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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Bosheit des Volkes: 9,1–25

1 Hätte ich doch eine Herberge in der Wüste! / Dann könnte ich mein Volk verlassen und von ihm weggehen. Denn sie sind alle Ehebrecher, / eine Rotte von Treulosen.

2 Sie machen ihre Zunge zu einem gespannten Bogen; / Lüge, nicht Wahrhaftigkeit herrscht im Land. Ja, sie schreiten von Verbrechen zu Verbrechen; / mich aber kennen sie nicht - Spruch des HERRN.

3 Nehmt euch in Acht vor eurem Nächsten, / keiner traue seinem Bruder! Denn jeder Bruder betrügt / und jeder Nächste verleumdet.

4 Ein jeder täuscht seinen Nächsten, / die Wahrheit reden sie nicht. Sie haben ihre Zunge gelehrt, Lügen zu reden, / sie handeln verkehrt, zur Umkehr sind sie zu träge.

5 Überall Unterdrückung, nichts als Betrug! / Sie weigern sich, mich zu kennen - / Spruch des HERRN.

6 Darum - so spricht der HERR der Heerscharen: / Siehe, ich werde sie schmelzen und prüfen; denn wie sollte ich sonst verfahren / mit der Tochter, meinem Volk?

7 Ein tödlicher Pfeil ist ihre Zunge, / Betrug redet sie. Mit seinem Mund sagt man Friede zum Nächsten, / doch mit seinem Inneren legt man ihm den Hinterhalt.

8 Sollte ich sie dafür nicht heimsuchen - Spruch des HERRN - / und an einem solchen Volk nicht Vergeltung üben?

9 Über die Berge hin will ich Weinen und Klagen erheben, / über die Weideplätze der Steppe ein Totenlied! Denn sie sind verwüstet, niemand zieht hindurch / und sie hören die Stimme der Herden nicht mehr. Von den Vögeln des Himmels bis zum Vieh / ist alles geflohen, auf und davon.

10 Jerusalem mache ich zum Trümmerhaufen, / zur Behausung für Schakale. Judas Städte mache ich zum Ödland, / das niemand bewohnt.

11 Wer ist so weise, dass er dies einsieht? Zu wem hat der Mund des HERRN geredet, dass er verkünden kann, warum das Land zugrunde geht, warum es verwüstet ist gleich der Wüste, die niemand durchzieht?

12 Der HERR erwiderte: Weil sie meine Weisung aufgaben, die ich ihnen vorgelegt habe, nicht auf meine Stimme hörten und nicht meine Weisung befolgten,

13 sondern der Verstocktheit ihres Herzens folgten und den Baalen nachliefen, an die ihre Väter sie gewöhnt hatten.

14 Darum - so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich gebe ihnen, diesem Volk, Wermut zu essen und Giftwasser zu trinken.

15 Ich zerstreue sie unter die Völker, von denen weder sie noch ihre Väter wussten, und schicke das Schwert hinter ihnen her, bis ich sie vernichtet habe.

16 So spricht der HERR der Heerscharen: Begreift es! Ruft die Klagefrauen und sie sollen kommen! / Schickt nach den weisen Frauen und sie sollen kommen!

17 Schnell sollen sie kommen / und Klage über uns anstimmen, sodass unsre Augen von Tränen fließen / und unsre Wimpern von Wasser triefen.

18 Da, horch, ein Klagelied ist aus Zion zu hören: / Ach, wie sind wir misshandelt, / in große Schande gestürzt! Wir mussten die Heimat verlassen, / unsre Wohnungen hat man zerstört.

19 Ja, hört, ihr Frauen, das Wort des HERRN, / euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes. Lehrt eure Töchter die Klage, / eine lehre die andere das Totenlied:

20 Der Tod ist durch unsre Fenster gestiegen, / eingedrungen in unsre Paläste. Er rafft das Kind von der Straße weg, / von den Plätzen die jungen Männer.

21 Rede! So lautet der Spruch des HERRN: Die Leichen der Leute / liegen wie Dünger auf dem Feld, wie Garben hinter dem Schnitter; / keiner ist da, der sie sammelt.

22 So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, / der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, / der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums.

23 Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen, / dass er Einsicht hat und mich erkennt, nämlich dass er weiß: Ich, der HERR, bin es, / der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit wirkt. Denn an solchen Menschen habe ich Gefallen - / Spruch des HERRN.

24 Fürwahr, es werden Tage kommen - Spruch des HERRN -, da suche ich alle heim, die an der Vorhaut beschnitten sind:

25 Ägypten und Juda und Edom und die Ammoniter und Moab und alle mit gestutztem Haar, die in der Wüste wohnen, denn alle Nationen sind unbeschnitten - und das ganze Haus Israel ist unbeschnitten am Herzen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Dass ich doch Unterkunft für Durchreisende in der Wüste hätte, dann würde ich mein Volk verlassen und von ihnen fortgehen! Denn sie sind alle Ehebrecher, eine Bande von Treulosen.

2 Sie spannen ihre Zunge als ihren Bogen[5]d. h. sie legen die Lüge an wie einen Pfeil, der abgeschossen werden soll, {im} Lügen und nicht in der Wahrheit[6]o. Treue; o. Zuverlässigkeit sind sie stark im Land. Denn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit, mich aber erkennen sie nicht, spricht der Herr[7]w. ist der Ausspruch des Herrn.

3 Hütet euch, ein jeder vor seinem Freund, und setzt auf keinen Bruder Vertrauen! Denn jeder Bruder treibt Hinterlist, und jeder Freund geht als Verleumder[8]w. als Verleumdung umher.

4 Und sie betrügen einer den andern, Wahrheit reden sie nicht. Sie lehren ihre Zunge, Lügen zu reden, sie mühen sich ab, böse zu handeln.

5 Deine Wohnung ist mitten im Betrug[9]o. Hinterlist. Vor {lauter} Betrug[9]o. Hinterlist weigern sie sich, mich zu erkennen, spricht der Herr[7]w. ist der Ausspruch des Herrn.

6 Darum, so spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen; denn wie sollte ich {sonst} verfahren mit der Tochter meines Volkes?

7 Ihre Zunge ist ein mörderischer Pfeil, man redet Betrug[9]o. Hinterlist. Mit seinem Mund redet man Frieden zu seinem Nächsten, in seinem Innern aber legt man ihm einen Hinterhalt.

8 Sollte ich so etwas nicht an ihnen heimsuchen?, spricht der Herr[7]w. ist der Ausspruch des Herrn. Oder sollte sich meine Seele an einer Nation wie dieser nicht rächen?

9 Über die Berge will ich ein Weinen und eine Totenklage erheben und über die Weideplätze der Steppe ein Klagelied. Denn sie sind verbrannt, sodass niemand {mehr} hindurchzieht und man den Lärm der Herde nicht {mehr} hört. Sowohl die Vögel des Himmels als auch das Vieh sind geflohen, weggezogen.

10 Und ich werde Jerusalem zu Steinhaufen machen, zur Wohnung der Schakale und werde die Städte von Juda zur Öde machen – ohne Bewohner.

11 Wer ist der weise Mann, dass er dies versteht? Und zu wem hat der Mund des Herrn geredet, dass er es mitteilt, warum das Land zugrunde geht {und} verbrannt wird wie die Wüste, sodass niemand hindurchzieht?

12 Und der Herr sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen vorgelegt habe, und auf meine Stimme nicht gehört und nicht darin gelebt haben,

13 sondern der Verstocktheit ihres Herzens und den Baalim nachgelaufen sind, was ihre Väter sie gelehrt haben,

14 darum, so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will sie, dieses Volk, mit Wermut speisen und sie mit giftigem Wasser tränken

15 und sie unter die Völker zerstreuen, die sie nicht gekannt haben, weder sie noch ihre Väter. Und ich will das Schwert hinter ihnen hersenden, bis ich sie vernichtet habe.

16 So spricht der Herr der Heerscharen: Gebt acht und ruft Klageweiber, dass sie kommen, und schickt zu den weisen Frauen, dass sie kommen

17 und schnell eine Wehklage über uns erheben, damit unsere Augen von Tränen fließen und unsere Wimpern von Wasser strömen!

18 Denn laute Wehklage[1]w. eine Stimme der Wehklage wird aus Zion gehört: »Wie sind wir verwüstet! Wir sind völlig zuschanden geworden. Wir haben das Land verlassen müssen, denn sie haben unsere Wohnungen zerstört. «

19 Denn hört, ihr Frauen, das Wort des Herrn, und euer Ohr nehme das Wort seines Mundes auf. Und lehrt eure Töchter die Totenklage, und eine {lehre} die andere den Klagegesang:

20 »Ja, der Tod ist durch unsere Fenster gestiegen, er ist in unsere Paläste gekommen, um das Kind auszurotten von der Straße, die jungen Männer von den Plätzen!«

21 Rede: So spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn: Ja, die Leichen der Menschen werden fallen wie Dünger auf die Fläche des Feldes und wie eine Garbe hinter dem Schnitter, doch niemand sammelt.

22 So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums;

23 sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich der Herr bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn.

24 Siehe, Tage kommen, spricht der Herr[2]w. ist der Ausspruch des Herrn, da werde ich alle an der Vorhaut Beschnittenen[3]o. alle Beschnittenen {zusammen} mit der Vorhaut; d. h. zusammen mit den Unbeschnittenen heimsuchen:

25 Ägypten und Juda und Edom und die Söhne Ammon und Moab und alle mit geschorenen {Haar} rändern, die in der Wüste wohnen. Denn alle Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel hat ein unbeschnittenes Herz.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Ein Volk, das Gott bestrafen muss

1 Wüsste ich nur einen Platz in der Wüste, eine Herberge für durchreisende Karawanen! Dann würde ich wegziehen von meinem Volk, ich würde es verlassen. Denn es ist eine Bande von Abtrünnigen; alle haben dem Herrn die Treue gebrochen.

2 »Ihre Zunge ist wie ein schussbereiter Bogen«, sagt der Herr. »Lüge ist Trumpf, die Wahrheit unterliegt. Sie begehen Verbrechen über Verbrechen; von mir wollen sie nichts wissen.

3 Darum seid auf der Hut vor euren Freunden und traut selbst eurem Bruder nicht! Denn der Bruder ist auch nicht besser als Jakob und betrügt euch bestimmt und die Freunde reden nur schlecht über euch.

4 Jeder betrügt jeden, niemand sagt die Wahrheit. Sie sind Meister im Lügen und so ins Böse verstrickt, dass sie sich nicht mehr daraus lösen können.

5 Unterdrückung folgt auf Unterdrückung, Betrug auf Betrug. Sie wollen mich nicht kennen. «

6 Deshalb sagt der Herr, der Herrscher der Welt: »Wie Metall im Feuer geschmolzen und gereinigt wird, so werde ich mein Volk durch das Feuer des Gerichts schicken. Es bleibt mir nichts anderes übrig.

7 Ihre Worte sind wie tödliche Pfeile. Hinterhältig reden sie miteinander, täuschen Freundschaft und Wohlwollen vor, aber insgeheim stellen sie sich gegenseitig Fallen.

8 Sollte ich ein solches Volk nicht bestrafen«, sagt der Herr, »sollte ich an ihm nicht Vergeltung üben?«

Totenklage über Juda und Jerusalem

9 Ich will weinen über das Bergland, die Totenklage singen über die Weideplätze in der Steppe; denn alles ist verbrannt und verwüstet. Kein Mensch ist mehr unterwegs, das Blöken der Herden ist verstummt, selbst die Vögel und wilden Tiere sind geflohen und lassen sich nicht mehr sehen.

10 Der Herr sagt: »Jerusalem mache ich zum Trümmerhaufen, in dem die Schakale hausen. Die Städte in Juda mache ich zu Wüsten, in denen niemand mehr wohnt. «

11 Warum ist es so weit gekommen? Warum wird das Land verbrannt und verwüstet, sodass kein Mensch mehr hindurchzieht? Gibt es einen Weisen, der das erklären kann, einen Propheten, dem der Herr es offenbart hat und der es uns sagen kann?

12 Der Herr selbst gibt darauf die Antwort: »Sie halten sich nicht an meine Weisung, sie hören nicht auf das, was ich sage.

13 Vielmehr tun sie, was ihr böses und eigensinniges Herz ihnen eingibt: Sie laufen den Baalen nach, wie sie es von ihren Vorfahren gelernt haben.

14 Darum sage ich, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: ›Ich werde diesem Volk bittere Kost zu essen geben und Gift zu trinken.

15 Ich treibe sie fort zu fremden Völkern, von denen weder sie noch ihre Vorfahren etwas wussten; ich lasse Kriege gegen sie wüten, bis nichts mehr von ihnen übrig ist. ‹

16 Darum sage ich, der Herrscher der Welt: ›Begreift, was die Stunde geschlagen hat: Ruft die Klagefrauen! Holt die Frauen herbei, die sich aufs Weinen und Klagen verstehen!‹«

17 Ja, schnellstens sollen sie kommen und über uns das Klagelied anstimmen, damit unsere Augen von Tränen überfließen!

18 Horcht, vom Zionsberg hört man schon die Klage: »Ach, wir können es nicht fassen! Schmach und Schande stürzte auf uns ein. Alle unsere Häuser riss man ein. Unser Land – wir mussten es verlassen!«

19 Auf denn, ihr Frauen, begreift, was der Herr gesagt hat! Singt euren Töchtern das Klagelied vor, eine Frau soll es der anderen beibringen:

20 »Durch die Fenster kam der Tod herein, keins der Häuser hat er ausgelassen. Unsere Kinder holt er auf den Straßen, Burschen sammelt er vom Marktplatz ein. «

21 Auch das noch hat der Herr gesagt und hat mir befohlen, es weiterzusagen: »Menschenleichen werden wie Dünger auf den Äckern liegen. Wie Getreidehalme unter der Sichel des Schnitters, so werden die Menschen fallen, aber niemand wird da sein, um sie aufzuheben. «

Worauf ein Mensch stolz sein darf

22 Der Herr sagt: »Der Weise soll sich nicht wegen seiner Weisheit rühmen, der Starke nicht wegen seiner Stärke und der Reiche nicht wegen seines Reichtums.

23 Grund sich zu rühmen hat nur, wer mich erkennt und begreift, was ich will. Denn ich bin der Herr, der Liebe, Recht und Treue auf der Erde schafft! An Menschen, die sich danach richten, habe ich Freude. «

Gegen das Bündnis der Beschnittenen

24 »Der Tag kommt«, sagt der Herr, »an dem ich mit allen Beschnittenen abrechne:

25 mit den Ägyptern und den Leuten von Juda, mit den Edomitern, den Ammonitern, den Moabitern und mit den Stämmen in der Wüste, die sich ihre Schläfen kahl rasieren. Denn alle diese Völker – auch die Leute von Israel – sind für mich unbeschnitten, weil sie ihr Herz nicht beschnitten haben!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Betrug über Betrug

1 Ach dass ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind lauter Ehebrecher und ein treuloser Haufe.

2 Sie spannen ihre Zunge wie einen Bogen. Lüge und keine Wahrheit herrscht im Lande. Sie gehen von einer Bosheit zur andern, mich aber achten sie nicht, spricht der Herr.

3 Ein jeder hüte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder nicht; denn ein Bruder überlistet den andern, und ein Freund verleumdet den andern.

4 Ein Freund täuscht den andern, sie reden kein wahres Wort. Sie haben ihre Zunge an das Lügen gewöhnt. Sie freveln, und es ist ihnen leid umzukehren.

5 Es ist allenthalben nichts als Trug unter ihnen, und vor lauter Trug wollen sie mich nicht kennen, spricht der Herr.

6 Darum spricht der Herr Zebaoth: Siehe, ich will sie schmelzen und prüfen; denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die Tochter meines Volks?

7 Ihre Zungen sind tödliche Pfeile. Sie reden Trug. Mit seinem Mund redet einer freundlich zu seinem Nächsten, aber im Herzen lauert er ihm auf.

8 Sollte ich das nicht heimsuchen an ihnen, spricht der Herr, und sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?

Klage über Juda

9 Ich muss über die Berge weinen und heulen und über die Weidegründe in der Steppe klagen; denn sie sind verheert, dass niemand hindurchzieht und man auch kein Vieh blöken hört. Die Vögel des Himmels und das Vieh sind geflohen und fort.

10 Und ich will Jerusalem zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale machen und will die Städte Judas zur Wüste machen, dass niemand darin wohnen soll.

11 Wer ist nun weise, dass er dies verstünde, und zu wem hat des Herrn Mund geredet, dass er verkündete, warum das Land verdirbt und verheert wird wie eine Wüste, die niemand durchwandert?

12 Und der Herr sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen vorgelegt habe, und meiner Stimme nicht gehorchen, auch nicht danach leben,

13 sondern folgen ihrem verstockten Herzen und den Baalen, wie ihre Väter sie gelehrt haben,

14 darum spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Gift tränken.

15 Ich will sie unter die Völker zerstreuen, die weder sie noch ihre Väter gekannt haben, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis es aus ist mit ihnen.

16 So spricht der Herr Zebaoth: Gebt acht und bestellt Klageweiber, dass sie kommen, und schickt nach den weisen Frauen, dass sie kommen

17 und herbeieilen und um uns klagen, dass unsre Augen von Tränen rinnen und unsre Augenlider von Wasser fließen.

18 Horch, man hört ein Klagegeschrei in Zion: Ach, wie hat man uns Gewalt angetan und wie sind wir zuschanden geworden! Wir müssen das Land räumen; denn sie haben unsre Wohnungen geschleift.

19 Ja, höret, ihr Frauen, des Herrn Wort, und nehmt zu Ohren die Rede seines Mundes! Lehrt eure Töchter klagen, und eine lehre die andere dies Klagelied:

20 »Der Tod ist zu unsern Fenstern hereingestiegen und in unsere Paläste gekommen. Er würgt die Kinder auf der Gasse und die jungen Männer auf den Plätzen. «

21 So spricht der Herr: Die Leichen der Menschen sollen liegen wie Dung auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt.

Das rechte Rühmen

22 So spricht der Herr: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums.

23 Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der Herr.

Gericht über Unbeschnittene

24 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich heimsuchen werde alle, die Beschnittenen mit den Unbeschnittenen:

25 nämlich Ägypten, Juda, Edom, die Ammoniter, Moab und alle, die sich das Haar stutzen, die in der Wüste wohnen. Denn alle Völker sind unbeschnitten, und ganz Israel hat ein unbeschnittenes Herz.

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