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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DIE BERICHTE BARUCHS: 36,1–45,5

Diktat, Vernichtung und Erneuerung der Buchrolle: 36,1–32

1 Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, da erging vom HERRN dieses Wort an Jeremia:

2 Nimm dir eine Buchrolle und schreib darauf alle Worte, die ich zu dir über Israel und Juda und über alle Völker gesprochen habe, von dem Tag an, an dem ich zu dir geredet habe seit den Tagen Joschijas bis zum heutigen Tag!

3 Vielleicht hört das Haus Juda all das Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sodass sie umkehren von ihrem bösen Weg, und ich kann ihnen Schuld und Sünde verzeihen.

4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas, und Baruch schrieb nach dem Diktat Jeremias alle Worte, die der HERR zu ihm gesprochen hatte, auf eine Buchrolle.

5 Darauf befahl Jeremia dem Baruch: Mir ist es verwehrt, in das Haus des HERRN zu gehen.

6 Darum geh du hin und lies am Fasttag aus der Rolle, die du nach meinem Diktat geschrieben hast, dem Volk im Haus des HERRN die Worte des HERRN vor! Auch allen Judäern, die aus ihren Städten herbeiströmen, sollst du sie vorlesen.

7 Vielleicht gelangt ihr Flehen um Gnade vor den HERRN und sie kehren um, jeder von seinem bösen Weg; denn groß ist der Zorn und Grimm, den der HERR diesem Volk angekündigt hat.

8 Baruch, der Sohn Nerijas, handelte genau nach dem Auftrag des Propheten Jeremia und las im Haus des HERRN die Worte des HERRN aus dem Buch vor.

9 Und es geschah: Im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, hatte man im neunten Monat ein Fasten vor dem HERRN ausgerufen, für alles Volk in Jerusalem und alle, die aus den Städten Judas nach Jerusalem kamen.

10 Nun las Baruch im Haus des HERRN dem ganzen Volk aus dem Buch die Worte Jeremias vor, und zwar in der Halle Gemarjas, des Sohnes des Schreibers Schafan, im oberen Vorhof am Eingang des Neuen Tempeltores.

11 Als Micha, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte des HERRN aus dem Buch vernommen hatte,

12 ging er hinab in den Königspalast zur Halle des Schreibers. Und siehe, dort saßen alle hohen Beamten zusammen: der Schreiber Elischama, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, Zidkija, der Sohn Hananjas, und alle sonstigen Beamten.

13 Micha teilte ihnen alle Worte mit, die er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus dem Buch vorlas.

14 Da schickten die versammelten Beamten Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, und komm hierher! Sogleich nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.

15 Sie sagten zu ihm: Setz dich und lies sie uns vor! Nun las ihnen Baruch vor.

16 Als sie all die Worte hörten, schauten sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen unbedingt dem König alle diese Worte mitteilen.

17 Sie fragten Baruch: Sag uns doch, wie hast du alle diese Worte nach seinem Diktat niedergeschrieben?

18 Baruch erwiderte ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte diktiert und ich habe sie mit Tinte in das Buch geschrieben.

19 Darauf sagten die Beamten zu Baruch: Geh und verbirg dich, du und auch Jeremia! Niemand soll wissen, wo ihr seid.

20 Dann begaben sie sich zum König in den Palasthof, nachdem sie die Rolle in der Halle des Schreibers Elischama verwahrt hatten, und teilten dem König alle Worte mit.

21 Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen, und dieser holte sie aus der Halle des Schreibers Elischama. Und Jehudi las sie dem König und allen Beamten vor, die um den König standen.

22 Der König wohnte im Winterhaus, es war ja der neunte Monat, und das Kohlenbecken vor ihm war angezündet.

23 Und es geschah: Sooft Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt sie der König mit dem Schreibermesser ab und warf sie in das Feuer auf dem Kohlenbecken, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war.

24 Weder der König noch alle seine Diener, die alle diese Worte hörten, erschraken und sie zerrissen auch nicht ihre Kleider.

25 Selbst als Elnatan, Delaja und Gemarja den König drängten, die Rolle nicht zu verbrennen, hörte er nicht auf sie.

26 Vielmehr befahl der König dem Prinzen Jerachmeël, ferner Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeëls, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen; aber der HERR hielt sie verborgen.

27 Und das Wort des HERRN erging an Jeremia, nachdem der König die Rolle und die Worte verbrannt hatte, die Baruch nach dem Diktat Jeremias niedergeschrieben hatte:

28 Nimm dir eine andere Rolle und schreib all die früheren Worte darauf, die auf der ersten Rolle standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.

29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben, der König von Babel werde bestimmt kommen, dieses Land verheeren und Mensch und Vieh darin vernichten?

30 Darum - so spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Er wird keinen Nachkommen mehr haben, der auf dem Thron Davids sitzt, und sein Leichnam soll hinausgeworfen werden in die Hitze des Tags und die Kälte der Nacht.

31 Ich suche ihn, seine Nachkommen und seine Diener heim für ihre Schuld. Ich bringe über sie, über die Einwohner Jerusalems und die Leute von Juda all das Unheil, das ich ihnen angekündigt habe. Sie aber haben nicht gehört.

32 Da nahm Jeremia eine andere Rolle und übergab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn Nerijas. Dieser schrieb auf sie nach dem Diktat Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Ihnen wurden noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Niederschrift der Reden Jeremias, ihre Verlesung, Verbrennung und erneute Niederschrift

1 Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, da geschah dieses Wort von dem Herrn zu Jeremia:

2 Nimm dir eine Schriftrolle und schreib darauf all die Worte, die ich zu dir geredet habe über Israel und über Juda und über alle Nationen, von dem Tag an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag!

3 Vielleicht wird das Haus Juda auf all das Unheil hören, das ich ihnen zu tun gedenke, dass sie umkehren, jeder von seinem bösen Weg, und ich ihre Schuld und ihre Sünde vergebe.  –

4 Da rief Jeremia Baruch herbei, den Sohn des Nerija. Und Baruch schrieb aus dem Mund Jeremias all die Worte des Herrn, die er zu ihm geredet hatte, auf eine Schriftrolle.

5 Und Jeremia befahl dem Baruch: Ich bin verhindert, ich kann nicht in das Haus des Herrn gehen.

6 So geh du hin und lies am Tag des Fastens aus der Rolle vor, was du aus meinem Mund geschrieben hast, die Worte des Herrn, vor den Ohren des Volkes im Haus des Herrn am Tag des Fastens. Auch sollst du sie vor den Ohren aller Judäer[1]w. vor den Ohren von ganz Juda lesen, die aus ihren Städten kommen.

7 Vielleicht fällt ihr Flehen vor dem Herrn nieder, und sie kehren um, jeder von seinem bösen Weg; denn groß ist der Zorn und der Grimm, den der Herr diesem Volk angesagt hat.

8 Und Baruch, der Sohn des Nerija, tat nach allem, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, indem er aus dem Buch die Worte des Herrn im Haus des Herrn vorlas.

9 Und es geschah im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, da rief man zu einem Fasten vor dem Herrn das ganze Volk in Jerusalem auf und das ganze Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam.

10 Da las Baruch aus dem Buch die Worte Jeremias vor im Haus des Herrn, in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schafans, des Schreibers, im oberen Vorhof, im Eingang des neuen Tores am Haus des Herrn vor den Ohren des ganzen Volkes.

11 Und Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, hörte alle Worte des Herrn aus dem Buch,

12 und er ging zum Haus des Königs hinab in die Zelle des Schreibers. Und siehe, dort saßen alle Obersten[2]d. h. die maßgebenden Männer von Jerusalem: Elischama, der Schreiber, und Delaja, der Sohn Schemajas, und Elnatan, der Sohn Achbors, und Gemarja, der Sohn Schafans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle {anderen} Obersten[2]d. h. die maßgebenden Männer von Jerusalem.

13 Und Michaja berichtete ihnen all die Worte, die er gehört hatte, als Baruch vor den Ohren des Volkes aus dem Buch vorlas.

14 Da sandten alle Obersten[2]d. h. die maßgebenden Männer von Jerusalem Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen {ihm} sagen: Die Rolle, aus der du vor den Ohren des Volkes vorgelesen hast, nimm sie in deine Hand und komm! Da nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.

15 Und sie sagten zu ihm: Setz dich doch und lies sie vor unseren Ohren vor! Da las Baruch vor ihren Ohren vor.

16 Und es geschah, als sie all die Worte gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen dem König all diese Worte berichten.

17 Und sie fragten Baruch: Teile uns doch mit, wie du all diese Worte aus seinem Mund aufgeschrieben hast!

18 Da sprach Baruch zu ihnen: Aus seinem Mund sagte er mir all diese Worte vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch.

19 Und die Obersten[2]d. h. die maßgebenden Männer von Jerusalem sagten zu Baruch: Geh, verbirg dich, du und Jeremia, dass niemand erkennt, wo ihr seid!

20 Und sie gingen zum König in den Hof[3]d. h. in den inneren Hof des königlichen Palastes. Die Rolle aber hatten sie in der Zelle des Schreibers Elischama niedergelegt. Und sie berichteten all die Worte vor den Ohren des Königs.

21 Da sandte der König den Jehudi, die Rolle zu holen. Und er holte sie aus der Zelle des Schreibers Elischama. Und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Obersten[1]d. h. die maßgebenden Männer von Jerusalem, die um den König standen.

22 Der König aber saß im Winterhaus – {es war} im neunten Monat –, und das Feuer im Kohlenbecken war[2]So lesen LXX, die syr. und aram. Üs. ; Mas. T. : das Kohlenbecken war vor ihm angezündet.

23 Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König[3]w. er mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das auf dem Kohlenbecken war, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war.

24 Aber der König und alle seine Knechte, die all diese Worte hörten, erschraken nicht und zerrissen ihre Kleider nicht.

25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja in den König drangen, dass er die Rolle nicht verbrennen solle, hörte er nicht auf sie.

26 Und der König befahl Jerachmeel, dem Königssohn[4]d. h. einem Prinzen aus dem königlichen Geschlecht, und Seraja, dem Sohn des Asriël, und Schelemja, dem Sohn des Abdeel, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen. Aber der Herr hatte sie verborgen.

27 Und das Wort des Herrn geschah zu Jeremia, nachdem der König die Rolle und die Worte, die Baruch aus dem Mund Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte:

28 Nimm dir noch einmal eine Rolle, eine andere, und schreibe darauf all die vorigen Worte, die auf der vorigen Rolle waren, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.

29 Und über Jojakim, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der Herr: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben: Der König von Babel wird ganz bestimmt kommen und dieses Land zerstören und aus ihm Menschen und Vieh verschwinden lassen?

30 Darum, so spricht der Herr über Jojakim, den König von Juda: Er wird niemanden {als Nachkommen} haben, der auf dem Thron Davids sitzt. Und seine Leiche wird hingeworfen bleiben der Hitze bei Tag und der Kälte bei Nacht.

31 Und ich will an ihm und an seinen Nachkommen und an seinen Knechten ihre Schuld heimsuchen und will über sie und über die Bewohner von Jerusalem und über die Männer von Juda all das Unglück bringen, das ich über sie geredet habe; aber sie haben nicht gehört.  –

32 Da nahm Jeremia eine andere Rolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn des Nerija. Und er schrieb darauf aus dem Mund Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Und es wurden noch viele Worte wie diese hinzugefügt.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Aufzeichnung der Worte Jeremias

1 Jojakim, der Sohn von Joschija, war das vierte Jahr König über Juda, da erging das Wort des Herrn an Jeremia. Der Herr sagte zu ihm:

2 »Nimm eine Buchrolle und schreib alles hinein, was ich dir über Israel und Juda und alle anderen Völker gesagt habe, von der Zeit des Königs Joschija bis zum heutigen Tag.

3 Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben. «

4 Jeremia rief Baruch, den Sohn von Nerija. Er diktierte ihm alles, was er während dieser ganzen Zeit im Auftrag des Herrn verkündet hatte, und Baruch schrieb es in die Buchrolle.

5 Dann sagte Jeremia zu ihm: »Ich darf den Tempel nicht mehr betreten.

6 Deshalb geh du am nächsten Fasttag hin und lies die Buchrolle allen Leuten vor, die im Tempel zusammenkommen. Nicht nur die Bürger von Jerusalem sollen es hören, sondern auch die Leute aus den Städten in Juda.

7 Vielleicht werden sie sich dann von ihrem verkehrten Weg abwenden und den Herrn um Gnade anflehen; denn er ist voller Zorn auf dieses Volk und hat ihm furchtbare Strafen angedroht. «

Baruch liest die Worte Jeremias öffentlich vor

8 Baruch tat, was ihm Jeremia befohlen hatte, und las die Worte des Herrn im Tempel vor.

9 Es war im fünften Regierungsjahr des Königs Jojakim, im neunten Monat. Alle Leute aus Jerusalem und aus den nahe gelegenen Städten von Juda waren damals zu einem Fasttag im Tempel zusammengerufen worden.

10 Baruch las der versammelten Menge die Worte Jeremias im oberen Tempelhof vor. Er stand dabei in der Nähe des Neuen Tores, vor dem Raum, der Gemarja, dem Sohn des ehemaligen Staatsschreibers Schafan, gehörte.

11 Gemarjas Sohn Micha hörte alles, was Baruch aus der Buchrolle vorlas, alle Worte, die der Herr durch Jeremia gesagt hatte.

12 Schnell ging er zum Königspalast hinab. Im Zimmer des Staatsschreibers waren gerade sämtliche Minister zu einer Sitzung versammelt. Außer dem Staatsschreiber Elischama waren dort Delaja, der Sohn von Schemaja, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, Zidkija, der Sohn von Hananja, und weitere hohe Beamte.

13 Micha berichtete ihnen, was Baruch dem Volk aus der Buchrolle vorgelesen hatte.

14 Die Minister schickten daraufhin Jehudi, um Baruch zu holen. – Jehudi war ein Sohn von Netanja, sein Großvater hieß Schelemja und sein Urgroßvater Kuschi. – Jehudi befahl Baruch: »Bring das Buch, aus dem du dem Volk vorgelesen hast, zu den Ministern!« Baruch nahm die Buchrolle und ging hin.

15 Die Minister sagten zu Baruch: »Setz dich und lies uns das Buch vor!« Baruch setzte sich und las.

16 Als sie alles gehört hatten, schauten sie einander erschrocken an und sagten zu ihm: »Das müssen wir unbedingt dem König melden!«

17 Dann sagten sie zu Baruch: »Woher hast du alle diese Worte, die du da aufgeschrieben hast?«

18 Er antwortete ihnen: »Jeremia hat es mir Satz für Satz diktiert und ich habe nichts anderes getan, als seine Worte mit Tinte in diese Buchrolle geschrieben. «

19 Da gaben ihm die Minister den Rat: »Du und Jeremia, ihr müsst euch schnell verstecken! Niemand darf wissen, wo ihr seid!«

König Jojakim vernichtet die Rolle

20 Die Minister ließen die Buchrolle im Zimmer des Staatsschreibers Elischama zurück und begaben sich zum König in den Palasthof. Sie berichteten ihm alles.

21 Der König schickte Jehudi, um die Rolle zu holen. Er holte sie aus dem Zimmer des Staatsschreibers Elischama und begann, sie vor dem König und den führenden Männern, die bei ihm versammelt waren, vorzulesen.

22 Der König wohnte damals im Winterhaus, denn es war der neunte Monat. In einem Kohlenbecken vor ihm brannte ein Feuer.

23 Er hatte ein Messer zur Hand genommen, wie es die Schreiber zum Anspitzen der Federkiele benutzen, und immer, wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit dem Messer von der Buchrolle ab und warf sie in die Flammen, bis schließlich die ganze Rolle vernichtet war.

24 Keiner von den Zuhörern erschrak über die Worte, die aus der Buchrolle vorgelesen wurden, keiner zerriss seine Kleider, weder der König noch irgendeiner seiner Leute.

25 Elnatan, Delaja und Gemarja hatten zwar den König dringend gebeten, die Rolle nicht zu verbrennen, aber er hörte nicht auf sie.

26 Im Gegenteil, er gab seinem Sohn Jerachmeël sowie Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, den Befehl, den Propheten Jeremia und seinen Sekretär Baruch zu verhaften. Der Herr aber hatte dafür gesorgt, dass man sie nirgends fand.

Jeremia diktiert seine Worte noch einmal

27 Nachdem König Jojakim die Buchrolle verbrannt hatte, erging das Wort des Herrn an Jeremia:

28 »Nimm eine neue Rolle und lass alles darauf schreiben, was in der ersten Rolle stand!

29 Über Jojakim aber sollst du aufschreiben lassen: ›So spricht der Herr: Du hast die erste Rolle verbrannt und hast Jeremia vorgehalten: Wie kannst du schreiben lassen, der König von Babylonien werde bestimmt kommen und dieses Land verwüsten und Menschen und Vieh daraus vertreiben?

30 Darum sage ich über dich, Jojakim, König von Juda: Keiner deiner Nachkommen wird dir auf dem Thron Davids folgen! Deinen Leichnam wird man draußen hinwerfen, wo er schutzlos der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgesetzt ist.

31 Ich strafe dich, deine Nachkommen und alle deine Komplizen für eure Schuld. Über euch und über die Bewohner Jerusalems und alle Leute von Juda bringe ich all das Unglück, das ich ihnen angedroht habe; denn niemand von euch wollte auf mich hören. ‹«

32 Da nahm Jeremia eine neue Buchrolle und gab sie seinem Schreiber Baruch. Dieser schrieb nach Jeremias Diktat noch einmal alles auf, was schon in der Rolle stand, die König Jojakim ins Feuer geworfen hatte. Doch fügte Jeremia noch viele ähnliche Worte hinzu.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die Verbrennung der Schriftrolle

1 Im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dies Wort zu Jeremia vom Herrn:

2 Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir geredet habe über Israel, über Juda und über alle Völker von der Zeit an, da ich zu dir geredet habe, nämlich von der Zeit Josias an bis auf diesen Tag.

3 Vielleicht wird das Haus Juda, wenn sie hören von all dem Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege, damit ich ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben kann.

4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas. Und Baruch schrieb auf eine Schriftrolle alle Worte des Herrn, die er zu Jeremia geredet hatte, wie Jeremia sie ihm sagte.

5 Und Jeremia gebot Baruch und sprach: Mir ist’s verwehrt, ich kann nicht in des Herrn Haus gehen.

6 Du aber geh hin und lies die Schriftrolle, auf die du des Herrn Worte, wie ich sie dir gesagt habe, geschrieben hast, dem Volk vor im Hause des Herrn am Fasttage, und du sollst sie auch lesen vor den Ohren aller Judäer, die aus ihren Städten hereinkommen.

7 Vielleicht werden sie sich mit Beten vor dem Herrn demütigen und sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege; denn der Zorn und Grimm ist groß, den der Herr diesem Volk angedroht hat.

8 Und Baruch, der Sohn Nerijas, tat alles, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte, dass er die Worte des Herrn aus der Schriftrolle vorläse im Hause des Herrn.

9 Es begab sich aber im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, dass man ein Fasten ausrief vor dem Herrn für alles Volk zu Jerusalem und für alles Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam.

10 Und Baruch las aus der Schriftrolle die Worte Jeremias vor im Hause des Herrn, in der Kammer Gemarjas, des Sohnes Schafans, des Schreibers, im oberen Vorhof bei dem neuen Tor am Hause des Herrn, vor dem ganzen Volk.

11 Als nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte des Herrn gehört hatte aus der Schriftrolle,

12 ging er hinab in des Königs Haus in die Kanzlei. Und siehe, dort saßen alle Oberen: Elischama, der Schreiber, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, und Zidkija, der Sohn Hananjas, samt allen andern Oberen.

13 Und Michaja berichtete ihnen alle Worte, die er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus der Schriftrolle vorlas.

14 Da sandten alle Oberen Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Schriftrolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, mit dir und komm! Und Baruch, der Sohn Nerijas, nahm die Schriftrolle mit sich und kam zu ihnen.

15 Und sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies vor, dass wir’s hören! Und Baruch las ihnen vor.

16 Und als sie alle die Worte hörten, entsetzten sie sich untereinander und sprachen zu Baruch: Wir müssen alle diese Worte dem König anzeigen.

17 Und sie fragten Baruch: Sage uns, wie hast du alle seine Worte niedergeschrieben?

18 Baruch sprach zu ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte vorgesagt, und ich schrieb sie mit Tinte auf die Schriftrolle.

19 Da sprachen die Oberen zu Baruch: Geh hin und verbirg dich mit Jeremia, dass niemand wisse, wo ihr seid!

20 Sie aber gingen hinein zum König in den Vorhof und ließen die Schriftrolle verwahren in der Kammer Elischamas, des Schreibers, und teilten dem König alle diese Worte mit.

21 Da sandte der König den Jehudi, die Schriftrolle zu holen. Der nahm sie aus der Kammer Elischamas, des Schreibers. Und Jehudi las dem König vor und allen Oberen, die bei dem König standen.

22 Der König aber saß im Winterhause vor dem Kohlenbecken; denn es war im neunten Monat.

23 Sooft nun Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er sie ab mit einem Schreibmesser und warf sie ins Feuer, das im Kohlenbecken war, bis die ganze Schriftrolle im Feuer verbrannt war.

24 Und niemand entsetzte sich und zerriss seine Kleider, weder der König noch seine Großen, die doch alle diese Worte gehört hatten.

25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja den König baten, er möge die Schriftrolle nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie.

26 Dazu gebot der König Jerachmeel, dem Königssohn, und Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, sie sollten Baruch, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, ergreifen. Aber der Herr hatte sie verborgen.

27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, auf die Baruch die Worte geschrieben hatte, wie Jeremia sie ihm sagte, geschah des Herrn Wort zu Jeremia:

28 Nimm dir eine neue Schriftrolle und schreibe darauf alle vorigen Worte, die auf der ersten Schriftrolle standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.

29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der Herr: Du hast diese Schriftrolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben, dass der König von Babel kommen und dies Land verderben werde, sodass weder Menschen noch Vieh mehr darin sein werden?

30 Darum, so spricht der Herr über Jojakim, den König von Juda: Es soll keiner von den Seinen auf dem Thron Davids sitzen, und sein Leichnam soll hingeworfen liegen, am Tag in der Hitze und nachts im Frost.

31 Und ich will ihn und seine Nachkommen und seine Großen heimsuchen um ihrer Schuld willen, und ich will über sie und über die Bürger Jerusalems und über die in Juda kommen lassen all das Unheil, von dem ich zu ihnen geredet habe, und sie gehorchten doch nicht.

32 Da nahm Jeremia eine andere Schriftrolle und gab sie Baruch, dem Sohn Nerijas, dem Schreiber. Der schrieb darauf, so wie ihm Jeremia vorsagte, alle Worte, die auf der Schriftrolle standen, die Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte; und es wurden zu ihnen noch viele ähnliche Worte hinzugetan.

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