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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Siebzigjährige Herrschaft Babels: 25,1–14

1 Das Wort, das an Jeremia erging über das ganze Volk von Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda; es war das erste Jahr Nebukadnezzars, des Königs von Babel.

2 Der Prophet Jeremia redete zum ganzen Volk von Juda und zu allen Bewohnern Jerusalems. Er sagte:

3 Seit dem dreizehnten Jahr Joschijas, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis zum heutigen Tag, also dreiundzwanzig Jahre lang, ist an mich das Wort des HERRN ergangen und ich habe zu euch geredet, unermüdlich geredet. Ihr aber habt nicht gehört.

4 Der HERR aber hat alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, unermüdlich gesandt. Ihr aber habt nicht gehört und euer Ohr nicht geneigt, um zu hören.

5 Er hat gesagt: Kehrt doch um, jeder von seinem schlechten Weg und der Bosheit eurer Taten; dann dürft ihr auf dem Ackerboden bleiben, den der HERR euch und euren Vätern gegeben hat seit jeher und für immer.

6 Lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen, und erzürnt mich nicht durch das Werk eurer Hände, damit ich euch nicht Schlimmes antun muss!

7 Aber ihr habt nicht auf mich gehört - Spruch des HERRN -, um mich zu erzürnen durch das Werk eurer Hände, zu eurem eigenen Schaden.

8 Darum - so spricht der HERR der Heerscharen: Weil ihr nicht auf meine Worte gehört habt,

9 darum sende ich hin und hole alle Stämme des Nordens herbei - Spruch des HERRN -, auch Nebukadnezzar, den König von Babel, meinen Knecht. Ich lasse sie über dieses Land und seine Bewohner kommen und über alle diese Völker ringsum. Ich vollziehe an ihnen den Bann und mache sie zu einem Bild des Entsetzens, zum Gespött und zu ewigen Trümmern.

10 Ich lasse bei ihnen aufhören den Jubelruf und den Freudenruf, den Ruf des Bräutigams und den Ruf der Braut, das Geräusch der Handmühle und das Licht der Lampe.

11 Dieses ganze Land wird zum Trümmerfeld und zu einem Bild des Entsetzens und diese Völker werden dem König von Babel siebzig Jahre lang dienen.

12 Sind aber die siebzig Jahre vorüber, dann suche ich den König von Babel und jenes Volk heim für ihre Schuld - Spruch des HERRN - und auch das Land der Chaldäer, indem ich es für immer zur schaurigen Wüste mache.

13 Ich lasse über jenes Land all das kommen, was ich ihm angedroht habe, alles, was in diesem Buch aufgezeichnet ist, was Jeremia über alle Völker prophezeit hat.

14 Denn auch sie werden mächtigen Völkern und großen Königen dienen müssen. So vergelte ich ihnen entsprechend ihren Taten und dem Tun ihrer Hände.

BECHER DES ZORNS FÜR DIE VÖLKER: 25,15–38

15 Ja, so hat der HERR, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher voll Zornwein aus meiner Hand und gib ihn allen Völkern zu trinken, zu denen ich dich sende!

16 Trinken sollen sie, taumeln und torkeln vor dem Schwert, das ich unter sie schicke.

17 Da nahm ich den Becher aus der Hand des HERRN und ließ alle Völker trinken, zu denen der HERR mich sandte:

18 Jerusalem und die Städte Judas - samt seinen Königen und Fürsten -, um sie zu Trümmerhaufen zu machen, zu einem Bild des Entsetzens, zum Gespött und zum Fluch, wie es heute ist,

19 den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Höflingen und Fürsten und seinem ganzen Volk,

20 das gesamte Völkergemisch, alle Könige des Landes Uz, alle Könige des Philisterlandes, Aschkelon, Gaza, Ekron und den Rest von Aschdod,

21 Edom, Moab und die Ammoniter,

22 alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon sowie die Könige der Inseln jenseits des Meeres,

23 Dedan, Tema, Bus und alle mit gestutztem Haar,

24 alle Könige Arabiens und alle Könige des Völkergemisches, die in der Wüste wohnen,

25 alle Könige von Simri, von Elam und Medien,

26 auch alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen nach dem andern, ja, alle Reiche der Welt, die es auf der Erde gibt; und zuletzt soll der König von Scheschach trinken.

27 Sag zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, berauscht euch und speit, stürzt hin und steht nicht mehr auf vor dem Schwert, das ich unter euch schicke!

28 Weigern sie sich aber, den Becher aus deiner Hand anzunehmen und zu trinken, dann sag zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr werdet trinken!

29 Denn siehe, bei der Stadt, über der mein Name ausgerufen ist, beginne ich mit dem Unheil und da solltet ihr ungestraft bleiben? Nein, ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert gegen alle Bewohner der Erde - Spruch des HERRN der Heerscharen.

30 Du aber sollst ihnen alle diese Worte prophezeien und zu ihnen sagen: Der HERR brüllt von der Höhe herab, / aus seiner heiligen Wohnung lässt er seine Stimme erschallen. Laut brüllt er über seine Flur / und stimmt wie die Keltertreter ein Jauchzen an / über alle Bewohner der Erde.

31 Der Schall dringt bis ans Ende der Erde, / denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Völkern; er hält Gericht über alles Fleisch. / Die Schuldigen liefert er dem Schwert aus / - Spruch des HERRN.

32 So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Volk zu Volk, / ein gewaltiger Sturm bricht los / von den Grenzen der Erde.

33 Und die vom HERRN Erschlagenen werden daliegen an jenem Tag / von einem Ende der Erde bis zum andern. Man beklagt sie nicht, / man sammelt sie nicht und begräbt sie nicht; / sie werden zum Dünger auf dem Acker.

34 Klagt, ihr Hirten, und schreit; / wälzt euch im Staub, ihr Herren der Herde! Denn die Zeit ist gekommen, / dass ihr geschlachtet werdet; ich zerschmettere euch, dass ihr berstet / wie ein Prunkgefäß.

35 Es gibt keine Flucht mehr für die Hirten, / kein Entrinnen für die Herren der Herde.

36 Horcht, wie die Hirten aufschreien / und die Herren der Herde wehklagen, / weil der HERR ihre Weide verwüstet.

37 Die friedlichen Auen sind verwüstet / vom glühenden Zorn des HERRN.

38 Er verlässt sein Versteck wie ein Löwe; / ihr Land ist zu einem Bild des Entsetzens geworden durch die Glut des gewalttätigen Schwertes / und durch die Glut seines Zorns.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Nebukadnezar als Vollstrecker des Gottesgerichts – Begrenzung der babylonischen Herrschaft auf 70 Jahre

1 Das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel,

2 das der Prophet Jeremia zum ganzen Volk Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem redete:

3 Vom dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, jetzt schon 23 Jahre, ist das Wort des Herrn zu mir geschehen. Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend[2]so mit 17 hebr. Handschr. ; Mas. T. : ich will mich früh aufmachen und reden, aber ihr habt nicht gehört.

4 Und der Herr hat all seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehört und habt eure Ohren nicht geneigt, um zu hören,

5 wenn er sprach[3]o. wenn ich sprach: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, dann sollt ihr in dem Land, das der Herr euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit!

6 Und lauft nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen! Und reizt mich nicht durch das Tun eurer Hände, dass ich euch nicht Böses antue!

7 Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, um mich durch das Tun eurer Hände zu reizen, euch zum Unheil.

8 Darum, so spricht der Herr der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt,

9 siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, und zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem König von Babel, und lasse sie über dieses Land kommen und über seine Bewohner und über all diese Nationen ringsum. Und ich vollstrecke an ihnen den Bann und mache sie zum Entsetzen, zum Gezisch[5]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Angst ausdrücken soll. und zu ewigen Trümmerstätten[6]LXX: zur ewigen Schmach.

10 Und ich lasse unter ihnen verloren gehen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe.

11 Und dieses ganze Land wird zur Trümmerstätte, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang.

12 Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, suche ich am König von Babel und an diesem Volk ihre Schuld heim, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, und am Land der Chaldäer; und ich mache es zu ewigen Einöden.

13 Und ich lasse über dieses Land alle meine Worte kommen, die ich über es geredet habe: alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia über alle Nationen geweissagt hat.

14 Denn viele Nationen und große Könige machen auch sie[1]d. h. die Chaldäer dienstbar. So vergelte ich ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werk ihrer Hände.

Der Zornweinbecher

15 Ja, so hat der Herr, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand und gib ihn all den Nationen zu trinken, zu denen ich dich sende,

16 damit sie trinken und taumeln und sich wie toll aufführen wegen des Schwertes, das ich unter sie sende! –

17 Da nahm ich den Becher aus der Hand des Herrn und ließ all die Nationen trinken, zu denen der Herr mich gesandt hatte:

18 Jerusalem und die Städte von Juda und ihre Könige, ihre Obersten, um sie zur Trümmerstätte, zum Entsetzen, zum Gezisch[2]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Angst ausdrücken soll. und zum Fluch zu machen, wie es am heutigen Tag ist,  –

19 den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte, seine Obersten und sein ganzes Volk

20 und das ganze {Völker} gemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Landes der Philister, Aschkelon, Gaza und Ekron sowie den Rest von Aschdod –

21 Edom, Moab und die Söhne Ammon

22 und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Sidon und die Könige der Wüste[3]o. der Insel, die jenseits des Meeres {liegt} ,

23 Dedan und Tema und Bus und alle mit geschorenen {Haar} rändern –

24 und alle Könige von Arabien und alle Könige des {Völker} gemischs, die in der Wüste wohnen,

25 und alle Könige von Simri, alle Könige von Elam und alle Könige von Medien

26 und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen nach dem andern[4]w. jeder zu seinem Bruder, und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche des Erdbodens sind.  – Und der König von Scheschach[5]Das ist ein durch Wortspiel entstandener Name für Babel. soll nach ihnen trinken.

27 Und sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, werdet berauscht und speit, fallt hin und steht nicht wieder auf, wegen des Schwertes, das ich unter euch sende!

28 Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, dann sollst du zu ihnen sagen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ihr müsst trinken.

29 Denn siehe, bei der Stadt, über der mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ein Schwert rufe ich {herbei} über alle Bewohner der Erde, spricht der Herr[6]w. ist der Ausspruch des Herrn der Heerscharen.

30 Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Der Herr brüllt aus der Höhe und erhebt seine Stimme aus seiner heiligen Wohnung. Laut brüllt er über seine Weide; ein Jauchzen wie die Kelterer stimmt er an gegen alle Bewohner der Erde.

31 Ein Getöse dringt bis ans Ende der Erde, denn einen Rechtsstreit hat der Herr mit den Nationen, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen gibt er dem Schwert preis, spricht der Herr[6]w. ist der Ausspruch des Herrn.

32 So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, Unheil geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf[7]w. regt sich vom äußersten Ende der Erde.

33 Und die Erschlagenen des Herrn werden an jenem Tag daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Sie werden nicht beklagt, und {ihre Leichen} werden weder eingesammelt noch begraben; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.  –

34 Heult, ihr Hirten, und schreit um Hilfe! Und wälzt euch {in der Asche} , ihr Mächtigen der Herde! Denn eure Tage sind erfüllt, {euch} zu schlachten – und {die Tage} eurer Zerstreuung –, und ihr sollt hinfallen wie ein kostbares Gefäß.

35 Und verloren ist {all} die Zuflucht für die Hirten und {jedes} Entrinnen für die Mächtigen der Herde.

36 [1]w. Stimme des GeschreisHorch! Geschrei[1]w. Stimme des Geschreis der Hirten und Heulen der Mächtigen der Herde! Denn der Herr verwüstet ihre Weide,

37 und die Weideplätze des Friedens sind zerstört vor der Glut des Zorns des Herrn.

38 Er hat wie ein Junglöwe sein Dickicht verlassen. Denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem gewalttätigen Schwert[2]so mit einigen Handschr. , LXX u. Targ. (vgl. Kap.46,16; 50,16; Mas. T. : vor der gewalttätigen Glut und vor der Glut seines Zornes.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Nach dreiundzwanzig Jahren erfolglosen Wirkens

1 Jojakim, der Sohn von Joschija, war das vierte Jahr König von Juda und Nebukadnezzar das erste Jahr König von Babylonien, da erging das Wort des Herrn an Jeremia, ein Wort für das ganze Volk.

2 Der Prophet verkündete es dem Volk von Juda und allen Bewohnern Jerusalems und sagte zu ihnen:

3 »Seit dem 13. Regierungsjahr von Joschija, dem Sohn Amons, dem König von Juda, bis heute, also seit nunmehr 23 Jahren, ergeht das Wort des Herrn an mich. Und ebenso lange höre ich nicht auf, euch immer und immer wieder zu verkünden, was er sagt; aber ihr hört nicht hin.

4 Immer wieder hat der Herr seine Diener, die Propheten, zu euch gesandt, aber ihr habt sie nicht ernst genommen.

5 Der Herr befahl mir, zu euch zu sagen: ›Kehrt um von euren verkehrten Wegen, macht Schluss mit eurem bösen Tun, dann könnt ihr in dem Land wohnen bleiben, das ich euren Vorfahren und euch für alle Zeiten gegeben habe.

6 Lauft nicht den fremden Göttern nach, dient ihnen nicht und betet sie nicht an! Reizt mich nicht zum Zorn mit euren Götzenbildern, sonst bringe ich Unglück über euch!‹

7 ›Aber ihr habt nicht auf mich gehört‹, sagt jetzt der Herr. ›Im Gegenteil: Mit euren Götzen habt ihr meinen Zorn herausgefordert und euch damit selbst ins Unglück gestürzt. ‹

8 Deshalb sagt der Herr, der Herrscher der Welt: ›Weil ihr nicht auf mein Wort gehört habt,

9 lasse ich nun alle Völker des Nordens kommen, an ihrer Spitze meinen Bevollmächtigten Nebukadnezzar, den König von Babylonien. Sie sollen über euch und euer Land herfallen, auch über eure Nachbarn und ihre Länder. Ich gebe euch alle der Vernichtung preis und eure Länder sollen für immer zum Trümmerfeld werden. Wer es sieht, wird aufschreien und sich mit Entsetzen abwenden.

10 Ich mache allem Jubel und aller Freude bei euch ein Ende; der Jubelruf von Bräutigam und Braut wird nie mehr zu hören sein. Das Geräusch der Handmühle am Morgen wird verstummen und abends in den Häusern keine Lampe mehr brennen.

11 Alles wird in Trümmern liegen. Siebzig Jahre lang werdet ihr und eure Nachbarvölker dem König von Babylonien unterworfen sein.

12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind‹, sagt der Herr, ›werde ich den König von Babylonien und sein Volk zur Rechenschaft ziehen für das, was sie an Schuld auf sich geladen haben. Dann soll ihr Land für immer zu einem Trümmerfeld werden.

13 Ich lasse an ihnen in Erfüllung gehen, was ich ihnen angedroht habe. Es ist aufgeschrieben in der Buchrolle, in der steht, was Jeremia in meinem Auftrag jedem einzelnen Volk angekündigt hat.

14 Ja, auch die Babylonier werden einst großen Völkern und mächtigen Königen unterworfen sein. Ich zahle ihnen die Verbrechen heim, die sie begangen haben!‹«

DAS GERICHT ÜBER DIE VÖLKER (25,15-38; fortgesetzt in 46,1)

Vision vom Gericht Gottes über die Völker

15 Der Herr, der Gott Israels, hat zu mir gesagt: »Nimm diesen Weinbecher aus meiner Hand. Er ist gefüllt mit meinem Zorn. Gib ihn allen Völkern zu trinken, zu denen ich dich sende!

16 Sie sollen ihn austrinken! Betrunken sollen sie in das Schwert hineintaumeln, das ich unter ihnen wüten lasse. «

17 Da nahm ich den Becher und gab ihn allen Völkern zu trinken, zu denen mich der Herr schickte.

18 Zuerst mussten Jerusalem und die Städte in Juda – samt ihren Königen und führenden Männern – trinken, damit sie zu Trümmerfeldern würden, zu Stätten des Grauens, von denen man sich mit Entsetzen abwendet und deren Namen als Fluchwort dienen, wie es bis heute der Fall ist.

19 Dann kamen die anderen Völker an die Reihe und mussten aus dem Becher trinken: der Pharao, der König Ägyptens, mit seinem ganzen Hof und seinen Fürsten, mit all seinem Volk

20 und den Fremden, die in Ägypten leben; alle Könige des Landes Uz; alle Könige der Philisterstädte Aschkelon, Gaza, Ekron und des Restes von Aschdod;

21 alle Edomiter, Moabiter und Ammoniter;

22 alle Könige von Tyrus und Sidon und von den Ländern jenseits des Meeres;

23 die Leute von Dedan, Tema und Bus und alle mit geschorenen Schläfen;

24 alle Könige Arabiens und alle Könige der Wüstenstämme;

25 alle Könige von Simri, Elam und Medien;

26 alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einer nach dem andern. Ja, alle Reiche der Erde mussten davon trinken. Als Letzter wird der König von Babylonien davon trinken.

27 Dann gab der Herr mir den Auftrag, den Völkern auszurichten: »So spricht der Herr, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Trinkt, berauscht und erbrecht euch, bis ihr hinstürzt und nicht mehr aufstehen könnt! Taumelt in das Schwert, das ich unter euch wüten lasse!‹«

28 »Wenn sie sich aber weigern«, sagte er zu mir, »den Becher aus deiner Hand anzunehmen und zu trinken, dann sag ihnen: ›Der Herr, der Herrscher der Welt, befiehlt euch: Ihr müsst trinken, ob ihr wollt oder nicht!

29 Ich fange mit der Strafe an bei der Stadt, die mein Eigentum ist. Meint ihr vielleicht, ihr bleibt ungestraft? Nein, auch euch trifft die Strafe! Ich rufe das Schwert gegen alle Bewohner der Erde herbei. Das sage ich, der Herrscher der Welt. ‹«

30 »Weiter sollst du den Völkern ausrichten: ›Wie Gebrüll eines Löwen kommt die Stimme des Herrn aus der Höhe, wie Donner dröhnt sie von seiner heiligen Wohnung her. Sie schallt über das Land wie der Ruf der Keltertreter und dringt zu allen Völkern,

31 bis an den Rand der Erde! Denn allen Völkern macht der Herr den Prozess; alles, was Mensch heißt, zieht er vor Gericht und die Schuldigen übergibt er dem Schwert. ‹«

32 Der Herr, der Herrscher der Welt, sagt: »Ein Sturm erhebt sich von den Enden der Erde; ein Volk um das andere wird vom Unglück ereilt. «

33 Überall auf der Erde werden die Leichen der Menschen liegen, die der Herr erschlagen hat. Und es wird niemand mehr da sein, der um sie trauert, der sie zusammenträgt und bestattet. Sie werden zum Dünger für die Äcker.

34 Heult, ihr Völkerhirten, schreit und wälzt euch im Staub, ihr Mächtigen; denn jetzt seid ihr an der Reihe, geschlachtet zu werden! Ihr werdet zerstreut! Ihr werdet hinfallen und zerbrechen wie ein kostbares Gefäß!

35 Für die Hirten der Völker gibt es kein Entkommen.

36 Ich höre schon ihren Hilfeschrei und ihr Jammern, denn der Herr vernichtet ihre Herden.

37 Der Gluthauch seines Zornes senkt sich auf die saftigen Weiden und deckt sie zu mit dem Schweigen des Todes.

38 Ja, der Herr hat sich aufgemacht wie ein Löwe, der sein Dickicht verlässt. Alles Land ist zur Wüste geworden durch das furchtbare Schwert, durch den glühenden Zorn des Herrn.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die siebzigjährige Herrschaft Babels

1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk von Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda; das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel.

2 Der Prophet Jeremia sprach zu dem ganzen Volk von Juda und zu allen Bürgern Jerusalems:

3 Vom dreizehnten Jahr des Josia an, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, ist des Herrn Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und ich habe zu euch nun dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder gepredigt, aber ihr habt nicht gehört.

4 Und der Herr hat zu euch immer wieder alle seine Knechte, die Propheten, gesandt; aber ihr habt nicht gehört noch eure Ohren geneigt, mir zu gehorchen,

5 wenn er sprach: Bekehrt euch, ein jeder von seinem bösen Wege und von euren bösen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der Herr euch und euren Vätern gegeben hat, immer und ewiglich bleiben.

6 Folgt nicht andern Göttern, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und erzürnt mich nicht durch eurer Hände Werk, damit ich euch nicht Unheil zufügen muss.

7 Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der Herr, auf dass ihr mich ja erzürntet durch eurer Hände Werk zu eurem eigenen Unheil.

8 Darum, so spricht der Herr Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht gehört habt,

9 siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des Nordens, spricht der Herr, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babel, und will sie bringen über dies Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum und will an ihnen den Bann vollstrecken und sie zum Entsetzen und zum Spott und zur ewigen Wüste machen

10 und will wegnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der Lampe.

11 Dies ganze Land soll wüst und zerstört liegen, und diese Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre.

12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König von Babel und jenes Volk, spricht der Herr, um ihrer Missetat willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste machen.

13 So will ich über dieses Land bringen alle meine Worte, die ich gegen sie geredet habe, alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Völker.

14 Auch sie sollen großen Völkern und großen Königen dienen. So will ich ihnen vergelten nach ihrem Tun und nach den Werken ihrer Hände.

Der Becher des Zorns für alle Völker

15 Denn so sprach zu mir der Herr, der Gott Israels: Nimm diesen Becher mit dem Wein meines Zorns aus meiner Hand und lass daraus trinken alle Völker, zu denen ich dich sende,

16 dass sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie schicken will.

17 Und ich nahm den Becher aus der Hand des Herrn und ließ trinken alle Völker, zu denen mich der Herr sandte,

18 nämlich Jerusalem samt seinen Königen und Fürsten und die Städte Judas, dass sie wüst und zerstört liegen und ein Spott und Fluch sein sollten – wie es denn heutigentags steht –,

19 auch den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten, seinem ganzen Volk

20 und allem fremden Volk, alle Könige im Lande Uz, alle Könige in der Philister Lande samt Aschkelon, Gaza, Ekron und denen, die übrig geblieben sind in Aschdod,

21 Edom, Moab und die Ammoniter,

22 alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon, die Könige auf den Inseln jenseits des Meeres,

23 Dedan, Tema, Bus und alle, die sich das Haar stutzen,

24 alle Könige der Araber und alle Könige Arabiens, die in der Wüste wohnen,

25 alle Könige von Simri, alle Könige von Elam, alle Könige von Medien,

26 alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen wie den andern, alle Königreiche der Welt, die auf Erden sind. Und der König von Scheschach soll nach ihnen trinken.

27 Und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Trinkt, dass ihr trunken werdet, und speit, dass ihr niederfallt und nicht aufstehen könnt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken will.

28 Wenn sie aber den Becher von deiner Hand nicht nehmen und nicht trinken wollen, dann sprich zu ihnen: So spricht der Herr Zebaoth: Ihr müsst trinken!

29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle herbei, die auf Erden wohnen, spricht der Herr Zebaoth.

30 Du aber sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sprechen: Der Herr wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin,

31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde. Der Herr hat einen Rechtsstreit mit den Völkern und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Schuldigen wird er dem Schwert übergeben, spricht der Herr.

32 So spricht der Herr Zebaoth: Siehe, Unheil geht aus von Volk zu Volk, und ein großes Wetter wird losbrechen von den Enden der Erde.

33 Zu der Zeit werden die vom Herrn Erschlagenen liegen von einem Ende der Erde bis ans andere Ende; sie werden nicht beklagt noch aufgehoben noch begraben werden, sondern müssen auf dem Felde liegen und zu Dung werden.

34 Heult, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in der Asche, ihr Herren der Herde; denn die Zeit ist erfüllt, dass ihr geschlachtet und zerstreut werdet und zerbrechen müsst wie ein kostbares Gefäß.

35 Und die Hirten werden nicht fliehen können, und die Herren der Herde werden nicht entrinnen können.

36 Da werden die Hirten schreien, und die Herren der Herde werden heulen, dass der Herr ihre Weide so verwüstet hat

37 und ihre friedlichen Auen vernichtet sind von dem grimmigen Zorn des Herrn.

38 Er hat sein Versteck verlassen wie ein junger Löwe, und ihr Land ist verheert von seinem gewaltigen Schwert und von seinem grimmigen Zorn.

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