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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DER EINTRITT DES GÖTTLICHEN WORTES IN DIE WELT: 1,1–4,54

Der Prolog: 1,1–18

1 Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.

2 Dieses war im Anfang bei Gott.

3 Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.

4 In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.

6 Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes.

7 Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.

9 Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.

10 Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.

11 Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12 Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben,

13 die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

14 Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

15 Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war.

16 Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.

17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.

18 Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Das Zeugnis des Täufers: 1,19–34

19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?

20 Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21 Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.

22 Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?

23 Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.

24 Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern.

25 Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet?

26 Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt,

27 der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.

28 Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!

30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war.

31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird.

32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb.

33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.

34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.

Die Berufung der ersten Jünger: 1,35–51

35 Am Tag darauf stand Johannes wieder dort und zwei seiner Jünger standen bei ihm.

36 Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes!

37 Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.

38 Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?

39 Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.

40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.

41 Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - das heißt übersetzt: Christus.

42 Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen, das bedeutet: Petrus, Fels.

43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach!

44 Philippus war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus.

45 Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret.

46 Da sagte Natanaël zu ihm: Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh!

47 Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Sieh, ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist.

48 Natanaël sagte zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

49 Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

50 Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres als dieses sehen.

51 Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Das Evangelium nach Johannes

Das ewige Wort

1 Im Anfang war das Wort[1]griech. logos; das griech. Wort bedeutet auch Rede, Grund, Gedanke, Denkvermögen, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

2 Dieses war im Anfang bei Gott.

3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.

4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst[2]o. überwältigt.

Die Fleischwerdung des Wortes

6 Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name: Johannes.

7 Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.

8 Er war nicht das Licht, sondern {er kam, } dass er zeugte von dem Licht.

9 Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet[3]o. das jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet.

10 Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt erkannte ihn nicht.

11 Er kam in das Seine[4]w. in das Eigene, bzw. die Eigenen, und die Seinen[4]w. in das Eigene, bzw. die Eigenen nahmen ihn nicht an;

12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht[5]o. die Macht, die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;

13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte[6]w. zeltete unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Einzigen[7]griech. monogenes; d. h. einzig in seiner Art; o. einziggeboren vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.  –

15 Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir geworden, denn er war eher als ich.  –

16 Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und {zwar} Gnade um[8]o. anstelle von Gnade.

17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene[7]griech. monogenes; d. h. einzig in seiner Art; o. einziggeboren Sohn[9]andere Handschr. : der eingeborene Gott, der in des Vaters Schoß ist, der hat {ihn} bekannt gemacht[10]o. erklärt.

Des Täufers Zeugnis über sich

19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du?

20 Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.

22 Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?

23 Er sprach: Ich bin die »Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn«, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat.

24 Und sie waren abgesandt von den Pharisäern[11]religiöse Partei im Judentum, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. auch Anm. zu Mt3,7.

25 Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?

26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt,

27 der nach mir kommt, vor dem[12]w. dessen ich nicht würdig bin, den Riemen seiner Sandale zu lösen.

28 Dies geschah zu Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

Des Täufers Zeugnis über Jesus

29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!

30 Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich.

31 Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar wird, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen.

32 Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm.

33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit[1]o. in Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit[1]o. in Heiligem Geist tauft.

34 Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist.

Die ersten Jünger

35 Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern;

36 und hinblickend auf Jesus, der vorbeiging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes!

37 Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesus nach.

38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi[2]d. h. Mein Meister!; respektvolle Anrede der geistlichen Lehrer zur Zeit Jesu – was übersetzt heißt: Lehrer –, wo hältst du dich auf?

39 Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen[3]andere Handschr. : und seht! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde[4]In neutestamentl. Zeit teilte man Tag und Nacht in je 12 Stunden ein, wobei sich die Länge der Stunden nach der Länge des Tages zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang richtete. Die 10. Stunde lag also zwei bis drei Stunden vor Sonnenuntergang..

40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren.

41 Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus[5]d. h. der Gesalbte; griech. Übersetzung von hebr. maschiach, dem Israel verheißenen Messias.

42 Und er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas[6]von aram. Kepha = Stein, Fels heißen – was übersetzt wird: Stein[7]griech. petros; latinisiert Petrus.

43 Am folgenden Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach!

44 Philippus aber war von Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.

45 Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth.

46 Und Nathanael sprach zu ihm: Aus Nazareth kann etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!

47 Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist!

48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.

49 Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.

50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du?[8]Nach manchen Auslegern kein Frage-, sondern ein Aussagesatz: Weil ich dir sagte … glaubst du. Du wirst Größeres als dies sehen.

51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

JESUS, DAS EWIGE WORT; DER TÄUFER UND DIE ERSTEN JÜNGER (Kapitel 1)

Jesus Christus – Gottes Wort von Ewigkeit her

1 Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, und in allem war es Gott gleich.

2 Von Anfang an war es bei Gott.

3 Alles wurde durch das Wort geschaffen; und ohne das Wort ist nichts entstanden.

4 In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.

5 Das Licht strahlt in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen.

6 Es trat einer auf, den Gott gesandt hatte; er hieß Johannes.

7 Er sollte Zeuge sein für das Licht und alle darauf hinweisen, damit sie es erkennen und annehmen.

8 Er selbst war nicht das Licht; er sollte nur auf das Licht hinweisen.

9 Das wahre Licht, das in die Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist.

10 Er, das Wort, war schon immer in der Welt, die Welt ist durch ihn geschaffen worden, und doch erkannte sie ihn nicht.

11 Er kam in seine eigene Schöpfung, doch seine Geschöpfe, die Menschen, wiesen ihn ab.

12 Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.

13 – Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. –

14 Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut. Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet.

15 Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da. ‹«

16 Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt, uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet.

17 Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet.

18 Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.

Die Zeugenaussage des Täufers (Mt 3,1-12; Mk 1,1-8; Lk 3,1-18)

19 Die führenden Männer aus Jerusalem schickten Priester und Leviten zu Johannes. Die sollten ihn fragen: »Wer bist du?« Da machte Johannes seine Zeugenaussage;

20 er wich der Antwort nicht aus, sondern bezeugte mit aller Deutlichkeit: »Ich bin nicht der versprochene Retter. «

21 »Wer bist du dann?«, fragten sie ihn. »Bist du Elija?« »Nein, der bin ich auch nicht. « »Bist du der erwartete Prophet ?« »Nein. «

22 »Sag uns, wer du bist«, forderten sie. »Die Männer, die uns geschickt haben, verlangen eine Antwort von uns. Was sagst du selbst von dir?«

23 Johannes antwortete: »Der Prophet Jesaja hat von mir gesprochen. Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt!‹«

24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.

25 Sie fragten Johannes: »Wenn du weder der versprochene Retter bist noch Elija und auch nicht der Prophet, warum taufst du dann die Leute?«

26 Johannes antwortete: »Ich taufe nur mit Wasser. Aber mitten unter euch steht schon der, den ihr nicht kennt:

27 er, der nach mir kommt. Ich bin nicht gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden. «

28 Das ereignete sich in Betanien auf der anderen Seite des Jordans, wo Johannes taufte.

Das Gotteslamm

29 Als Johannes am nächsten Tag Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt.

30 Von ihm habe ich gesprochen, als ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da. ‹

31 Auch ich kannte ihn vorher nicht. Aber eben deshalb bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft, damit er in Israel bekannt wird. «

32 Johannes machte dazu folgende Zeugenaussage: »Ich sah, dass der Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel auf ihn kam und bei ihm blieb.

33 Vorher wusste ich nicht, dass er es war. Aber Gott, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Wenn du einen siehst, auf den sich der Geist niederlässt und bei dem er bleibt, dann weißt du: Das ist der, der mit dem Heiligen Geist tauft. ‹

34 Das habe ich gesehen«, sagte Johannes, »und ich verbürge mich dafür, dass dieser der Sohn Gottes ist. «

Die ersten Jünger

35 Am nächsten Tag stand Johannes an derselben Stelle, und zwei von seinen Jüngern waren bei ihm.

36 Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: »Seht dort das Opferlamm Gottes. «

37 Die beiden hörten es und gingen Jesus nach.

38 Jesus drehte sich um, sah, dass sie ihm folgten, und fragte: »Was sucht ihr?« Sie antworteten: »Wo wohnst du, Rabbi ?« – Rabbi bedeutet Lehrer.

39 »Kommt, dann werdet ihr es sehen!«, antwortete er. Sie gingen mit ihm, sahen, wo er wohnte, und verbrachten den Rest des Tages mit ihm. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags.

40 Der eine von den beiden, die Johannes reden gehört hatten und Jesus gefolgt waren, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.

41 Als er bald darauf seinen Bruder Simon traf, sagte er zu ihm: »Wir haben den Messias gefunden, den versprochenen Retter. «

42 Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn von Johannes. Du wirst einmal Kephas genannt werden. « Kephas ist das hebräische Wort für Petrus (Fels).

Philippus und Natanaël

43 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen. Er traf Philippus und forderte ihn auf: »Komm, folge mir!«

44 Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus Betsaida.

45 Philippus wiederum traf Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und den die Propheten angekündigt haben. Es ist Jesus aus Nazaret, der Sohn Josefs. «

46 »Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?«, fragte Natanaël. Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«

47 Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Da kommt ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit. «

48 Natanaël fragte ihn: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Bevor Philippus dich rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. «

49 Da sagte Natanaël: » Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König von Israel!«

50 Jesus sagte: »Glaubst du das jetzt, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch viel größere Dinge erleben. «

51 Und er fuhr fort: » Amen, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und erleben, wie die Engel Gottes zum Menschensohn herab- und von ihm zum Himmel hinaufsteigen!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Das Wort

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.

3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.

6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes.

7 Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten.

8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

10 Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Welt erkannte es nicht.

11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben,

13 die nicht aus menschlichem Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

15 Johannes zeugt von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.

16 Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

18 Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.

Das Zeugnis des Täufers (Mt 3,1-17; Mk 1,1-11; Lk 3,1-22)

19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du?

20 Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21 Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin’s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.

22 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?

23 Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jesaja 40,3).

24 Und sie waren abgesandt von den Pharisäern,

25 und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?

26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt.

27 Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen löse.

28 Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.

29 Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!

30 Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.

31 Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er offenbar werde für Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.

32 Und Johannes bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.

33 Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft.

34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.

Die ersten Jünger

35 Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger;

36 und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm!

37 Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wirst du bleiben?

39 Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen’s und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

40 Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.

41 Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.

42 Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.

43 Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa ziehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!

44 Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und des Petrus.

45 Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.

46 Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!

47 Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.

48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, habe ich dich gesehen.

49 Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!

50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres sehen als das.

51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.

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