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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Weheruf gegen die störrischen Söhne: 30,1–7

1 Wehe den störrischen Söhnen - Spruch des HERRN -, / die einen Plan ausführen, der nicht von mir ist, und ein Trankopfer ausgießen, / aber ohne meinen Geist, / um Sünde auf Sünde zu häufen!

2 Die sich auf den Weg hinunter nach Ägypten machen - / meinen Mund hatten sie nicht befragt -, um sich zu bergen im Schutz des Pharao und Zuflucht zu suchen / im Schatten Ägyptens.

3 Doch wird euch der Schutz des Pharao zur Schande / und die Zuflucht im Schatten Ägyptens zur Schmach.

4 Wenn auch seine Fürsten in Zoan waren / und seine Boten Hanes erreichten,

5 so wurde doch jeder zuschanden an dem Volk, / das ihnen nicht nützt, das nicht zur Hilfe und nicht zum Nutzen dient, / sondern nur zur Schande und gar zum Hohn.

6 Ausspruch über die Tiere des Negeb: Durch ein Land der Not und der Bedrängnis - / Löwin und Löwe kommen daher, / Giftschlange und fliegender Seraf - tragen sie auf dem Rücken der Esel / ihren Reichtum und auf dem Höcker der Kamele / ihre Schätze zu einem Volk, das nichts nützt.

7 Ägypten ist nichtig und nutzlos ist, was sie helfen. / Darum nenne ich das: Rahab sind sie! Untätigkeit!

Verschriftung der Prophetie und Mahnung: 30,8–17

8 Nun komm, schreib es auf eine Tafel bei ihnen, / zeichne es in ein Schriftstück auf, / damit es für einen künftigen Tag Zeuge sei auf ewig!

9 Denn es ist ein trotziges Volk, verlogene Söhne, / Söhne, die nicht hören wollten auf die Weisung des HERRN.

10 Die zu den Sehern sagten: Seht nicht! / und zu denen, die schauten: Erschaut für uns nicht, was richtig ist! Sagt uns Schmeichelndes! / Schaut Täuschungen!

11 Weicht ab vom rechten Weg, biegt ab vom Pfad, / lasst uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels!

12 Darum - so spricht der Heilige Israels: / Weil ihr dieses Wort verworfen, auf Gewalt und Arglist vertraut / und darauf euch gestützt habt,

13 darum wird für euch diese Schuld / wie ein von oben sich öffnender und sich verbreiternder Riss / in einer hoch aufragenden Mauer sein, / deren Zusammenbruch plötzlich, urplötzlich kommt.

14 Er zerbricht sie wie beim Zerbrechen eines Töpferkruges, / zerschmettert ohne Mitleid, und unter seinen zerschmetterten Stücken findet sich keine Scherbe, / um Feuer vom Herd zu holen / oder Wasser aus der Zisterne zu schöpfen.

15 Denn so spricht der GOTT, der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet, / im Stillhalten und Vertrauen liegt eure Kraft. Doch ihr habt nicht gewollt, /

16 sondern gesagt: Nein, auf Pferden wollen wir fliehen. / Darum sollt ihr fliehen. Ihr habt gesagt: Auf schnellem Pferd wollen wir reiten. / Darum werden eure Verfolger schnell sein.

17 Tausende fliehen vor dem Drohen eines Einzigen, / vor dem Drohen von fünfen ihr alle, bis ihr übrig seid, / wie eine Signalstange auf dem Gipfel des Berges / und wie ein Feldzeichen auf dem Hügel.

Heilswende für das Volk auf dem Zion: 30,18–26

18 Darum wartet der HERR darauf, / euch gnädig zu sein, darum erhebt er sich, / um sich eurer zu erbarmen. Denn der HERR ist ein Gott des Rechts; / selig alle, die auf ihn warten.

19 Ja, du Volk auf dem Zion, / das in Jerusalem wohnt, / ganz sicher wirst du nicht mehr weinen. Ganz sicher wird er dir gnädig sein auf die Stimme deines Hilfegeschreis hin; / sobald er es hört, antwortet er dir.

20 Der Herr wird euch Brot der Not und Wasser der Bedrängnis geben / und deine Lehrer werden sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden stets deine Lehrer sehen. /

21 Deine Ohren werden ein Wort hinter dir hören: Dies ist der Weg, geht ihn, / auch wenn ihr nach rechts oder links abbiegen wolltet!

22 Dann werdet ihr deine mit Silber überzogenen Schnitzbilder / und deine mit Gold umkleideten Gussbilder verunreinigen. Du wirst sie wie Unrat wegwerfen. / Hinaus!, wirst du dazu sagen.

23 Dann wird er Regen geben deiner Saat, / die du auf den Acker gesät hast, und das Brotkorn, der Ertrag des Ackers, / wird üppig und fett sein. / Deine Herden werden an jenem Tag auf weiten Wiesen weiden.

24 Die Rinder und Esel, die den Acker bearbeiten, / fressen Futter mit Sauerampfer, / das man mit Schaufel und Gabel ausstreut.

25 Auf jedem hohen Berg und auf jedem aufragenden Hügel / werden Bäche, Wasserläufe sein am Tag des großen Mordens, / wenn Türme einstürzen.

26 Dann wird das Licht des weißen Mondes wie das Licht der heißen Sonne und das Licht der heißen Sonne wird siebenfach hell sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, an dem der HERR den Bruch seines Volkes verbindet und die Wunde seines Schlages heilt.

Gerichtstheophanie gegen Assur: 30,27–33

27 Siehe, der Name des HERRN kommt aus der Ferne, / brennend sein Zorn, / gewaltig an Wucht. Seine Lippen sind voller Wut, / seine Zunge ist wie fressendes Feuer,

28 sein Atem wie ein reißender Fluss, / der bis an den Hals reicht. Er siebt Nationen im Sieb des Wahns - / er legt einen Zaum, der in die Irre führt, / an die Kinnbacken der Völker.

29 Das Lied wird für euch sein wie nachts, / wenn man sich fürs Fest heiligt, und die Freude des Herzens, / wie wenn man unter Flötenspiel einhergeht, / um auf den Berg des HERRN zu kommen, zum Felsen Israels.

30 Dann lässt der HERR die Pracht seiner Stimme hören / und er lässt sehen, wie sein Arm niederfährt mit grimmigem Zorn und einer Flamme fressenden Feuers - / Gewitter, Unwetter und Hagelschlag.

31 Ja, vor der Stimme des HERRN wird Assur erschrecken; / mit dem Stock schlägt er zu.

32 Und es wird geschehen: Jeder Schlag mit der Zuchtrute, / die der HERR auf ihn niederfahren lässt, geschieht mit Pauken und Leiern. / In Kämpfen mit Schwung des Armes kämpft er gegen ihn.

33 Ja, längst schon ist eine Brandstätte vorbereitet, / auch für den König ist sie errichtet, / man hat sie tief und weit gemacht; ihr Scheiterhaufen hat Feuer und Holz in Fülle, / der Atem des HERRN brennt darin wie ein Schwefelstrom.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Warnung vor Hilferuf an Ägypten und Mahnung, dem Herrn zu vertrauen – Zukünftige Erneuerung Jerusalems

1 Wehe den widerspenstigen Söhnen, spricht der Herr[10]w. ist der Ausspruch des Herrn, die einen Plan machen[1]o. ausführen, aber nicht von mir aus, und Bündnisse weihen[2]w. um Trankopfer auszugießen; wie z. B. beim feierlichen Abschluss eines Vertrages, aber nicht nach meinem Geist, um Sünde auf Sünde zu häufen;

2 die sich aufmachen, um nach Ägypten hinabzuziehen – aber meinen Mund haben sie nicht befragt –, um unter den Schutz des Pharao zu flüchten und um sich zu bergen im Schatten Ägyptens!

3 Doch der Schutz des Pharao wird euch zur Schande werden und die Zuflucht im Schatten Ägyptens zur Schmach.

4 Denn seine Obersten[3]d. h. die Obersten von Juda waren {zwar} in Zoan, und seine Gesandten erreichten Hanes;

5 {doch} jeder wird zuschanden an einem Volk[4]o. sie machen sich verhasst wegen eines Volkes, das ihm nichts nutzt, das nicht zur Hilfe und nicht zum Nutzen, sondern zur Schande und auch zur Schmach {dient}.  –

6 Ausspruch über die Tiere[5]hebr. behemot. Das Wort bedeutet auch »Nilpferd« und ist ein Sinnbild für Ägypten. des Südens: Durch ein Land der Not und der Angst, aus dem Löwin und Löwe, Giftschlange und fliegende feurige Schlangen[6]w. und der fliegende Saraf {kommen} , tragen sie auf dem Rücken von Eseln ihren Reichtum und auf den Höckern der Kamele ihre Schätze zu einem Volk, das nichts nützt.

7 Denn umsonst und vergebens wird Ägypten helfen. Darum nenne ich es Rahab, die zum Schweigen Gebrachte.[7]T. ; Mas. T. : Rahab sind sie! Untätigkeit!

8 Geh nun hin, schreib es bei ihnen auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch ein, damit es für einen künftigen Tag als Zeuge bleibt[8]so mit der aram. , syr. Üs. und der Vulg. ; Mas. T. : für immer bis in Ewigkeit!

9 Denn ein widerspenstiges Volk ist es, verlogene Söhne, Söhne, die das Gesetz[9]o. die Weisung des Herrn nicht hören wollen,

10 die zu den Sehern sagen: Seht nicht! und zu den Schauenden: Schaut uns nicht das Richtige! Sagt uns Schmeicheleien! Schaut uns Täuschungen!

11 Weicht ab vom Weg, biegt ab vom Pfad! Lasst uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels[10]w. Macht ein Ende mit dem Heiligen Israels von unserm Gesicht weg!

12 Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft und auf Unterdrückung und Arglist vertraut und euch darauf stützt,

13 darum wird für euch diese Schuld wie ein sturzbringender Riss sein, der sich vorschiebt an einer hochragenden Mauer, deren Zusammenbruch in einem Augenblick, plötzlich kommt.

14 Und er wird sie zerbrechen, wie man einen Töpferkrug zerbricht, mitleidslos zertrümmert, und unter dessen Bruchstücken man nicht ein {ganzes} Tongefäß findet, um {damit} Feuer vom Herd zu holen oder Wasser aus einer Wassergrube[11]o. aus einem Teich zu schöpfen.

15 Denn so spricht der Herr, Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt.

16 Ihr sagtet: »Nein, sondern auf Pferden wollen wir fliegen«, darum werdet ihr fliehen; und: »Auf Rennern wollen wir reiten«, darum werden eure Verfolger {hinter euch her} rennen.

17 Je ein Tausend {wird fliehen} vor dem Drohen eines Einzigen. Vor dem Drohen von Fünfen werdet ihr {alle} fliehen, bis ihr {nur noch} ein Rest seid wie eine Signalstange auf der Spitze des Berges und wie ein Feldzeichen auf dem Hügel.

18 Und darum wird der Herr darauf warten, euch gnädig zu sein, und darum wird er sich erheben, sich über euch zu erbarmen. Denn ein Gott des Rechts ist der Herr. Glücklich alle, die auf ihn harren!

19 Ja, {du} Volk aus Zion, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht mehr weinen! Er wird dir gewiss Gnade erweisen auf die Stimme deines Hilfegeschreis. Sobald er hört, antwortet er dir.

20 Und hat der Herr euch auch Brot der Not und Wasser der Bedrängnis[1]Das ist die Not und Bedrängnis durch Belagerung; gemeint ist: Hat der Herr euch auch verkürzte Ration gegeben gegeben, so wird dein Lehrer sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen.

21 Und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, den geht!

22 Dann wirst du[2]so mit einer griech. , der alten lat. Üs. und der Vulg. ; Mas. T. : werdet ihr den Überzug deiner silbernen Schnitzbilder und die Bekleidung deiner goldenen Gussbilder unrein machen[3]o. entweihen; d. h. für den Gottesdienst unbrauchbar machen. Du wirst sie wegwerfen wie etwas Unreines: Dreck!, wirst du dazu sagen.  –

23 Und er wird Regen geben deiner Saat, mit der du den Erdboden besäst, und Brot als Ertrag des Erdbodens, und {alles} wird saftig und fett sein. Deine Herden werden an jenem Tag weiden auf weitem Weidegrund.

24 Und die Rinder und Esel, die den Erdboden bearbeiten, werden gemischtes Sauerfutter fressen, das man mit Schaufel und mit der Gabel geworfelt hat.

25 Und auf jedem hohen Berg und auf jedem hochragenden Hügel werden Bäche, Wasserläufe sein am Tag des großen Mordens, wenn Türme fallen.

26 Dann wird das Licht des Mondes sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der Herr den Bruch seines Volkes verbinden und die Wunde seines Schlages heilen wird.

Drohendes Gericht über die Feinde, besonders über Assur

27 Siehe, der Name des Herrn kommt von weit her mit seinem brennenden Zorn und wuchtigem Auffahren. Seine Lippen sind voller Grimm, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer

28 und sein Atem wie ein überflutender Bach, der bis an den Hals reicht: um die Nationen zu schwingen mit dem Schwingsieb des Nichts und einen irreführenden Zaum an die Kinnbacken der Völker {zu legen}.

29 Das Lied werdet ihr {auf den Lippen} haben wie in der Nacht, in der das Fest gefeiert[4]w. der Reigen {tanz} geheiligt wird, und Freude im Herzen wie der, der unter Flötenspiel hinaufzieht, um auf den Berg des Herrn zu kommen, zum Felsen Israels.

30 Dann wird der Herr hören lassen die Hoheit seiner Stimme und sehen lassen das Niederfahren seines Armes mit wütendem Zorn und einer Flamme verzehrenden Feuers, {unter} Platzregen und Wolkenbruch und Hagelsteinen.

31 Ja, von der Stimme des Herrn wird Assur zerschlagen[5]o. niedergeschlagen; o. erschrocken sein, wenn er mit dem Stock dreinschlägt.

32 Und es wird geschehen, jeder Hieb der Zuchtrute[6]so mit einigen hebr. Handschr. ; Mas. T. : Rute der Anordnung, die der Herr auf es niedersausen lässt, {geschieht} unter Tamburin- und Zitherspiel. Und mit geschwungenem Arm[7]w. Und mit Kämpfen, {in denen er es} als Schwingopfer {schwingt} kämpft er gegen es.

33 Denn längst ist eine Feuerstätte[8]hebr. tafte; ein von dem Ort Tofet abgeleitetes Wort, das den Sitz des Molochkultes bezeichnet hergerichtet. Auch für den König[9]hebr. melech; klingt an »Moloch« an ist sie bereitet, tief {und} weit hat er sie gemacht. Ihr Scheiterhaufen {ist für} das Feuer und {hat} Holz in Menge. Wie ein Schwefelstrom setzt der Atem des Herrn ihn in Brand.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Von Ägypten ist keine Hilfe zu erwarten

1 Der Herr sagt: »Weh euch, meine eigensinnigen Kinder! Ihr führt Pläne aus, mit denen ich nichts zu tun habe. Ihr schließt Bündnisse gegen meinen erklärten Willen. Damit häuft ihr Schuld auf Schuld.

2 Ohne mich um Rat zu fragen, lauft ihr nach Ägypten, um beim Pharao Schutz zu suchen und euch im Schatten Ägyptens unterzustellen.

3 Doch ihr werdet eine große Enttäuschung erleben und gedemütigt wieder heimziehen, denn der Pharao kann euch nicht beschützen und Ägypten euch keine Zuflucht bieten.

4 Eure führenden Männer sind nach Zoan gegangen und eure Abgesandten sind bis nach Hanes gekommen.

5 Aber sie werden enttäuscht, denn das Volk dort kann niemand nützen; es kann weder Hilfe noch Vorteil bieten, nur Schimpf und Schande kann es euch bringen!«

6 Der Herr sagt: »Schwer beladen ziehen Lasttiere durch das Südland, eine Gegend voll von Gefahren und Schrecken, von knurrenden Löwen, giftigen Schlangen und fliegenden Drachen. Auf den Rücken der Esel und den Höckern der Kamele bringen eure Führer und Abgesandten Schätze und Geschenke zu einem Volk, das niemand nützen kann.

7 Die Hilfe Ägyptens ist nichts wert. Darum nenne ich es ›das unbewegliche Ungeheuer‹. «

Ein Volk, das nur hören will, was ihm gefällt

8 Der Herr befahl mir: »Nimm eine Schreibtafel und schreib darauf vor den Augen dieser Leute mein Urteil über sie. Ritze es als Inschrift für alle Zeiten ein, es soll für immer erhalten bleiben.

9 Sie sind ein eigensinniges Volk. Meine Kinder wollen sie sein, aber sie sind Lügner; denn sie wollen nicht hören, was ich, der Herr, von ihnen verlange.

10 Zu den Sehern sagen sie: ›Ihr sollt nichts sehen!‹, und zu den Propheten: ›Ihr sollt keine Offenbarungen haben! Sagt uns nicht, was recht ist, sondern was uns gefällt! Lasst uns doch unsere Illusionen!

11 Weicht von der Wahrheit ab und lasst uns in Ruhe mit eurem heiligen Gott Israels!‹

12 Deshalb sage ich, der heilige Gott Israels: ›Ihr wollt nicht hören, was ich euch sage, und verlasst euch auf Gewalt und Betrug.

13 Diese Schuld bleibt nicht ohne Folgen: Ihr gleicht einer hohen Mauer, die einen Riss bekommen hat. Er läuft immer tiefer und wird immer breiter, und plötzlich stürzt die ganze Mauer ein.

14 Es wird euch ergehen wie einem Tontopf, der so gründlich zerschmettert wird, dass sich unter seinen Scherben kein Stück mehr findet, mit dem man Glut aus dem Ofen nehmen oder Wasser aus einer Pfütze schöpfen könnte. ‹«

15 Der Herr, der heilige Gott Israels, hat zu euch gesagt: »Wenn ihr zu mir umkehrt und stillhaltet, dann werdet ihr gerettet. Wenn ihr gelassen abwartet und mir vertraut, dann seid ihr stark. « Aber ihr wollt ja nicht.

16 Ihr sagt: »Nein, auf Pferden wollen wir dahinfliegen!« Aber ihr werdet nicht fliegen, sondern fliehen. Ihr sagt: »Auf schnellen Rennern wollen wir reiten!« Aber eure Verfolger werden schneller rennen als ihr.

17 Tausend von euch werden fliehen, wenn sie einen einzigen Feind sehen; und wenn fünf euch bedrohen, werdet ihr alle davonlaufen. Von eurem stolzen Heer wird nichts übrig bleiben als eine leere Fahnenstange auf einem kahlen Hügel.

Gott will sich über sein Volk erbarmen

18 Trotzdem wartet der Herr sehnlich auf den Augenblick, an dem er sich euch wieder zuwenden kann. Er will seine Macht zeigen und sich über euch erbarmen, denn er ist ein Gott, der dem Recht Geltung verschafft. Wie glücklich sind alle, die ihre Hoffnung auf ihn setzen!

19 Ihr Bewohner Jerusalems, die ihr auf dem Zionsberg wohnt, ihr müsst nicht länger weinen! Wenn ihr zum Herrn um Hilfe ruft, wird er euch sein Erbarmen zuwenden; sobald er euer Schreien vernimmt, gibt er euch Antwort.

20 Er wird euch reichlich Brot und Wasser geben, nicht so spärlich wie in der Zeit der Not und Bedrängnis. Er wird sich nicht länger vor euch verbergen; mit eigenen Augen werdet ihr ihn sehen, ihn, euren Lehrer.

21 Wenn ihr nach rechts oder links abbiegen wollt, werdet ihr hinter euch eine Stimme hören, die zu euch sagt: »Dies hier ist der Weg, dem ihr folgen sollt!«

22 Dann werdet ihr eure geschnitzten und gegossenen Götzenbilder samt ihrem silbernen oder goldenen Überzug als etwas Unreines betrachten. »Weg damit!«, werdet ihr rufen und sie wie Abfall hinauswerfen.

23 Für die Saat auf euren Feldern wird der Herr euch Regen geben und der Ackerboden wird Korn hervorbringen, das euch reiche und kräftige Nahrung gibt. Zu der Zeit wird euer Vieh auf weiten Wiesengründen weiden.

24 Die Rinder und Esel, mit denen ihr die Felder pflügt, werden würziges Futter fressen, das man mit Worfschaufel und Gabel gemischt und vor ihnen ausgebreitet hat.

25 Am Tag der großen Abrechnung, wenn die feindlichen Türme stürzen, werden auf allen Bergen und Hügeln Bäche voller Wasser fließen.

26 Dann wird der Mond so hell sein wie die Sonne und die Sonne wird siebenmal so hell scheinen – wie das Licht einer ganzen Woche an einem einzigen Tag. An diesem Tag wird der Herr die Wunden, die er seinem Volk geschlagen hat, verbinden und heilen.

Gott rechnet mit Assyrien ab

27 Der Herr kommt von ferne her, er selbst kommt! Feuer und dichter Rauch zeigen, wie zornig er ist. Unheil strömt von seinen Lippen, seine Zunge ist eine lodernde Flamme.

28 Sein Atem tobt wie ein reißender Bach, dessen Wasser bis zum Hals reicht. Er schüttelt die Völker in seinem Sieb und wirft sie fort wie wertlose Spreu. Er legt ihnen einen Zaum ins Maul und leitet sie damit in die Irre.

29 Ihr aber werdet Lieder singen wie in der Nacht, in der ihr das Fest feiert. Ihr werdet voll Freude sein wie die Festpilger, die unter Flötenspiel hinaufziehen zum Berg des Herrn, zu ihm, dem Felsen Israels.

30 Der Herr lässt seine gewaltige Stimme hören, er zeigt seinen starken Arm, wie er zuschlägt. Voller Zorn greift er ein, mit verzehrendem Feuer, mit Wolkenbruch und Unwetter und Hagelschlag.

31 Schrecken kommt über Assyrien, wenn es seine Stimme hört und seinen Stock zu fühlen bekommt.

32 Bei jedem Stockhieb, den der Herr als Strafe über Assyrien verhängt hat, werden die Pauken und Zithern erklingen. Der Herr selbst hebt seine Hand zum Kampf gegen Assyrien.

33 Seit Langem schon ist der Verbrennungsplatz für den König bereit. Tief und breit ist die Feuerstelle und Holz ist massenhaft aufgeschichtet. Der Atem des Herrn setzt es in Flammen wie ein Strom von brennendem Schwefel.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Vergebliches Vertrauen auf Ägypten

1 Weh den abtrünnigen Kindern, spricht der Herr, die ohne mich Pläne fassen und ohne meinen Geist Bündnisse eingehen, um eine Sünde auf die andere zu häufen,

2 die hinabziehen nach Ägypten und befragen meinen Mund nicht, um Zuflucht zu suchen beim Pharao und sich zu bergen im Schatten Ägyptens!

3 Aber es soll euch die Zuflucht beim Pharao zur Schande geraten und der Schutz im Schatten Ägyptens zum Hohn.

4 Denn seine Fürsten waren zwar in Zoan, und seine Boten sind nach Hanes gekommen,

5 aber alle sind zuschanden geworden an dem Volk, das ihnen nichts nützen kann, weder zur Hilfe noch sonst zu Nutz, sondern nur zu Schande und Spott.

6 Dies ist die Last für die Tiere des Südlandes: Im Lande der Trübsal und Angst, wo Löwin und brüllender Löwe, wo Ottern und fliegende Schlangen sind, da führen sie ihre Habe auf dem Rücken von Eseln und ihre Schätze auf dem Höcker von Kamelen zu dem Volk, das ihnen nichts nützen kann.

7 Denn Ägypten ist nichts, und sein Helfen ist vergeblich. Darum nenne ich Ägypten »Rahab, zum Schweigen gebracht«.

Vertrauen auf falsche Prophetie

8 So geh nun hin und schreib es vor ihnen nieder auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch, dass es bleibe als Zeuge für immer und ewig.

9 Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Kinder, die nicht hören wollen die Weisung des Herrn,

10 sondern sagen zu den Sehern: »Ihr sollt nicht sehen!«, und zu den Schauern: »Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schaut, was täuscht!

11 Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! Lasst uns doch in Ruhe mit dem Heiligen Israels!«

12 Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dies Wort verwerft und vertraut auf Frevel und Mutwillen und verlasst euch darauf,

13 so soll euch diese Schuld sein wie ein Riss, der aufbricht und klafft an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt,

14 wie wenn ein Topf zerschmettert wird, den man zerstößt ohne Erbarmen, sodass man von seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, darin man Feuer hole vom Herd oder Wasser schöpfe aus dem Brunnen.

15 Denn so spricht Gott der Herr, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein. Aber ihr habt nicht gewollt

16 und spracht: »Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliegen«, – darum werdet ihr dahinfliehen, »und auf Rennern wollen wir reiten«, – darum werden euch eure Verfolger überrennen.

17 Denn tausend werden fliehen vor eines Einzigen Drohen, ihr alle vor dem Drohen von fünfen, bis ihr übrig bleibt wie ein Mast oben auf einem Berge und wie ein Banner auf einem Hügel.

Gottes Erbarmen

18 Darum harrt der Herr darauf, dass er euch gnädig sei, und darum macht er sich auf, dass er sich euer erbarme; denn der Herr ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren!

19 Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört.

20 Und der Herr wird euch in Trübsal Brot und in Ängsten Wasser geben. Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen müssen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen.

21 Und wenn ihr zur Rechten oder zur Linken gehen wollt, werden deine Ohren hinter dir das Wort hören: Dies ist der Weg; den geht!

22 Und ihr werdet entweihen eure silbernen Götzen und eure vergoldeten Bilder und werdet sie wegwerfen wie Unrat und zu ihnen sagen: Hinaus!

23 Und er wird deinem Samen, den du auf den Acker gesät hast, Regen geben und dir Brot geben vom Ertrag des Ackers in voller Genüge. Und dein Vieh wird zu der Zeit weiden auf weiter Aue.

24 Die Rinder und Esel, die den Acker bearbeiten, werden würziges Futter fressen, das geworfelt ist mit Schaufel und Wurfgabel.

25 Und es werden auf allen großen Bergen und auf allen hohen Hügeln Wasserbäche und Ströme fließen zur Zeit der großen Schlacht, wenn die Türme fallen werden.

26 Und des Mondes Schein wird sein wie der Sonne Schein, und der Sonne Schein wird siebenmal heller sein, so wie das Licht von sieben Tagen, zu der Zeit, wenn der Herr den Schaden seines Volks verbinden und seine Wunden heilen wird.

Gericht über Assyrien

27 Siehe, des Herrn Name kommt von ferne! Sein Zorn brennt und mächtig erhebt er sich, seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer

28 und sein Odem wie eine Wasserflut, die bis an den Hals reicht, zu schwingen die Völker in der Schwinge des Verderbens. Und er wird die Völker mit einem Zaum im Maul in die Irre führen.

29 Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch von Herzen freuen, wie wenn man mit Flötenspiel geht zum Berge des Herrn, zum Fels Israels.

30 Und der Herr wird seine herrliche Stimme erschallen lassen, und man wird sehen, wie sein Arm herniederfährt mit zornigem Drohen und mit Flammen verzehrenden Feuers, mit Wolkenbruch und Hagelschlag.

31 Da wird Assur erschrecken vor der Stimme des Herrn, der ihn schlägt mit dem Stock.

32 Jeder Schlag der Zuchtrute, die der Herr auf ihn niedersausen lässt, geschieht unter Pauken- und Zitherspiel, und er kämpft mit Assur, wie man im Tanz ein Opfer schwingt.

33 Denn die Feuergrube ist längst hergerichtet, ja, sie ist auch dem König bereitet, tief und weit genug. Der Scheiterhaufen darin hat Feuer und Holz die Menge; der Odem des Herrn wird ihn anzünden wie ein Schwefelstrom.

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