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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Doch der HERR sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mein Angesicht träten, würde ich mich diesem Volk nicht mehr zuwenden. Schicke sie weg von meinem Angesicht, sie sollen gehen!

2 Fragen sie dich dann: Wohin sollen wir gehen?, so sag ihnen: So spricht der HERR: Wer dem Tod verfallen ist, zum Tod! Wer dem Schwert, zum Schwert! Wer dem Hunger, zum Hunger! Wer der Gefangenschaft, zur Gefangenschaft!

3 Vier Sippen biete ich gegen sie auf - Spruch des HERRN: das Schwert zum Morden, die Hunde zum Fortschleifen, die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes zum Fressen und Vertilgen.

4 Ich mache sie zu einem Bild des Schreckens für alle Reiche der Erde wegen des Manasse, des Sohnes Hiskijas, des Königs von Juda, zur Strafe für das, was er in Jerusalem verübt hat.

5 Wer wird mit dir, Jerusalem, Mitleid haben / und wer wird dich bedauern? Wer wird abweichen von seinem Weg, / um nach deinem Ergehen zu fragen?

6 Du selbst hast mich verworfen - Spruch des HERRN -, / du hast mir den Rücken gekehrt. Deshalb streckte ich meine Hand gegen dich aus / und zerstörte dich; / ich bin des Erbarmens müde geworden.

7 Ich habe sie mit der Schaufel geworfelt / in den Toren des Landes. Ich habe mein Volk kinderlos gemacht / und es dem Untergang geweiht - / von ihren Wegen sind sie nicht umgekehrt.

8 Seine Witwen wurden zahlreicher / als der Sand am Meer; ich brachte über sie - die Mütter der jungen Männer - / am hellen Mittag den Verwüster, ließ jählings auf sie fallen / Angst und Schrecken.

9 Die Mutter, die sieben Söhne gebar, / welkte dahin, verhauchte ihr Leben. Ihr sank die Sonne mitten am Tag, / sie fiel in Schande und Schmach. Und was übrig ist von ihnen, gebe ich dem Schwerte preis / vor den Augen ihrer Feinde - Spruch des HERRN.

Zweite Konfession des Propheten Jeremia: 15,10–21

10 Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, / einen Mann, der mit aller Welt in Zank und Streit liegt. Ich bin niemands Gläubiger und niemands Schuldner / und doch fluchen mir alle.

11 Der HERR sagte: Gewiss habe ich dich zum Guten befreit. / Gewiss habe ich zur Zeit des Unheils und zur Zeit der Bedrängnis durch den Feind dich überfallen lassen.

12 Kann man Eisen zertrümmern, / Eisen aus dem Norden, und Bronze?

13 Dein Vermögen und deine Schätze / gebe ich zur Plünderung preis, nicht gegen Bezahlung, sondern wegen all deiner Sünden / und in deinem ganzen Gebiet.

14 Ich mache dich zum Sklaven deiner Feinde / in einem Land, das du nicht kennst. Denn Feuer lodert auf in meinem Zorn, / gegen euch ist es entbrannt.

15 Du weißt es, HERR; denk an mich / und nimm dich meiner an! / Schaffe mir Vergeltung an meinen Verfolgern! Raff mich nicht hinweg, / sondern schieb deinen Zorn hinaus! / Erkenne, dass ich deinetwillen Schmach erleide!

16 Fanden sich Worte von dir, / so verschlang ich sie; / dein Wort wurde mir zum Glück und zur Freude meines Herzens; denn dein Name ist über mir ausgerufen, / HERR, Gott der Heerscharen.

17 Nie saß ich im Kreis der Lustigen und nicht war ich fröhlich; / unter der Macht deiner Hand sitze ich einsam; / denn du hast mich mit Groll angefüllt.

18 Warum dauert mein Leiden ewig / und ist meine Wunde so bösartig, / dass sie nicht heilen will? Wahrlich, wie ein versiegender Bach bist du mir geworden, / ein unzuverlässiges Wasser.

19 Darum - so spricht der HERR: Wenn du umkehrst, lasse ich dich umkehren / und wieder vor mir stehen. Wenn du Edles hervorbringst und nicht Gemeines, / darfst du wieder mein Mund sein. Jene werden umkehren zu dir, / du aber kehre dich ihnen nicht zu!

20 Dann mache ich dich für dieses Volk / zur bronzenen, festen Mauer. Mögen sie dich bekämpfen, / sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, / um dir zu helfen und dich zu retten / - Spruch des HERRN.

21 Ja, ich rette dich aus der Hand der Bösen, / ich befreie dich aus der Faust der Tyrannen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Und der Herr sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mir ständen, würde {sich} meine Seele nicht zu diesem Volk {wenden}. Treibe sie von meinem Angesicht weg, dass sie fortgehen.

2 Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir gehen? – dann sage zu ihnen: So spricht der Herr: Wer zum Tod {bestimmt ist} , {gehe} zum Tod; und wer zum Schwert, zum Schwert; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft.

3 Denn ich bestelle über sie vier Arten {von Verderben} , spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn: das Schwert zum Umbringen und die Hunde zum Herumzerren und die Vögel des Himmels und die Tiere der Erde zum Fressen und zum Vertilgen.

4 Und ich will sie zum Entsetzen machen für alle Königreiche[3]viell. auch: ich will sie zur Misshandlung hingeben allen Königreichen der Erde um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, wegen {all} dessen, was er in Jerusalem getan hat.  –

5 Denn wer wird mit dir Mitleid haben, Jerusalem, und wer dir Beileid bekunden[4]w. wer wird deinetwegen {den Kopf} schütteln {zum Zeichen der Trauer}, und wer wird {bei dir} einkehren, um nach deinem Wohlergehen zu fragen[5]o. dir den Friedensgruß zu entbieten?

6 Du hast mich verworfen, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, du hast mir den Rücken zugekehrt[6]o. gehst rückwärts. So werde ich meine Hand gegen dich ausstrecken[7]w. und so habe ich … ausgestreckt. – Die Verben stehen in der Vergangenheit bis zum Schluss von V.8. und dich zugrunde richten. Ich bin es müde, Mitleid zu haben.

7 Und ich werde sie mit der Worfschaufel zu den Toren des Landes hinausworfeln. Ich mache mein Volk kinderlos, gebe es verloren. Sie sind von ihren Wegen nicht umgekehrt.

8 Ihre Witwen sind mir zahlreicher als der Sand der Meere. Ich bringe ihnen über die Mutter des jungen Mannes[8]o. über die Mutter und den jungen Mann am {hellen} Mittag einen Verwüster, lasse plötzlich Aufregung und Entsetzen auf sie[9]d. i. die Mutter fallen.

9 Sie welkt dahin, die {einst} sieben {Söhne} gebar; sie haucht ihre Seele aus. Ihre Sonne ist untergegangen, als es noch Tag war; sie ist zuschanden und {in ihrer Hoffnung} getäuscht worden. Den Rest von ihnen werde ich dem Schwert ausliefern vor ihren Feinden, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.

Ein Klagegebet Jeremias – Gottes bedingte Heilszusage

10 Wehe mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann des Streites und einen Mann des Zankes für das ganze Land! Ich habe weder verliehen, noch hat man mir geliehen; {dennoch} fluchen mir alle.  –

11 Der Herr spricht: Wenn ich dich nicht zum Guten stärke[10]mit anderer Lesart: befreie, wenn ich nicht mache, dass dich der Feind zur Zeit des Unglücks und zur Zeit der Bedrängnis anfleht[11]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.!

12 Kann man Eisen zerbrechen – Eisen aus dem Norden – und Bronze zerbrechen[12]o. Kann Eisen … zerbrechen?

13 Dein Vermögen und deine Schätze will ich zur Plünderung dahingeben ohne Kaufpreis, und zwar wegen all deiner Sünden, und {zwar} in deinem ganzen Gebiet.

14 Und ich werde dich zum Sklaven deiner Feinde machen in einem Land[13]so mit mehreren hebr. Handschr. , LXX, syr. und der alten lat. Üs. ; Mas. T. : ich werde deine Feinde hinüberziehen lassen in ein Land. – Andere Handschr. lesen: Ich werde deine Feinde zu Sklaven machen in einem Land, das du nicht kennst. Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, über euch wird es brennen.

15 Herr, du weißt es ja. Denk an mich und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht weg nach deiner Langmut[1]d. h. indem du meinen Feinden gegenüber langmütig bist; o. In deiner Langmut lass mich leben.! Erkenne, dass ich deinetwegen Schmach trage!

16 Fanden sich Worte von dir[2]Gemeint ist das Empfangen eines Gotteswortes., dann habe ich sie gegessen, und deine Worte waren[3]Viele hebr. Handschr. und die alten Üs. lesen: dein Wort war mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heerscharen.

17 Nie saß ich im Kreis der Scherzenden und war fröhlich. Wegen deiner Hand[4]d. h. weil du deine Hand auf mich legst, um mir deine Worte zu verkünden saß ich allein, weil du mich mit {deinem} Grimm erfüllt hast.

18 Warum ist mein Schmerz dauernd {da} und meine Wunde unheilbar? Sie will nicht heilen. Ja, du bist für mich wie ein trügerischer Bach, wie Wasser, die nicht zuverlässig sind.  –

19 Darum, so spricht der Herr: Wenn du umkehrst, will ich dich umkehren lassen, dass du vor mir stehst[5]d. h. mir dienst. Und wenn du Edles vorbringst und nicht Gemeines {absonderst} , sollst du wie mein Mund sein. Sie sollen zu dir umkehren, du aber sollst nicht zu ihnen umkehren.

20 Und ich werde dich für dieses Volk zu einer festen, ehernen Mauer machen, und sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien, spricht der Herr[6]w. ist der Ausspruch des Herrn.

21 Und ich werde dich aus der Hand der Bösen befreien und dich aus der Faust der Gewalttätigen erlösen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Das Urteil ist gesprochen

1 Aber der Herr gab mir zur Antwort: »Selbst wenn Mose und Samuel vor mir stehen und mich darum bitten würden, ich würde mich diesem Volk nicht mehr zuwenden. Jag es fort; es soll mir aus den Augen gehen!

2 Und wenn sie dich fragen: ›Wohin sollen wir gehen?‹, dann antworte ihnen: ›So spricht der Herr: Wer für die Pest bestimmt ist, bekomme die Pest! Wer zum Tod durch das Schwert bestimmt ist, laufe ins Schwert! Wer zum Hungertod bestimmt ist, sterbe an Hunger! Wer zur Verbannung bestimmt ist, ziehe in die Verbannung!‹

3 Vier Schrecken lasse ich gegen dieses Volk los«, sagt der Herr: »das Schwert, das die Menschen umbringt, die Hunde, die die Leichen wegschleifen, die Hyänen, die sie zerfleischen, und die Geier, die den Rest auffressen, bis nichts mehr übrig ist!

4 Alle Völker der Erde werden entsetzt sein, wenn sie es sehen. Es ist die Strafe für das, was König Manasse, der Sohn von Hiskija, in Jerusalem getan hat!«

Kein Mitleid mehr mit Jerusalem

5 »Jerusalem, wer wird noch Mitleid haben mit dir und dich bedauern«, sagt der Herr, »wer wird deinetwegen einen Umweg machen, um zu fragen, wie es dir geht?

6 Du hast nichts mehr von mir wissen wollen und mir nur noch den Rücken gekehrt. Deshalb erhob ich die Hand gegen dich und schlug dich nieder. Ich war es müde, Erbarmen mit dir zu haben.

7 Mit den Leuten von Juda verfuhr ich wie einer, der mit der Worfschaufel das gedroschene Getreide in die Luft wirft, sodass der Wind die Spreu davonträgt. Weil mein Volk sich nicht ändern wollte, ließ ich es zugrunde gehen.

8 Ich ließ mehr Frauen zu Witwen werden, als es Sandkörner am Meeresstrand gibt. Mütter traf am hellen Mittag die Schreckensnachricht vom Tod ihrer Söhne. Von einem Augenblick zum andern kamen Angst und Entsetzen über sie.

9 Der Frau, die sieben Söhnen das Leben schenkte, ist nicht einer geblieben. Sie ist am Ende, ihr stockt der Atem. Ihre Sonne ging unter mitten am Tag. In Schande und völlig gebrochen steht sie nun da. Aber auch alle, die bis jetzt noch übrig geblieben sind vom Volk, werde ich dem Schwert ihrer Feinde preisgeben. « Das sagt der Herr.

Jeremias Klage und Gottes Antwort

10 Ich klagte: »Ich Unglücklicher, warum hat meine Mutter mich geboren? Wohin ich auch komme, überall feinden sie mich an und setzen mir zu. Ich habe von niemand Geld geborgt und auch niemand etwas geliehen und trotzdem verwünschen sie mich alle. «

11 Darauf sagte der Herr: »Ich habe doch deine Fesseln gelöst und deine Last erleichtert. Ich habe dafür gesorgt, dass dein Feind dich anfleht in Zeiten der Not und Verzweiflung. «

12 Weiter sagte der Herr: »Kann man denn Eisen zerbrechen, Eisen aus dem Norden, oder Bronze?

13 Ihr Leute von Juda, euren ganzen Besitz gebe ich zur Plünderung frei. Das ist der Lohn für all das Böse, das ihr überall in eurem Land begangen habt!

14 Ich mache euch zu Sklaven eurer Feinde, ihr müsst ihnen dienen in einem fernen, unbekannten Land. Denn mein Zorn ist aufgelodert wie ein Feuer und dieses Feuer wird euch verbrennen!«

15 Ich gab zur Antwort: »Du weißt alles, Herr; denk an mich und hilf mir! Leg meinen Verfolgern das Handwerk! Hab nicht so lange Geduld mit ihnen, sonst gehe ich noch zugrunde! Du weißt doch, dass sie mich deinetwegen beschimpfen.

16 Wenn du zu mir sprachst, habe ich jedes Wort verschlungen. Deine Worte haben mein Herz mit Glück und Freude erfüllt, denn ich bin doch dein Eigentum, Herr, du Gott der ganzen Welt!

17 Ich kann nicht mit anderen Leuten fröhlich zusammensitzen und mit ihnen lachen. Denn du hast deine Hand auf mich gelegt und mich einsam gemacht; dein Zorn über dieses Volk hat von mir Besitz ergriffen.

18 Warum nimmt mein Leiden kein Ende? Warum will meine Wunde nicht heilen? Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich; aber du lässt mich im Stich wie ein Bach, der im Sommer versiegt!«

19 Da sagte der Herr zu mir: »Wenn du zu mir umkehrst, nehme ich dich wieder an und du sollst wieder mein Diener sein. Wenn du nicht mehr solchen Unsinn redest, sondern deine Worte abwägst, dann darfst du mein Mund sein. Hör nicht auf die anderen, sondern sieh zu, dass sie auf dich hören!

20 Du wirst diesem Volk wie eine Mauer gegenüberstehen. Sie werden gegen dich anrennen, aber sie können dich nicht bezwingen. Denn ich stehe dir zur Seite, ich schütze dich, ich, der Herr.

21 Ich befreie dich aus der Hand deiner Feinde, ich reiße dich aus der Faust dieser Gewalttätigen!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Und der Herr sprach zu mir: Und wenn auch Mose und Samuel vor mir stünden, so hätte ich doch kein Herz für dies Volk. Treibe sie weg von mir, und lass sie weggehen!

2 Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin?, dann antworte ihnen: So spricht der Herr: Wer dem Tod gehört, zum Tod, wer dem Schwert, zum Schwert, wer dem Hunger, zum Hunger, wer der Gefangenschaft, in die Gefangenschaft!

3 Denn ich will sie heimsuchen mit viererlei Plagen, spricht der Herr: mit dem Schwert, dass sie getötet werden; mit Hunden, die sie fortschleifen sollen; mit den Vögeln des Himmels und mit den Tieren des Feldes, dass sie gefressen und vertilgt werden sollen.

4 Und ich will sie zu einem Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, für das, was er in Jerusalem begangen hat.

Kein Mitleid mit Jerusalem

5 Wer will sich denn deiner erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleid mit dir haben? Wer wird denn kommen und fragen, ob es dir gut geht?

6 Du hast mich verlassen, spricht der Herr, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand gegen dich ausgestreckt, um dich zu verderben; ich bin des Erbarmens müde.

7 Ich worfelte sie mit der Worfschaufel in den Städten des Landes, und mein Volk, das sich nicht bekehren wollte von seinem Wandel, machte ich kinderlos und brachte es um.

8 Es wurden mehr Frauen zu Witwen unter ihnen, als Sand am Meer ist. Ich ließ kommen über die Mütter der jungen Mannschaft den Verderber am hellen Mittag und ließ plötzlich über sie fallen Angst und Schrecken.

9 Die sieben Kinder hatte, welkte dahin; sie hauchte ihr Leben aus. Ihre Sonne ging unter am hellen Tag; sie fiel in Schande und Schmach. Und was von ihnen übrig ist, will ich dem Schwert hingeben vor ihren Feinden, spricht der Herr.

Die Last des Prophetenamts (Jeremias zweite Klage)

10 Weh mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, gegen den jedermann hadert und streitet im ganzen Lande! Ich habe niemandem geliehen, und keiner hat mir geliehen, und doch flucht mir jedermann.

11 Der Herr sprach: Wohlan, ich will etliche von euch übrig lassen, denen es wieder wohlgehen soll, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden.

12 Kann man Eisen zerbrechen, Eisen und Bronze aus dem Norden?

13 Ich will dein Gut und deine Schätze zum Raube geben als Lohn für alle deine Sünden, die du in deinem ganzen Gebiet begangen hast,

14 und will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn, über euch ist es angezündet.

15 Ach, Herr, du weißt es! Gedenke an mich und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hinweg, indem du deinen Zorn über sie zurückhältst; erkenne, dass ich um deinetwillen geschmäht werde.

16 Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, Herr, Gott Zebaoth.

17 Ich saß nicht im Kreis der Fröhlichen und freute mich, sondern saß einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du hast mich erfüllt mit Grimm.

18 Warum währt doch mein Leiden so lange und ist meine Wunde so schlimm, dass sie nicht heilen will? Du bist mir geworden wie ein trügerischer Born, der nicht verlässlich Wasser gibt.

19 Darum, so spricht der Herr: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen!

20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der Herr,

21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.

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