäte; meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe an den Griffen des Riegels.

6 Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen. Meine Seele war außer sich, dass er sich abgewandt hatte. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief, aber er antwortete mir nicht.

7 Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Schleier.

8 Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Freund findet, was sollt ihr ihm sagen? Dass ich krank bin vor Liebe.

9 Was hat dein Freund andern Freunden voraus, o du Schönste unter den Frauen? Was hat dein Freund andern Freunden voraus, dass du uns so beschwörst?

10 Mein Freund ist weiß und rot, auserkoren unter vielen Tausenden.

11 Sein Haupt ist das feinste Gold. Seine Locken sind Rispen, schwarz wie ein Rabe.

12 Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserbächen, sie baden in Milch und sitzen an reichen Wassern.

13 Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen Gewürzkräuter wachsen. Seine Lippen sind wie Lotosblüten, die von fließender Myrrhe triefen.

14 Seine Arme sind wie goldene Stäbe, voller Türkise. Sein Leib ist wie aus Elfenbein, mit Saphiren geschmückt.

15 Seine Beine sind wie Marmorsäulen, gegründet auf goldenen Füßen. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserwählt wie Zedern.

16 Sein Mund ist voll Süße und alles an ihm ist lieblich. – So ist mein Freund, so ist mein Geliebter, ihr Töchter Jerusalems!

Videos zu Hoheslied 5,2b (EÜ, ELB, GNB, LUT)