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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Tempelrede: 7,1–15

1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging:

2 Stell dich an das Tor des Hauses des HERRN! Dort ruf dieses Wort aus und sprich: Hört das Wort des HERRN, ganz Juda, alle, die ihr durch diese Tore kommt, um euch vor dem HERRN niederzuwerfen!

3 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euer Verhalten und euer Tun, dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort!

4 Vertraut nicht auf die trügerischen Worte: Der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN ist dies!

5 Denn nur wenn ihr euer Verhalten und euer Tun von Grund auf bessert, wenn ihr wirklich gerecht entscheidet im Rechtsstreit,

6 wenn ihr die Fremden, die Waisen und Witwen nicht unterdrückt, unschuldiges Blut an diesem Ort nicht vergießt und nicht anderen Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden,

7 dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe von ewig und auf ewig.

8 Freilich, ihr vertraut auf die trügerischen Worte, die nichts nützen.

9 Was noch? Stehlen, morden, die Ehe brechen, falsch schwören, dem Baal opfern und anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt -

10 und ihr kommt und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind geborgen!, um dann weiter alle jene Gräuel zu treiben.

11 Ist denn dieses Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, in euren Augen eine Räuberhöhle geworden? Auch ich, siehe, ich habe es gesehen - Spruch des HERRN.

12 Ja, geht doch zu meiner Stätte in Schilo, wo ich früher meinen Namen wohnen ließ, und seht, was ich ihr angetan habe wegen des Bösen, das mein Volk Israel verübt hat!

13 Nun denn, weil ihr alle diese Taten getan habt - Spruch des HERRN - und ich zu euch redete, eifrig redete, ihr aber nicht hörtet, und ich euch rief, ihr aber nicht antwortetet -,

14 so werde ich mit dem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist und auf das ihr euch verlasst, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, so verfahren, wie ich mit Schilo verfuhr.

15 Und ich werde euch verstoßen von meinem Angesicht, wie ich alle eure Brüder, alle Nachkommen Efraims, verstoßen habe.

Gegen die Fremdgötterverehrung: 7,16–8,3

16 Du aber, bete nicht für dieses Volk! Fang nicht an, für sie zu flehen und zu bitten! Dränge mich nicht! Denn ich werde dich nicht erhören.

17 Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems treiben?

18 Die Kinder sammeln Holz, die Väter zünden das Feuer an und die Frauen kneten den Teig, um Opferkuchen für die Himmelskönigin zu backen. Anderen Göttern spendet man Trankopfer, um mir wehzutun.

19 Aber tun sie wirklich mir weh - Spruch des HERRN - und nicht vielmehr sich selbst, zu ihrer eigenen Schande?

20 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ergießt sich über diesen Ort, über Menschen und Vieh, über die Bäume des Feldes und die Früchte des Ackers; er brennt und wird nicht erlöschen.

21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Häuft nur Brandopfer auf Schlachtopfer und esst Fleisch!

22 Denn ich habe euren Vätern am Tag, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft.

23 Vielmehr gab ich ihnen folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euch Gott sein und ihr sollt mir Volk sein! Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht!

24 Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und der Verstocktheit ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht.

25 Von dem Tag an, als eure Väter aus dem Land Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch alle meine Knechte, die Propheten, mit Eifer habe ich sie immer wieder gesandt.

26 Aber sie hörten nicht auf mich und neigten nicht das Ohr und sie verhärteten ihren Nacken, trieben es schlimmer als ihre Väter.

27 Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten.

28 Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist zugrunde gegangen, aus ihrem Mund verschwunden.

29 Schneide dein Haar ab und wirf es weg, stimm Klage an auf den Höhen! Denn der HERR hat das Geschlecht, dem er grollt, verworfen und verstoßen.

30 Ja, die Söhne Judas taten, was böse ist in meinen Augen - Spruch des HERRN. Sie haben in dem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, ihre Scheusale aufgestellt, um es zu entweihen.

31 Auch haben sie die Kulthöhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nie befohlen habe und was mir niemals in den Sinn gekommen ist.

32 Siehe: Es kommen Tage - Spruch des HERRN -, da wird man nicht mehr vom Tofet reden oder vom Tal Ben-Hinnom, sondern vom Mordtal und im Tofet wird man Tote begraben, weil anderswo kein Platz mehr ist.

33 Und die Leichen dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen und niemand wird sie verscheuchen.

34 Verstummen lasse ich in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems Jubelruf und Freudenruf, den Ruf des Bräutigams und den Ruf der Braut; denn das Land wird zur Wüste werden.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Die Tempelrede

1 Das Wort, das vom Herrn zu Jeremia geschah:

2 Stell dich in das Tor des Hauses des Herrn, rufe dort dieses Wort aus und sprich: Hört das Wort des Herrn, ganz Juda, die ihr durch diese Tore kommt, um den Herrn anzubeten!

3 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Macht gut eure Wege und eure Taten, dann will ich euch an diesem Ort wohnen lassen[1]Eine griech. und die lat. Üs. lesen: so werde ich bei euch wohnen!

4 Und verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies!

5 Denn {nur} wenn ihr eure Wege und eure Taten wirklich gut macht, wenn ihr wirklich Recht übt untereinander[2]w. zwischen einem Mann und seinem Nächsten,

6 den Fremden, die Waise und die Witwe nicht unterdrückt, kein unschuldiges Blut an diesem Ort vergießt und nicht anderen Göttern nachlauft zu eurem Unheil,

7 dann will ich euch an diesem Ort, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe, wohnen lassen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

8 Siehe, ihr verlasst euch auf Lügenworte, die nichts nützen.

9 Wie? Stehlen, morden und Ehebruch treiben, falsch schwören, dem Baal Rauchopfer darbringen und anderen Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt[3]d. h. die euch nichts angehen!

10 Und dann kommt ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, und sagt: Wir sind gerettet,  – um all diese Gräuel {weiter} zu verüben!

11 Ist denn dieses Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, eine Räuberhöhle geworden in euren Augen? Doch ich, siehe, ich habe {das alles} gesehen, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn.

12 Denn geht doch hin zu meinem {Anbetungs} ort, der in Silo war, wo ich früher meinen Namen wohnen ließ, und seht, was ich mit ihm getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel!

13 Und nun, weil ihr all diese Taten getan habt, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, und ich zu euch geredet habe, früh mich aufmachend und redend, ihr aber nicht gehört habt, und ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt;

14 so werde ich mit diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, worauf ihr euch verlasst, und mit dem Ort, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin.

15 Und ich werde euch von meinem Angesicht verwerfen, so wie ich alle eure Brüder, alle Nachkommen Ephraims verworfen habe.

Gott weist Jeremias Fürbitte ab – Gericht über Juda wegen Götzenkult

16 Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet für sie und dringe nicht in mich! Denn ich werde nicht auf dich hören.

17 Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Straßen von Jerusalem tun?

18 Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen kneten den Teig, um für die Königin des Himmels Kuchen zu machen. Und anderen Göttern spendet man Trankopfer, um mich zu kränken.

19 Kränken sie {denn} mich, spricht der Herr[4]w. ist der Ausspruch des Herrn, nicht {vielmehr} sich selbst zu ihrer eigenen Schande[5]w. zur Beschämung ihres Gesichts?

20 Darum, so spricht der Herr, Herr: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird sich über diesen Ort ergießen, über die Menschen und über das Vieh und über die Bäume des Feldes und über die Frucht des Landes; und er wird brennen und nicht erlöschen.

21 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Fügt {nur weiter} eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esst {Opfer} fleisch!

22 Denn ich habe nicht mit euren Vätern {darüber} geredet und ihnen nichts geboten über das Brandopfer und das Schlachtopfer an dem Tag, da ich sie aus dem Land Ägypten herausführte;

23 sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten: Hört auf meine Stimme, dann werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein[1]w. für euch zum Gott … für mich zum Volk sein! Und geht auf dem ganzen Weg, den ich euch gebiete, damit es euch wohlgeht!

24 Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sind nach den Ratschlägen {und} in der Verstocktheit ihres bösen Herzens gegangen; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Gesicht.

25 Von dem Tag an, da eure Väter aus dem Land Ägypten auszogen, bis auf diesen Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, täglich früh mich aufmachend und sendend.

26 Aber sie haben nicht auf mich gehört und ihr Ohr nicht geneigt. Und sie haben ihren Nacken verhärtet, haben es schlimmer gemacht als ihre Väter.

27 Und wenn du all diese Worte zu ihnen redest, so werden sie {doch} nicht auf dich hören. Und rufst du ihnen zu, so werden sie dir nicht antworten.

28 So sprich denn zu ihnen: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, hört und keine Zucht annimmt! Die Treue[2]o. Zuverlässigkeit; o. Wahrhaftigkeit; o. Wahrheit ist verloren gegangen und aus ihrem Mund getilgt.

29 Schere[3]Gemeint ist die Tochter Zion. dein langes Haar und wirf es weg und erhebe Totenklage auf den kahlen Höhen! Denn der Herr hat die Generation, der er zürnt[4]w. die Generation seines Grimmes, verworfen und verstoßen.

30 Denn die Söhne Juda haben getan, was in meinen Augen böse ist, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn. Sie haben ihre Scheusale in das Haus gestellt, über dem mein Name ausgerufen ist, um es unrein zu machen.

31 Und sie haben die Höhen des Tofet[6]w. Gespei, o. Gräuel; daher auch Gräuelstätte gebaut, das im Tal Ben-Hinnom ist, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist[7]w. aufgestiegen ist in mein Herz.

32 Darum siehe, Tage kommen, spricht der Herr[5]w. ist der Ausspruch des Herrn, da wird man nicht mehr sagen Tofet[6]w. Gespei, o. Gräuel; daher auch Gräuelstätte noch Tal Ben-Hinnom, sondern Tal des Schlachtens. Und man muss im Tofet begraben, weil kein Platz {mehr da} ist.

33 Und die Leichen dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraß werden, und niemand wird sie wegscheuchen.

34 Und ich werde in den Städten Judas und auf den Straßen von Jerusalem die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude aufhören lassen, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut; denn das Land soll zu Trümmerstätten werden.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gegen das falsche Vertrauen auf den Tempel

1 Das Wort des Herrn erging an Jeremia; er sagte zu ihm:

2 »Geh, stell dich an den Eingang des Tempels und rufe: ›Hört zu, ihr Leute von Juda! Hört alle her, die ihr durch diese Tore in den Tempel geht, um den Herrn anzubeten!

3 So spricht der Gott Israels, der Herrscher der Welt: Ändert euer Leben und Tun! Dann dürft ihr hier wohnen bleiben.

4 Glaubt nicht, dass es euch etwas hilft, wenn ihr ständig wiederholt: Dies ist der Tempel des Herrn, dies ist der Tempel des Herrn, hier wohnt der Herr ! Damit betrügt ihr euch selbst!

5 Nein, ihr müsst euer Leben und Tun gründlich ändern! Geht gerecht miteinander um;

6 nutzt nicht Fremde, Waisen und Witwen aus; vergießt nicht das Blut unschuldiger Menschen! Lauft nicht den fremden Göttern nach, die euch ins Unglück bringen!

7 Nur dann könnt ihr hier wohnen bleiben, in dem Land, das ich euren Vorfahren als Erbbesitz gegeben habe.

8 Seht doch ein, dass ihr euch selbst betrügt!

9 Ihr stehlt und mordet, brecht die Ehe, schwört Meineide, bringt dem Baal eure Opfergaben und verehrt fremde Götter, die euch nichts angehen.

10 Und dann kommt ihr und stellt euch hier in meinem Haus vor mich hin und sagt: Uns kann nichts geschehen! Dabei tut ihr weiterhin alles, was ich verabscheue.

11 Ist denn dieses Haus, das doch mein Eigentum ist, in euren Augen ein Versteck für Räuber geworden? Gut, dann werde auch ich es so ansehen. Das sage ich, der Herr.

12 Geht doch nach Schilo, wo ich früher meinen Tempel hatte, die Wohnstätte meines Namens! Seht euch an, wie ich ihn verwüstet habe, weil die Leute von Israel so viel Böses taten.

13 Ihr selbst treibt es genauso schlimm. Dafür ziehe ich euch jetzt zur Rechenschaft, ich, der Herr. Sooft ich auch zu euch sprach – ihr habt nicht hingehört; wenn ich rief, habt ihr nicht geantwortet.

14 Darum will ich jetzt mit dem Haus, das mein Eigentum ist und auf das ihr euer Vertrauen setzt, verfahren wie mit Schilo. Ich werde diesen Tempel, in dem ich euch und euren Vorfahren nahe sein wollte, genauso dem Erdboden gleichmachen.

15 Und euch will ich nicht mehr sehen; darum verstoße ich euch, wie ich euer Brudervolk, die Leute von Efraïm, verstoßen habe. ‹«

Jeremia darf nicht für sein Volk beten

16 »Du aber, Jeremia, hör auf, für dieses Volk zu beten! Versuche nicht, bei mir für sie einzutreten, dringe nicht in mich! Ich werde nicht auf dich hören.

17 Sieh doch selbst, wie sie es in den Städten in Juda und auf den Straßen Jerusalems treiben!

18 Die Kinder sammeln Brennholz, die Männer zünden Feuer an und die Frauen kneten Teig und backen Kuchen als Opfer für die Himmelskönigin. Außerdem bringen sie anderen Göttern Wein als Trankopfer dar. Das alles tun sie mir zum Trotz.

19 Aber bilden sie sich denn ein«, sagte der Herr, »dass sie mir damit etwas antun? Sie schaden ja nur sich selbst! Sie werden es noch erleben, wie Unglück und Schande über sie kommen. «

20 Der Herr, der mächtige Gott, hat sein Urteil gefällt, er sagt: »Ich gieße meinen Zorn über diesen Tempel aus. Er trifft die Menschen und die Tiere, die Bäume und die Ernte auf dem Feld. Er brennt wie ein Feuer, das niemand löschen kann. «

Ein Volk, das nicht hört

21 Der Herr, der Herrscher der Welt, der Gott Israels, sagt: »Warum verbrennt ihr mir Tiere als Brandopfer ? Tut sie zu den anderen dazu, die ihr für das Opfermahl schlachtet, esst das Fleisch doch auf!

22 Als ich eure Vorfahren aus Ägypten herausführte, habe ich ihnen nicht befohlen, mir Brand- oder Mahlopfer darzubringen.

23 Aber das habe ich zu ihnen gesagt: ›Gehorcht mir und lebt nach den Geboten, die ich euch gebe. Dann wird es euch gut gehen: Ich will euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein. ‹

24 Aber sie hörten nicht auf mich, sondern taten, was ihr böses und eigensinniges Herz ihnen eingab. Sie wandten sich von mir ab und kehrten mir den Rücken.

25 So war es schon damals, als ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. Immer von Neuem schickte ich euch meine Diener, die Propheten;

26 aber niemand von euch kümmerte sich darum, niemand hörte auf mich. Ihr seid starrsinnig geblieben und habt es noch schlimmer getrieben als eure Vorfahren.

27 Und du, Jeremia, wirst ihnen dies alles vorhalten, aber sie werden nicht auf dich hören; du wirst sie rufen und keine Antwort bekommen.

28 Dann sollst du ihnen sagen: ›Ihr seid das Volk, das auf den Herrn, seinen Gott, nicht gehört hat. Von Treue ist bei euch keine Rede mehr, gestorben ist sie!‹«

Tal des Mordens, Tal der Toten

29 Ihr Leute von Jerusalem, schneidet euer Haar ab und werft es weg! Stimmt Trauerlieder an auf den kahlen Höhen! Der Herr empfindet für euch nur noch Zorn. Er hat euch fallen lassen und will von euch nichts mehr wissen.

30 »So ist es«, sagt der Herr, »die Leute von Juda haben getan, was mich beleidigt. Sie haben ihre abscheulichen Götzenbilder im Tempel aufgestellt und dadurch das Haus geschändet, das mein Eigentum ist.

31 Im Hinnom-Tal bauten sie die Opferstätte Tofet, um dort ihre Söhne und Töchter als Opfer zu verbrennen. Das habe ich nicht befohlen; es ist mir auch nie in den Sinn gekommen, so etwas von ihnen zu verlangen.

32 Deshalb ist der Tag nicht fern, an dem dieser Ort nicht mehr Tofet genannt wird oder Hinnom-Tal, sondern Mordtal. Sie werden dort die Toten begraben, weil es sonst nirgends mehr Platz dafür gibt.

33 Geier und Schakale werden sich über die Leichen dieses Volkes hermachen und niemand wird sie verscheuchen.

34 Ich mache allem Jubel und aller Freude in den Städten von Juda und auf den Straßen Jerusalems ein Ende; den Jubelruf von Bräutigam und Braut wird man dort nicht mehr hören, denn das Land wird ein einziges Trümmerfeld sein. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die Tempelrede (vgl. Kap 26,1-19)

1 Dies ist das Wort, das vom Herrn geschah zu Jeremia:

2 Tritt ins Tor am Hause des Herrn und predige dort dies Wort und sprich: Höret des Herrn Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den Herrn anzubeten!

3 So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich euch wohnen lassen an diesem Ort.

4 Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des Herrn Tempel, hier ist des Herrn Tempel, hier ist des Herrn Tempel!

5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den andern

6 und gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen keine Gewalt übt und nicht unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden,

7 so will ich euch immer und ewiglich wohnen lassen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.

8 Aber nun verlasst ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind.

9 Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt.

10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, – und tut weiter solche Gräuel.

11 Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der Herr.

12 Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel.

13 Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der Herr, und weil ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich euch rief und ihr nicht antworten wolltet,

14 so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verlasst, und mit der Stätte, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe,

15 und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim.

Gegen falschen Gottesdienst

16 Du aber sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie weder Klage noch Gebet vorbringen, sollst auch nicht in mich dringen; denn ich will dich nicht hören.

17 Siehst du nicht, was sie tun in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems?

18 Die Kinder lesen Holz, die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen kneten den Teig, dass sie der Himmelskönigin Kuchen backen, und fremden Göttern spenden sie Trankopfer mir zum Verdruss.

19 Aber machen sie denn mir Verdruss, spricht der Herr, und nicht vielmehr sich selbst zu ihrer eigenen Schande?

20 Darum spricht Gott der Herr: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ist ausgeschüttet über diese Stätte, über Menschen und über Vieh, über die Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; der wird brennen, dass niemand löschen kann.

21 So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fresst Fleisch!

22 Denn ich habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern;

23 sondern dies Wort habe ich ihnen geboten: Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe.

24 Aber sie wollten nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern wandelten nach ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bösen Herzen und kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.

25 Ja, von dem Tage an, da eure Väter aus Ägyptenland zogen, bis auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten.

26 Aber sie wollten mich nicht hören noch ihr Ohr neigen, sondern waren halsstarrig und trieben es ärger als ihre Väter.

27 Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten.

28 Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, nicht hören noch sich bessern will. Die Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde.

29 Schere deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den Höhen; denn der Herr hat dies Geschlecht, über das er zornig ist, verworfen und verstoßen.

30 Denn die Judäer haben getan, was mir missfällt, spricht der Herr. Sie haben ihre Gräuelbilder gesetzt in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, um es unrein zu machen,

31 und haben die Höhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist.

32 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man’s nicht mehr nennen wird »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Würgetal«. Und man wird im Tofet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr sein wird.

33 Und die Leichname dieses Volks sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß werden, ohne dass sie jemand verscheuchen wird.

34 Und ich will in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems wegnehmen den Jubel der Freude und Wonne und die Stimme des Bräutigams und der Braut; denn das Land soll wüst werden.

Videos zu Jeremia 7,14 (EÜ, ELB, GNB, LUT)