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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Das Gleichnis vom Richter und der Witwe: 18,1–8

1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:

2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.

3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher!

4 Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;

5 weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.

6 Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!

7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern?

8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?

Das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner: 18,9–14

9 Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Gleichnis:

10 Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.

11 Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort.

12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.

13 Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!

14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause hinab, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Die Segnung der Kinder: 18,15–17

15 Man brachte auch kleine Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Als die Jünger das sahen, wiesen sie die Leute zurecht.

16 Jesus aber rief die Kinder zu sich und sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes.

17 Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

Reichtum und Nachfolge: 18,18–30

18 Einer von den führenden Männern fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?

19 Jesus antwortete ihm: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott.

20 Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen; ehre deinen Vater und deine Mutter!

21 Er erwiderte: Alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

22 Als Jesus das hörte, sagte er ihm: Eines fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, und verteil es an die Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!

23 Der Mann aber wurde sehr traurig, als er das hörte; denn er war überaus reich.

24 Jesus sah, dass er sehr traurig geworden war, und sagte: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!

25 Denn leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

26 Die Leute, die das hörten, fragten: Wer kann dann noch gerettet werden?

27 Er erwiderte: Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.

28 Da sagte Petrus: Siehe, was wir besaßen, haben wir verlassen und sind dir nachgefolgt.

29 Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat,

30 erhält dafür schon in dieser Zeit das Vielfache und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Die dritte Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu: 18,31–34

31 Jesus versammelte die Zwölf um sich und sagte zu ihnen: Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf; und es wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn geschrieben steht.

32 Denn er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden

33 und man wird ihn geißeln und töten und am dritten Tag wird er auferstehen.

34 Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte.

Die Heilung eines Blinden bei Jericho: 18,35–43

35 Es geschah aber: Jesus kam in die Nähe von Jericho, da saß ein Blinder an der Straße und bettelte.

36 Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten?

37 Man berichtete ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber.

38 Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

39 Die Leute, die vorausgingen, befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

40 Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus:

41 Was willst du, dass ich dir tue? Er antwortete: Herr, ich möchte sehen können.

42 Da sagte Jesus zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet.

43 Im selben Augenblick konnte er sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus nach. Und das ganze Volk, das dies gesehen hatte, lobte Gott.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Gleichnis vom ungerechten Richter

1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten,

2 und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute.

3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher!

4 Und eine Zeit lang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue,

5 so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht am Ende kommt und handgreiflich wird[4]Andere üs. : und mir ins Gesicht schlägt.

6 Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!

7 Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen?

8 Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?

Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner

9 Er sprach aber auch zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die Übrigen verachteten, dieses Gleichnis:

10 Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer[5]religiöse Partei im Judentum, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. auch Anm. zu Mt3,7 und der andere ein Zöllner.

11 Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.

12 Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe.

13 Der Zöllner aber stand weitab und wollte sogar die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig!

14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Jesus und die Kinder

15 Sie brachten aber auch die {kleinen} Kinder[1]w. Säuglinge zu ihm, dass er sie anrührte. Als aber die Jünger es sahen, fuhren sie sie an.

16 Jesus aber rief sie[2]Bezieht sich auf die Kinder herbei und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes.

17 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich[3]o. die Königsherrschaft Gottes nicht annehmen wird wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.

Frage eines Reichen nach dem ewigen Leben

18 Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben?

19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.

20 Die Gebote weißt du: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und die Mutter!«

21 Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgt[4]o. beachtet, eingehalten von meiner Jugend an.

22 Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und verteile {den Erlös} an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach!

23 Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.

24 Als aber Jesus sah, dass er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich[5]o. der/die Königsherrschaft Gottes hineinkommen!

25 Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich[5]o. der/die Königsherrschaft Gottes hineinkommt.

26 Es sprachen aber, die es hörten: Und wer kann {dann} gerettet werden?

27 Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.

28 Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches[5]o. der/die Königsherrschaft Gottes willen,

30 der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter[6]griech. Äon ewiges Leben.

Dritte Leidensankündigung

31 Er nahm aber die Zwölf zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten auf den Sohn des Menschen hin geschrieben ist;

32 denn er wird den Nationen überliefert werden und wird verspottet und geschmäht und angespien werden;

33 und wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen.

34 Und sie verstanden nichts von diesen {Worten} , und diese Rede war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht.

Heilung eines Blinden

35 Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder bettelnd am Weg.

36 Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei.

37 Sie verkündeten ihm aber, dass Jesus, der Nazoräer[1]s. Anm. zu Mt2,23, vorübergehe.

38 Und er rief und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!

39 Und die Vorangehenden bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!

40 Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu ihm zu bringen. Als er sich aber näherte, fragte er ihn:

41 Was willst du, dass ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, dass ich sehend werde!

42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt[2]w. gerettet.

43 Und sofort wurde er sehend, folgte ihm nach und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Das Gleichnis vom Richter und der Witwe

1 Mit einem Gleichnis zeigte Jesus seinen Jüngern, den Männern und Frauen, dass sie immer beten müssen und darin nicht nachlassen dürfen. Er erzählte:

2 »In einer Stadt lebte ein Richter, der nicht nach Gott fragte und alle Menschen verachtete.

3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe. Sie kam immer wieder zu ihm gelaufen und bat ihn: ›Verhilf mir zu meinem Recht!‹

4 Lange Zeit wollte der Richter nicht, doch schließlich sagte er sich: ›Es ist mir zwar völlig gleichgültig, was Gott und Menschen von mir halten;

5 aber weil die Frau mir lästig wird, will ich dafür sorgen, dass sie ihr Recht bekommt. Sonst kratzt sie mir noch die Augen aus. ‹«

6 Und der Herr fuhr fort: »Habt ihr gehört, was dieser korrupte Richter sagt?

7 Wird dann nicht Gott erst recht seinen Erwählten zu ihrem Recht verhelfen, wenn sie Tag und Nacht zu ihm schreien? Wird er sie etwa lange warten lassen?

8 Ich sage euch: Er wird ihnen sehr schnell ihr Recht verschaffen. Aber wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde überhaupt noch Menschen finden, die in Treue auf ihn warten?«

Die Beispielgeschichte von dem Pharisäer und dem Zolleinnehmer

9 Dann wandte sich Jesus einigen Leuten zu, die voller Selbstvertrauen meinten, in Gottes Augen untadelig dazustehen, und deshalb für alle anderen nur Verachtung übrig hatten. Er erzählte ihnen folgende Geschichte:

10 »Zwei Männer gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, ein Pharisäer und ein Zolleinnehmer.

11 Der Pharisäer stellte sich vorne hin und betete leise bei sich: ›Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, alle diese Räuber, Betrüger und Ehebrecher, oder auch wie dieser Zolleinnehmer hier!

12 Ich faste zwei Tage in der Woche und gebe dir den vorgeschriebenen Zehnten sogar noch von dem, was ich bei anderen einkaufe!‹

13 Der Zolleinnehmer aber stand ganz hinten und getraute sich nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich zerknirscht an die Brust und sagte: ›Gott, hab Erbarmen mit mir, ich bin ein sündiger Mensch!‹«

14 Jesus schloss: »Ich sage euch, der Zolleinnehmer ging aus dem Tempel in sein Haus hinunter als einer, den Gott für gerecht erklärt hatte – ganz im Unterschied zu dem Pharisäer. Denn alle, die sich selbst groß machen, werden von Gott gedemütigt, und alle, die sich selbst gering achten, werden von ihm zu Ehren gebracht. «

Jesus und die Kinder (Mt 19,13-15; Mk 10,13-16)

15 Einige Leute wollten auch ihre kleinen Kinder zu Jesus bringen, damit er sie berühre. Als die Jünger es sahen, fuhren sie die Leute an und wollten sie wegschicken.

16 Doch Jesus rief die Kinder zu sich und sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht, denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt offen.

17 Ich versichere euch: Wer sich Gottes neue Welt nicht schenken lässt wie ein Kind, wird niemals hineinkommen. «

Die Gefahr des Reichtums (Mt 19,16-22; Mk 10,17-22)

18 Ein einflussreicher Mann fragte Jesus: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?«

19 Jesus antwortete: »Warum nennst du mich gut? Nur einer ist gut, Gott!

20 Und seine Gebote kennst du doch: Du sollst nicht die Ehe brechen, nicht morden, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen; ehre deinen Vater und deine Mutter!«

21 »Diese Gebote habe ich von Jugend an alle befolgt«, erwiderte der Mann.

22 Als Jesus das hörte, sagte er zu ihm: »Eines fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, und verteil das Geld an die Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!«

23 Als der Mann das hörte, wurde er sehr traurig, denn er war überaus reich.

24 Jesus sah ihn so dastehen und sagte: »Wie schwer haben es doch die Besitzenden, in die neue Welt Gottes zu kommen!

25 Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt. «

26 Als die Leute das hörten, fragten sie Jesus: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«

27 Er antwortete: »Was für die Menschen unmöglich ist, das ist für Gott möglich. «

Der Lohn für die, die alles aufgegeben haben (Mt 19,23-30; Mk 10,23-31)

28 Da sagte Petrus: »Du weißt, wir haben unser Eigentum aufgegeben und sind dir gefolgt. «

29 Jesus wandte sich seinen Jüngern zu und sagte: »Ich versichere euch: Niemand bleibt unbelohnt, der irgendetwas aufgibt, um die Gute Nachricht verkünden zu können, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet. Wer dafür etwas zurücklässt – Haus, Frau, Geschwister oder Eltern oder Kinder –,

30 wird schon in dieser Welt ein Vielfaches davon wiederbekommen und in der kommenden Welt das ewige Leben. «

Jesus kündigt zum dritten Mal seinen Tod an (Mt 20,17-19; Mk 10,32-34)

31 Jesus nahm die Zwölf beiseite und sagte zu ihnen: »Hört zu! Wir gehen nach Jerusalem. Dort wird alles in Erfüllung gehen, was die Propheten über den Menschensohn geschrieben haben:

32 Er wird den Fremden ausgeliefert werden, die Gott nicht kennen. Er wird verspottet und beleidigt und angespuckt werden.

33 Sie werden ihn auspeitschen und töten, doch am dritten Tag wird er auferstehen. «

34 Die Zwölf verstanden kein Wort. Was Jesus sagte, blieb ihnen verborgen; sie wussten nicht, wovon er sprach.

Jesus heilt einen Blinden (Mt 20,29-34; Mk 10,46-52)

35 Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß dort ein Blinder am Straßenrand und bettelte.

36 Er hörte die Menge vorbeiziehen und fragte, was da los sei.

37 Er erfuhr, dass Jesus aus Nazaret vorbeikomme.

38 Da rief er laut: »Jesus, Sohn Davids ! Hab Erbarmen mit mir!«

39 Die Leute, die Jesus vorausgingen, fuhren ihn an, er solle still sein; aber er schrie nur noch lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«

40 Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich holen. Als er herangekommen war, fragte ihn Jesus:

41 »Was soll ich für dich tun?« Er antwortete: »Herr, ich möchte wieder sehen können!«

42 Jesus sagte: »Du sollst sehen können! Dein Vertrauen hat dich gerettet. «

43 Sofort konnte der Blinde sehen. Er pries Gott und folgte Jesus. Und das ganze Volk, das dabei war, rühmte Gott.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Richter und die Witwe

1 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, dass man allezeit beten und nicht nachlassen sollte,

2 und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen.

3 Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam immer wieder zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!

4 Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue,

5 will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so viel Mühe macht, Recht schaffen, damit sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht schlage.

6 Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt!

7 Sollte aber Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten?

8 Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?

Der Pharisäer und der Zöllner

9 Er sagte aber zu einigen, die überzeugt waren, fromm und gerecht zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis:

10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.

11 Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.

12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.

13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!

14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Jesus und die Kinder (Mt 19,13-15; Mk 10,13-16)

15 Sie brachten auch kleine Kinder zu ihm, dass er sie anrühren sollte. Als das aber die Jünger sahen, fuhren sie sie an.

16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.

17 Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

Reichtum und Nachfolge (Mt 19,16-26; Mk 10,17-27)

18 Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?

19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.

20 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«

21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf.

22 Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!

23 Als er das hörte, wurde er traurig; denn er war sehr reich.

24 Da aber Jesus sah, dass er traurig geworden war, sprach er: Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes!

25 Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.

26 Da sprachen, die das hörten: Wer kann dann selig werden?

27 Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.

Der Lohn der Nachfolge (Mt 19,27-30; Mk 10,28-31)

28 Da sprach Petrus: Siehe, wir haben, was wir hatten, verlassen und sind dir nachgefolgt.

29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlässt um des Reiches Gottes willen,

30 der es nicht vielfach wieder empfange in dieser Zeit und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung (Mt 20,17-19; Mk 10,32-34)

31 Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.

32 Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und misshandelt und angespien werden,

33 und sie werden ihn geißeln und töten; und am dritten Tage wird er auferstehen.

34 Sie aber verstanden nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen, und sie begriffen nicht, was damit gesagt war.

Die Heilung eines Blinden bei Jericho (Mt 20,29-34; Mk 10,46-52)

35 Es geschah aber, als er in die Nähe von Jericho kam, da saß ein Blinder am Wege und bettelte.

36 Als er aber die Menge hörte, die vorbeiging, forschte er, was das wäre.

37 Da verkündeten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorüber.

38 Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

39 Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

40 Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu sich zu führen. Als er aber näher kam, fragte er ihn:

41 Was willst du, dass ich für dich tun soll? Er sprach: Herr, dass ich sehen kann.

42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen.

43 Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.

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