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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Wenn du umkehren willst, Israel - Spruch des HERRN -, / darfst du zu mir umkehren; und wenn du deine Gräuel vor meinem Angesicht entfernst, / brauchst du nicht zu fliehen.

2 Und schwörst du in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit: / So wahr der HERR lebt!, dann werden sich Völker mit ihm segnen / und seiner sich rühmen.

3 Denn so spricht der HERR / zu den Leuten von Juda und zu Jerusalem: Nehmt Neuland unter den Pflug / und sät nicht in die Dornen!

4 Beschneidet euch für den HERRN / und entfernt die Vorhaut eures Herzens, / ihr Leute von Juda und ihr Einwohner Jerusalems! Sonst bricht mein Zorn wie Feuer los; / er brennt und niemand kann löschen - / wegen der Bosheit eurer Taten.

Krieg im Land: 4,5–31

5 Meldet es in Juda, / lasst es hören in Jerusalem und sagt: Stoßt im Land ins Widderhorn, / ruft aus voller Kehle und sagt: Sammelt euch! / Wir wollen ziehen in die befestigten Städte!

6 Stellt ein Feldzeichen auf: Nach Zion! / Flüchtet, bleibt nicht stehen! Denn Unheil bringe ich von Norden / und großes Verderben.

7 Der Löwe hat sich aus dem Dickicht erhoben, / der Völkervernichter ist aufgebrochen; er hat seinen Ort verlassen, um dein Land zur Wüste zu machen. / Deine Städte werden zerstört und niemand wird mehr darin wohnen.

8 Darum legt Trauerkleider an, / klagt und heult: Nein, der glühende Zorn des HERRN / hat sich nicht von uns abgewandt.

9 An jenem Tag wird es geschehen - Spruch des HERRN: / Vergehen wird der Mut des Königs / und der Mut der Machthaber. Die Priester werden starr sein vor Schrecken, / die Propheten werden sich entsetzen.

10 Und ich sagte: Ach, Herr und GOTT! / Wahrhaftig, schwer hast du getäuscht dieses Volk und Jerusalem. Du sagtest: Frieden werdet ihr haben! / und nun geht uns das Schwert an die Kehle.

11 In jener Zeit wird man von diesem Volk / und von Jerusalem sagen: Ein Glutwind von den Höhen in der Wüste / ist losgebrochen gegen die Tochter, mein Volk; / kein Wind zum Worfeln und Reinigen;

12 ein Wind, der viel heftiger ist, kommt auf meinen Befehl. / Jetzt spreche ich selbst das Urteil über sie.

13 Seht, wie Wettergewölk zieht er herauf, / seine Wagen gleichen dem Sturm, seine Rosse sind schneller als Adler. / Weh uns, wir sind verloren!

14 Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem, / damit du gerettet wirst! Wie lange noch wohnen in dir / deine frevelhaften Gedanken?

15 Horcht nur, man meldet aus Dan, / aus Efraims Bergland kündet man Unheil:

16 Meldet den Nationen: / Siehe! Lasst hören über Jerusalem: Belagerer kommen aus fernem Land, / sie erheben gegen Judas Städte ihre Stimme.

17 Wie Feldwächter haben sie Juda umstellt; / denn mir hat es getrotzt - Spruch des HERRN.

18 Dein Weg und deine Taten haben dir das eingebracht. / Deine Bosheit ist schuld, dass es so bitter steht, / dass es dich bis ins Herz trifft.

19 O mein Bauch, mein Bauch! / Ich winde mich vor Schmerz. O meines Herzens Wände! / Mein Herz tobt in mir; ich kann nicht schweigen. / Denn ich höre Hörnerklang und Kriegsgeschrei;

20 Schlag auf Schlag schreit man, / das ganze Land wird verwüstet. Plötzlich sind meine Zelte vernichtet, / im Nu sind meine Zeltdecken dahin.

21 Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen, / die Stimme des Widderhorns hören?

22 Ach, töricht ist mein Volk; / mich kennen sie nicht. Sie sind unverständige Kinder, / ja, sie sind ohne Einsicht. Sie wissen, wie man Böses tut, / aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.

23 Ich schaute die Erde und siehe: Sie war wüst und wirr. / Ich schaute zum Himmel: Er war ohne sein Licht.

24 Ich schaute die Berge und siehe: Sie wankten / und alle Hügel bebten.

25 Ich schaute und siehe: Kein Mensch war da, / auch alle Vögel des Himmels waren verschwunden.

26 Ich schaute und siehe: Das Gartenland war Wüste / und all seine Städte waren zerstört, zerstört durch den HERRN, / durch seinen glühenden Zorn.

27 Ja, so spricht der HERR: / Das ganze Land soll zur Öde werden; / doch völlig vernichten will ich es nicht.

28 Deswegen vertrocknet die Erde / und verfinstert sich der Himmel droben, denn ich habe gesprochen und geplant, / es reut mich nicht / und ich nehme es nicht zurück.

29 Vor dem Lärm der Pferde und Bogenschützen / flieht die ganze Stadt; sie gehen in Höhlen / und sie steigen die Felsen hinauf. Verlassen ist jede Stadt, / niemand wohnt mehr darin.

30 Du aber, was tust du, wenn du verwüstet bist? / Wie kannst du in Purpur dich kleiden, mit Goldschmuck dich zieren, / dir mit Schminke die Augen weiten? Umsonst machst du dich schön. / Die Liebhaber verschmähen dich; / sie trachten dir nach dem Leben.

31 Ja, ich höre das Schreien wie von einer Frau in Wehen, / Stöhnen wie von einer Erstgebärenden, / das Schreien der Tochter Zion, die nach Atem ringt und die Hände ausstreckt: / Weh mir, denn mein Leben endet durch Mörder!

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Wenn du umkehrst, Israel, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, zu mir umkehrst[2]o. dann kehre zu mir um! und wenn du deine Scheusale von meinem Angesicht entfernst, dann brauchst du nicht mehr umherzuschweifen!

2 Und wenn du schwörst: So wahr der Herr lebt! – in Wahrheit[3]o. Treue, in Recht[4]d. i. in gerechtem Verhalten und in Gerechtigkeit –, dann werden die Nationen sich in ihm[5]Andere lesen mit Textänderung: in dir segnen[6]d. h. {mit seinem Namen} Segen wünschen und sich in ihm[5]Andere lesen mit Textänderung: in dir rühmen.

3 Denn so spricht der Herr zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflügt euch Neuland[7]w. Brecht einen Neubruch für euch und sät nicht unter die Dornen!

4 Beschneidet euch für den Herrn und entfernt die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer und unauslöschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten!

Babel, der Feind aus dem Norden – Jeremias Leiden an seiner Gerichtsvision

5 Verkündigt es in Juda und lasst es in Jerusalem hören und sagt: Stoßt ins Horn auf dem Land! Ruft aus voller Kehle und sagt: Versammelt euch und lasst uns in die befestigten Städte ziehen!

6 Richtet ein Feldzeichen auf nach Zion hin! Flieht, bleibt nicht stehen! Denn ich bringe Unglück von Norden her und einen großen Zusammenbruch.

7 Ein Löwe steigt herauf aus seinem Dickicht, und ein Zerstörer der Nationen bricht auf. Er zieht von seinem Ort aus, um dein Land zur Wüste zu machen, deine Städte verfallen, sind ohne Bewohner.

8 Darum gürtet euch Sacktuch um, klagt und jammert! Denn die Glut des Zornes des Herrn hat sich nicht von uns abgewandt.

9 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der Herr[1]w. ist der Ausspruch des Herrn, da wird das Herz[8]d. h. der Mut des Königs und das Herz[8]d. h. der Mut der Obersten vergehen. Und die Priester werden sich entsetzen und die Propheten erstarrt sein.

10 Da sprach ich[9]Mehrere alte Üs. lesen: Da sprachen sie: Ach, Herr, Herr! Fürwahr, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem, als du sprachst: Ihr werdet Frieden haben! – und {nun} dringt {uns} das Schwert bis an die Seele.

11 In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt werden: Ein heißer Wind von den kahlen Höhen[10]o. Karawanenwegen in der Wüste kommt {gerade} wegs zur Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Läutern, {sondern}

12 ein Wind, stärker als dieser, wird {von} mir kommen. Nun will auch ich Gerichtsurteile über sie sprechen.

13 Siehe, wie Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Pferde. Wehe uns! Denn wir sind überwältigt.

14 Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet wirst! Wie lange sollen deine heillosen Pläne in deinem Innern schlummern[11]w. die Nacht über bleiben?

15 Denn eine Stimme berichtet von Dan her und verkündet Unheil[12]o. Ja, horch! Ein Bote von Dan – und einer, der Unheil verkündet vom Gebirge Ephraim aus.

16 Ruft es den Nationen ins Gedächtnis, siehe, verkündet es Jerusalem[13]Andere üs. mit Änderung des Textes: Ruft es ins Gedächtnis, meldet es in Juda, verkündet es in Jerusalem: Belagerer kommen aus einem fernen Land und lassen ihre Stimme erschallen gegen die Städte Judas!

17 Wie Wächter auf dem Feld sind sie ringsumher gegen Jerusalem[1]w. gegen sie. Denn gegen mich ist es widerspenstig gewesen, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.

18 Dein Weg und deine Taten haben dir das gebracht; das ist deine Bosheit[3]d. h. die Folge deiner Bosheit, dass es bitter ist und bis an dein Herz dringt.

19 Meine Eingeweide, meine Eingeweide[4]d. i. der Sitz der Gefühle! Ich muss mich winden. Die Wände meines Herzens! Es tobt in mir mein Herz. Ich kann nicht schweigen. Denn du, meine Seele, hörst den Schall des Horns, Kriegsgeschrei;

20 Zusammenbruch über Zusammenbruch wird ausgerufen. Denn das ganze Land ist überwältigt. Plötzlich sind meine Zelte überwältigt, meine Zeltdecken in einem Augenblick.

21 Wie lange muss ich das Feldzeichen sehen, den Schall des Horns hören? –

22 Denn mein Volk ist närrisch, mich kennen sie nicht. Törichte Kinder[5]w. Söhne sind sie und unverständig. Weise sind sie, Böses zu tun; aber Gutes zu tun, verstehen sie nicht.  –

23 Ich schaue die Erde, und siehe, sie ist wüst und leer, und zum Himmel, und sein Licht ist nicht da.

24 Ich schaue die Berge, und siehe, sie beben, und alle Hügel schwanken.

25 Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind entflohen.

26 Ich schaue, und siehe, das Fruchtland[6]hebr. Karmel ist eine Wüste; und alle seine Städte sind niedergerissen vor dem Herrn, vor der Glut seines Zornes.

27 Denn so spricht der Herr: Öde soll das ganze Land werden; doch will ich nicht ein Ende {mit ihm} machen.

28 Darum wird die Erde trauern, und der Himmel oben schwarz werden. Denn ich habe es geredet, ich habe beschlossen, und ich habe es nicht bereut und werde nicht davon ablassen[7]w. umkehren.

29 Vor dem Geschrei der Reiter und Bogenschützen flieht jede Stadt; sie[8]d. h. die Bewohner gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen. Jede Stadt ist verlassen, und kein Mensch wohnt {mehr} darin.

30 Und du, Überwältigte, was wirst du tun? Wenn du dich auch in Karmesin kleidest, wenn du mit goldenem Schmuck dich schmückst, wenn du deine Augen mit Schminke vergrößerst[9]w. aufreißt; vergeblich machst du dich schön. Die Liebhaber verschmähen dich, sie trachten dir nach dem Leben.

31 Denn eine Stimme wie die von einer Kreißenden höre ich, das Klagegeschrei[10]so mit LXX; Mas. T. : Bedrängnis wie von einer Erstgebärenden, die Stimme der Tochter Zion. Sie seufzt, sie breitet ihre Hände aus: Wehe mir! Denn meine Seele erliegt den Mördern.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 »Wenn du umkehrst, Israel, dann darfst du zu mir zurückkommen; wenn du deine abscheulichen Götzen wegschaffst, dann sollst du bei mir wieder Geborgenheit finden.

2 Wenn du beim Schwören sagst: ›So gewiss der Herr lebt‹, und dabei ehrlich und rechtschaffen bist und zu deinem Wort stehst, dann werden auch die anderen Völker von mir Glück und Segen erwarten und werden stolz sein, mich zu kennen. «

3 Ja, dies sagt der Herr dem Volk von Juda und den Bewohnern Jerusalems: »Pflügt den Acker völlig um, statt unter die Dornen zu säen!

4 Beschneidet euch so, wie es mir gefällt, nämlich an euren Herzen. Schafft weg, was euch von mir trennt. Sonst kommt mein Zorn über euch und brennt wie ein Feuer. Dann hilft kein Löschen mehr; ihr habt zu viel Böses getan!«

Jeremia sieht schon den Feind heranziehen

5 Blast überall im Land das Signalhorn, ruft aus vollem Hals, sagt zu den Leuten von Juda und Jerusalem: »Sammelt euch! Bringt euch in Sicherheit! Auf, los! Hinein in die befestigten Städte!

6 Stellt Wegweiser auf: ›Nach Zion !‹ Vorwärts! Bleibt nicht stehen!« Denn der Herr sagt: »Ich bringe Tod und Verderben über euch, ich führe den Feind aus dem Norden herbei!«

7 Der Völkerwürger hat sich aufgemacht. Wie ein Löwe hat er sich von seinem Lager erhoben, er ist unterwegs, eure Heimat zu einem Trümmerfeld zu machen, eure Städte zu zerstören und zu entvölkern.

8 Darum zieht den Sack an, klagt und heult: »Der Herr ist immer noch zornig auf uns!«

9 »Der Tag kommt«, sagt der Herr, »da vergeht dem König und seinen Beratern der Mut. Die Priester sind entsetzt und die Propheten verstört.

10 Sie werden klagen: ›Ach, Herr, mächtiger Gott, du hast dieses Volk und Jerusalem schwer betrogen! Du hast Frieden angekündigt, aber jetzt haben wir das Schwert im Nacken. ‹

11 Dann werde ich zu diesem Volk und zu Jerusalem sagen: ›Ein Glutwind stürzt sich von den Bergen der Wüste auf euch herab, kein Wind, mit dessen Hilfe ihr nach dem Dreschen die Spreu vom Getreide trennen könnt;

12 dazu ist er zu heftig! Ein Sturm ist es und er kommt auf meinen Befehl; denn ich will jetzt das Gerichtsurteil über euch sprechen. ‹«

Gibt es noch Rettung?

13 Seht doch: Wie Wetterwolken kommen die Feinde heran! Ihre Streitwagen gleichen einem heranbrausenden Sturm, ihre Pferde sind schneller als Adler. Es ist aus mit uns, wir sind verloren!

14 Jerusalem, wasche deine Bosheit von deinem Herzen ab, damit du gerettet wirst! Wie lange willst du dich noch mit bösen Gedanken abgeben?

15 Hört doch: Boten bringen schlechte Nachrichten aus Dan und dem Bergland von Efraïm!

16 Sie warnen die Völker ringsum. Sie sagen zu Jerusalem: »Feinde aus einem fernen Land sind im Anmarsch und erheben gegen die Städte von Juda ihr Kriegsgeschrei. «

17 Die Feinde umstellen Juda und Jerusalem wie Männer, die ein Feld bewachen. Der Herr schickt sie, weil dieses Volk sich gegen ihn aufgelehnt hat.

18 Euer Tun und Treiben hat euch dies eingebracht, ihr Leute von Juda! Eure Bosheit hat euch in dieses bittere Leid gestürzt. Sie ist das Schwert, das euch das Herz durchbohrt.

Jeremia muss Vernichtung ankündigen

19 Diese Qual in meinen Eingeweiden! Ich winde mich vor Schmerzen. Mein Herz klopft, dass es fast zerspringt. Ich kann nicht mehr schweigen! Ich höre Kriegshörner und Schlachtrufe.

20 Von überall her meldet man Niederlagen und Zerstörungen, das ganze Land wird verwüstet. Plötzlich sind unsere Zelte umgestürzt, die Zeltdecken zerfetzt.

21 Wie lange muss ich noch die Feldzeichen der Feinde sehen und das Dröhnen ihrer Kriegshörner hören?

22 Der Herr sagt: »Mein Volk ist dumm und verbohrt. Sie kennen mich nicht, unverständig wie Kinder sind sie, ohne Einsicht. Sie wissen genau, wie man Böses tut, aber wie man Gutes tut, geht über ihren Verstand. «

23 Ich sah die Erde an – ein wüstes Chaos! Ich blickte zum Himmel hinauf – da leuchtete kein Stern mehr!

24 Ich sah hinüber zu den Bergen – sie wankten, und alle Hügel bebten.

25 Ich sah nach den Menschen – da war keiner mehr; auch die Vögel waren fortgeflogen.

26 Ich sah nach dem fruchtbaren Land – es war zur Wüste geworden, alle Städte lagen in Trümmern, zerstört durch den glühenden Zorn des Herrn.

27 Denn der Herr sagt: »Das ganze Land soll zur Wüste werden – aber völlig vernichten will ich es nicht. «

28 Auch wenn die Erde darüber klagt und der Himmel sich vor Trauer verfinstert: Der Herr hat es gesagt und nimmt es nicht zurück; er hat seinen Beschluss gefasst und dabei bleibt es.

29 Vor dem Lärm der Reiter und Bogenschützen sind alle Bewohner des Landes geflohen, sie haben sich in Höhlen verkrochen, im Dickicht versteckt, sind auf Felsen geklettert. Alle Städte sind verlassen, kein Mensch wohnt mehr darin.

30 Und was machst du, Jerusalem? Du bist schon dem Untergang geweiht und putzt dich noch mit leuchtend roten Kleidern heraus, behängst dich mit Goldschmuck und bemalst dir die Augenränder? Das wird dir nichts mehr nützen. Deine Liebhaber haben dich satt; sie wollen dir jetzt ans Leben!

31 Ich höre einen Schrei wie von einer Frau, die zum ersten Mal in Wehen liegt. Es ist die Stimme der Zionsstadt. Sie ringt nach Atem und schreit, verzweifelt streckt sie die Hände aus: »Hilfe! Sie bringen mich um!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Willst du dich, Israel, bekehren, spricht der Herr, so kehre dich zu mir! Und wenn du deine gräulichen Götzen von meinem Angesicht wegtust, so brauchst du nicht mehr umherzuschweifen,

2 und wenn du ohne Heuchelei recht und heilig schwörst: »So wahr der Herr lebt«, dann werden Völker sich Segen wünschen durch ihn und sich seiner rühmen.

3 Denn so spricht der Herr zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflüget ein Neues und säet nicht unter die Dornen!

4 Beschneidet euch für den Herrn und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Leute von Jerusalem, auf dass nicht um eurer Bosheit willen mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, sodass niemand löschen kann.

Der Feind aus dem Norden

5 Verkündet in Juda und schreit laut in Jerusalem und sprecht: »Blast die Posaune im Lande!« Ruft mit voller Stimme und sprecht: »Sammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen!«

6 Richtet ein Zeichen auf: Nach Zion! Flieht und säumet nicht! Denn ich bringe von Norden Unheil herzu und großen Jammer.

7 Es steigt herauf der Löwe aus seinem Dickicht, und der Verderber der Völker hat sich aufgemacht und ist ausgezogen von seiner Stätte, dein Land zu verwüsten und deine Städte zu verbrennen, sodass niemand darin wohnt.

8 Darum zieht den Sack an, klagt und heult; denn der grimmige Zorn des Herrn will sich nicht von uns wenden.

9 Zu der Zeit, spricht der Herr, wird dem König und den Fürsten der Mut entfallen, die Priester werden bestürzt und die Propheten erschrocken sein.

10 Ich aber sprach: Ach, Herr Herr, du hast dies Volk und Jerusalem sehr getäuscht, als du sagtest: »Es wird Friede bei euch sein«, wo doch das Schwert uns ans Leben geht!

11 Zu der Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: »Es kommt ein heißer Wind von den kahlen Höhen aus der Wüste, geraden Weges zu der Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zum Sichten. «

12 Ja, ein Wind kommt auf mein Geheiß, der ihnen zu stark sein wird; da will ich dann mit ihnen rechten.

13 Siehe, er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein Sturmwind, seine Rosse sind schneller als Adler. Weh uns! Wir sind verloren!

14 So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen Gedanken?

15 Horch, Kunde kommt von Dan her und eine böse Botschaft vom Gebirge Ephraim.

16 Sagt an den Völkern, verkündet in Jerusalem: Belagerer kommen aus fernen Landen und erheben Kriegsgeschrei gegen die Städte Judas.

17 Sie lagern sich um Jerusalem her wie die Wächter auf dem Felde; denn es hat mich erzürnt, spricht der Herr.

18 Das hast du zum Lohn für deinen Wandel und dein Tun. Das kommt von deiner Bosheit, dass es so bitter um dich steht und dir bis ans Herz dringt.

19 Wie ist mir so weh, so weh! Ich winde mich. Mein Herz pocht in meiner Brust. Ich kann nicht schweigen; denn den Hall der Posaune habe ich gehört, den Lärm der Feldschlacht;

20 Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird verheert, plötzlich sind meine Hütten und meine Zelte zerstört.

21 Wie lange soll ich noch das Feldzeichen sehen und der Posaune Hall hören?

22 Aber mein Volk ist toll, mich kennen sie nicht. Töricht sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.

Das Chaos kehrt zurück

23 Ich sah das Land, und siehe, es war wüst und leer, sah zum Himmel, und er war finster.

24 Ich sah die Berge an, und siehe, sie bebten und alle Hügel wankten.

25 Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem Himmel waren weggeflogen.

26 Ich sah, und siehe, das Fruchtland war eine Wüste, und alle seine Städte waren zerstört vor dem Herrn und vor seinem grimmigen Zorn.

27 Denn so spricht der Herr: Das ganze Land soll wüst werden, aber ich will mit ihm doch nicht ganz ein Ende machen.

28 Darum wird das Land betrübt und der Himmel droben traurig sein; denn ich hab’s geredet, ich hab’s beschlossen, und es soll mich nicht gereuen, ich will auch nicht davon ablassen.

29 Alle Städte fliehen vor dem Geschrei der Reiter und Schützen. Sie sind in die dichten Wälder gelaufen und in die Felsen gestiegen. Alle Städte stehen verlassen, sodass niemand darin wohnt.

30 Was willst du dann tun, du Überwältigte? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmücken und dein Angesicht schminken würdest, so schmückst du dich doch vergeblich. Deine Freier verschmähen dich. Sie trachten dir nach dem Leben.

31 Denn ich höre ein Geschrei wie von einer Gebärenden, Angstrufe wie von einer, die in den ersten Kindsnöten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, die da keucht und die Hände ausbreitet: Ach, weh mir! Ich muss vergehen vor den Würgern.

Videos zu Jeremia 4,15 (EÜ, ELB, GNB, LUT)