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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Brief an die Verbannten: 29,1–23

1 Das ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia aus Jerusalem an den Rest der Ältesten der Verbannten, an die Priester, die Propheten und das ganze Volk sandte, das Nebukadnezzar von Jerusalem nach Babel verschleppt hatte,

2 nachdem der König Jojachin, die Herrin, die Hofbeamten, die Fürsten von Juda und Jerusalem sowie die Schmiede und Schlosser aus Jerusalem fortgezogen waren;

3 er schickte den Brief durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zidkija, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezzar, dem König von Babel, sandte:

4 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe:

5 Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!

6 Nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären! Ihr sollt euch dort vermehren und nicht vermindern.

7 Suchet das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl!

8 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Eure Propheten, die unter euch sind, und eure Wahrsager sollen euch nicht täuschen. Hört nicht auf die Träume, die ihr sie träumen lasst!

9 Denn Lüge prophezeien sie euch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt - Spruch des HERRN.

10 Ja, so spricht der HERR: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber sind, dann werde ich euch heimsuchen, mein Heilswort an euch erfüllen, um euch an diesen Ort zurückzuführen.

11 Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich für euch denke - Spruch des HERRN -, Gedanken des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.

12 Ihr werdet mich anrufen, ihr werdet kommen und zu mir beten und ich werde euch erhören.

13 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen.

14 Und ich lasse mich von euch finden - Spruch des HERRN - und ich wende euer Geschick und sammle euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch versprengt habe - Spruch des HERRN. Ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe.

15 Zwar werdet ihr sagen: Der HERR hat für uns Propheten in Babel erweckt.

16 Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brüder, die noch nicht mit euch in die Verbannung fortgezogen sind,

17 so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich schicke unter sie Schwert, Hunger und Pest und ich behandle sie wie die verdorbenen Feigen, die vor Schlechtigkeit ungenießbar sind.

18 Ich verfolge sie mit Schwert, Hunger und Pest und mache sie zu einem Bild des Schreckens für alle Reiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Hohn und Gespött aller Völker, zu denen ich sie verstoße,

19 weil sie nicht auf meine Worte gehört haben - Spruch des HERRN -, mit denen ich meine Diener, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe; ihr aber habt nicht gehört - Spruch des HERRN.

20 Ihr jedoch, hört das Wort des HERRN, all ihr Verschleppten, die ich von Jerusalem nach Babel geschickt habe!

21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch in meinem Namen Lüge weissagen: Siehe, ich liefere sie Nebukadnezzar, dem König von Babel, aus. Er wird sie vor euren Augen niederhauen lassen.

22 Dann wird man bei allen Verschleppten Judas, die in Babel sind, von ihnen das Fluchwort herleiten: Der HERR mache dich Zidkija und Ahab gleich, die der König von Babel im Feuer rösten ließ,

23 weil sie Schändliches in Israel getrieben haben, mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch begangen und in meinem Namen fälschlich ein Wort verkündet haben, das ich ihnen nicht aufgetragen hatte. Ich aber bin der Wissende und der Zeuge - Spruch des HERRN.

Brief Schemajas an die Autoritäten in Jerusalem: 29,24–32

24 Zu Schemaja aus Nehelam aber sollst du sagen:

25 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem Namen Briefe an das ganze Volk in Jerusalem und an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, sowie an alle Priester geschickt hast:

26 Der HERR hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, damit es Aufseher gibt im Haus des HERRN für jeden verrückten Propheten und damit du ihn in den Block und ins Halseisen legst. -

27 Warum bist du also nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der sich bei euch wie ein Prophet gebärdet?

28 Deshalb hat er auch an uns nach Babel die Botschaft geschickt: Es wird noch lange dauern; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und genießt ihre Früchte!

29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen.

30 Da erging das Wort des HERRN an Jeremia:

31 Schick eine Botschaft an alle Verschleppten: So spricht der HERR über Schemaja aus Nehelam: Weil Schemaja euch prophezeit hat, obwohl ich ihn nicht gesandt hatte, und weil er euch dazu verführt hat, auf Lügen zu vertrauen,

32 darum - so spricht der HERR: Siehe, ich suche Schemaja aus Nehelam und seine Nachkommen heim. Keiner von den Seinen soll inmitten dieses Volkes wohnen bleiben und das Glück schauen, das ich meinem Volk bereite - Spruch des HERRN -; denn er hat Auflehnung gegen den HERRN gepredigt.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Jeremias Brief an die Exilgemeinde: Verheißung für die Verschleppten – Gericht über die Heilspropheten

1 Und dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem an den Rest der Ältesten der Weggeführten und an die Priester und an die Propheten und an das ganze Volk sandte, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel gefangen weggeführt hatte

2 – nachdem der König Jechonja und die Herrin[8]d. i. die Mutter des Königs und die Hofbeamten[9]w. Eunuchen, die Obersten von Juda und Jerusalem und die Schmiede und Schlosser[10]s. Anm. zu Kap.24,1 Jerusalem verlassen hatten –,

3 durch Elasa, den Sohn des Schafan, und Gemarja, den Sohn des Hilkija, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem König von Babel, sandte:

4 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: An alle Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel gefangen weggeführt habe:

5 Baut Häuser und wohnt {darin} ! Pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!

6 Nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter! Und nehmt Frauen für eure Söhne, und eure Töchter gebt Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären, damit ihr euch dort vermehrt und nicht vermindert!

7 Und sucht den Frieden[1]o. das Wohl der Stadt, in die ich euch gefangen weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn! Denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben.

8 Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Lasst euch von euren Propheten, die in eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht täuschen! Und hört nicht auf eure Träume, die ihr euch träumen lasst[2]LXX und syr. Üs. : auf ihre Träume, die sie träumen!

9 Denn Lüge weissagen sie euch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn.

10 Denn so spricht der Herr: Erst wenn siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen.

11 Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, Gedanken[4]w. die Pläne, die ich über euch plane, … Pläne des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft[5]o. Ausgang und Hoffnung zu gewähren.

12 Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich auf euch hören.

13 Und sucht ihr mich, so werdet ihr {mich} finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir,

14 so werde ich mich von euch finden lassen[6]LXX: so werde ich euch erscheinen, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn. Und ich werde euer Geschick[7]o. eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn. Und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von dem ich euch gefangen weggeführt habe.

15 Wenn ihr sagt: »Der Herr hat uns in Babel Propheten erweckt«,

16 ja, so spricht der Herr über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft[8]w. in die Wegführung weggezogen sind –

17 so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich sende unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest und mache sie wie die abscheulichen Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können.

18 Und ich jage ihnen nach mit dem Schwert, mit dem Hunger und mit der Pest. Und ich mache sie zum Entsetzen für alle Königreiche[9]viell. auch: ich gebe sie zur Misshandlung hin allen Königreichen der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch[10]Gemeint ist wohl ein Pfeifen oder Zischen, das angesichts eines erschreckenden Anblicks Verachtung oder Furcht ausdrücken soll. und zur Schmach unter allen Nationen, wohin ich sie vertrieben habe;

19 weil sie auf meine Worte nicht gehört haben, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn, womit ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte, früh mich aufmachend und sendend. Aber ihr habt nicht gehört, spricht der Herr[3]w. ist der Ausspruch des Herrn.

20 Ihr nun, hört das Wort des Herrn, all ihr Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe!

21 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn des Kolaja, und über Zedekia, den Sohn des Maaseja, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, damit er sie vor euren Augen erschlägt.

22 Und von ihnen wird ein Fluch genommen bei allen Weggeführten Judas, die in Babel sind, dass man sagt: Der Herr mache dich wie Zedekia und wie Ahab, die der König von Babel im Feuer geröstet hat!

23 Denn sie haben eine Torheit[1]hier abschwächend für Gottlosigkeit in Israel begangen und Ehebruch getrieben mit den Frauen ihrer Nächsten und in meinem Namen Lügenworte geredet, was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich, ich weiß es und bin Zeuge, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.  –

24 Und zu Schemaja, dem Nehelamiter, sollst du sagen:

25 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem Namen Briefe gesandt hast an das ganze Volk, das in Jerusalem ist, und an den Priester Zefanja, den Sohn des Maaseja, und an all die Priester und gesagt hast:

26 »Der Herr hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, [3]LXX, syr. und lat. Üs. : zum Aufseher im Haus des Herrndamit Aufseher {für das} Haus des Herrn {da} sind[3]LXX, syr. und lat. Üs. : zum Aufseher im Haus des Herrn für jeden Rasenden[4]w. für jeden Mann der Raserei. – Gemeint sind die in prophetischer Ergriffenheit redenden Propheten. und den, der als Prophet auftritt, damit du ihn in den Block und in das Halseisen legst.

27 Und nun, warum bist du nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten[5]w. warum hast du Jeremia … nicht angeschrien, der bei euch als Prophet auftritt?

28 Denn er hat doch zu uns nach Babel gesandt und gesagt: Es wird lange dauern; baut Häuser und wohnt {darin} und pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!« –

29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief vor den Ohren des Propheten Jeremia gelesen.  –

30 Da geschah das Wort des Herrn zu Jeremia:

31 Sende hin zu allen Weggeführten und sage: So spricht der Herr zu Schemaja, dem Nehelamiter: Weil Schemaja euch geweissagt, ich ihn aber nicht gesandt habe und er euch auf Lügen hat vertrauen lassen,

32 darum, so spricht der Herr: Siehe, ich will Schemaja, den Nehelamiter, und seine Nachkommen heimsuchen: er soll keinen {Nachkommen} haben, der inmitten dieses Volkes wohnt, und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun werde, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn; denn er hat Ungehorsam gegen den Herrn gepredigt.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jeremia schreibt an die Verschleppten und warnt vor falschen Hoffnungen

1 Der Prophet Jeremia schickte einen Brief von Jerusalem nach Babylonien an die Ältesten der Gemeinde, die noch übrig geblieben waren, und an die Priester, die Propheten und alle anderen, die Nebukadnezzar dorthin verschleppt hatte.

2 Denn der Babylonierkönig hatte den König Jojachin, seine Mutter, die Hofbeamten und die führenden Männer von Juda und Jerusalem sowie die Bau- und Metallhandwerker aus Jerusalem weggeführt.

3 Jeremia schickte den Brief durch Elasa, den Sohn von Schafan, und Gemarja, den Sohn von Hilkija, die von König Zidkija zu Nebukadnezzar nach Babylon gesandt worden waren. Der Brief hatte folgenden Wortlaut:

4 Der Gott Israels, der Herrscher der Welt, sagt zu allen, die er aus Jerusalem nach Babylonien wegführen ließ:

5 »Baut euch Häuser und richtet euch darin ein! Legt euch Gärten an, denn ihr werdet noch lange genug dort bleiben, um zu essen, was darin wächst!

6 Heiratet und zeugt Kinder! Verheiratet eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen! Eure Zahl soll zunehmen und nicht abnehmen.

7 Seid um das Wohl der Städte besorgt, in die ich euch verbannt habe, und betet für sie! Denn wenn es ihnen gut geht, dann geht es auch euch gut. «

8 Der Gott Israels, der Herrscher der Welt, sagt: »Lasst euch nicht täuschen von den Propheten und Wahrsagern, die unter euch sind. Verlasst euch nicht auf diese Träumer, die das für euch träumen, was ihr euch wünscht!

9 Sie behaupten, in meinem Auftrag zu reden. Aber sie lügen euch an; ich habe sie nicht gesandt.

10 Ich sage euch: Die Zeit des Babylonischen Reiches ist noch nicht abgelaufen. Es besteht noch siebzig Jahre. Erst wenn die vorüber sind, werde ich euch helfen. Dann werde ich mein Versprechen erfüllen und euch heimführen;

11 denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der Herr.

12 Ihr werdet kommen und zu mir beten, ihr werdet rufen und ich werde euch erhören.

13 Ihr werdet mich suchen und werdet mich finden. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht,

14 werde ich mich von euch finden lassen. Das sage ich, der Herr. Ich werde alles wieder zum Guten wenden und euch sammeln aus allen Völkern und Ländern, wohin ich euch versprengt habe; ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe. Das sage ich, der Herr. «

15 Ihr beruft euch darauf, dass der Herr euch auch in Babylonien Propheten gegeben hat.

16 Doch lasst euch von ihnen nicht irreführen! Denn von dem Nachkommen Davids, der jetzt in Jerusalem herrscht, und von dem ganzen Volk dort, euren Brüdern, die nicht in die Verbannung geführt wurden,

17 sagt Gott, der Herrscher der Welt: »Ich bringe Krieg und Hunger und Pest über sie und verfahre mit ihnen wie mit schlechten, ungenießbaren Feigen.

18 Ja, mit Schwert, Hunger und Pest werde ich ihnen nachstellen und sie unter alle Königreiche der Erde versprengen. Ich mache sie zum abschreckenden Beispiel, alle werden sich mit Entsetzen von ihnen abwenden, sie mit Hohn überschütten und ihren Namen als Fluchwort verwenden.

19 So bestrafe ich sie dafür, dass sie nicht auf mich, den Herrn, gehört haben. Immer und immer wieder habe ich meine Diener, die Propheten, zu ihnen gesandt, aber sie haben nicht gehört.

20 Ihr nun, die ich von Jerusalem weg in die Verbannung nach Babylonien geschickt habe, hört, was ich, der Herr, euch sage!«

21 Über die beiden Propheten, Ahab, den Sohn von Kolaja, und Zidkija, den Sohn von Maaseja, die sich auf den Herrn berufen, euch aber Lügen verkünden, sagt der Gott Israels, der Herrscher der Welt: »Ich liefere sie an den König Nebukadnezzar von Babylonien aus. Er wird sie vor euren Augen töten.

22 Wenn dann jemand von euch, den nach Babylonien Weggeführten, einen andern verfluchen will, wird er sagen: ›Der Herr soll es dir ergehen lassen wie Ahab und Zidkija, die der König von Babylonien lebendig geröstet hat. ‹

23 Denn sie haben getan, was in Israel als Schande gilt: Sie haben mit den Frauen ihrer Landsleute die Ehe gebrochen und unter Berufung auf mich Lügen geredet, die ich ihnen nicht in den Mund gelegt habe. Ich, der Herr, weiß, was sie getan haben, und trete als Zeuge gegen sie auf. «

Ein Prophet aus Babylon reagiert auf Jeremias Brief

24 Der Herr befahl Jeremia, dem Propheten Schemaja aus Nehelam mitzuteilen:

25 »Der Gott Israels, der Herrscher der Welt, lässt dir sagen: Du hast im eigenen Namen, ohne einen Auftrag der Gemeinde, einen Brief nach Jerusalem geschrieben, an den Priester Zefanja, den Sohn von Maaseja, und an alle Priester und das ganze Volk. So hast du geschrieben:

26 Der Herr hat dich, Zefanja, zum Nachfolger des Priesters Jojada gemacht. Du hast die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass jeder Verrückte, der zum Tempel kommt und sich als Prophet ausgibt, in Block und Halseisen gelegt wird.

27 Warum bist du noch nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der sich bei euch als Prophet aufspielt?

28 Er hat sich sogar angemaßt, uns nach Babylonien zu schreiben: ›Ihr müsst noch lange dort bleiben. Baut euch also Häuser und richtet euch darin ein! Legt euch Gärten an und esst, was darin wächst!‹«

29 Der Priester Zefanja hatte diesen Brief Jeremia vorgelesen.

30 Darauf erging das Wort des Herrn an Jeremia mit der Weisung:

31 »Sende eine Botschaft an alle Verschleppten und teile ihnen mit, was ich über Schemaja aus Nehelam beschlossen habe: ›Schemaja hat sich bei euch als Prophet ausgegeben, obwohl ich ihn nicht gesandt habe. Er hat euch dazu verleitet, auf Lügen zu vertrauen.

32 Darum will ich ihn und seine Familie bestrafen. Weder er noch irgendjemand von seinen Nachkommen wird erleben, wie ich mein Volk in die Heimat zurückführe. Das sage ich, der Herr. Denn er hat Auflehnung gegen mich gepredigt. ‹«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Jeremias Brief an die Weggeführten in Babel

1 Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte –

2 nachdem der König Jechonja und die Königinmutter mit den Kämmerern und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden aus Jerusalem weggeführt waren –,

3 durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel sandte zu Nebukadnezar, dem König von Babel:

4 So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen:

5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte;

6 nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet.

7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.

8 Denn so spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen!

9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr.

10 Denn so spricht der Herr: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe.

11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören.

13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,

14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der Herr, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.

15 Zwar meint ihr, der Herr habe euch auch in Babel Propheten erstehen lassen. –

16 Fürwahr, so spricht der Herr über den König, der auf Davids Thron sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,

17 ja, so spricht der Herr Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten Feigen, davor einem ekelt zu essen,

18 und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und will sie zum Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohn und zum Spott unter allen Völkern, wohin ich sie verstoßen werde,

19 weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der Herr, der ich meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe. Aber ihr wolltet nicht hören, spricht der Herr.

20 Aber ihr alle, die ihr gefangen weggeführt seid, die ich von Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, höret des Herrn Wort!

21 So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn Kolajas, und wider Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel. Der soll sie totschlagen lassen vor euren Augen,

22 sodass man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen Weggeführten aus Juda, die in Babel sind, und sagen: Der Herr tue an dir wie an Zidkija und Ahab, die der König von Babel im Feuer rösten ließ,

23 weil sie eine Schandtat in Israel begingen und trieben Ehebruch mit den Frauen ihrer Nächsten und predigten Lüge in meinem Namen, was ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und bezeuge es, spricht der Herr.

Jeremia und Schemaja

24 Und wider Schemaja von Nehelam sollst du sagen:

25 So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Weil du unter deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester und gesagt:

26 Der Herr hat dich zum Priester bestellt anstatt des Priesters Jojada, dass du Aufseher sein sollst im Hause des Herrn über alle Wahnsinnigen und Weissager, dass du sie in Block und Eisen legst, –

27 nun, warum strafst du dann nicht Jeremia von Anatot, der euch weissagt?

28 Hat er doch zu uns nach Babel geschickt und sagen lassen: Es wird noch lange währen; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte.

29 So hatte Zefanja, der Priester, diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen.

30 Da geschah des Herrn Wort zu Jeremia:

31 Sende hin zu allen Weggeführten und lass ihnen sagen: So spricht der Herr wider Schemaja von Nehelam: Weil euch Schemaja weissagt – und ich habe ihn doch nicht gesandt – und macht, dass ihr auf Lügen vertraut,

32 darum, so spricht der Herr: Siehe, ich will Schemaja von Nehelam heimsuchen samt seinen Nachkommen, dass keiner von den Seinen unter diesem Volk bleiben soll. Und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun will, spricht der Herr; denn er hat es mit seiner Rede vom Herrn abgewendet.

Videos zu Jeremia 29,31 (EÜ, ELB, GNB, LUT)