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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Kriegsrat bei Holofernes: 5,1–4

1 Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres, wurde gemeldet, dass die Israeliten sich zum Krieg gerüstet, die Gebirgspässe gesperrt, alle hohen Bergkuppen befestigt und in der Ebene Hindernisse angelegt hatten.

2 Da entbrannte sein Zorn. Er berief alle Fürsten von Moab, die Heerführer von Ammon und alle Statthalter der Küstengebiete zu sich

3 und sagte zu ihnen: Sagt mir, ihr Söhne Kanaans, was ist das für ein Volk, das da im Bergland haust? Wie heißen die Städte, die es bewohnt? Wie groß ist die Streitmacht dieser Leute und worin liegt ihre Kraft und Stärke? Wer gebietet über sie als König und Anführer ihres Heeres?

4 Und warum haben sie allein von allen Bewohnern des Westens es abgelehnt, mir zu huldigen?

Rede des Ammoniters Achior: 5,5–21

5 Da antwortete ihm Achior, der Anführer aller Ammoniter: Möge mein Herr anhören, was sein Knecht ihm zu sagen hat. Ich will dir die Wahrheit sagen über dieses Volk, das in dem Bergland hier in deiner Nähe wohnt; kein falsches Wort soll aus dem Mund deines Knechtes kommen.

6 Diese Leute stammen von den Chaldäern ab.

7 Sie hatten sich zuerst in Mesopotamien niedergelassen, weil sie den Göttern ihrer Väter im Land der Chaldäer nicht mehr dienen wollten.

8 Sie waren nämlich von dem Glauben ihrer Vorfahren abgewichen und hatten ihre Verehrung dem Gott des Himmels zugewandt, zu dessen Erkenntnis sie gelangt waren. Deshalb hatten die Chaldäer sie aus dem Bereich ihrer Götter vertrieben und sie waren nach Mesopotamien geflohen, wo sie sich einige Zeit aufhielten.

9 Doch ihr Gott gebot ihnen, ihren Wohnsitz zu verlassen und in das Land Kanaan weiterzuziehen. Hier ließen sie sich nieder und wurden reich an Gold, Silber und an riesigen Herden.

10 Weil aber eine Hungersnot über das Land Kanaan hereinbrach, zogen sie nach Ägypten und blieben dort, solange sie Nahrung fanden. Dort wuchsen sie zu einer gewaltigen Menge heran und ihr Volk war nicht mehr zu zählen.

11 Da schritt der König von Ägypten gegen sie ein. Er überlistete sie mit mühseliger Ziegelarbeit. Sie unterdrückten sie und machten sie zu Sklaven.

12 Sie aber schrien zu ihrem Gott und dieser schlug das ganze Land Ägypten mit Plagen, gegen die es keine Abhilfe gab. Darauf jagten die Ägypter sie aus ihrem Land fort.

13 Gott aber trocknete das Rote Meer vor ihnen aus.

14 Er führte sie den Weg zum Sinai und nach Kadesch-Barnea und sie vertrieben alle Bewohner der Wüste.

15 Dann ließen sie sich im Land der Amoriter nieder und vernichteten mit ihrem Heer alle Einwohner von Heschbon. Danach überschritten sie den Jordan, nahmen das ganze Bergland in Besitz,

16 verjagten die Kanaaniter, die Perisiter, Jebusiter, Sichemiter und alle Girgaschiter und ließen sich dort für lange Zeit nieder.

17 Solange sie sich nicht gegen ihren Gott versündigten, blieb das Glück ihnen treu; denn ihnen steht ein Gott bei, der das Unrecht hasst.

18 Als sie aber von dem Weg abwichen, den er ihnen gewiesen hatte, wurden sie in vielen Kriegen mehr und mehr aufgerieben und schließlich als Gefangene in ein fremdes Land verschleppt. Der Tempel ihres Gottes wurde dem Erdboden gleichgemacht und ihre Städte fielen ihren Feinden in die Hand.

19 Jetzt aber haben sie sich wieder ihrem Gott zugewandt und sind aus den Ländern heimgekehrt, in die sie verstreut worden waren. Sie haben Jerusalem, wo ihr Heiligtum steht, wieder in Besitz genommen und das verlassene Bergland von Neuem besiedelt.

20 Wenn nun, mein Herr und Gebieter, auf diesem Volk eine Schuld lastet und sie sich gegen ihren Gott versündigt haben und wenn wir uns vergewissert haben, dass dieser Anlass zum Unheil bei ihnen vorliegt, dann können wir hinaufziehen und sie vernichtend schlagen.

21 Wenn aber keine Gesetzesübertretung in ihrem Volk ist, dann möge mein Herr weiterziehen, damit nicht ihr Herr und Gott ihnen zum Schutzschild werde und wir zum Spott der ganzen Welt werden.

Feindliche Reaktion des Heeres: 5,22–24

22 Diese Rede des Achior rief bei allen Soldaten, die im Umkreis des Zeltes standen, Empörung hervor. Die Offiziere des Holofernes sowie alle Bewohner der Küstengebiete und von Moab forderten, man solle ihn niederhauen.

23 Wir fürchten uns nicht vor den Israeliten. Sie sind doch ein Volk, das weder die Macht noch die Kraft hat für einen starken Feldzug.

24 Darum, Gebieter Holofernes, wollen wir hinaufziehen; sie sollen deinem ganzen Heer zum Fraß dienen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Kriegsrat im Lager von Holofernes. Die Rede Achiors

1 Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres, wurde gemeldet, dass die Israeliten sich zur Abwehr rüsteten. Sie hätten die Gebirgspässe abgeriegelt, alle wichtigen Höhen befestigt und auf den Straßen in der Ebene Fallen angelegt.

2 Holofernes war wütend. Er rief alle Befehlshaber der moabitischen und ammonitischen Hilfstruppen und alle Fürsten aus der Küstenebene zu sich

3 und sagte zu ihnen: »Ihr seid im Land Kanaan zu Hause und kennt euch hier aus. Gebt mir Auskunft: Was ist das für ein Volk, das dort oben im Bergland haust? Welche Städte bewohnen sie? Wie viele Krieger haben sie? Worauf beruht ihre Kraft und Stärke? Wer ist ihr König, der sie in die Schlacht führt?

4 Wie kommt es, dass sie allein unter allen Völkern des Westens sich mir nicht unterwerfen?«

5 Achior, der Befehlshaber der ammonitischen Hilfstruppen, antwortete: »Mein Herr, ich bin dein Knecht, lass mich dir Auskunft geben! Ich will dir wahrheitsgemäß erklären, was es mit dem Volk auf sich hat, das dort oben im Bergland wohnt. Kein unwahres Wort wird aus dem Mund deines Knechtes kommen.

6 Diese Leute sind Nachkommen von Chaldäern.

7 Weil sie den Göttern ihrer Vorfahren, die im Chaldäerland gelebt hatten, nicht mehr dienen wollten, mussten sie als Vertriebene im oberen Mesopotamien leben.

8 Sie folgten nämlich nicht mehr den Gebräuchen ihrer Vorfahren, sondern beteten den Gott des Himmels an, den sie als den wahren Gott erkannt hatten. Deshalb wurden sie aus dem Land ihrer alten Götter vertrieben und flohen ins obere Mesopotamien. Dort lebten sie lange Zeit als Fremde.

9 Doch ihr Gott befahl ihnen, dieses Land zu verlassen und in das Land Kanaan zu ziehen. Hier ließen sie sich nieder und wurden sehr reich; sie besaßen bald riesige Viehherden und große Mengen Gold und Silber.

10 Als später in Kanaan eine Hungersnot ausbrach, zogen sie nach Ägypten und blieben gastweise dort, weil das Land ihnen Nahrung bot. In Ägypten wurden sie zu einem großen Volk; ihre Menge war nicht zu zählen.

11 Da fing der König der Ägypter an, mit List gegen sie vorzugehen. Sie mussten in schwerer Arbeit Ziegel herstellen, wurden unterdrückt und zu Sklaven gemacht.

12 Aber sie schrien zu ihrem Gott und der schlug das Land der Ägypter mit Plagen, gegen die es keinen Schutz gab. Da jagten die Ägypter sie aus dem Land hinaus.

13 Gott ließ das Rote Meer vor ihnen austrocknen

14 und führte sie zum Berg Sinai und nach Kadesch-Barnea. Sie vertrieben alle, die in der Wüste wohnten.

15 Dann besetzten sie das Land der Amoriter und vernichteten in der Kraft, die ihr Gott ihnen gibt, alle Leute von Heschbon. Schließlich überschritten sie den Jordan und nahmen das ganze Bergland als ihr Erbe in Besitz.

16 Sie verjagten die Völkerschaften der Kanaaniter, Perisiter und Jebusiter, die Leute von Sichem und auch alle Girgaschiter. Lange Zeit lebten sie so im Land.

17 Solange sie nichts Böses taten und ihrem Gott gehorchten, war das Glück auf ihrer Seite. Denn sie haben als Beschützer einen Gott, der alles Unrecht hasst.

18 Als sie aber von dem Weg abwichen, den er ihnen gewiesen hatte, gerieten sie ins Unglück: In vielen Kriegen mussten sie schwerste Niederlagen einstecken und wurden schließlich als Gefangene in ein fremdes Land verschleppt. Der Tempel ihres Gottes wurde dem Erdboden gleichgemacht und ihre Städte wurden von ihren Feinden in Besitz genommen.

19 Vor Kurzem aber haben sie sich ihrem Gott wieder zugewandt und durften aus dem Land heimkehren, in das sie weggeführt worden waren. Sie haben Jerusalem, die Stadt, in der ihr Tempel steht, wieder in Besitz genommen und haben das Bergland, das verödet und menschenleer war, von Neuem besiedelt.

20 Mein Herr und Gebieter, ich schlage deshalb vor: Ehe wir etwas unternehmen, müssen wir herausbekommen, ob dieses Volk vielleicht gegen den Willen seines Gottes verstoßen und Schuld auf sich geladen hat. Dann wären sie in der Falle und wir könnten ins Bergland hinaufziehen und sie besiegen.

21 Wenn sie aber ihrem Gott gehorsam waren, sollte mein Herr an ihnen vorbeiziehen; denn dann wird ihr Gott seine Hand über sie halten und wir werden uns vor der ganzen Welt lächerlich machen. «

Empörung über Achior; seine Auslieferung an die Israeliten

22 Die Rede Achiors löste einen Tumult aus. Alle Soldaten, die im Umkreis des Feldherrnzeltes standen und zugehört hatten, waren empört. Die assyrischen Heerführer und die Anführer der Hilfstruppen aus der Küstenebene und aus Moab riefen, man solle Achior in Stücke hauen.

23 Sie sagten zu Holofernes: »Vor diesen Israeliten fürchten wir uns nicht! Was ist das schon für ein Volk? Die haben doch keine Kraft! Was können sie denn aufbieten für eine richtige Schlacht!

24 Holofernes, unser Herr, lass uns hinaufziehen! Dein Riesenheer macht mit denen kurzen Prozess!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Holofernes hält Kriegsrat

1 Da wurde Holofernes, dem Feldhauptmann der assyrischen Streitmacht, gemeldet, dass sich die Israeliten zum Krieg gerüstet, die Gebirgspässe versperrt, alle hohen Bergkuppen befestigt und in den Ebenen Hindernisse errichtet hätten.

2 Darüber entbrannte er in großem Zorn. Er rief alle Obersten der Moabiter und alle Heerführer der Ammoniter und alle Statthalter der Meeresküste zusammen

3 und sprach zu ihnen: Sagt mir doch, ihr Kanaaniter, was ist das für ein Volk, das im Gebirge lebt! Welche Städte bewohnen sie? Wie groß ist ihre Streitmacht? Worin bestehen ihre Kraft und Stärke? Welcher König führt ihr Heer?

4 Warum haben allein sie unter allen anderen Bewohnern des Westens sich geweigert, mir zur Huldigung entgegenzuziehen?

Rede des Achior

5 Da antwortete ihm Achior, der Anführer aller Ammoniter: Möge mein Herr doch ein Wort aus dem Munde seines Knechtes anhören! So will ich dir die Wahrheit sagen über dieses Volk, das im Gebirge wohnt, ganz in deiner Nähe, und ich werde dich gewiss nicht belügen.

6 Dieses Volk stammt von den Chaldäern ab.

7 Früher haben sie als Fremdlinge in Mesopotamien gewohnt, denn sie wollten nicht mehr den Göttern ihrer Väter nachfolgen, die im Lande der Chaldäer waren.

8 Deshalb verließen sie den Weg ihrer Vorfahren und beteten den Gott des Himmels an, dem allein sie als Gott dienten. Da vertrieben die Chaldäer sie von dem Angesicht ihrer Götter, und sie flohen nach Mesopotamien und wohnten da als Fremdlinge lange Zeit.

9 Ihr Gott aber gebot ihnen, sie sollten fortziehen und nach Kanaan gehen. Dort ließen sie sich nieder und wurden reich an Gold, Silber und großen Viehherden.

10 Als nun eine Hungersnot über das Land Kanaan kam, zogen sie hinab nach Ägypten und lebten wiederum als Fremdlinge, solange sie Nahrung fanden. Dort wurden sie zu einem so großen Volk, dass ihre Menge nicht mehr zu zählen war.

11 Der König von Ägypten aber bedrückte sie und zwang sie zum Ziegelstreichen, erniedrigte sie und machte sie zu Sklaven.

12 Und sie schrien zu ihrem Gott. Der schlug das ganze Land Ägypten mit Plagen, vor denen es keine Rettung gab. Da jagten die Ägypter sie fort.

13 Und Gott trocknete vor ihnen das Rote Meer aus

14 und führte sie auf den Weg zum Sinai und nach Kadesch-Barnea. Und sie vertrieben alle, die in der Wüste wohnten.

15 Danach ließen sie sich nieder im Lande der Amoriter und zerstörten Heschbon durch ihre Stärke. Sie überschritten den Jordan und nahmen das ganze Gebirge als Erbteil in Besitz.

16 Sie vertrieben die Kanaaniter und Perisiter, Jebusiter und Sichemiter und alle Girgaschiter und ließen sich dort nieder für lange Zeit.

17 Und solange sie nicht sündigten vor ihrem Gott, ging es ihnen gut, denn sie haben einen Gott, der das Unrecht hasst.

18 Als sie aber von dem Weg abwichen, den er ihnen geboten hatte, wurden sie in vielen Schlachten geschlagen und gefangen in ein fremdes Land geführt. Der Tempel ihres Gottes wurde dem Erdboden gleichgemacht, und ihre Städte wurden von Feinden eingenommen.

19 Und jetzt, da sie sich wieder zu ihrem Gott bekehrt haben, sind sie heraufgezogen aus der Fremde, wohin sie zerstreut waren, haben Jerusalem, wo ihr Heiligtum steht, wieder in Besitz genommen, und haben sich niedergelassen im Gebirge, das verödet war.

20 Darum nun, mein Herr und Gebieter: Nur wenn es in diesem Volk ein Vergehen gibt und sie sich gegen ihren Gott versündigt haben und wir Kunde davon erhalten, dann können wir hinaufziehen und gegen sie Krieg führen.

21 Wenn es aber kein solches Vergehen in ihrem Volk gibt, dann, mein Herr, lass ab von deinem Vorhaben, damit nicht ihr Herr und Gott sie beschirme und wir vor aller Welt zum Gespött werden.

22 Und es geschah, als Achior diese Rede beendet hatte, da murrte das ganze Volk, das rings um das Zelt stand, und die Würdenträger des Holofernes und alle, die am Meer und in Moab wohnten, sagten: Haut ihn in Stücke!

23 Wir fürchten uns doch nicht vor den Israeliten! Denn siehe, diesem Volk fehlen Macht und Stärke, um ein geordnetes Heer aufzustellen.

24 So lass uns hinaufziehen und sie deinem Heer zum Fraß vorwerfen, Holofernes, du unser Gebieter!

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