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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Der wunderbare Fischfang und die ersten Jünger: 5,1–11

1 Es geschah aber: Als die Volksmenge Jesus bedrängte und das Wort Gottes hören wollte, da stand er am See Gennesaret

2 und sah zwei Boote am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

3 Jesus stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.

4 Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!

5 Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen.

6 Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische; ihre Netze aber drohten zu reißen.

7 Und sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und füllten beide Boote, sodass sie fast versanken.

8 Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr!

9 Denn Schrecken hatte ihn und alle seine Begleiter ergriffen über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten;

10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.

11 Und sie zogen die Boote an Land, verließen alles und folgten ihm nach.

Die Heilung eines Aussätzigen: 5,12–16

12 Und es geschah, als sich Jesus in einer der Städte aufhielt: Siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als er Jesus sah, warf er sich auf sein Angesicht und bat ihn: Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.

13 Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will - werde rein! Im gleichen Augenblick wich der Aussatz von ihm.

14 Jesus befahl ihm: Erzähl niemandem davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, wie es Mose angeordnet hat, zum Zeugnis für sie!

15 Sein Ruf aber verbreitete sich immer mehr und große Volksmengen kamen zusammen, um zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.

16 Doch er zog sich an einen einsamen Ort zurück, um zu beten.

Die Heilung eines Gelähmten: 5,17–26

17 Und es geschah eines Tages, als Jesus lehrte, saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer dabei; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, sodass er heilen konnte.

18 Und siehe, Männer brachten auf seinem Bett einen Menschen, der gelähmt war. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen.

19 Weil es ihnen aber wegen der Volksmenge nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn durch die Ziegel auf dem Bett hinunter in die Mitte vor Jesus hin.

20 Als er ihren Glauben sah, sagte er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen: Wer ist dieser, der Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?

22 Jesus aber erkannte ihre Gedanken und erwiderte ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen?

23 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

24 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus!

25 Und sogleich stand er vor ihren Augen auf, nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging Gott preisend in sein Haus.

26 Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir Unglaubliches gesehen.

Nachfolge und Mahl: 5,27–32

27 Danach ging Jesus hinaus und sah einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach!

28 Da verließ Levi alles, stand auf und folgte ihm nach.

29 Und Levi gab für Jesus in seinem Haus ein großes Gastmahl. Viele Zöllner und andere waren mit ihnen zu Tisch.

30 Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten und sagten zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken?

31 Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.

32 Ich bin nicht gekommen, um Gerechte, sondern Sünder zur Umkehr zu rufen.

Fasten und Feiern: 5,33–39

33 Sie sagten zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken.

34 Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?

35 Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.

36 Er erzählte ihnen aber auch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Gewand ab und setzt es auf ein altes Gewand. Sonst würde ja das neue Gewand zerschnitten und zu dem alten würde das Stück von dem neuen nicht passen.

37 Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Sonst würde ja der junge Wein die Schläuche zerreißen; er läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar.

38 Sondern: Jungen Wein muss man in neue Schläuche füllen.

39 Und niemand, der alten Wein trinkt, will jungen; denn er sagt: Der alte ist bekömmlich.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Fischzug des Petrus – Die ersten Jünger

1 Es geschah aber, als die Volksmenge auf ihn andrängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er an dem See Genezareth stand.

2 Und er sah zwei Boote am See liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen die Netze.

3 Er aber stieg in eins der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land hinauszufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmengen vom Boot aus.

4 Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinab!

5 Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich die Netze hinablassen.

6 Und als sie dies getan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihre Netze rissen.

7 Und sie winkten ihren Gefährten in dem anderen Boot, zu kommen und ihnen zu helfen; und sie kamen, und sie füllten beide Boote, sodass sie zu sinken drohten.

8 Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus! Denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.

9 Denn Entsetzen hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über den Fischfang, den sie getan hatten;

10 ebenso aber auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Gefährten[4]o. Teilhaber von Simon waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.

11 Und als sie die Boote ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten ihm nach.

Heilung eines Aussätzigen

12 Und es geschah, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz[5]»Aussatz« umfasste in bibl. Zeit mehrere Hautkrankheiten; s. auch Anm. zu Mt8,2; und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.

13 Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will. Sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.

14 Und er gebot ihm, es niemand zu sagen: Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis!

15 Aber die Rede über ihn verbreitete sich umso mehr; und große Volksmengen versammelten sich, {ihn} zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.

16 Er aber zog sich zurück und war in einsamen Gegenden und betete.

Heilung eines Gelähmten

17 Und es geschah an einem der Tage, dass er lehrte, und es saßen da Pharisäer[1]religiöse Partei im Judentum, die auf genaue Einhaltung des Gesetzes Wert legte; s. auch Anm. zu Mt3,7 und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren; und des Herrn Kraft war da, damit er heilte.

18 Und siehe, Männer bringen auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen.

19 Und da sie nicht fanden, auf welchem {Weg} sie ihn hineinbringen sollten, wegen der Volksmenge, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinab mit dem Bett in die Mitte vor Jesus.

20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen und sagten: Wer ist dieser, der {solche} Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?

22 Als aber Jesus ihre Überlegungen erkannte, antwortete und sprach er zu ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen?

23 Was ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

24 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm dein Bett auf und geh nach Hause!

25 Und sogleich stand er vor ihnen auf, nahm auf, worauf er gelegen hatte, und ging hin in sein Haus und verherrlichte Gott.

26 Und Staunen ergriff alle, und sie verherrlichten Gott und wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute außerordentliche Dinge gesehen.

Berufung des Levi

27 Und danach ging er hinaus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhaus sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!

28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.

29 Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und {da} war eine große Menge von Zöllnern und anderen, die mit ihnen zu Tisch lagen.

30 Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?

31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken;

32 ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.

Die Frage nach dem Fasten

33 Sie aber sprachen zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten oft und verrichten Gebete, ebenso auch die der Pharisäer; die deinen aber essen und trinken!

34 Jesus aber sprach zu ihnen: Könnt ihr etwa die Hochzeitsgäste[2]w. Söhne des Brautgemachs; d. h. der dem Bräutigam am nächsten stehende unentbehrliche Teil der Hochzeitsgäste fasten lassen, während der Bräutigam bei ihnen ist?

35 Es werden aber Tage kommen, und dann, wenn der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, in jenen Tagen werden sie fasten.

36 Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand schneidet einen Flicken von einem neuen Gewand und setzt ihn auf ein altes Gewand; sonst wird er sowohl das neue zerschneiden, wie auch der Flicken von dem neuen zum alten nicht passen wird.

37 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden verderben;

38 sondern neuen Wein füllt man in neue Schläuche.

39 Und niemand will, wenn er alten getrunken hat, neuen, denn er spricht: Der alte ist milde.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die ersten Jünger (Mt 4,18-22; Mk 1,16-20)

1 Eines Tages stand Jesus am Ufer des Sees von Gennesaret. Die Menschen drängten sich um ihn und wollten Gottes Botschaft hören.

2 Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze.

3 Er stieg in das eine der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück vom Ufer abzustoßen. Dann setzte er sich und sprach vom Boot aus zu der Menschenmenge.

4 Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: »Fahr hinaus auf den See und wirf mit deinen Leuten die Netze zum Fang aus!«

5 Simon erwiderte: »Herr, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze noch einmal auswerfen. «

6 Sie taten es und fingen so viele Fische, dass die Netze zu reißen drohten.

7 Sie mussten die Fischer im anderen Boot zur Hilfe herbeiwinken. Schließlich waren beide Boote so überladen, dass sie fast untergingen.

8 Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus nieder und bat: »Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!«

9 Denn ihn und alle anderen, die bei ihm im Boot waren, hatte die Furcht gepackt, weil sie einen so gewaltigen Fang gemacht hatten.

10 So ging es auch denen aus dem anderen Boot, Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Jesus aber sagte zu Simon: »Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du Menschen fischen!«

11 Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten Jesus.

Jesus heilt einen Aussätzigen (Mt 8,1-4; Mk 1,40-45)

12 In einer der Ortschaften traf Jesus einen Mann, der am ganzen Körper den Aussatz hatte. Als er Jesus sah, warf er sich vor ihm nieder, das Gesicht zur Erde, und flehte ihn an: »Herr, wenn du willst, kannst du mich gesund machen!«

13 Jesus streckte die Hand aus und berührte ihn. »Ich will«, sagte er, »sei gesund!« Im selben Augenblick verschwand der Aussatz.

14 Jesus befahl ihm, niemand etwas zu sagen. »Sondern geh zum Priester«, sagte er, »lass dir von ihm deine Heilung bestätigen und bring die Opfer, die Mose zur Wiederherstellung der Reinheit vorgeschrieben hat. So sollen alle erfahren, dass du geheilt worden bist. «

15 Darauf verbreitete sich die Nachricht von Jesus noch mehr. Scharenweise kamen die Menschen, um ihn zu hören und sich von ihren Krankheiten heilen zu lassen.

16 Aber Jesus zog sich zurück und hielt sich in einsamen Gegenden auf, um zu beten.

Jesus heilt einen Gelähmten (Mt 9,1-8; Mk 2,1-12)

17 Während dieser Zeit geschah einmal Folgendes: Jesus sprach gerade zu den Menschen, und vor ihm saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus allen Ortschaften Galiläas und Judäas und sogar aus Jerusalem gekommen waren. In Jesus war Gottes Kraft am Werk und trieb ihn dazu, Kranke zu heilen.

18 Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre herbei. Sie wollten ihn in das Haus hineintragen und vor Jesus niederlegen.

19 Aber wegen der Menschenmenge konnten sie nicht bis zu Jesus durchkommen. So stiegen sie auf das Dach, deckten einige Ziegel ab und ließen die Bahre mit dem Kranken mitten in der Menge genau vor Jesus nieder.

20 Als Jesus sah, wie groß ihr Vertrauen war, sagte er zu dem Kranken: »Du Mensch, deine Schuld ist dir vergeben!«

21 Die Gesetzeslehrer und Pharisäer dachten: »Was maßt der sich an, dass er eine solche Gotteslästerung auszusprechen wagt! Nur Gott kann den Menschen ihre Schuld vergeben, sonst niemand!«

22 Aber Jesus wusste, was sie dachten, und fragte sie: »Was macht ihr euch da für Gedanken?

23 Was ist leichter – zu sagen: ›Deine Schuld ist dir vergeben‹, oder: ›Steh auf und geh umher‹?

24 Aber ihr sollt sehen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Schuld zu vergeben!« Und er sagte zu dem Gelähmten: »Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!«

25 Sofort stand der Mann vor aller Augen auf, nahm die Bahre, auf der er gelegen hatte, und ging nach Hause. Dabei pries er Gott.

26 Eine große Erregung erfasste alle, die versammelt waren, und auch sie priesen Gott. Von Furcht erfüllt, sagten sie: »Unglaubliche Dinge haben wir heute erlebt!«

Jesus beruft Levi und isst mit den Zolleinnehmern (Mt 9,9-13; Mk 2,13-17)

27 Als Jesus danach die Stadt verließ, sah er einen Zolleinnehmer an der Zollstelle sitzen. Er hieß Levi. Jesus sagte zu ihm: »Komm, folge mir!«

28 Und Levi ließ alles zurück, stand auf und folgte Jesus.

29 Später gab Levi für Jesus ein großes Festessen in seinem Haus. Daran nahmen viele seiner bisherigen Kollegen und andere Bekannte teil.

30 Die Pharisäer, besonders die Gesetzeslehrer unter ihnen, murrten darüber und sagten zu den Jüngern: »Warum esst und trinkt ihr mit den Zolleinnehmern und ähnlichem Volk?«

31 Aber Jesus antwortete ihnen: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.

32 Ich bin nicht gekommen, solche Menschen in Gottes neue Welt einzuladen, bei denen alles in Ordnung ist, sondern solche, die Gott den Rücken gekehrt haben. Sie soll ich dazu aufrufen, ihr Leben zu ändern. «

Die Hochzeit hat begonnen (Mt 9,14-17; Mk 2,18-22)

33 Darauf hielten die Pharisäer und ihre Gesetzeslehrer Jesus vor: »Die Jünger des Täufers Johannes fasten oft und verrichten Gebete, so wie es auch unsere Jünger tun. Aber deine Jünger essen und trinken!«

34 Jesus antwortete: »Ihr könnt doch nicht verlangen, dass die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam da ist!

35 Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen entrissen wird; dann werden sie fasten. «

36 Jesus erklärte ihnen das Verhalten seiner Jünger noch weiter in Bildern; er sagte: »Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab, um damit ein altes zu flicken. Sonst hat er das neue Kleid zerschnitten, und zu dem alten passt der Flicken von dem neuen gar nicht.

37 Auch füllt niemand neuen Wein, der noch gärt, in alte Schläuche. Sonst sprengt der neue Wein die alten Schläuche; der Wein fließt aus und auch die Schläuche sind hin.

38 Nein, neuer Wein gehört in neue Schläuche!

39 Aber niemand, der alten Wein getrunken hat, wird danach neuen haben wollen. Denn er wird sagen: ›Der alte ist besser. ‹«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Der Fischzug des Petrus (Mt 4,18-22; Mk 1,16-20)

1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, zu hören das Wort Gottes, da stand er am See Genezareth.

2 Und er sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.

4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!

5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.

6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.

7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und ihnen ziehen helfen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.

8 Da Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.

9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die mit ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten,

10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.

11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

Die Heilung eines Aussätzigen (Mt 8,1-4; Mk 1,40-45)

12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich reinigen.

13 Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.

14 Und er gebot ihm, dass er’s niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.

15 Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten.

16 Er aber entwich in die Einöde und betete.

Die Heilung eines Gelähmten und die Vollmacht zur Sündenvergebung (Mt 9,1-8; Mk 2,1-12)

17 Und es begab sich eines Tages, als er lehrte, dass auch Pharisäer und Lehrer des Gesetzes dasaßen, die gekommen waren aus allen Dörfern in Galiläa und Judäa und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, dass er heilen konnte.

18 Und siehe, einige Männer brachten einen Menschen auf einem Bett; der war gelähmt. Und sie versuchten, ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen.

19 Und weil sie wegen der Menge keinen Zugang fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinunter mit dem Bett mitten unter sie vor Jesus.

20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen und sprachen: Wer ist der, dass er Gotteslästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben als allein Gott?

22 Als aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?

23 Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

24 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat auf Erden, Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!

25 Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott.

26 Und sie entsetzten sich alle und priesen Gott und wurden von Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.

Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zöllnern (Mt 9,9-13; Mk 2,13-17)

27 Und danach ging er hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!

28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.

29 Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch.

30 Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?

31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

32 Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.

Die Frage nach dem Fasten (Mt 9,14-17; Mk 2,18-22)

33 Sie aber sprachen zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten oft und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; aber deine Jünger essen und trinken.

34 Jesus sprach aber zu ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?

35 Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen ist; dann werden sie fasten, in jenen Tagen.

36 Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand reißt einen Lappen von einem neuen Kleid und flickt ihn auf ein altes Kleid; sonst zerreißt man das neue und der Lappen vom neuen passt nicht auf das alte.

37 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche verderben.

38 Sondern neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen.

39 Und niemand, der vom alten Wein trinkt, will neuen; denn er spricht: Der alte ist milder.

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