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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Siebter Weheruf: über die ungerechten Richter: 10,1–4

1 Wehe denen, die unheilvolle Gesetze erlassen / und unerträgliche Vorschriften machen,

2 um die Schwachen vom Gericht fernzuhalten / und den Armen meines Volkes das Recht zu rauben, damit die Witwen ihre Beute werden / und sie die Waisen ausplündern!

3 Was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und beim Untergang, / wenn er von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen, um Hilfe zu finden, / wo euren Reichtum hinterlassen?

4 Wer nicht mit den Gefangenen in die Knie gegangen ist, / wird fallen mit den Erschlagenen. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht gewendet / und noch bleibt seine Hand ausgestreckt.

Weheruf und Gerichtsankündigung gegen das stolze Assur: 10,5–19

5 Wehe Assur, dem Stock meines Zorns! / Der Knüppel in ihrer Hand, das ist meine Wut.

6 Gegen eine gottlose Nation sende ich ihn / und gegen das Volk meines Grimms entbiete ich ihn, um Beute zu erbeuten und Raub zu rauben, / um es zu zertreten wie Lehm in den Gassen.

7 Doch Assur stellt es sich nicht so vor, / sein Herz plant es anders, es hat nur Vernichtung im Sinn, / die Ausrottung nicht weniger Nationen.

8 Denn es sagt: Sind meine Anführer nicht allesamt Könige? /

9 Ging es nicht Kalne genauso wie Karkemisch, / Hamat wie Arpad, Samaria wie Damaskus?

10 Wie meine Hand nach den Königreichen der Götzen gelangt hat, / deren Götterbilder die von Jerusalem und Samaria übertrafen,

11 werde ich nicht, wie ich an Samaria und seinen Götzen getan habe, / ebenso an Jerusalem und seinen Götterbildern tun?

12 Aber wenn der Herr sein ganzes Werk auf dem Berg Zion und in Jerusalem vollendet hat, werde ich die Frucht des größenwahnsinnigen Königs von Assur heimsuchen und den hoffärtigen Stolz seiner Blicke.

13 Denn er hat gesagt: Das habe ich mit der Kraft meiner Hand / und mit meiner Weisheit getan, / denn ich bin klug. Und ich beseitige die Grenzen zwischen den Völkern, / ihre Schätze plündere ich / und stoße wie ein Held die Bewohner hinab.

14 Gleich einem Vogelnest hat meine Hand / nach dem Reichtum der Völker gelangt und wie man verlassene Eier sammelt, / so habe ich die ganze Welt eingesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln schlug, / keiner, der den Schnabel aufriss und piepste.

15 Prahlt denn die Axt gegenüber dem, der mit ihr hackt, / oder brüstet die Säge sich vor dem, der mit ihr sägt? Das wäre, wie wenn der Stock den Mann schwingt, der ihn hochhebt, / oder wie wenn der Knüppel den hochhebt, der nicht aus Holz ist.

16 Darum schickt Gott, der HERR der Heerscharen, / gegen seine Fetten die Schwindsucht und anstelle seiner Pracht wird ein Brand brennen / wie der Brand eines Feuers.

17 Israels Licht wird zum Feuer / und sein Heiliger wird zur Flamme. Sie brennt und verzehrt seine Dornen und seine Disteln / an einem einzigen Tag.

18 Und die Herrlichkeit seines Waldes und seines Baumgartens / vernichtet er, von der Seele bis zum Fleisch; / es wird sein, wie wenn ein Kranker dahinsiecht.

19 Dann wird der Rest von den Bäumen seines Waldes zu zählen sein; / ein Junge kann sie aufschreiben.

Heilsankündigung für den geretteten Rest Israels: 10,20–23

20 An jenem Tag wird der Rest Israels - und wer vom Haus Jakob entronnen ist - sich nicht mehr auf den stützen, der ihn schlägt, sondern er stützt sich in Treue auf den HERRN, den Heiligen Israels.

21 Ein Rest kehrt um zum starken Gott, / der Rest Jakobs.

22 Israel, wenn auch dein Volk so zahlreich ist / wie der Sand am Meer - / nur ein Rest davon kehrt um. Vernichtung ist beschlossen, / Gerechtigkeit flutet heran.

23 Denn fest beschlossene Vernichtung vollstreckt der Herr, der GOTT der Heerscharen, inmitten der ganzen Erde.

Zions und Jerusalems Rettung vor dem Ansturm Assurs: 10,24–34

24 Darum - so spricht der Herr, der GOTT der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das auf dem Berg Zion wohnt, vor Assur, das dich mit dem Stock schlägt und das seinen Knüppel gegen dich erhebt nach der Art Ägyptens.

25 Denn nur noch wenig, kurze Zeit, dann wird die Wut zu Ende sein und mein Zorn macht sie zunichte.

26 Dann schwingt der HERR der Heerscharen über ihn die Peitsche, wie er Midian schlug am Rabenfels. Er erhebt seinen Stab über das Meer nach der Art Ägyptens.

27 An jenem Tag weicht seine Last von deiner Schulter, / sein Joch von deinem Hals und weggerissen ist das Joch vom Nacken.

28 Assur zog von Rimmon herauf, / rückte gegen Aja vor, marschierte durch Migron / und ließ seinen Tross in Michmas zurück.

29 Sie zogen durch die Schlucht: Geba war unser Nachtquartier. / Rama erbebte, Gibea-Saul floh.

30 Lass deine Stimme gellen, Tochter Gallim! / Lausche, Lajescha! Anatot, antworte ihr!

31 Madmena flüchtete, / die Bewohner von Gebim brachten sich in Sicherheit.

32 Heute noch bezieht er Stellung in Nob. / Er schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, / den Hügel Jerusalems.

33 Siehe, Gott, der HERR der Heerscharen, / schlägt mit schrecklicher Gewalt die Zweige ab. Die Hochgewachsenen werden gefällt / und die Emporragenden sinken nieder.

34 Er rodet das Dickicht des Waldes mit dem Eisen / und der Libanon fällt durch einen Mächtigen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Wehe denen, die Ordnungen des Unheils anordnen, und den Schreibern, die Mühsal schreiben[3]Die aram. Üs. liest: die Schriftstücke der Mühsal verfassen,

2 um die Geringen[4]o. Hilflosen von {ihrem} Rechtsanspruch zu verdrängen und den Elenden meines Volkes {ihr} Recht zu rauben, damit die Witwen ihr Plündergut werden und sie die Waisen plündern!

3 Und was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und beim Sturm[5]o. plötzlichen Untergang, der von weither kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe und wo euren Reichtum lassen[6]andere mit T. : und wohin wollt ihr euren Reichtum in Sicherheit bringen??

4 Beugt man sich nicht unter Gefangenen, so muss man unter Erschlagenen fallen[7]o. Umsonst! Bei Gefangenen bricht man zusammen, und bei den Erschlagenen fallen sie.  – Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt.

Weheruf über Assur und dessen Niederlage

5 Wehe, Assur, Rute meines Zorns! Und der Stock meines Zorns – in ihrer Hand ist er[8]w. Und ein Stock ist er; in ihrer Hand ist mein Zorn.

6 Gegen eine gottlose Nation sende ich ihn, und gegen das Volk meines Grimmes entbiete ich ihn, Raub zu rauben und Beute zu erbeuten und es zertreten zu lassen wie Straßenkot.

7 Er aber meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern zu verheeren hat er im Sinn und nicht wenige Nationen auszurotten.

8 Denn er sagt: Sind meine Obersten nicht allesamt Könige?

9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch, Hamat nicht wie Arpad, Samaria nicht wie Damaskus?

10 Wie meine Hand die Königreiche der Götzen erreicht[9]o. gefunden; d. h. in die Gewalt bekommen hat – und ihre geschnitzten Bilder waren mehr als die von Jerusalem und von Samaria –,

11 werde ich nicht, wie ich Samaria und seinen Götzen getan habe, ebenso Jerusalem und seinen Götzenbildern tun?

12 Aber es wird geschehen, wenn der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem vollendet[1]Im Hebr. findet sich bei dem Wort für »vollendet« die umgekehrte Buchstabenfolge wie bei dem Wort für »Götzenbildern« in V.11. hat, wird er[2]so mit LXX; Mas. T. : werde ich die Frucht des überheblichen Herzens des Königs von Assur heimsuchen und den hochmütigen Stolz seiner Augen.

13 Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es getan und durch meine Weisheit, denn ich bin verständig. Und ich beseitige die Grenzen der Völker und plündere ihre Schätze und stoße die Bewohner hinab wie ein Starker[3]o. wie ein Stier. – Andere nehmen an, dass der Text ursprünglich gelautet hat: hinab in den Staub.

14 Meine Hand hat den Reichtum der Völker erreicht[4]o. gefunden; d. h. in die Gewalt bekommen wie ein Nest. Und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft: Da war keiner, der mit dem Flügel schlug oder den Schnabel aufriss und piepste.  –

15 Rühmt sich die Axt gegen den, der damit haut? Oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie zieht? Als schwänge ein Stock den, der ihn hochhebt[5]so mit einigen hebr. Handschr. ; Mas. T. : die, die ihn hochheben, als ob ein Stab den hochhöbe, der kein Holz ist!

16 Darum wird der Herr, der Herr der Heerscharen, Schwindsucht senden unter seine Fetten, und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand auflodern wie ein Feuerbrand.

17 Und das Licht Israels wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird seine Dornen und seine Disteln in Brand setzen und verzehren an einem Tag.

18 Und man wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgartens von der Seele bis zum Fleisch vernichten, und es wird sein, wie wenn ein Kranker dahinsiecht.

19 Dann wird der Rest der Bäume seines Waldes zu zählen sein; ein Junge könnte sie aufschreiben.

Rettung des Restes Israels und Jerusalems

20 An jenem Tag wird es geschehen: Da wird der Rest Israels, und was vom Haus Jakob entkommen ist, sich nicht mehr länger auf den stützen, der es schlägt, sondern es wird sich auf den Herrn, den Heiligen Israels, stützen in Treue.

21 Ein Rest wird umkehren[6]hebr. schear jaschub; vgl. Kap.7,3, ein Rest Jakobs, zu dem starken Gott.

22 Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres wäre; {nur} ein Rest davon wird umkehren. Vernichtung ist beschlossen, einherflutend {mit} Gerechtigkeit.

23 Denn der Herr, der Herr der Heerscharen, vollzieht fest beschlossene Vernichtung inmitten der ganzen Erde.

24 Darum, so spricht der Herr, der Herr der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stock schlägt und seinen Stab gegen dich erhebt in der Art Ägyptens!

25 Denn nur noch eine ganz kurze Weile[7]w. denn noch eine winzige Kleinigkeit, dann wird der Grimm[8]w. die Verwünschung zu Ende sein, und mein Zorn {richtet sich} auf ihre Vernichtung.

26 Und der Herr der Heerscharen wird über ihn die Geißel schwingen wie bei der Niederlage Midians am Felsen Oreb[9]d. h. Rabenfels; vgl. Ri7,25 und seinen Stab über das Meer, und er wird ihn erheben in der Art Ägyptens.

27 An jenem Tag wird es geschehen, da weicht seine Last von deiner Schulter, und sein Joch wird von deinem Hals weggerissen, und vernichtet wird das Joch vor dem Fett[10]Viele lesen mit Einfügung zweier Buchstaben »und sein Joch von seinem Hals weggerissen. Er zieht herauf von Samaria o. Rimmon« und ziehen den letzten Satz zu V.28..

28 Er kommt auf Ajat zu, zieht durch Migron; in Michmas lässt er seinen Tross.

29 Sie ziehen durch die Schlucht, »Geba sei unser Nachtquartier!« Rama bebt, Gibea Sauls flieht.

30 Schreie gellend, Tochter Gallims! Horche auf, Lajescha! Elendes Anatot[1]o. Antworte ihr, Anatot!

31 Madmena eilt davon, die Bewohner von Gebim bringen {sich} in Sicherheit.

32 Noch heute macht er halt in Nob.  – Er schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, den Hügel Jerusalems.  –

33 Siehe, der Herr, der Herr der Heerscharen, haut mit Schreckensgewalt die Äste herunter. Und die Hochgewachsenen werden gefällt, und die Emporragenden werden niedersinken.

34 Und er schlägt das Dickicht des Waldes mit dem Eisen nieder, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen[2]o. Herrlichen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Anklage gegen die Unterdrücker

1 Weh denen, die ihre Macht missbrauchen, um Verordnungen zu erlassen, die Menschen ins Unglück stürzen!

2 Sie bringen die Armen und Schwachen in meinem Volk um ihr Recht und plündern die Witwen und Waisen aus.

3 Der Tag des Gerichts kommt gewiss und das Unwetter aus der Ferne wird euch mit Sicherheit erreichen. Was wollt ihr dann tun? Zu wem wollt ihr fliehen? Wo wollt ihr dann eure Reichtümer lassen?

4 Ihr habt nur die Wahl, ob ihr tot oder gefangen sein wollt! Trotzdem legt Gottes Zorn sich nicht, noch ist seine Hand drohend erhoben.

Assyrien geht zu weit!

5 Der Herr sagt: »Jetzt bekommt es Assyrien mit mir zu tun! Ich habe es benutzt, um mein Strafgericht zu vollziehen. Assyrien war der Stock, mit dem ich meinen Zorn zu fühlen gab.

6 Ich habe es gesandt, um ein Volk zu bestrafen, das sich von mir losgesagt und meinen Zorn herausgefordert hat. Ich habe Assyrien erlaubt, dieses Volk zu berauben und auszuplündern und es zu zertreten wie Straßendreck.

7 Aber der König von Assyrien wollte mehr, er schmiedete seine eigenen Pläne. Vernichten wollte er, ganze Völker ausrotten, so viele wie möglich.

8 Er sagte sich: ›Alle Befehlshaber meiner Truppen sind so mächtig wie Könige.

9 Eine Stadt nach der anderen habe ich erobert: Kalne und Karkemisch, Hamat und Arpad, Samaria und Damaskus.

10 Mit meiner Macht habe ich Königreiche unterworfen, die mehr Götter und Götterbilder haben als Jerusalem und Samaria.

11 Ich habe Samaria und seine Götter vernichtet. Und ausgerechnet Jerusalem und seine Götterbilder sollten diesem Schicksal entgehen?‹«

12 Aber der Herr sagt: »Erst will ich zu Ende führen, was ich gegen Jerusalem und den Zionsberg im Sinn habe. Dann werde ich mit dem König von Assyrien abrechnen, mit seiner überheblichen Selbstherrlichkeit und dem Hochmut, mit dem er auf andere herabsieht.

13 Dieser König hat es gewagt, zu sagen: ›Aus eigener Kraft habe ich das alles getan, durch meine Klugheit habe ich es fertiggebracht. Die Grenzen zwischen den Völkern habe ich beseitigt, ihre Vorräte geplündert und ihre Könige vom Thron gestoßen wie ein Stier.

14 Wie jemand ein Vogelnest ausnimmt, so habe ich die Schätze der Völker genommen. Wie jemand die Eier einsammelt, die der Vogel verlassen hat, so habe ich alle Länder eingesammelt. Da war keiner, der mit den Flügeln nach mir schlug, keiner, der den Schnabel öffnete und einen Piep von sich gab. ‹«

15 Aber der Herr sagt: »Kann die Axt etwa angeben gegenüber dem, der sie gebraucht? Oder kann die Säge sich für wichtiger halten als den Zimmermann? Das wäre ja, als ob der Stock den schwänge, der ihn erhebt, als ob das tote Stück Holz den Mann bewegte!«

16 Darum wird der Herr, der Herrscher über die ganze Welt, das reiche, satte Assyrien zum Hungerland machen. Unter seiner Pracht schwelt ein Brand, der alles in Flammen aufgehen lässt.

17 Der heilige Gott, das Licht Israels, wird zum Feuer, das die Dornen und Disteln ergreift und an einem einzigen Tag verzehrt.

18 Die prächtigen Wälder und Obstgärten vernichtet es mit Stumpf und Stiel. Assyrien wird dahinsiechen wie ein Sterbenskranker.

19 Von seinen Wäldern werden nur ein paar Bäume übrig bleiben, so wenige, dass ein Kind sie zählen kann.

Nur wenige bleiben übrig

20 Es kommt eine Zeit, da wird der Rest Israels, die Überlebenden der Nachkommen Jakobs, sich nicht mehr auf Assyrien stützen, den Stock, der sie geschlagen hat. Auf den Herrn werden sie sich stützen, an den heiligen Gott Israels werden sie sich halten und ihm treu bleiben.

21 Ein Rest wird zurückkehren; was übrig geblieben ist von den Nachkommen Jakobs, kehrt um zum starken Gott.

22 Israel, selbst wenn dein Volk so zahlreich wäre wie der Sand am Meer, nur ein kleiner Rest wird zurückkehren. Dein Untergang ist beschlossene Sache; er kommt wie eine Flut und verschafft dem Recht Geltung.

23 Der Herr, der Herrscher über die ganze Welt, ist fest entschlossen, dich zu vernichten vor den Augen aller Völker.

Keine Angst vor Assyrien!

24 Der Herr, der Herrscher über die ganze Welt, sagt zu seinem Volk, das auf dem Zionsberg wohnt: »Habt keine Angst vor Assyrien, auch wenn es den Stock über euch schwingt und euch schlägt, wie es früher die Ägypter taten.

25 Nur noch einen ganz kleinen Augenblick, dann kehrt sich mein Zorn von euch ab und wendet sich gegen Assyrien.

26 Dann werde ich, der Herrscher der Welt, strafend die Geißel über die Assyrer schwingen, so wie ich damals am Rabenfelsen auf die Midianiter eingeschlagen habe. Ich werde meinen Stock über das Meer ausstrecken, wie ich es gegen die Ägypter getan habe.

27 Wenn die Zeit gekommen ist, dann wird die Last Assyriens von euren Schultern gleiten und sein Joch von eurem Nacken gerissen. «

Der Feind rückt auf Jerusalem zu

28 Die Assyrer überfallen Aja, sie ziehen durch Migron, lassen ihren Tross in Michmas,

29 marschieren durch die Talschlucht, um in Geba zu übernachten. Rama zittert vor Angst, Gibea, die Stadt Sauls, ergreift die Flucht.

30 Schrei gellend, Gallim! Lausche, Lajescha! Antworte, Anatot!

31 Madmena flieht, die Bewohner von Gebim laufen um ihr Leben.

32 Schon steht der Feind in Nob und streckt seine Hand aus nach Jerusalem und dem Zionsberg !

33 Seht doch, wie der Herr, der Herrscher über die ganze Welt, mit erschreckender Gewalt die Äste von den Bäumen schlägt! Die größten Bäume werden gefällt, die hochragenden niedrig gemacht.

34 Das Dickicht des Waldes wird mit der Axt gelichtet, die Pracht des Libanons sinkt zu Boden.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben,

2 um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!

3 Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen?

4 Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.

Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien

5 Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms!

6 Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.

7 Aber er meint’s nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.

8 Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?

9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus?

10 Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria:

11 Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?«

12 Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen,

13 weil er spricht: »Ich hab’s durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen.

14 Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte. «

15 Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist!

16 Darum wird der Herr, der Herr Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer.

17 Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag.

18 Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden,

19 dass die Bäume seiner Wälder, die übrig bleiben, gezählt werden können und ein Knabe sie aufschreiben kann.

Errettung eines Restes von Israel

20 Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und was entkommen ist vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den Herrn, den Heiligen Israels, in Treue.

21 Ein Rest wird umkehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Helden.

22 Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest von ihm umkehren. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit.

23 Denn Gott der Herr Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, auf der ganzen Erde.

24 Darum spricht Gott der Herr Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah.

25 Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird mein Grimm ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.

26 Alsdann wird der Herr Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie beim Schlag gegen Midian am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten.

27 Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Halse, ja, das Joch wird von deinem Nacken genommen.

Der Ansturm Assurs

28 Assur kommt nach Aja, er zieht durch Migron, nach Michmas befiehlt er seinen Tross.

29 Sie ziehen durch den engen Weg: »Geba sei unser Nachtlager!« Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht.

30 Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha! Elend ist Anatot!

31 Madmena weicht, die Bewohner von Gebim laufen davon.

32 Noch heute macht er halt in Nob; er streckt seine Hand aus gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems.

33 Siehe, der Herr, der Herr Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und was hoch aufgerichtet steht niederschlagen, dass die Hohen erniedrigt werden.

34 Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.

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