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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Judits Lobgesang: 16,1–17
1 Judit sang: Stimmt ein Lied an für meinen Gott unter Paukenschall, / singt für den Herrn unter Zimbelklang! / Preist ihn und singt sein Lob, / rühmt seinen Namen und ruft ihn an!
2 Denn der Herr ist ein Gott, / der den Kriegen ein Ende setzt; / er führte mich heim in sein Lager inmitten des Volkes / und rettete mich aus der Hand der Feinde.
3 Assur kam von den Bergen des Nordens / mit seiner unzählbaren Streitmacht; / die Masse der Truppen verstopfte die Täler, / sein Reiterheer bedeckte die Hügel.
4 Brandschatzen wollten sie mein Gebiet, / die Jugend morden mit scharfem Schwert, / den zarten Säugling am Boden zerschmettern, / die Kinder als Beute verschleppen, / als billigen Raub die Mädchen entführen.
5 Doch der Herr, der Allmächtige, gab sie preis, / er gab sie der Vernichtung preis / durch die Hand einer Frau.
6 Ihr Held fiel nicht durch die Kraft junger Männer, / nicht Söhne von Riesen erschlugen ihn, / noch traten ihm hohe Recken entgegen. / Nein, Judit, Meraris Tochter, / bannte seine Macht mit dem Reiz ihrer Schönheit.
7 Sie legte ihr Witwengewand ab, / um den Bedrängten in Israel zu helfen. / Sie salbte ihr Gesicht mit duftendem Öl,
8 sie schmückte ihre Haare mit einem Diadem / und zog ein Leinenkleid an, um ihn zu verführen.
9 Ihre Sandalen bezauberten sein Auge. / So schlug ihre Schönheit sein Herz in Bann. / Das Schwert traf seinen Nacken mit Wucht.
10 Die Perser erschraken vor ihrer Kühnheit, / die Meder erstarrten vor ihrem Mut.
11 Jubel erfüllte mein armes Volk - / sie aber gerieten in Schrecken. / Die Meinen waren schwach - / sie aber packte Entsetzen. / Die einen stimmten den Schlachtruf an - / die anderen ergriffen die Flucht.
12 Erbärmliches Volk! Söhne von Mädchen stachen sie nieder / und wie Überläufer verwundeten sie sie. / Sie gingen zugrunde durch die Schlachtreihe des Herrn.
13 Ich singe meinem Gott ein neues Lied; / Herr, du bist groß und voll Herrlichkeit. / Wunderbar bist du in deiner Stärke, / keiner kann dich übertreffen.
14 Dienen muss dir deine ganze Schöpfung. / Denn du hast gesprochen und alles entstand. / Du sandtest deinen Geist, um den Bau zu vollenden. / Kein Mensch kann deinem Wort widerstehen.
15 Meere und Berge erbeben in ihrem Grund, / vor dir zerschmelzen die Felsen wie Wachs. / Doch wer dich fürchtet, der erfährt deine Gnade.
16 Zu gering ist jedes Opfer, um dich zu erfreuen, / alle Fettstücke sind nichts beim Opfer für dich. / Wer den Herrn fürchtet, der ist groß für immer.
17 Doch weh den Völkern, die mein Volk bekämpfen. / Am Tag des Gerichts straft sie der allmächtige Herr, / er schickt Feuer und Würmer in ihr Gebein; / in Ewigkeit sollen sie heulen vor Schmerz.
Das Siegesfest in Jerusalem: 16,18–20
18 Als sie nach Jerusalem gekommen waren, warfen sie sich vor Gott zum Gebet nieder. Die Leute reinigten sich und brachten ihre Brandopfer, ihre freiwilligen Opfer und ihre sonstigen Gaben dar.
19 Judit stiftete dem Heiligtum alles, was ihr das Volk aus der Beute des Holofernes überlassen hatte. Auch das Mückennetz, das sie aus seinem Schlafgemach mitgenommen hatte, schenkte sie Gott als Weihegabe.
20 Drei Monate lang feierte das Volk vor dem Heiligtum in Jerusalem ein Freudenfest und Judit blieb bei ihnen.
Judits letzte Jahre: 16,21–25
21 Nach Ablauf dieser Zeit kehrte jeder in seinen Erbbesitz zurück. Judit ging nach Betulia und blieb auf ihrem Anwesen. Solange sie lebte, war sie im ganzen Land hoch gerühmt.
22 Viele hätten sie gern zur Frau gehabt; aber seit ihr Gatte Manasse gestorben und seinem Volk hinzugefügt worden war, wollte sie sich nicht wieder in ihrem Leben verheiraten.
23 Sie erlebte ein sehr hohes Alter und wurde im Haus ihres Mannes hundertfünf Jahre alt. Ihrer Dienerin schenkte sie die Freiheit. Sie starb in Betulia und man bestattete sie in der Grabhöhle ihres Gatten Manasse.
24 Das Haus Israel betrauerte sie sieben Tage lang. Vor ihrem Tod hatte sie noch ihren Besitz an alle Verwandten ihres Gatten Manasse und an die Angehörigen ihrer eigenen Familie verteilt.
25 Niemand aber wagte mehr, die Israeliten zu beunruhigen, solange Judit lebte, und auch noch lange Zeit nach ihrem Tod.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Judits Loblied
1 Judit sang: »Kommt, preist meinen Gott, singt zum Klang eurer Trommeln! Kommt, singt für den Herrn, singt zum Schall eurer Zimbeln! Vereint euch und singt ihm den neuen Gesang! Den Herrn sollt ihr rühmen, in Not zu ihm rufen;
2 denn er ist ein Gott, der die Kriege beendet. Er hat mich befreit aus der Hand meiner Feinde, hat heil mich geborgen bei seinem Volk.
3 Der Feind rückte an von den Bergen im Norden, ein riesiges Heer – es war nicht zu zählen. Die Menge der Krieger verstopfte die Täler, vom Reiterheer waren die Hügel bedeckt.
4 Sie wollten die Städte und Dörfer verbrennen, die Männer und Jungen mit Schwertern erschlagen, die Frauen und Kinder als Sklaven verschleppen, die Säuglinge töten mit grausamer Hand.
5 Doch Gott, unser Herr, hat die Pläne vereitelt; er selbst, der Allmächtige, kam uns zu Hilfe, er gab uns den Sieg durch die Hand einer Frau.
6 Nicht kräftige Krieger erschlugen den Feldherrn, den Tod fand er nicht durch gewaltige Männer, nein, weiblicher Schönheit und Täuschung erlag er, die Tochter Meraris bezauberte ihn.
7 Sie wollte ihr Volk aus Bedrängnis erretten. Drum zog sie entschlossen ihr Witwenkleid aus, sie salbte den Körper mit duftenden Ölen,
8 durchflocht ihre Haare mit schmückenden Bändern, dann ging sie in festlicher Kleidung zum Feind.
9 Sein Blick war geblendet von ihren Sandalen, die Schönheit der Frau nahm dem Feldherrn den Atem – da traf ihn das Schwert und durchschnitt ihm den Hals.
10 Die Perser erschraken vor solch großer Kühnheit, der Mut dieser Frau ließ die Meder erschaudern,
11 doch Israel jauchzte, befreit von der Schande. Aus Angst vor den Schwachen erbebten die Starken, sie schrien vor Furcht und ergriffen die Flucht.
12 Die Kinder und Schwächlinge gaben es ihnen; sie wurden verprügelt wie flüchtige Sklaven. Das Heer meines Herrn hat sie niedergemacht!
13 Drum singe ich ihm, meinem Gott, neue Weisen: Du, Herr, bist so groß, voller Hoheit und Macht, so stark, dass kein Gegner dir standhalten kann!
14 Auf Erden soll alles dir deshalb gehorchen; du riefst es ins Dasein durch deinen Befehl, dein Lebenshauch formte den Bau dieser Welt. Drum kann kein Geschöpf deinem Wort widerstehn.
15 Sobald sie dich sehen, erzittern die Berge, die Meere erschrecken, sie toben und schäumen, die Felsen zerschmelzen, als wären sie Wachs; doch Liebe und Treue erfährt, wer dich ehrt.
16 Dem Herrn zu gehorchen bringt bleibende Größe, das ist ihm auch lieber als Opfer von Tieren; für ihn ist doch jegliches Opfer zu klein!
17 Doch wehe den Völkern, die frech sich erheben, mein Volk unterdrücken und gegen es kämpfen! Der Herrscher der Welt, er wird sie zerschmettern, wird streng sie bestrafen am Tag des Gerichts. Ihr Fleisch wird gefressen von Wundbrand und Würmern, ihr Klagen und Heulen hört nie wieder auf. «
Das Siegesfest in Jerusalem
18 Als der Festzug in Jerusalem ankam, hielten sie einen feierlichen Gottesdienst im Tempel. Sie reinigten sich und brachten Gott die vorgeschriebenen Brandopfer, ihre freiwilligen Opfer und dazu noch reiche Geschenke.
19 Judit schenkte dem Tempel alles, was man ihr von Holofernes’ Besitz zugesprochen hatte. Auch das Mückennetz, das sie von seinem Bett abgenommen hatte, ließ sie im Tempel als Weihegabe für Gott.
20 Drei Monate lang feierte das Volk in Jerusalem vor dem Tempel ein Freudenfest und Judit feierte mit.
Judits weiteres Leben und ihr Lebensende
21 Danach kehrten alle in ihre Heimatorte zurück. Judit ging nach Betulia und blieb dort auf ihrem Besitztum. Bis ans Ende ihres Lebens war sie im ganzen Land berühmt.
22 Viele Männer warben um sie, aber seit dem Tod ihres Gatten Manasse ließ sie sich von keinem Mann mehr berühren.
23 Sie wurde 105 Jahre alt und lebte bis zu ihrem Tod in dem Haus, das ihr Mann ihr hinterlassen hatte. Ihrer Dienerin schenkte sie die Freiheit. Sie starb in Betulia und wurde in der Grabhöhle ihres Mannes neben ihm beigesetzt.
24 Ganz Israel hielt sieben Tage lang Totenklage um sie. Vor ihrem Tod hatte sie ihren Besitz an die Verwandten ihres Mannes und die Verwandten in ihrer eigenen Familie verteilt.
25 Während Judits ganzer Lebenszeit und noch viele Jahre danach lebten die Israeliten ohne Angst; denn kein Feind wagte sie anzugreifen.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Lobgesang der Judit
1 Und Judit sang: Spielt meinem Gott mit Pauken, singt meinem Herrn mit Zimbeln! Lasst ihm erklingen Psalm und Lobgesang, erhöht und ruft an seinen Namen!
2 Denn der Herr ist ein Gott, der die Kriege zerschlägt! Denn er führte mich heim in sein Lager inmitten des Volkes, und entriss mich aus der Hand meiner Verfolger.
3 Assur kam von den Bergen des Nordens, kam mit Zehntausenden seiner Streitmacht, ihre Menge erfüllte die Täler, und ihre Reiter bedeckten die Hügel.
4 Sie drohten, mein Land zu verbrennen, meine Jünglinge mit dem Schwert zu töten, meine Säuglinge am Boden zu zerschmettern, meine Kinder der Plünderung preiszugeben und meine Jungfrauen als Beute zu nehmen.
5 Doch der Herr, der Allmächtige, hat sie verworfen durch die Hand einer Frau.
6 Denn der Machthaber fiel nicht durch junge Krieger, noch haben Göttersöhne ihn erschlagen; auch sind ihm keine Riesen entgegengetreten, sondern Judit, die Tochter Meraris, hat ihn mit ihrer Schönheit überwunden.
7 Denn sie legte ihre Witwenkleider ab, um die Bedrückten in Israel aufzurichten, sie salbte ihr Antlitz mit Öl,
8 wand Bänder in ihr Haar und kleidete sich in Leinen, um ihn zu verführen.
9 Ihre Sandalen blendeten seine Augen, und ihre Schönheit nahm seine Seele gefangen – da traf das Schwert seinen Nacken.
10 Die Perser erschraken vor solcher Kühnheit, und die Meder entsetzten sich über ihren Mut.
11 Da jubelte mein erniedrigtes Volk, und alle Schwachen jauchzten auf. Die Feinde aber erschraken. Sie schrien laut auf und flohen.
12 Unmündige Knaben erstachen die Feinde und erschlugen sie auf der Flucht. Sie wurden vernichtet durch das Heer des Herrn, meines Gottes.
13 Ich will singen meinem Gott ein neues Lied! Groß bist du, Herr, und herrlich, wunderbar in deiner Stärke, und niemand kann dich überwinden!
14 Dir muss die ganze Schöpfung dienen. Denn du sprachst, und es geschah. Du sandtest aus deinen Geist, und alles wurde geschaffen, und niemand kann deiner Stimme widerstehen.
15 Berge und Meer erbeben in ihren Grundfesten, und Felsen schmelzen vor deinem Angesicht wie Wachs. Denen aber, die dich fürchten, schenkst du Gnade!
16 Denn viel zu gering sind alle Opfer, als dass sie dir wohlgefielen, und viel zu wenig ist alles Fett, als dass es ein Brandopfer sein könnte für dich. Wer aber den Herrn fürchtet, ist groß allezeit.
17 Wehe den Völkern, die gegen mein Volk aufstehen! Der Herr, der Allmächtige, wird sie bestrafen am Tag des Gerichts und wird ihren Leib plagen mit Feuer und Würmern. Da werden sie seiner Macht innewerden und klagen bis in Ewigkeit.
Die Judäer feiern ihren Sieg
18 Als sie nun nach Jerusalem kamen, beteten sie Gott an, und sobald sich das Volk gereinigt hatte, brachten sie ihre Brandopfer, Dankopfer und Gaben dar.
19 Judit aber legte alle Geräte des Holofernes, die ihr das Volk gegeben hatte, im Tempel nieder. Auch das Mückennetz, das sie von seinem Bett genommen hatte, brachte sie Gott als Weihegabe dar.
20 Und das Volk war fröhlich in Jerusalem bei dem Heiligtum drei Monate lang, und Judit blieb bei ihnen.
Judit beschließt ihr Leben
21 Nach diesen Tagen brachen alle wieder auf zu ihrem Erbteil. Auch Judit kehrte zurück nach Betulia und wohnte in ihrem Haus. Und sie war hochgeehrt zu ihrer Zeit im ganzen Land.
22 Viele begehrten sie zur Frau, doch zeit ihres Lebens vermochte keiner sie zu gewinnen, nachdem ihr Mann Manasse gestorben und zu seinen Vätern versammelt worden war.
23 Und sie wurde sehr alt und lebte im Haus ihres Mannes, bis sie hundertundfünf Jahre alt war. Und sie schenkte ihrer Magd die Freiheit. Sie starb in Betulia, und man begrub sie in der Grabhöhle ihres Mannes Manasse.
24 Und das ganze Haus Israel betrauerte sie sieben Tage lang. Noch vor ihrem Tod hatte sie ihr Hab und Gut unter ihre Verwandten und die ihres Mannes Manasse verteilt.
25 Und niemand vermochte die Israeliten in Furcht zu versetzen, solange Judit lebte und weit über ihren Tod hinaus.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart