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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Jeremias Gefangenschaft in der Zisterne: 38,1–6

1 Schefatja, der Sohn Mattans, Gedalja, der Sohn Paschhurs, Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, die Jeremia zum ganzen Volk redete:

2 So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durch Schwert, Hunger und Pest. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der wird überleben; er wird sein Leben als Beute erhalten und am Leben bleiben.

3 So spricht der HERR: Diese Stadt wird ganz sicher dem Heer des Königs von Babel in die Hand gegeben werden und er wird sie erobern.

4 Darauf sagten die Beamten zum König: Dieser Mann muss getötet werden, denn er lähmt die Hände der Krieger, die in dieser Stadt übrig geblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht Heil für dieses Volk, sondern Unheil.

5 Der König Zidkija erwiderte: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch.

6 Da ergriffen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohns Malkija, die sich im Wachhof befand; man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.

Jeremias Rettung durch Ebed-Melech und seine zweite heimliche Unterredung mit Zidkija: 38,7–28

7 Der Kuschiter Ebed-Melech, ein Höfling, der im königlichen Palast bedienstet war, hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, während der König sich am Benjamintor aufhielt.

8 Da verließ Ebed-Melech den Palast und sagte zum König:

9 Mein Herr und König, schlecht war alles, was diese Männer dem Propheten Jeremia angetan haben; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er dort unten verhungert. Denn es gibt in der Stadt kein Brot mehr.

10 Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm dir von hier dreißig Männer mit und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt.

11 Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging zum Palast, in den Raum unterhalb der Vorratskammer. Dort holte er Stücke von abgelegten und zerrissenen Kleidern und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter.

12 Dann sagte der Kuschiter Ebed-Melech zu Jeremia: Leg die Stücke der abgelegten und zerrissenen Kleider in deine Achselhöhlen unter die Stricke! Und Jeremia machte es so.

13 Nun zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und brachten ihn aus der Zisterne herauf. Von da an blieb Jeremia im Wachhof.

14 König Zidkija sandte hin, um den Propheten Jeremia zu sich an den dritten Eingang beim Haus des HERRN zu holen. Der König sagte zu Jeremia: Ich möchte dich nach einem Gotteswort fragen. Verschweig mir nichts!

15 Jeremia antwortete Zidkija: Wenn ich es dir verkünde, lässt du mich bestimmt umbringen, und wenn ich dir einen Rat gebe, hörst du nicht auf mich.

16 Da schwor König Zidkija dem Jeremia heimlich und sagte: So wahr der HERR lebt, der uns dieses Leben gegeben hat, ich lasse dich nicht umbringen und gebe dich nicht in die Hand jener Männer, die dir nach dem Leben trachten.

17 Hierauf sagte Jeremia zu Zidkija: So spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du wirklich hinausgehst zu den Heerführern des Königs von Babel, dann ist dein Leben gerettet, diese Stadt wird nicht im Feuer verbrannt und du bleibst am Leben, du und dein Haus.

18 Gehst du aber nicht hinaus zu den Heerführern des Königs von Babel, dann wird diese Stadt den Chaldäern ausgeliefert. Sie werden sie im Feuer verbrennen und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.

19 König Zidkija entgegnete Jeremia: Ich habe Angst vor den Judäern, die bereits zu den Chaldäern abgefallen sind; man könnte mich ihnen ausliefern und sie würden mir übel mitspielen.

20 Jeremia versicherte: Man wird dich nicht ausliefern. Hör doch auf die Stimme des HERRN, in dem, was ich zu dir rede, damit es dir gut geht und dein Leben gerettet ist!

21 Weigerst du dich aber hinauszugehen, so ist dies das Wort, was der HERR mich sehen ließ:

22 Siehe, alle Frauen, die im Palast des Königs von Juda übrig geblieben sind, werden dann zu den Heerführern des Königs von Babel hinausgeführt und dabei klagen: Überlistet, hereingelegt / haben dich deine guten Freunde; stecken deine Füße im Sumpf, / so machen sich alle davon.

23 Alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Chaldäern hinausführen; auch du wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen werden; diese Stadt aber wirst du im Feuer verbrennen.

24 Zidkija sagte zu Jeremia: Niemand darf von diesen Worten erfahren, sonst musst du sterben.

25 Wenn aber die Beamten erfahren, dass ich mit dir geredet habe, werden sie zu dir kommen und dich auffordern: Teil uns mit, was du zum König gesagt hast! Verheimliche uns nichts, sonst töten wir dich! - Und teil uns auch mit, was der König zu dir gesagt hat!

26 Dann antworte ihnen: Ich ließ meine Bitte vor den König gelangen, mich nicht ins Haus Jonatans zurückbringen zu lassen, weil ich dort sterben würde.

27 Und tatsächlich kamen alle Beamten zu Jeremia und fragten ihn. Er antwortete ihnen genauso, wie ihm der König geboten hatte. Da ließen sie von ihm ab; denn niemand hatte das Gespräch mitgehört.

28 So blieb Jeremia im Wachhof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem erobert wurde. Und dies geschah, als Jerusalem erobert wurde:

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Anschlag auf Jeremia und seine Rettung

1 Und Schefatja, der Sohn des Mattan, und Gedalja, der Sohn des Paschhur, und Juchal, der Sohn des Schelemja, und Paschhur, der Sohn des Malkija, hörten die Worte, die Jeremia zum ganzen Volk redete, indem er sagte:

2 So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, wird leben, und sein Leben[1]o. seine Seele wird er zur Beute haben, sodass er lebt.

3 So spricht der Herr: Diese Stadt wird ganz gewiss in die Hand des Heeres des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen.

4 Und die Obersten sagten zum König: Dieser Mann muss getötet werden, da er ja die Hände der Kriegsleute nur schlaff macht, die in dieser Stadt übrig geblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, indem er nach all diesen Worten zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht den Frieden[2]o. das Wohl, sondern das Unheil dieses Volkes.

5 Da sagte der König Zedekia: Siehe, er ist in eurer Hand, denn der König kann nichts gegen euch {tun}.

6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohnes Malkija, die im Wachhof war, und sie ließen Jeremia mit Stricken hinab. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern {nur} Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm ein.

7 Und Ebed-Melech, der Kuschiter, ein Hofbeamter[3]w. ein Eunuch, der im Haus des Königs war, hörte, dass sie Jeremia in die Zisterne gebracht hatten. Der König aber saß im Tor Benjamin.

8 Da ging Ebed-Melech aus dem Haus des Königs hinaus und redete zum König:

9 Mein Herr und König, diese Männer haben übel gehandelt in allem, was sie dem Propheten Jeremia angetan, den sie in die Zisterne geworfen haben. Er muss ja da, wo er ist, vor Hunger sterben, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt[4]o. sterben. – Denn es war kein Brot mehr in der Stadt..

10 Und der König befahl Ebed-Melech, dem Kuschiter: Nimm von hier dreißig[5]Eine hebr. Handschr. liest »drei«. Männer mit dir[6]w. in deine Hand und hole den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt!

11 Da nahm Ebed-Melech die Männer mit sich[7]w. in seine Hand und ging in das Haus des Königs, unter die Vorratskammer, und er nahm von dort zerrissene Lappen und abgetragene Lumpen, und er ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinab.

12 Und der Kuschiter Ebed-Melech sagte zu Jeremia: Lege doch diese zerrissenen Lappen und abgetragenen Lumpen unter die Achseln deiner Arme, unter die Stricke. Und Jeremia machte {es} so.

13 So zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und holten ihn aus der Zisterne herauf. Jeremia aber blieb im Wachhof.

Erneute heimliche Befragung Jeremias durch den König Zedekia

14 Und der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen in den dritten Eingang, der im Haus des Herrn war. Und der König sagte zu Jeremia: Ich will dich nach einem Wort[8]d. h. um ein Wort Gottes fragen. Verschweige mir nichts!

15 Und Jeremia sagte zu Zedekia: Wenn ich es dir mitteile, wirst du mich {dann} nicht mit Sicherheit töten? Wenn ich dir aber einen Rat erteile, wirst du {doch} nicht auf mich hören.

16 Da schwor der König Zedekia dem Jeremia heimlich: So wahr der Herr lebt, der uns dieses Leben gegeben[9]w. diese Seele gemacht hat, wenn ich dich töte oder wenn ich dich in die Hand dieser Männer gebe, die nach deinem Leben trachten[10]Der Satz ist eine hebr. Schwurformel, deren zweite Hälfte nicht ausgesprochen wurde.!

17 Und Jeremia sagte zu Zedekia: So spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du zu den Obersten des Königs von Babel hinausgehst[11]d. h. dich ihnen ergibst, wird deine Seele am Leben bleiben, und diese Stadt wird nicht mit Feuer verbrannt werden; und du wirst am Leben bleiben, du und dein Haus.

18 Wenn du aber nicht zu den Obersten des Königs von Babel hinausgehst, dann wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie mit Feuer verbrennen; und du, du wirst nicht aus ihrer Hand entkommen.

19 Und der König Zedekia sagte zu Jeremia: Ich fürchte mich vor den Judäern, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, dass man mich in ihre Hand ausliefert und sie ihren Mutwillen an mir auslassen.

20 Da sagte Jeremia: Man wird dich nicht ausliefern. Höre doch auf die Stimme des Herrn nach dem, was ich zu dir rede, dann wird es dir gut gehen, und deine Seele wird leben!

21 Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies das Wort, das der Herr mich hat sehen lassen:

22 Siehe, alle Frauen, die im Haus des Königs von Juda übrig geblieben sind, werden hinausgeführt werden zu den Obersten des Königs von Babel. Und sie werden sagen: »Verführt und überwältigt haben dich die Männer deines Vertrauens. {Während} deine Füße im Sumpf versanken, haben sie sich davongemacht[1]w. sind sie nach hinten gewichen

23 Und alle deine Frauen und deine Söhne wird man zu den Chaldäern hinausführen. Und du, du wirst nicht aus ihrer Hand entkommen, sondern wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen, und du wirst diese Stadt mit Feuer verbrennen[2]d. h. schuld daran sein, dass sie verbrannt wird; LXX und aram. Üs. lesen: wird mit Feuer verbrannt werden.

24 Und Zedekia sagte zu Jeremia: Niemand darf von diesen Worten erfahren, damit du nicht stirbst!

25 Und wenn die Obersten hören, dass ich mit dir geredet habe, und sie zu dir kommen und zu dir sagen: Berichte uns doch, was du zum König geredet hast, verschweige es uns nicht, damit wir dich nicht töten! Was hat der König zu dir geredet?

26 – dann sollst du ihnen sagen: Ich habe mein Flehen vor dem König niedergelegt, dass er mich nicht in das Haus Jonatans zurückbringt, dass ich dort sterben muss.  –

27 Und alle Obersten kamen zu Jeremia und fragten ihn. Und er berichtete ihnen nach all jenen Worten, die der König geboten hatte. Und sie wandten sich schweigend von ihm ab, denn die Sache[3]o. die Unterredung war nicht weiter bekannt geworden.

28 Und Jeremia blieb im Wachhof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wurde.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jeremia soll zum Schweigen gebracht werden

1 Einige Beamte des Königs hörten, was Jeremia zu allen Kriegsleuten im Wachthof sagte. Es waren Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, sowie Juchal, der Sohn von Schelemja, und Paschhur, der Sohn von Malkija.

2 Jeremia hatte nämlich zu allen Männern gesagt: »So spricht der Herr: ›Wer in dieser Stadt bleibt, kommt um durch Schwert, Hunger oder Pest. Wer aber jetzt hinausgeht und sich den Babyloniern ergibt, kommt mit dem Leben davon.

3 Macht euch nichts vor: Diese Stadt wird dem Heer des Königs von Babylonien in die Hände fallen; Nebukadnezzar wird sie erobern. ‹ Das sagt der Herr. «

4 Die Beamten meldeten dies dem König und sagten: »Diesen Mann muss man töten! Wenn er so weiterredet, verlieren die Kriegsleute, die uns noch geblieben sind, und all die anderen Menschen in der Stadt den letzten Mut. Er sucht nicht das Wohl des Volkes, sondern seinen Untergang!«

5 »Macht mit ihm, was ihr wollt«, sagte der König. »Ich kann euch nicht daran hindern. «

6 Da führten sie Jeremia zur Zisterne des Prinzen Malkija, die sich im Wachthof befand. Man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm, in den Jeremia einsank.

Ein Ausländer rettet Jeremia

7-8 Im Königspalast gab es einen äthiopischen Eunuchen namens Ebed-Melech. Als er hörte, dass sie Jeremia in die Zisterne geworfen hatten, verließ er sofort den Palast und suchte den König auf, der sich gerade am Benjamintor aufhielt. Ebed-Melech sagte zu ihm:

9 »Mein König, was diese Männer mit dem Propheten Jeremia gemacht haben, ist ein schweres Unrecht. Sie haben ihn in die Zisterne geworfen und lassen ihn dort unten elend verhungern. Es gibt ja ohnehin kaum noch Brot in der Stadt. «

10 Da befahl der König: »Nimm dreißig Männer mit und zieh ihn aus der Zisterne, bevor er stirbt!«

11 Ebed-Melech ging mit den Männern in den Königspalast und holte aus der Kleiderkammer des Vorratshauses abgetragene und zerrissene Kleider. Er ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter

12 und rief ihm zu: »Lege die Lumpen unter deine Achseln, damit dir die Stricke nicht ins Fleisch schneiden. « Jeremia tat es.

13 Nun zogen sie ihn mit den Seilen hoch und holten ihn aus der Zisterne heraus. Von da an blieb Jeremia wieder im Wachthof.

Der König lässt den Propheten heimlich zu sich rufen

14 Eines Tages bestellte König Zidkija den Propheten Jeremia zum dritten Tempeltor. Dort sagte er zu ihm: »Ich möchte wissen, was der Herr dir gesagt hat. Verschweige mir nichts!«

15 Jeremia antwortete: »Wenn ich dir die Wahrheit sage, lässt du mich umbringen; und wenn ich dir einen Rat gebe, hörst du doch nicht darauf. «

16 Da versicherte ihm der König unter vier Augen mit einem Eid: »So gewiss der Herr lebt, der uns das Leben gegeben hat, ich lasse dich nicht töten und liefere dich nicht den Männern aus, die dich umbringen wollen. «

17 Darauf sagte Jeremia zu Zidkija: »So spricht der Gott Israels, der Herrscher der Welt: ›Wenn du aus der Stadt hinausgehst und dich den Heerführern des Königs von Babylonien ergibst, dann wirst du gerettet und diese Stadt wird nicht in Brand gesteckt. Du bleibst am Leben mit deiner ganzen Familie.

18 Wenn du aber nicht hinausgehst, wird diese Stadt an die Babylonier ausgeliefert und niedergebrannt. Auch du wirst ihnen dann nicht entkommen. ‹«

19 Der König antwortete: »Ich habe Angst vor unseren Leuten aus Juda, die zu den Babyloniern übergelaufen sind. Die Babylonier könnten mich an sie ausliefern und sie würden mir bestimmt übel mitspielen. «

20 Jeremia versicherte: »Nein, man wird dich nicht an sie ausliefern! Hör doch auf das, was der Herr dir sagen lässt; dann geschieht dir nichts und du rettest dein Leben.

21 Weigerst du dich aber hinauszugehen, so wird geschehen, was mir der Herr gezeigt hat:

22 Ich sah, wie man alle Frauen, die im Palast des Königs von Juda zurückgeblieben waren, zu den Heerführern der Babylonier hinausbrachte. Und ich hörte sie klagen und über dich sagen: ›Verführt und betrogen haben sie ihn, seine guten Freunde! Jetzt, wo ihm das Wasser bis zum Hals geht, lassen sie ihn im Stich!‹«

23 Und Jeremia schloss: »Ja, alle deine Frauen und Kinder wird man zu den Babyloniern hinausführen, auch du selbst wirst ihnen nicht entrinnen. Sie werden dich gefangen nehmen und ihrem König übergeben. Diese Stadt aber wird niedergebrannt. «

24 Da sagte Zidkija zu Jeremia: »Niemand darf erfahren, was wir hier miteinander gesprochen haben, sonst musst du sterben.

25 Wenn meine Minister von unserer Unterredung hören, werden sie zu dir kommen und dich ausfragen: ›Was hast du zum König gesagt und was hat er dir geantwortet? Verheimliche uns nichts, sonst bringen wir dich um!‹

26 Dann sag ihnen nichts weiter als: ›Ich habe den König dringend gebeten, mich nicht in das Haus Jonatans zurückzuschicken, weil ich dort sterben müsste. ‹«

27 Tatsächlich kamen alle Hofleute zu Jeremia und fragten ihn aus. Er antwortete ihnen genau, wie der König es von ihm verlangt hatte. Da ließen sie ihn in Ruhe; denn von der Unterredung war sonst nichts bekannt geworden.

28 So blieb Jeremia im Wachthof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem fiel.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Jeremia in der Zisterne

1 Es hörten aber Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, die Worte, die Jeremia zu allem Volk redete.

2 So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger und Pest sterben müssen; wer aber hinausgeht zu den Chaldäern, der soll am Leben bleiben und wird sein Leben wie eine Beute davonbringen.

3 So spricht der Herr: Diese Stadt soll übergeben werden dem Heer des Königs von Babel, und es soll sie einnehmen.

4 Da sprachen die Oberen zum König: Lass doch diesen Mann töten; denn auf diese Weise nimmt er den Kriegsleuten, die noch übrig sind in dieser Stadt, den Mut, desgleichen dem ganzen Volk, weil er solche Worte zu ihnen sagt. Denn der Mann sucht nicht, was diesem Volk zum Heil, sondern was zum Unheil dient.

5 Der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in euren Händen; denn der König vermag nichts wider euch.

6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkijas, des Königssohnes, die im Wachthof war, und ließen ihn an Seilen hinab. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.

7 Als aber der Kuschiter Ebed-Melech, ein Kämmerer in des Königs Haus, hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, und der König gerade im Benjamintor saß,

8 da ging Ebed-Melech aus des Königs Haus und redete mit dem König und sprach:

9 Mein Herr und König, diese Männer haben übel gehandelt an dem Propheten Jeremia, dass sie ihn in die Zisterne geworfen haben; dort muss er vor Hunger sterben; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.

10 Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm von hier drei Männer mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, ehe er stirbt.

11 Und Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging in des Königs Haus unter die Schatzkammer und nahm dort zerrissene, alte Lumpen und ließ sie an Stricken hinab zu Jeremia in die Zisterne.

12 Und der Kuschiter Ebed-Melech sprach zu Jeremia: Lege diese zerrissenen, alten Lumpen unter deine Achseln um die Stricke; und Jeremia tat so.

13 Und sie zogen Jeremia an den Stricken herauf und holten ihn aus der Zisterne. Und so blieb Jeremia im Wachthof.

Letztes Gespräch mit Zedekia

14 Und der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen an den dritten Eingang am Hause des Herrn. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verhehle mir nichts!

15 Jeremia sprach zu Zedekia: Sage ich es dir, so tötest du mich; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchst du mir nicht.

16 Da schwor der König Zedekia dem Jeremia heimlich und sprach: So wahr der Herr lebt, der uns dies Leben gegeben hat: Ich will dich nicht töten noch den Männern in die Hände geben, die dir nach dem Leben trachten.

17 Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht der Herr, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Wirst du hinausgehen zu den Obersten des Königs von Babel, so sollst du am Leben bleiben und diese Stadt soll nicht verbrannt werden, sondern du und dein Haus sollen am Leben bleiben;

18 wirst du aber nicht hinausgehen zu den Obersten des Königs von Babel, so wird diese Stadt den Chaldäern in die Hände gegeben, und sie werden sie mit Feuer verbrennen, und auch du wirst ihren Händen nicht entrinnen.

19 Der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich habe aber Angst, dass ich den Judäern, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, übergeben werden könnte, dass sie mir übel mitspielen.

20 Jeremia sprach: Man wird dich nicht übergeben. Gehorche doch der Stimme des Herrn, die ich dir sage, so wird dir’s wohlgehen, und du wirst am Leben bleiben.

21 Weigerst du dich aber hinauszugehen, so ist dies das Wort, das mir der Herr gezeigt hat:

22 Siehe, alle Frauen, die noch übrig sind im Haus des Königs von Juda, müssen hinaus zu den Obersten des Königs von Babel. Dann werden sie sagen: »Ach, deine guten Freunde haben dich überredet und in ihre Gewalt gebracht; kaum stecken deine Füße im Sumpf, machen sie sich davon. «

23 Ja, alle deine Frauen und Kinder werden hinausmüssen zu den Chaldäern, und du selbst wirst ihren Händen nicht entgehen, sondern du wirst vom König von Babel ergriffen und diese Stadt wird mit Feuer verbrannt werden.

24 Und Zedekia sprach zu Jeremia: Sieh zu, dass niemand diese Worte erfahre, so wirst du nicht sterben.

25 Wenn aber die Oberen erfahren sollten, dass ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und sprechen: »Sag an, was hast du mit dem König geredet; verbirg es uns nicht, so wollen wir dich nicht töten. Was hat der König mit dir geredet?«,

26 so sprich zu ihnen: Ich habe dem König die Bitte vorgetragen, dass er mich nicht wieder in Jonatans Haus führen lasse, ich müsste sonst dort sterben.

27 Da kamen alle Oberen zu Jeremia und fragten ihn, und er antwortete ihnen, wie ihm der König befohlen hatte. Da ließen sie von ihm, weil sie nichts erfahren konnten.

28 Und Jeremia blieb im Wachthof bis auf den Tag, da Jerusalem eingenommen wurde.

Die Eroberung Jerusalems

28 Und dies geschah, als Jerusalem erobert wurde:

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