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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Judits Leben im Lager der Assyrer: 12,1–9

1 Dann ließ er sie in den Raum führen, wo sein silbernes Tafelgerät aufgestellt war, und befahl, ihr von den feinen Speisen auf seinem Tisch vorzusetzen und von seinem Wein zu trinken zu geben.

2 Doch Judit sagte: Ich werde nichts davon nehmen, damit ich keinen Anstoß errege. Man soll mir stattdessen von meinem Vorrat zu essen geben, den ich mitgebracht habe.

3 Da fragte Holofernes: Wenn aber dein Vorrat erschöpft ist, woher sollen wir dann solche Nahrungsmittel beschaffen? Wir haben ja niemand aus deinem Volk bei uns.

4 Judit erwiderte: Bei deinem Leben, mein Herr, noch bevor deine Magd ihren Vorrat aufgebraucht hat, wird der Herr durch meine Hand vollbringen, was er beschlossen hat.

5 Darauf führten die Diener des Holofernes sie in das Zelt, wo sie bis Mitternacht schlief. Um die Zeit der Morgenwache stand sie auf,

6 schickte einen Boten zu Holofernes und ließ ihm sagen: Möge mein Herr Anweisung geben, dass man deine Sklavin zum Gebet hinausgehen lässt.

7 Da befahl Holofernes seinen Leibwächtern, sie nicht daran zu hindern. So verbrachte sie drei Tage im Lager und ging jede Nacht in die Schlucht von Betulia hinaus, um sich im Lager an der Wasserquelle zu baden.

8 Wenn sie aus dem Bad herausstieg, flehte sie zu dem Herrn, dem Gott Israels, er möge ihr Vorhaben gelingen lassen und ihrem Volk wieder aufhelfen.

9 Dann kehrte sie im Zustand der Reinheit zurück und blieb in dem Zelt, bis sie gegen Abend ihr Essen zu sich nahm.

Judit beim Gastmahl des Holofernes: 12,10–20

10 Am vierten Tag gab Holofernes ein Gastmahl nur für seine Dienerschaft; von den Männern, die sonst um ihn waren, lud er keinen ein.

11 Dem Eunuchen Bagoas, der sein ganzes Eigentum zu verwalten hatte, gab er den Auftrag: Geh und rede der Hebräerin zu, die deiner Obhut anvertraut ist, dass sie zu uns kommt und mit uns isst und trinkt!

12 Es wäre wahrhaftig eine Schande für uns, wenn wir eine solche Frau gehen ließen, ohne mit ihr zusammen gewesen zu sein. Sie selber würde uns auslachen, wenn wir sie nicht an uns rissen.

13 Bagoas ging von Holofernes weg, trat bei Judit ein und sagte: Möge das schöne Mädchen nicht zögern, zu meinem Herrn zu kommen und von ihm geehrt zu werden und mit uns zum Vergnügen Wein zu trinken und heute zu einer assyrischen Tochter zu werden, die im Palast Nebukadnezzars bereitstehen.

14 Judit entgegnete: Wer bin ich, dass ich meinem Herrn widersprechen dürfte? Ich will unverzüglich alles tun, was er wünscht; das soll mir eine Freude sein bis zum Tag meines Todes.

15 Judit stand auf, legte ihr bestes Kleid und ihren ganzen Schmuck an. Ihre Dienerin eilte voraus und legte für sie gegenüber von Holofernes die Teppiche auf den Boden, die sie von Bagoas als Lager für ihre täglichen Mahlzeiten erhalten hatte.

16 Darauf trat Judit ein und nahm Platz. Holofernes aber war über sie ganz außer sich vor Entzücken. Seine Leidenschaft entbrannte und er war begierig danach, mit ihr zusammen zu sein. Denn seit er sie gesehen hatte, lauerte er auf eine günstige Gelegenheit, um sie zu verführen.

17 Als Holofernes sie aufforderte: Trink doch und sei vergnügt mit uns!,

18 erwiderte Judit: Gern will ich trinken, Herr, denn ich habe in meinem ganzen Leben noch keine solche Ehre erfahren wie heute.

19 Sie griff zu, aß und trank vor seinen Augen, was ihre Dienerin zubereitet hatte.

20 Holofernes wurde ihretwegen immer fröhlicher und trank so viel Wein, wie er noch nie zuvor in seinem Leben an einem einzigen Tag getrunken hatte.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Judits Leben im Lager der Feinde

1 Holofernes ließ Judit an den Tisch führen, der mit silbernem Geschirr gedeckt war, und befahl, sie mit dem zu bewirten, was für ihn selbst an Speisen und Wein dort bereitstand.

2 Aber Judit lehnte ab: »Ich darf nichts davon essen, um nicht gegen das Gesetz meines Gottes zu verstoßen. Ich habe mir selbst etwas mitgebracht. «

3 »Und wenn dein Vorrat ausgeht?«, fragte Holofernes. »Woher sollen wir dann die entsprechende Verpflegung für dich bekommen? In unserem Heer ist kein Einziger aus deinem Volk!«

4 »Bei deinem Leben, mein Herr«, antwortete Judit, »noch ehe mein Proviant aufgebraucht ist, wird Gott durch mich seinen Plan ausführen!«

5 Die Diener von Holofernes wiesen Judit ein Zelt an. Dort schlief sie bis nach Mitternacht. Zu der Stunde, in der die Morgenwache ihren Dienst antritt, stand sie auf

6 und ließ bei Holofernes um die Erlaubnis bitten, zum Gebet das Lager verlassen zu dürfen.

7 Holofernes wies seine Leibwächter an, sie unbehelligt gehen zu lassen. So lebte Judit drei Tage im assyrischen Lager. Nacht für Nacht ging sie hinaus ins Tal. Dort badete sie in der Quelle unterhalb von Betulia.

8 Jedes Mal, wenn sie aus dem Wasser stieg, betete sie zum Herrn, dem Gott Israels, er möge ihr den Weg zur Rettung seines Volkes ebnen.

9 Rein kehrte sie darauf ins Lager zurück und blieb den ganzen Tag in ihrem Zelt. Gegen Abend nahm sie dort auch ihre Mahlzeit ein.

Holofernes lädt Judit zu seinem Trinkgelage

10 Am vierten Tag veranstaltete Holofernes ein Trinkgelage im engsten Kreis seiner Vertrauten. Von den Männern, die sonst bei seinen Gelagen dabei waren, durfte keiner teilnehmen.

11 Dem Eunuchen Bagoas, der mit den persönlichen Angelegenheiten des Feldherrn betraut war, sagte er: »Geh zu der hebräischen Frau, für deren Wohlergehen ich dich verantwortlich gemacht habe. Überrede sie, zu uns zu kommen und mit uns zu essen und zu trinken.

12 Es wäre ja eine Schande für uns, wenn wir ein solches Prachtweib laufen ließen, ohne mit ihr zusammen gewesen zu sein. Wenn wir sie uns nicht nehmen, lacht sie uns noch aus!«

13 Also ging Bagoas zu Judit und sagte zu ihr: »Schönes Mädchen, komm mit hinüber zu meinem Herrn, zögere nicht! Es ist eine große Ehre für dich! Du sollst heute mit uns trinken und fröhlich sein und den Assyrerinnen gleich werden, die im Palast Nebukadnezzars leben und ihm zu Dienst stehen!«

14 Judit antwortete: »Wie könnte ich meinem Herrn etwas ausschlagen? Ich bin bereit und tue alles, was er sich wünscht. Die Erinnerung an diese Nacht wird mich mit Jubel erfüllen bis zum Tag meines Todes. «

15 Judit stand auf und legte ihr Festkleid und ihren ganzen Schmuck an. Ihre Dienerin ging voraus ins Zelt des Feldherrn und breitete Holofernes gegenüber die Teppiche auf den Boden, die Judit von Bagoas erhalten hatte und auf denen sie ihre Mahlzeiten zu sich nahm.

16 Dann ging Judit hinein und nahm auf ihnen Platz. Holofernes’ Herz schlug schneller bei ihrem Anblick; sein ganzes Inneres geriet in Aufruhr und er war gierig danach, sie zu besitzen. Seit dem Tag, an dem er sie zum ersten Mal sah, hatte er nur auf eine Gelegenheit gewartet, sie verführen zu können.

17 »Komm, trink mit uns, damit du fröhlich wirst!«, sagte er zu ihr

18 und Judit antwortete: »Ja, Herr, trinken will ich; denn noch nie in meinem Leben bin ich so geehrt worden wie heute!«

19 Sie griff zu und aß und trank unter Holofernes’ Augen, was ihre Dienerin ihr zubereitet hatte.

20 Holofernes aber kam durch Judits Anblick immer mehr in Stimmung und trank so viel Wein, wie er noch nie in seinem Leben an einem Tag getrunken hatte.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Judit darf das Lager zum Gebet verlassen

1 Da befahl er, sie in das Zelt hineinzuführen, wo sein silbernes Tafelgeschirr lag. Und er gebot, dass ihr von seinen Leckereien aufgetragen und von seinem Wein zu trinken gegeben werde.

2 Judit aber sprach: Ich darf nichts davon essen, damit kein Anstoß entsteht. Ich will mich aber versorgen mit dem, was ich mitgebracht habe.

3 Und Holofernes sprach zu ihr: Wenn aber deine Vorräte zu Ende gehen, wie sollen wir dann Ersatz beschaffen, um dir davon vorzusetzen? Wir haben ja bei uns niemanden aus deinem Volk.

4 Judit antwortete ihm: Bei deinem Leben, mein Herr, deine Magd wird ihre Vorräte nicht aufbrauchen, bis der Herr durch meine Hand vollbringt, was er beschlossen hat.

5 Und die Beamten des Holofernes führten sie in ihr Zelt, und sie schlief dort bis Mitternacht. Vor der Morgenwache aber stand sie auf.

6 Und sie sandte zu Holofernes und ließ ihm ausrichten: Mein Herr möge doch seiner Magd erlauben, zum Gebet hinauszugehen.

7 Und Holofernes befahl seiner Leibwache, sie nicht daran zu hindern. Und sie blieb drei Tage im Lager. Des Nachts ging sie hinaus zur Schlucht von Betulia und wusch sich in der Wasserquelle beim Lager.

8 Und wenn sie herausstieg, betete sie zu dem Herrn, dem Gott Israels, dass er ihr den Weg ebnen möge, ihr Volk wieder aufzurichten.

9 Und gereinigt kehrte sie zurück und blieb im Zelt, bis sie am Abend ihre Speise zu sich nahm.

Holofernes lädt Judit zum Festmahl ein

10 Und es geschah am vierten Tag, da veranstaltete Holofernes ein Trinkgelage für seine nächsten Diener, und er lud dazu niemanden ein von denen, die sonst um ihn waren.

11 Und er sprach zu dem Kämmerer Bagoas, der seine Habe verwaltete: Geh doch und überrede die Hebräerin, die bei dir ist, dass sie zu uns kommt und mit uns isst und trinkt!

12 Denn siehe, es wäre doch eine Schande für uns, wenn uns eine solche Frau entgehen sollte, ohne dass wir mit ihr verkehrt hätten. Wenn wir uns ihrer nicht bemächtigen, wird sie uns verlachen.

13 Da ging Bagoas von Holofernes weg, trat bei ihr ein und sprach: Die schöne Frau möge doch keine Bedenken haben, zu meinem Herrn zu kommen, um vor ihm geehrt zu werden und mit uns zum Vergnügen Wein zu trinken und an diesem Tage wie eine der Töchter der Assyrer zu werden, die im Hause Nebukadnezars leben.

14 Und Judit sprach zu ihm: Wer bin ich, dass ich meinem Herrn widersprechen könnte? Denn alles, was wohlgefällig ist in seinen Augen, will ich eilends tun, und das wird mir eine Freude sein bis zum Tag meines Todes.

15 Und sie stand auf und machte sich zurecht mit einem festlichen Gewand und all ihrem Schmuck. Und ihre Magd ging voraus und breitete für sie vor Holofernes die Felle aus, die sie von Bagoas erhalten hatte, um darauf während des Essens zu liegen.

16 Als nun auch Judit hineinging und sich niederlegte, geriet das Herz des Holofernes ganz außer sich, und seine Seele erbebte und er entbrannte vor Begierde nach ihr. Denn er suchte schon seit dem Tage, an dem er sie zuerst gesehen hatte, nach einer Gelegenheit, um sie zu verführen.

17 Und Holofernes sprach zu ihr: Trink doch und vergnüge dich mit uns!

18 Judit aber sprach: Gern will ich trinken, mein Herr, denn heute bin ich erhöht worden, mehr als je zuvor in meinem Leben!

19 Und sie aß und trank vor ihm, was ihre Magd ihr zubereitet hatte.

20 Und Holofernes wurde ihretwegen immer ausgelassener, und er trank so viel Wein, wie er noch nie im Leben an einem einzigen Tag getrunken hatte.

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