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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
1 Der Gerechte kommt um / und niemand nimmt es sich zu Herzen. Die Treuen werden dahingerafft, / ohne dass es jemand beachtet. / Ja, von der Bosheit wird der Gerechte dahingerafft.
2 Er gelangt zum Frieden, / sie ruhen auf ihren Lagern, / ein jeder, der seinen Weg geradeaus geht.
3 Ihr aber, kommt herbei, ihr Kinder der Zauberin, / Nachkommen eines Ehebrechers und einer Dirne!
4 Über wen macht ihr euch lustig, / gegen wen reißt ihr das Maul auf, / wem streckt ihr die Zunge heraus? Seid ihr nicht selbst Kinder des Vergehens, / eine Lügenbrut?
5 Die ihr euch erregt bei den Eichen, unter jedem grünen Baum, die ihr Kinder schlachtet in den Bachtälern, / unter den Felsklüften.
6 Bei den glatten Kieseln des Bachtals ist dein Anteil. / Sie, sie sind dein Los, auch für sie hast du Trankopfer ausgegossen und Speiseopfer dargebracht. / Sollte ich deswegen meinen Entschluss bereuen?
7 Auf einem hohen und erhabenen Berg / hast du dein Lager aufgeschlagen. Auch dorthin stiegst du hinauf, / um Schlachtopfer darzubringen.
8 Hinter Tür und Pfosten / hast du dein Erinnerungszeichen angebracht. Ja, von mir hast du dich freigemacht, bist hinaufgestiegen / und hast dir ein breites Lager zurechtgemacht. Du hast dich mit ihnen verbunden, liebtest ihr Lager, / hast ihre Kraft geschaut.
9 Du bist zum König hinabgezogen mit Öl, / hast deine Salben aufgehäuft. Du hast deine Boten bis in die Ferne geschickt / und stiegst tief hinab bis in die Unterwelt.
10 Auf deinem langen Weg bist du müde geworden, / hast aber nicht gesagt: Es ist umsonst! Du hast Leben in deiner Hand gefunden, / darum bist du nicht schwach geworden.
11 Wen hast du gescheut und gefürchtet, / dass du gelogen hast? An mich hast du nicht gedacht, / es dir nicht zu Herzen genommen. Ist es nicht so: Ich schweige, und zwar seit Langem, / daher fürchtest du mich nicht?
12 Ich tue deine Gerechtigkeit kund und deine Taten, / sie nützen dir nichts!
13 Wenn du um Hilfe schreist, / dann sollen dich retten, die bei dir versammelt sind; aber sie alle trägt der Wind davon, / ein Hauch nimmt sie fort. Wer jedoch bei mir Zuflucht sucht, / der wird das Land erben / und meinen heiligen Berg besitzen.
Heil den Unterdrückten, Strafe den Frevlern: 57,14–21
14 Und er spricht: Bahnt, bahnt, ebnet den Weg, / räumt die Hindernisse aus dem Weg meines Volkes!
15 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, / er wohnt in Ewigkeit, sein Name ist Der Heilige: Als Heiliger wohne ich in der Höhe, / aber ich bin auch bei dem Zerschlagenen und dem im Geist Niedrigen, um den Geist der Niedrigen wieder aufleben zu lassen / und das Herz der Zerschlagenen neu zu beleben.
16 Denn nicht auf ewig will ich streiten / und nicht für immer zürnen. Sonst würde der Geist vor mir verschmachten / und der Lebensatem, den ich gemacht habe.
17 Über die Schuld seiner Gewinnsucht zürnte ich, / schlug mein Volk, verbarg mich und war zornig. Aber es ging abtrünnig auf dem Weg seines eigenen Herzens. /
18 Seine Wege habe ich gesehen und will es heilen und führen, ihm und seinen Trauernden wieder Trost schenken. /
19 Ich erschaffe Frucht der Lippen. Friede, Friede dem Fernen und dem Nahen, spricht der HERR, / ich werde ihn heilen.
20 Aber die Frevler sind wie das aufgewühlte Meer, / das nicht zur Ruhe kommen kann / und dessen Wasser Schmutz aufwühlt und Schlamm.
21 Kein Friede den Frevlern, / spricht mein Gott!
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
1 Der Gerechte kommt um, aber es gibt keinen, der es zu Herzen nimmt. Und die treuen Männer[2]w. Männer der Treue, o. Männer der Gnade werden hinweggerafft, ohne dass jemand es beachtet. Ja, vor der Bosheit wird der Gerechte hinweggerafft;
2 er geht ein zum Frieden. Sie ruhen auf ihren Lagerstätten, {jeder, } der seinen geraden {Weg} geht.
3 Ihr aber, tretet hierher, Kinder der Zauberin, Brut des Ehebrechers und der Hure!
4 Über wen macht ihr euch lustig? Über wen reißt ihr das Maul auf {und} streckt die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder des Verbrechens, eine Brut der Lüge,
5 die ihr brünstig geworden seid bei den Terebinthen[3]LXX: bei den Götzen, unter jedem grünen Baum, die ihr Kinder in den Tälern schlachtet unterhalb der Felsspalten?
6 An den glatten {Steinen} des Bachtales ist dein Teil. Sie, sie sind dein Los. Auch hast du ihnen Trankopfer ausgegossen, hast ihnen Speisopfer aufgetragen. Sollte ich mich dabei beruhigen?[4]o. Sollte ich deshalb Mitleid haben? – Manche nehmen an, dieser Satz habe ursprünglich am Ende von V.7 gestanden.
7 Auf einem hohen und erhabenen Berg schlugst du dein Lager auf. Auch stiegst du dort hinauf, um Schlachtopfer zu opfern[5]w. zu schlachten.
8 Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du deine {Zeichen der} Erinnerung. Denn von mir abgewendet[6]w. von mir hinweg hast du dein Lager aufgedeckt, hast es bestiegen und breit gemacht, und du hast dir {Hurenlohn} von ihnen ausgehandelt[7]so lautete der Text vielleicht ursprünglich; Mas. T. : abgeschnitten; du liebtest ihr Lager, sahst ihre Blöße[8]w. sahst ihre Hand; d. i. ein verhüllender Ausdruck für das Geschlechtsteil.
9 Du zogest mit Öl zum König[9]hebr. melech klingt an »Moloch« an und mehrtest deine wohlriechenden Salben. Du sandtest deine Boten in die Ferne und tief hinab bis zum Scheol.
10 Durch deinen weiten Weg bist du müde geworden, {doch} du sagtest nicht: Es ist umsonst! Du fandest Belebung deiner Kraft, darum bist du nicht schwach geworden.
11 Und wen hast du gescheut und gefürchtet, dass du gelogen hast und nicht an mich dachtest, es nicht zu Herzen nahmst? Habe ich nicht geschwiegen und {meine Augen} verhüllt[10]So lesen LXX und Vulg. ; Mas. T. : und {zwar} von Ewigkeit her? Doch mich fürchtest du nicht.
12 Ich, ich werde deine Gerechtigkeit verkünden; und deine Machwerke, sie werden dir nichts nützen.
13 Wenn du um Hilfe schreist, sollen dich deine {Götzen} haufen retten! Aber ein Wind wird sie allesamt entführen, ein Hauch {sie} hinwegnehmen. Wer sich aber bei mir birgt, wird das Land erben und meinen heiligen Berg in Besitz nehmen.
Friede den Bußfertigen, kein Friede den Unbußfertigen
14 Und er sagt: Macht Bahn, macht Bahn[11]w. Schüttet auf, schüttet auf; d. h. eine Straße! Bahnt[12]w. Räumt auf; d. h. durch Beseitigung der Hindernisse einen Weg! Beseitigt {jedes} Hindernis aus dem Weg meines Volkes!
15 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: In der Höhe und im Heiligen[1]w. und heilig wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.
16 Denn nicht ewig rechte ich, und nicht für immer zürne ich; denn ihr {Lebens} hauch würde vor mir[2]T. ; Mas. T. : der {Lebens} hauch würde von mir weg verschmachten und die Menschenseelen[3]w. Lebensodem. – Das hebr. Wort steht in der Mehrzahl., die ich ja gemacht habe.
17 Wegen der Sünde seiner Habsucht[4]w. Wegen der Schuld {, nämlich wegen} seines ungerechten Gewinns zürnte ich und schlug es, indem ich mich verbarg und erzürnt war; doch es ging abtrünnig auf dem Weg seines Herzens.
18 Seine Wege habe ich gesehen und werde es heilen. Und ich werde es leiten und ihm Tröstungen gewähren und seinen Trauernden
19 die Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede den Fernen und den Nahen!, spricht der Herr. Ich will es heilen. –
20 Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer. Denn es kann nicht ruhig sein, und sein Wasser wühlt Kot und Schlamm auf.
21 Kein Friede den Gottlosen!, spricht mein Gott. –
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Gegen den Götzendienst der Israeliten
1 Der Herr sagt: »Die wenigen, die noch das Recht achten und mir die Treue halten, gehen zugrunde und niemand macht sich etwas daraus; sie kommen um und keiner kümmert sich darum. Aber ich nehme sie hinweg, damit sie nicht länger unter der Gewalt des Unrechts leiden müssen. Sie gehen ein in meinen Frieden,
2 die ewige Ruhe wird ihnen zuteil. Das ist der Lohn ihrer Treue.
3 Ihr aber, ihr Götzendiener, empfangt euer Urteil! Ihr beleidigt mich mit eurer Zauberei und Hurerei !
4 Und dann spottet ihr noch über mich, reißt euer großes Maul auf und streckt mir die Zunge heraus! Wisst ihr nicht, wen ihr da herausfordert, ihr Lügenbrut?
5 Unter jedem großen Baum hurt ihr zu Ehren eurer Götzen, und drunten in den Tälern, unter überhängenden Felsen, schlachtet ihr ihnen die eigenen Kinder!
6 Den Steinen im Bachbett opfert ihr Speise- und Trankopfer; dafür werdet ihr jetzt unter ihnen begraben. Oder meint ihr im Ernst, dass ich mir das alles gefallen lasse?
7 Israel, du Hure! Auf jedem Berggipfel schlägst du dein Hurenlager auf und feierst deine Opfermähler.
8 An der Innenseite deiner Türen und Türpfosten bringst du magische Zeichen an. Mich verlässt du und besteigst im Dienst fremder Götter deine Hurenlager; du liebst dieses schamlose Treiben und lässt dich dafür bezahlen.
9 Dem Götzen Melech opferst du kostbares duftendes Öl. Bis in die Totenwelt schickst du deine Boten.
10 Alles versuchst du, um Rat und Hilfe zu finden. Du willst nicht einsehen, dass es vergebliche Mühe ist. Immer wieder schöpfst du neue Hoffnung.
11 Vor wem hast du denn solche Angst, dass du meinst, mich betrügen zu müssen? Nach mir fragst du nicht, um mich kümmerst du dich nicht. Ich habe lange Zeit schweigend zugesehen. Deshalb hast du gedacht, mit mir brauchtest du nicht mehr zu rechnen.
12 Aber ich werde aufdecken, was deine Taten wert sind. Alle deine Vorkehrungen werden dich nicht retten.
13 Schrei doch zu deinen Götzen, damit sie dir helfen! Ein Windhauch genügt, um sie wegzublasen. Die aber, die von mir allein Hilfe erwarten, werden das Land Israel besitzen; sie werden auf meinem heiligen Berg wohnen. «
Gottes Hilfe für die Zerschlagenen
14 Der Herr sagt: »Ebnet den Weg! Bahnt die Straße! Schafft vor meinem Volk alle Hindernisse beiseite!«
15 Er, der hohe und erhabene Gott, der Heilige, dessen Thron ewig steht, sagt: »Ich wohne in der Höhe, in unnahbarer Heiligkeit. Aber ich wohne auch bei den Gedemütigten und Verzagten, ich gebe ihnen Hoffnung und neuen Mut!
16 Ich klage nicht länger an, ich lasse meinem Zorn nicht unbegrenzt freien Lauf. Sonst würde mein Volk, das ich doch geschaffen habe, völlig zugrunde gehen.
17 Ich war zornig und bestrafte sie, weil sie in ihrer Habgier schwere Schuld auf sich geladen hatten. Ich wandte mich von ihnen ab und ließ Unheil über sie hereinbrechen, das sie selbst verschuldet hatten.
18 Denn ich habe genau gesehen, wie sie es trieben. Aber jetzt richte ich sie wieder auf und führe sie. Als Entschädigung für das, was sie erlitten haben, gebe ich ihnen Freude und Trost.
19 Ich sorge dafür, dass sie mich mit Lobliedern preisen können. Allen schenke ich Glück und Frieden: denen, die in der Nähe leben, und denen, die noch in der Ferne zerstreut sind. Ich mache alles wieder gut. Ich, der Herr, sage es.
20 Die Menschen aber, die sich gegen mich auflehnen, sind wie die unruhigen Meereswogen, die Schlamm und Schmutz aufwühlen.
21 Wer nichts von mir wissen will, findet keinen Frieden, sondern stürzt sich ins Unglück. « Das sagt mein Gott.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Das Geschick der Frommen und der Gottlosen
1 Der Gerechte ist umgekommen und niemand ist da, der es zu Herzen nimmt, und fromme Leute sind hingerafft und niemand achtet darauf, denn der Gerechte ist weggerafft durch die Bosheit
2 und geht zum Frieden ein. Es ruhen auf ihren Lagern, die recht gewandelt sind.
3 Ihr aber, tretet herzu, ihr Söhne der Zauberin, ihr Kinder des Ehebrechers und der Hure!
4 Mit wem wollt ihr euren Spott treiben? Über wen wollt ihr das Maul aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht abtrünnige Kinder, ein verkehrtes Geschlecht,
5 die ihr bei den Götzeneichen in Brunst geratet, unter allen grünen Bäumen, und die Kinder schlachtet in den Tälern unter den Felsklippen?
6 Bei den glatten Steinen im Tal ist dein Teil, sie sind dein Los. Ihnen hast du dein Trankopfer ausgeschüttet, hast du Speisopfer geopfert. Sollte ich mich darüber nicht empören?
7 Du machtest dein Lager auf hohem, erhabenem Berg und gingst dort hinauf zu opfern.
8 Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Denkzeichen. Denn du hast dich von mir abgewandt und aufgedeckt dein Lager, es bestiegen und weit gemacht. Du hast dich mit ihnen verbunden, liebtest ihr Lager und buhltest mit ihnen.
9 Du bist mit Öl zum König gezogen und mit viel köstlicher Salbe und hast deine Boten in die Ferne gesandt und tief hinab bis zum Totenreich.
10 Du hast dich abgemüht mit der Menge deiner Wege und sprachst nicht: Das lasse ich; sondern du fandest ja noch Leben in deinen Gliedern, so wurdest du dessen nicht müde.
11 Wen hast du gescheut und gefürchtet, dass du treulos wurdest und nicht an mich dachtest und es nicht zu Herzen nahmst? Meinst du, weil ich allzeit schwieg, brauchtest du mich nicht zu fürchten?
12 Ich will aber deine Gerechtigkeit kundtun und deine Werke, dass sie dir nichts nütze sind.
13 Wenn du schreien wirst, soll dir helfen, was du dir angesammelt hast. Aber der Wind wird sie alle wegführen, und ein Hauch wird sie wegnehmen. Doch wer auf mich traut, wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen.
Gott will seinem Volk Heil geben
14 Und er spricht: Machet Bahn, machet Bahn! Bereitet den Weg, räumt die Anstöße aus dem Weg meines Volks!
15 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.
16 Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe.
17 Ich war zornig über die Sünde ihrer Habgier und schlug sie, verbarg mich und zürnte. Aber sie gingen treulos die Wege ihres Herzens.
18 Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben; und denen, die da Leid tragen,
19 will ich Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der Herr; ich will sie heilen.
20 Aber die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still sein kann und dessen Wellen Schlamm und Unrat auswerfen.
21 Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart