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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Anfang der Belagerung von Betulia: 7,1–7

1 Am folgenden Tag befahl Holofernes seinem ganzen Heer und allen seinen Hilfsvölkern, gegen Betulia vorzurücken, die Gebirgspässe zu besetzen und den Kampf gegen die Israeliten zu eröffnen.

2 So begann an jenem Tag der Aufbruch des ganzen Heeres. Die einsatzfähige Streitmacht zählte zusammen hundertsiebzigtausend Mann Fußtruppen und zwölftausend Berittene, nicht eingerechnet den Tross und die dazugehörigen Mannschaften; es war eine gewaltige Menge.

3 Sie schlugen in der Ebene bei Betulia an der Quelle ihr Lager auf und besetzten ein Gebiet, das sich in der Breite von Dotan bis Jibleam und in der Länge von Betulia bis Kyamon gegenüber Jesreel erstreckte.

4 Als die Israeliten ihre große Zahl sahen, waren sie tief bestürzt und einer sagte zum andern: Diese Leute werden das ganze Land auffressen; weder die hohen Berge noch die Täler und Hügel werden ihre Last tragen können.

5 Dennoch griffen alle zu den Waffen; sie zündeten auf ihren Stadttürmen Feuer an und hielten die ganze Nacht hindurch Wache.

6 Am nächsten Tag rückte Holofernes mit seiner ganzen Reiterei an, vor den Augen der Israeliten in Betulia.

7 Er ließ die Pässe erkunden, die zu ihrer Stadt hinaufführten, spürte ihre Wasserquellen auf und nahm sie in Besitz. Er stellte dort bewaffnete Posten auf und kehrte zu seinem Heer zurück.

Rede der Heerführer vor Holofernes: 7,8–15

8 Da kamen zu ihm alle Heerführer der Edomiter, alle Hauptleute der Moabiter und die Befehlshaber der Küstengebiete. Sie sagten:

9 Möge doch unser Gebieter einen Rat anhören, damit deinem Heer kein Schaden entsteht.

10 Dieses Volk der Israeliten vertraut nämlich weniger auf seine Speere als vielmehr auf die Höhe der Berge, die es bewohnt; denn es ist gar nicht so leicht, zu den Gipfeln ihrer Berge vorzudringen.

11 Darum, Gebieter, tritt gegen sie nicht in einer geordneten Feldschlacht an; dann wird kein einziger Mann von deinen Leuten fallen.

12 Bleib in deinem Lager und spar jeden Mann deines Heeres! Es genügt, wenn deine Knechte die Wasserquelle in ihren Besitz bringen, die am Fuß des Berges entspringt.

13 Denn dort holen die Bewohner Betulias ihr Wasser. Dann wird der Durst sie umbringen und sie müssen ihre Stadt ausliefern. Wir aber wollen mit unseren Leuten auf die benachbarten Berggipfel steigen und dort Wache stehen, damit niemand die Stadt verlassen kann.

14 Dann werden sie mit ihren Frauen und Kindern vor Hunger verschmachten, und bevor noch das Schwert über sie kommt, werden sie hingestreckt auf den Gassen vor ihren Häusern liegen.

15 So wirst du sie schwer dafür büßen lassen, dass sie dir Widerstand geleistet haben und dir nicht mit der Bitte um Frieden entgegengekommen sind.

Betulias große Belagerung: 7,16–18

16 Diese Worte gefielen dem Holofernes und all seinen Offizieren und er befahl, den Rat zu befolgen.

17 Darauf machten sich eine Abteilung der Ammoniter und mit ihnen fünftausend Assyrer auf den Weg; sie schlugen in der Ebene ein Lager auf und besetzten die Brunnen und Quellen der Israeliten.

18 Die Edomiter und die Ammoniter aber schlugen im Bergland gegenüber von Dotan ein Lager auf. Außerdem schickten sie Abteilungen nach Süden und Osten gegen die Stadt Egrebel, die in der Nähe von Chus am Bach Mochmur liegt. Das übrige Heer der Assyrer hatte sein Lager in der Ebene und bedeckte das ganze Land; ihre Zelte und ihr Tross bildeten ein riesiges Heerlager; es war eine gewaltige Menge.

Wassermangel in Betulia: 7,19–22

19 Die Israeliten aber schrien zum Herrn, ihrem Gott. Sie hatten allen Mut verloren, da sie ringsum von ihren Feinden eingeschlossen waren und es kein Entrinnen mehr gab.

20 Nachdem die Belagerung durch das ganze Heer der Assyrer mit ihrem Fußvolk, ihren Wagen und Reitern vierunddreißig Tage gedauert hatte, ging in sämtlichen Behältern der Einwohner von Betulia das Wasser zur Neige.

21 Auch die Zisternen wurden leer. Die Belagerten konnten sich an keinem einzigen Tag mehr satt trinken, weil sie nur ein bestimmtes Maß an Wasser zugeteilt bekamen.

22 Ihre Kinder verschmachteten; die Frauen und jungen Männer wurden ohnmächtig vor Durst, sie fielen auf den Straßen der Stadt und in den Torwegen um, denn sie hatten keine Kraft mehr.

Verzweiflung der Bewohner von Betulia: 7,23–29

23 Da versammelte sich das ganze Volk, die jungen Männer, die Frauen und Kinder, bei Usija und den leitenden Männern der Stadt, erhoben ein lautes Geschrei und riefen den Ältesten zu:

24 Gott sei Richter zwischen uns und euch. Ihr habt ein schweres Unrecht an uns begangen, weil ihr mit den Assyrern nicht friedlich verhandeln wolltet.

25 Jetzt gibt es für uns keine Rettung mehr; denn Gott hat uns an sie verkauft. Darum müssen wir verdursten und vor ihren Augen elend zugrunde gehen.

26 Ruft sie also jetzt herbei und liefert die ganze Stadt den Soldaten des Holofernes und seinem Heer zur Plünderung aus!

27 Es ist besser für uns, ihnen als Beute in die Hände zu fallen. Wenn wir auch zu Sklaven gemacht werden, so bleiben wir doch wenigstens am Leben und brauchen nicht mit eigenen Augen den Tod unserer Säuglinge und das Dahinsterben unserer Frauen und Kinder mit anzusehen.

28 Wir beschwören euch beim Himmel und bei der Erde, bei unserem Gott, dem Herrn unserer Väter, der uns für unsere Sünden und die Vergehen unserer Väter bestraft, Gott möge nicht am heutigen Tag diese Drohung an uns wahr machen.

29 Und in der Versammlung erhob sich ein allgemeines heftiges Klagen; alle schrien mit lauter Stimme zu Gott, dem Herrn.

Usijas ermutigende Antwort: 7,30–32

30 Doch Usija sagte zu ihnen: Fasst Mut, Brüder! Wir wollen noch fünf Tage aushalten. In dieser Zeit wird der Herr, unser Gott, uns sein Erbarmen wieder zuwenden; er wird uns nicht für immer verlassen.

31 Sollten aber diese Tage vergehen, ohne dass uns geholfen wird, dann will ich tun, was ihr gefordert habt.

32 Dann ließ er das Volk auseinandergehen, jeden auf seinen Posten, und sie begaben sich wieder auf die Mauern und Türme der Stadt. Die Frauen und Kinder aber schickte er in ihre Häuser zurück. In der Stadt herrschte tiefe Niedergeschlagenheit.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Betulia wird belagert und vom Wasser abgeschnitten

1 Am nächsten Morgen gab Holofernes seinem ganzen Heer und allen verbündeten Truppen den Befehl, gegen Betulia vorzurücken. Sie sollten die Wege, die ins Bergland hinaufführen, in ihre Gewalt bringen und den Kampf gegen die Israeliten eröffnen.

2 Das riesige Heer setzte sich in Bewegung: 170000 Mann zu Fuß und 12000 Reiter, dazu der Tross und die Menge der zu ihm gehörigen Mannschaften.

3 Sie lagerten sich in der Ebene bei Betulia. Das Lager begann in der Nähe der Quelle unterhalb der Stadt und erstreckte sich in die Breite von Dotan bis Jibleam und in die Länge von Betulia bis Jokneam, das der Stadt Jesreel gegenüber am Karmelgebirge liegt.

4 Als die Israeliten in der Stadt dieses riesige Heer sahen, erschraken sie und sagten zueinander: »Die werden das ganze Land kahl fressen; denn alle Berge, Täler und Hügel zusammen können das nicht wachsen lassen, was ein solches Heer an Nahrung verschlingt. «

5 Dennoch griffen alle Israeliten zu den Waffen. Sie zündeten auf den Türmen der Stadtmauer Feuer an und blieben die ganze Nacht hindurch auf dem Posten.

6 Am nächsten Tag ließ Holofernes vor den Augen der Einwohner von Betulia seine gesamte Reiterei ausrücken.

7 Er ließ die Wege erkunden, die zur Stadt hinaufführten, und nach den Quellen suchen, aus denen die Bewohner sich mit Wasser versorgten. Die Quellen nahm er sofort in Besitz und stellte bewaffnete Posten dort auf. Dann kehrte er ins Lager zurück.

8 Im Lager traten die Befehlshaber der Hilfstruppen aus Edom und Moab und den Küstengebieten an Holofernes heran und sagten:

9 »Wenn du gestattest, möchten wir dir für das weitere Vorgehen einen Plan unterbreiten, der deinem Heer unnötige Verluste ersparen kann.

10 Diese Israeliten setzen nicht auf ihre militärische Stärke, sondern auf die günstige Lage ihrer Städte. Die Berggipfel sind tatsächlich schwer zugänglich.

11 Darum schlagen wir vor: Greife sie nicht wie üblich in Schlachtordnung an! Wenn du diesen Rat befolgst, wirst du keinen einzigen Mann verlieren.

12 Bleib im Lager und schone deine Soldaten! Es genügt, wenn deine Leute die Quelle am Fuß des Berges in ihre Gewalt bringen;

13 denn dort holen die Einwohner Betulias ihr Wasser. Sind sie von ihr abgeschnitten, so wird der Durst sie zwingen, dir ihre Stadt zu übergeben. Wir aber werden mit unseren Einheiten die Berggipfel rings um Betulia besetzen und dafür sorgen, dass kein Mensch mehr aus der Stadt herauskommt.

14 Dann müssen sie alle verhungern: Männer, Frauen und Kinder. Ohne dass es zum Kampf kommt, werden sie tot auf den Straßen und Plätzen der Stadt liegen.

15 Das ist dann die gerechte Vergeltung dafür, dass sie dir Widerstand geleistet haben, statt sich dir zu unterwerfen und um Frieden zu bitten. «

16 Holofernes und allen seinen Offizieren gefiel der Vorschlag und er befahl, entsprechend zu verfahren.

17 Die Moabiter und 5000 Assyrer verlegten ihr Lager weiter taleinwärts direkt an die Quellen, aus denen Betulia sich mit Wasser versorgte.

18 Die Edomiter und die Ammoniter stiegen ins Bergland hinauf. Sie schlugen ihr Lager in der Nähe von Dotan auf und schickten von dort aus Abteilungen in südöstlicher Richtung bis nach Egrebel, einer Stadt in der Nähe von Chus, das am Mochmur-Bach liegt. Der Rest des assyrischen Heeres blieb im Tal unterhalb von Betulia. So weit das Auge reichte, sah man dort nur Zelte, Soldatengepäck und Kriegsgerät.

Die verzweifelte Lage in der Stadt

19 Die Israeliten schrien um Hilfe zum Herrn, ihrem Gott, denn sie waren ganz mutlos geworden. Die Feinde hatten sie eingeschlossen und es gab kein Entrinnen mehr.

20 Ringsum waren sie umgeben von dem riesigen Heer der Assyrer mit seinem Fußvolk, den Streitwagen und Reitern. Nach 34 Tagen waren die Wasservorräte in den Häusern von Betulia aufgebraucht;

21 auch in den Zisternen der Stadt ging das Wasser zur Neige. Es wurde in so kleinen Rationen ausgegeben, dass es an keinem Tag ausreichte, um den Durst zu stillen.

22 Die Kinder saßen wie leblos herum. Frauen und Männer brachen erschöpft zusammen. Sie lagen auf den Plätzen und in den Tordurchgängen und hatten keine Kraft mehr zum Aufstehen.

23 Da kam das ganze Volk von Betulia – Männer, Frauen und Kinder – bei Usija und den führenden Männern der Stadt zusammen, um laut gegen sie und die Ältesten zu protestieren. Die Menge schrie:

24 »Gott soll euch strafen für das Verbrechen, das ihr an uns verübt habt! Ihr hättet mit den Assyrern Frieden schließen müssen!

25 Jetzt gibt es keine Rettung mehr. Gott hat uns in ihre Gewalt gegeben; vor ihren Augen werden wir vor Durst umkommen.

26 Aber verhandelt doch wenigstens jetzt mit den Assyrern und überlasst ihnen die Stadt zur Plünderung!

27 Es ist immer noch besser, sie nehmen uns als Kriegsgefangene mit! Wir werden dann zwar Sklaven, aber wir bleiben wenigstens am Leben und müssen nicht mit ansehen, wie unsere Säuglinge, Kinder und Frauen hier umkommen!

28 Wir beschwören euch bei Himmel und Erde und beim Herrn, unserem Gott, dem Gott unserer Vorfahren, der uns jetzt für ihre und unsere Sünden straft: Verhandelt mit den Assyrern, übergebt ihnen die Stadt, damit Gott uns diesen schrecklichen Tod erspart, dem wir jetzt entgegengehen!«

29 Die ganze Versammlung brach in verzweifeltes Weinen aus und schrie zu Gott um Hilfe.

30 Aber Usija sagte: »Habt Mut, Brüder! Lasst uns nur noch fünf Tage durchhalten. Ich bin überzeugt, dass Gott Erbarmen mit uns hat und uns Rettung schickt. Er wird uns nicht völlig im Stich lassen.

31 Sollten die fünf Tage aber verstreichen, ohne dass sich Hilfe zeigt, so werde ich tun, was ihr gefordert habt. «

32 Damit löste Usija die Versammlung auf. Die Männer bezogen wieder ihre Posten auf den Mauern und Türmen, die Frauen und Kinder gingen nach Hause. Überall in der Stadt breitete sich tiefe Niedergeschlagenheit aus.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Holofernes belagert Betulia

1 Am nächsten Tag aber befahl Holofernes seinem ganzen Heer und allen seinen Leuten, die als Hilfstruppe zu ihnen gestoßen waren, gegen Betulia zu ziehen, die Zugänge ins Gebirge zu besetzen und gegen die Israeliten Krieg zu führen.

2 Da zogen alle waffenfähigen Männer hinauf. Ihre Streitmacht umfasste hundertsiebzigtausend Mann zu Fuß und zwölftausend Reiter, ohne den Tross und die Männer, die sie begleiteten, eine sehr große Menge.

3 Und sie schlugen ihr Lager in der Talebene nahe bei Betulia an der Quelle auf. Es dehnte sich aus in der Breite von Dotan bis Belmain und in der Länge von Betulia bis Kyamon, das Jesreel gegenüberliegt.

4 Als aber die Israeliten diese Menge sahen, wurden sie bestürzt und sagten zueinander: Jetzt werden sie das ganze Land aussaugen. Weder die hohen Berge noch die Schluchten und Hügel werden diese Last tragen können.

5 Da griffen alle zu ihren Waffen, entzündeten Feuer auf ihren Türmen und hielten die ganze Nacht hindurch Wache.

6 Am zweiten Tag aber führte Holofernes seine Reiterei heraus vor den Augen der Israeliten, die in Betulia waren.

7 Er erkundete die Zugänge zu ihrer Stadt, spähte ihre Wasserquellen aus, besetzte sie und stellte bei ihnen bewaffnete Posten auf. Dann kehrte er wieder zu seinen Leuten zurück.

8 Und es kamen zu ihm alle Oberhäupter der Söhne Esaus und alle Anführer des Volkes Moab und die Heerführer von der Meeresküste und sprachen:

9 Möge doch unser Gebieter ein Wort anhören, damit deiner Streitmacht kein Schaden entstehe!

10 Denn das Volk der Israeliten vertraut weniger auf seine Speere als auf die Höhe der Berge, auf denen sie wohnen, denn es ist nicht leicht, zu ihnen ins Gebirge vorzudringen.

11 Deshalb, unser Gebieter, kämpfe gegen sie nicht in der gewohnten Schlachtordnung! Dann wird auch kein Einziger von deinen Leuten fallen.

12 Bleibe vielmehr in deinem Lager und schone die Männer deiner Streitmacht! Deine Knechte aber sollen sich der Wasserquelle bemächtigen, die am Fuße des Gebirges entspringt,

13 weil dort alle Einwohner von Betulia ihr Wasser holen. Dann wird der Durst sie umbringen, und sie werden dir ihre Stadt übergeben. Wir aber und unsere Leute wollen auf die benachbarten Berggipfel steigen und darauf Wachposten errichten, sodass niemand die Stadt verlassen kann.

14 So werden sie mit ihren Frauen und Kindern vor Hunger dahinschwinden und in den Straßen ihrer Stadt niedergestreckt liegen, noch ehe das Schwert über sie kommt.

15 Dann magst du an ihnen unerbittlich Vergeltung üben, weil sie sich gegen dich erhoben haben und dir nicht im Frieden entgegengezogen sind.

16 Diese Worte gefielen Holofernes und seinem ganzen Gefolge, und er befahl zu tun, was sie vorgeschlagen hatten.

17 Da brach das Lager der Ammoniter auf und mit ihnen fünftausend Assyrer. Sie lagerten im Tal und besetzten die Wasserstellen und Quellen der Israeliten.

18 Die Söhne Esaus aber und die Ammoniter zogen hinauf ins Gebirge und schlugen ihr Lager gegenüber von Dotan auf, und sie sandten einige nach Süden und einige nach Osten, in das Gebiet gegenüber Egrebel, das nahe bei Chus am Bach Mochmur liegt. Das übrige Heer der Assyrer aber lagerte in der Ebene und bedeckte das ganze Land. Ihre Zelte und ihr Tross breiteten sich gewaltig aus; es war eine riesige Menge.

Die Einwohner Betulias geraten in Verzweiflung

19 Da schrien die Israeliten zum Herrn, ihrem Gott, weil ihr Geist verzagte. Denn alle ihre Feinde hatten sie umringt, und es gab kein Entrinnen mehr.

20 Und die Belagerung der Assyrer, ihrer Fußtruppen, Streitwagen und Reiter dauerte vierunddreißig Tage. Da gingen den Bewohnern von Betulia die Wasservorräte aus,

21 und die Zisternen vertrockneten. Weil ihnen das Wasser zugemessen werden musste, hatten sie an keinem Tag mehr genug, um ihren Durst zu stillen.

22 Ihre kleinen Kinder siechten dahin, und die Frauen und die Jünglinge wurden ohnmächtig vor Durst. Auf den Straßen der Stadt und in den Torwegen brachen sie zusammen, weil sie keine Kraft mehr hatten.

23 Da versammelte sich das ganze Volk vor Usija und den Oberhäuptern der Stadt, junge Männer, Frauen und Kinder. Sie schrien mit lauter Stimme und sprachen zu den Ältesten:

24 Gott sei Richter zwischen euch und uns! Ihr habt großes Unglück über uns gebracht, weil ihr nicht mit den Assyrern Frieden schließen wolltet!

25 Nun gibt es für uns keine Hilfe mehr, sondern Gott hat uns in ihre Hand gegeben, damit wir vor ihren Augen verschmachten und jämmerlich zugrunde gehen!

26 So ruft nun die Leute des Holofernes herbei und liefert ihnen und ihrer Streitmacht die ganze Stadt zur Plünderung aus!

27 Denn es ist besser für uns, ihre Beute zu werden und als Sklaven am Leben zu bleiben, als mit eigenen Augen den Tod unserer Säuglinge, Frauen und Kinder ansehen zu müssen.

28 Als Zeugen gegen euch rufen wir an Himmel und Erde, unseren Gott und den Herrn unserer Väter, der uns bestraft um unserer Sünden und um der Übertretungen unserer Väter willen: Er lasse diese Worte am heutigen Tag nicht an uns wahr werden!

29 Und es erhob sich großes Wehklagen inmitten der ganzen Gemeinde wie mit einer Stimme, und sie schrien laut zum Herrn, ihrem Gott.

30 Da sprach Usija zu ihnen: Nur Mut, Brüder und Schwestern! Lasst uns noch fünf Tage aushalten, in denen der Herr, unser Gott, uns sein Erbarmen wieder zuwenden kann, denn er wird uns nicht endgültig verlassen.

31 Wenn aber diese Tage vorüber sind, ohne dass wir Hilfe erfahren haben, dann wollen wir tun, was ihr gesagt habt.

32 Und er schickte das Volk fort, alle auf ihre Posten. Sie besetzten wieder die Mauern und Türme, die Frauen und Kinder aber gingen zurück in ihre Häuser. Und in der Stadt herrschte große Verzagtheit.

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