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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Einführung und Präsentation des Knechts als Bund und Licht: 42,1–9

1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; / das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, / er bringt den Nationen das Recht.

2 Er schreit nicht und lärmt nicht / und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen.

3 Das geknickte Rohr zerbricht er nicht / und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; / ja, er bringt wirklich das Recht.

4 Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt, / bis er auf der Erde das Recht begründet hat. / Auf seine Weisung warten die Inseln.

5 So spricht Gott, der HERR, / der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, / der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst, der dem Volk auf ihr Atem gibt / und Geist allen, die auf ihr gehen.

6 Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, / zum Licht der Nationen,

7 um blinde Augen zu öffnen, / Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, / aus der Haft.

8 Ich bin der HERR, das ist mein Name; / ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, / meinen Ruhm nicht den Götzen.

9 Siehe, das Frühere ist eingetroffen, / Neues kündige ich an. Noch ehe es zum Vorschein kommt, / mache ich es euch bekannt.

Das neue Lied: 42,10–12

10 Singt dem HERRN ein neues Lied, / seinen Ruhm vom Ende der Erde her, die ihr das Meer befahrt, seine Fülle, / die Inseln und ihre Bewohner!

11 Die Wüste und ihre Städte sollen sich freuen, / die Dörfer, die Kedar bewohnt. Die Bewohner von Sela sollen singen vor Freude / und jubeln auf den Gipfeln der Berge.

12 Sie sollen dem HERRN die Ehre geben, / sein Lob auf den Inseln verkünden.

Macht Gottes: 42,13–17

13 Der HERR zieht in den Kampf wie ein Held, / er entfacht seine Leidenschaft wie ein Krieger. Er erhebt den Schlachtruf und schreit, / er zeigt sich als Held gegenüber den Feinden.

14 Ich hatte sehr lange geschwiegen, / ich war still und hielt mich zurück. Wie eine Gebärende will ich nun schreien, / ich stöhne und ringe um Luft.

15 Die Berge und Hügel dörre ich aus / und lasse ihr Gras völlig vertrocknen. Flüsse mache ich zu Inseln / und Teiche lege ich trocken.

16 Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, / auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern. Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; / was krumm ist, mache ich gerade. Das sind die Taten, die ich vollbringe, / und ich lasse davon nicht mehr ab.

17 Alle müssen weichen und werden beschämt, / die auf Götzenbilder vertrauen, die zu gegossenen Bildern sagen: / Ihr seid unsere Götter.

Israel, der blinde und taube Knecht Gottes: 42,18–25

18 Ihr, die ihr taub seid, hört, / ihr Blinden, blickt auf und seht her!

19 Wer ist so blind wie mein Knecht / und so taub wie der Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Wiederhergestellte / und so blind wie der Knecht des HERRN?

20 Vieles hast du gesehen, aber es nicht beachtet; / die Ohren sind offen und doch hört er nicht.

21 Dem HERRN hat es um seiner Gerechtigkeit willen gefallen, / die Weisung groß und herrlich zu machen.

22 Doch es ist ein beraubtes, ausgeplündertes Volk, / gefangen in Kerkern, in Gefängnissen verschwunden. Sie sind zur Beute geworden / und niemand rettet; zur Plünderung und niemand sagt: / Gib zurück!

23 Wer von euch vernimmt diese Worte, / wer merkt auf und hört künftig darauf?

24 Wer lieferte Jakob der Plünderung aus / und Israel denen, die Beute machen? War es nicht der HERR, / gegen den sie sündigten? Sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen, / sie hörten nicht auf seine Weisung.

25 Da goss er über sie seinen glühenden Zorn aus / und den Schrecken des Krieges: Ringsum hat er sie umlodert, / doch sie merkten es nicht; du hast sie in Brand gesetzt, / doch sie nahmen es sich nicht zu Herzen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Erstes Lied: Der Knecht Gottes bringt Recht und Licht

1 Siehe, mein Knecht, den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.

2 Er wird nicht schreien und {die Stimme} nicht erheben und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße.

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden[6]w. den farblosen, o. den trüben Docht wird er nicht auslöschen. In Treue[7]o. In Wahrheit bringt er das Recht hinaus.

4 Er wird nicht verzagen[8]w. ausdruckslos (o. lichtlos) werden noch zusammenbrechen[9]w. nicht knicken; vgl. V.3, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung.  –

5 So spricht Gott, der Herr, der den Himmel schuf[10]s. Anm. zu Kap.40,26 und ihn ausspannte, der die Erde ausbreitete und was ihr entsprosst, der dem Volk auf ihr den Atem gab[11]o. gibt und den {Lebens} hauch denen, die auf ihr gehen:

6 Ich, der Herr, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich[12]o. ich habe dich gebildet und dich gesetzt zum Bund des Volkes[13]Das Wort Bund steht hier in seiner Grundbedeutung »Verpflichtung, Bestimmung« (für das Volk). Gott hat den Gerufenen (zum Heil) für das Volk verpflichtet oder bestimmt., zum Licht der Nationen,

7 blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen {und} aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen.  –

8 Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern.

9 Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich. Bevor es aufsprosst, lasse ich es euch hören.

Gott kommt zur Rettung um seiner Gerechtigkeit willen

10 Singt dem Herrn ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer[14]T. ; Mas. T. : Die zum Meer herabsteigen. – Andere üs. mit anderer Wortabtrennung: Es verherrliche ihn das Meer und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner!

11 {Die Stimme} sollen erheben die Steppe und ihre Städte, die Dörfer, die Kedar[15]d. i. ein Nomadenstamm in der syrisch-arabischen Wüste bewohnt! Jubeln sollen die Bewohner von Sela[1]o. die Bewohner des Felsens, jauchzen vom Gipfel der Berge her!

12 Dem Herrn sollen sie Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkündigen!

13 Der Herr zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer. Er erhebt einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde.

14 Seit ewigen {Zeiten} habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Wie eine Gebärende werde ich {nun} stöhnen, schnauben und {nach Luft} schnappen zugleich.

15 Ich werde Berge und Hügel ausdörren und all ihr Kraut vertrocknen lassen. Und ich werde Ströme zu Inseln machen und Teiche trockenlegen.

16 Und ich werde die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen, auf Pfaden, die sie nicht kennen, werde ich sie schreiten lassen. Die Finsternis vor ihnen werde ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tue und von denen ich nicht ablasse.

17 Es weichen zurück, es werden völlig zuschanden {alle} , die auf ein Götterbild vertrauen, die zum gegossenen Bild sagen: Ihr seid unsere Götter.

18 Hört, ihr Tauben! Und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen!

19 Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub, wenn nicht[2]so mit LXX und Vulg. ; Mas. T. : taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie Meschullam[3]d. i. ein Personenname; vielleicht bedeutet er: der Vertraute, der Gottergebene und blind wie der Knecht des Herrn?

20 Er hat[4]o. Du hast vieles gesehen, aber es nicht beachtet[5]so mit zwei hebr. Handschr. ; Mas. T. : du hast es nicht beachtet, hat offene Ohren, aber hört nicht.

21 Dem Herrn hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen. Er macht das Gesetz groß und herrlich[6]Qu. : Dem Herrn gefiel es …, dass er das Gesetz groß und herrlich mache.

22 Doch ist es {jetzt noch} ein beraubtes und ausgeplündertes Volk. Sie sind allesamt in Löchern gefesselt, und in Kerkern werden sie versteckt gehalten. Sie sind zur Beute geworden, und da ist kein Erretter, {zur} Plünderung, und niemand sagt: Gib wieder her!

23 Wer unter euch will das zu Ohren nehmen, will achtgeben und für die Zukunft hören?

24 Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Nicht der Herr, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen und hörten nicht auf sein Gesetz.

25 Da hat er die Glut seines Zornes[7]so mit Qu. ; Mas. T. : Da hat er die Erregung, seinen Zorn; o. … {in} Erregung seinen Zorn und die Gewalt des Krieges über es ausgegossen. Und er hat es ringsum versengt, aber es kommt nicht zur Erkenntnis, und er hat es in Brand gesteckt, aber es nimmt es nicht zu Herzen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der Bevollmächtigte Gottes bringt Freiheit und Frieden

1 Der Herr hat gesagt: »Hier ist mein Bevollmächtigter, hinter dem ich stehe. Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, ihm gebe ich meinen Geist. Er wird die Völker regieren und ihnen das Recht bringen.

2 Er schreit keine Befehle und lässt keine Verordnungen auf der Straße ausrufen.

3 Das geknickte Schilfrohr zerbricht er nicht, den glimmenden Docht löscht er nicht aus. Er bringt dem geschlagenen Volk das Recht, damit Gottes Treue ans Licht kommt.

4 Er selbst zerbricht nicht und wird nicht ausgelöscht. Er führt meinen Auftrag aus und richtet unter den Völkern meine Rechtsordnung auf. Noch an den fernsten Küsten warten sie auf seine Weisung. «

Der Gott Israels rief den Perserkönig

5 Der Herr, der wahre und einzige Gott, hat den Himmel geschaffen, wie ein Zelt hat er ihn ausgespannt; er hat die Erde ausgebreitet und Pflanzen und Tiere auf ihr entstehen lassen; er hat den Menschen auf der Erde Leben und Geist gegeben. Er ist es auch, der gesagt hat:

6 »Ich, der Herr, habe dich berufen, damit du meinen Auftrag ausführst. Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. Ich mache dich zum Friedensbringer für die Menschen und zu einem Licht für alle Völker.

7 Die Gefangenen sollst du aus dem Dunkel des Kerkers holen und den blind gewordenen Augen das Licht wiedergeben. «

8 Euch Israeliten aber sagt er: »Ich bin der Herr, der mächtige und helfende Gott! Diese meine Ehre lasse ich mir von niemand nehmen, meinen Ruhm überlasse ich nicht den Götzen!

9 Was ich früher vorausgesagt habe, ist eingetroffen. Nun kündige ich Neues an. Ich sage es euch im Voraus, noch ehe es eintrifft. «

Die ganze Erde wird Gottes Sieg feiern

10 Singt alle dem Herrn ein neues Lied! Noch am äußersten Ende der Erde preist seinen Sieg! Rühmt ihn alle, die auf dem Meer fahren, und alles, was darin lebt! Rühmt ihn, ihr Menschen der ganzen Erde!

11 Die Nomaden in der Steppe, die Leute von Kedar, sollen ihn mit Freudenrufen begrüßen, die Gebirgsbewohner von den Gipfeln ihrer Berge ihm zujubeln.

12 Sie alle sollen dem Herrn die Ehre geben; auf der ganzen weiten Erde sollen sie ihn als Sieger preisen.

13 Denn der Herr zieht aus wie ein Held, er führt seine Scharen zum Kampf und feuert sie an. Er erhebt das Kriegsgeschrei und wirft seine Feinde zu Boden.

Gott kann nicht länger an sich halten

14 Der Herr sagt: »Lange habe ich geschwiegen, ich habe an mich gehalten und nicht eingegriffen. Aber jetzt stöhne ich wie eine Frau bei der Geburt, ich keuche und ringe nach Luft.

15 Mit meinem glühend heißen Atem dörre ich das Dickicht auf Bergen und Hügeln hinweg; Ströme lasse ich versiegen und Seen lege ich trocken.

16 Und dann nehme ich mein blindes Volk, das Volk, das keinen Weg mehr sieht, an die Hand und führe es. Das Dunkel, das vor ihm liegt, mache ich hell und räume alle Hindernisse beiseite. Das werde ich ganz sicher tun und mich nicht davon abbringen lassen.

17 Aber alle, die sich auf Götzenbilder verlassen und zu ihnen sagen: ›Ihr seid unsere Götter‹, sehen sich dann im Stich gelassen und müssen die Flucht ergreifen. «

Das Volk hat nichts gelernt. . .

18 Macht eure Ohren auf, ihr Schwerhörigen! Macht eure Augen auf, ihr Blinden, damit ihr etwas seht!

19 Ihr meint, der Herr sieht und hört nichts; aber wenn hier einer blind und taub ist, dann seid ihr es, das Volk, das er zu seinem Diener erwählt und zu seinem Boten bestimmt hat!

20 Ihr habt Augen zum Sehen und seht nichts, ihr habt Ohren zum Hören und hört nichts.

21 Der Herr hat euch in diese Lage gebracht, weil er über seiner Rechtsordnung wacht; eure Bestrafung erweist die Größe und Herrlichkeit seines Gesetzes.

22 Nur deshalb seid ihr jetzt beraubt und ausgeplündert, sitzt gefangen in Kerkern und Erdlöchern, die Feinde haben euch als Beute weggeschleppt, und niemand befreit euch, niemand holt euch zurück!

23 Hat das keinen von euch zum Nachdenken gebracht? Nimmt sich das niemand zu Herzen und zieht eine Lehre daraus?

24 Wer hat denn das Volk Israel, die Nachkommen Jakobs, an Räuber und Plünderer ausgeliefert? Der Herr hat es getan, weil wir ihm ungehorsam gewesen sind! Die Israeliten wollten nicht nach seinen Weisungen leben und achteten nicht auf sein Gesetz.

25 Da strafte er sie in seinem Zorn und ließ sie die Schrecken des Krieges erfahren. Sein lodernder Zorn schloss sie ringsum ein und versengte sie; aber sie kamen nicht zur Besinnung, sie haben nichts begriffen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Knecht Gottes, das Licht der Welt (vgl. Kap 49,1-6; Kap 50,4-9; Kap 52,13–53,12)

1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.

2 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.

4 Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.

5 So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und Lebensodem denen, die auf ihr gehen:

6 Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden,

7 dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.

8 Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.

9 Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich’s euch hören.

Gott befreit sein Volk

10 Singet dem Herrn ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde, die ihr auf dem Meer fahrt, und was im Meer ist, ihr Inseln und die darauf wohnen!

11 Ruft laut, ihr Wüsten und die Städte darin samt den Dörfern, wo Kedar wohnt. Es sollen jauchzen, die in Felsen wohnen, und jubeln von den Höhen der Berge!

12 Sie sollen dem Herrn die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkünden!

13 Der Herr zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann kommt er in Eifer; laut erhebt er das Kampfgeschrei, zieht wie ein Held wider seine Feinde.

14 Ich schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun aber will ich schreien wie eine Gebärende, ich will keuchen und nach Luft schnappen.

15 Ich will Berge und Hügel zur Wüste machen und all ihr Gras verdorren lassen und will die Wasserströme zu Inseln machen und die Teiche austrocknen.

16 Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen.

17 Die sich aber auf Götzen verlassen und sprechen zum gegossenen Bilde: »Ihr seid unsre Götter!«, die müssen zurückweichen und zuschanden werden.

18 Hört, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, dass ihr seht!

19 Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich senden will? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des Herrn ?

20 Du sahst wohl viel, aber du hast’s nicht beachtet. Die Ohren offen – aber er hört nicht.

21 Dem Herrn hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, dass er sein Gesetz groß und herrlich mache.

22 Es ist aber ein beraubtes und geplündertes Volk; sie sind alle gefangen in Höhlen und versteckt in Kerkern. Sie sind zum Raub geworden, und da ist kein Erretter, geplündert, und niemand ist da, der sagt: Gib wieder her!

23 Wer ist unter euch, der das zu Ohren nimmt, der aufmerkt und es hört für künftige Zeiten?

24 Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Hat es nicht der Herr getan, an dem wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und sie gehorchten seinen Weisungen nicht.

25 Darum hat er über sie ausgeschüttet seinen grimmigen Zorn und die Gewalt des Krieges, dass er sie ringsumher versengte, aber sie merken’s nicht, und sie in Brand steckte, aber sie nehmen’s nicht zu Herzen.

Videos zu Jesaja 42 (EÜ, ELB, GNB, LUT)