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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DROHREDE GEGEN DIE REICHEN: 2,1–13

Weheruf gegen die Habsucht: 2,1–11

1 Weh denen, die Unheil planen / und böse Taten auf ihren Lagern! Wenn es Tag wird, führen sie es aus; / denn sie haben die Macht dazu.

2 Sie wollen Felder haben und reißen sie an sich, / sie wollen Häuser haben und bringen sie in ihren Besitz. Sie wenden Gewalt an gegen den Mann und sein Haus, / gegen den Besitzer und sein Eigentum.

3 Darum - so spricht der HERR: Seht, ich plane Unheil gegen diese Sippe, aus dem ihr nicht mehr herausziehen könnt / eure Hälse; und ihr werdet den Kopf nicht mehr so hoch tragen; / denn es wird eine böse Zeit sein.

4 An jenem Tag macht man über euch ein Sprichwort und man wird eine bittere Klage klagen. Man sagt: Vernichtet sind wir, vernichtet! / Der Anteil meines Volkes wird veräußert. Ach, wie entzieht man ihn mir! / Treulosen teilt man unsere Felder zu.

5 Darum wird es keinen mehr für dich geben, der die Messschnur auf den Losanteil wirft in der Versammlung des HERRN.

6 Weissagt nicht!, weissagen sie. / So soll man nicht weissagen: Diese Schmach wird nicht enden.

7 Darf man das sagen, Haus Jakob? Hat der Geist des HERRN die Geduld verloren? / Sind das seine Taten? Tun meine Worte nicht gut dem, / der rechtschaffen wandelt?

8 Gestern noch war es mein Volk, / jetzt steht es da als Feind. Friedlichen Menschen reißt ihr den Mantel herunter, arglos Vorübergehende / nehmt ihr gefangen, als wäre Krieg.

9 Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr / aus dem Haus, in dem sie glücklich sind, ihren Kindern nehmt ihr / für immer mein prächtiges Land.

10 Erhebt euch und geht! / Denn dies ist kein Ort der Ruhe. Wegen der Unreinheit stürzt du ins Verderben; / und dieses Verderben ist schmerzhaft.

11 Wenn doch einer herkommen, / Wind und Trug lügen würde: Ich weissage dir / Wein und Bier! Genau das wäre ein Weissager für dieses Volk.

Hoffnung für Israel: 2,12–13

12 Sammeln, ja sammeln werde ich dich, Jakob, insgesamt. / Zusammenbringen, ja zusammenbringen werde ich den Rest von Israel. Ich führe sie zusammen wie die Schafe im Pferch, / wie die Herde mitten auf der Weide - eine tosende Menschenmenge.

13 Der vor ihnen durchbricht, zieht vor ihnen hinauf, / sie brechen durch, sie durchschreiten das Tor und ziehen durch dasselbe wieder hinaus. Ihr König schreitet vor ihnen her, / der HERR schreitet an ihrer Spitze.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Drohrede gegen die gewalttätigen Machthaber des Volkes

1 Wehe denen, die Unheil ersinnen und böse Taten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht führen sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht.

2 Begehren sie Felder, sie rauben {sie} , und Häuser, sie nehmen {sie} weg; und sie üben Gewalt am Mann und seinem Haus, am Menschen und seinem Erbteil.

3 Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich ersinne gegen diese Sippe Böses, aus dem ihr eure Hälse nicht ziehen und {unter dem} ihr nicht aufrecht gehen werdet; denn es ist eine böse Zeit.

4 An jenem Tag wird man einen Spruch über euch anstimmen und ein klägliches Klagelied klagen. Man wird sagen: Wir sind völlig verwüstet. Den Besitzanteil meines Volkes vertauscht[1]d. h. viell. : das Land wechselt den Herrn; LXX: Der Besitzanteil … wird {neu} vermessen er[2]o. man. Wie entzieht er mir {das Land}[3]Andere üs. mit LXX: und da ist niemand, der ihm zurückgibt! Zur Vergeltung verteilt er unsere Felder.

5 Darum wirst du niemanden haben, der je die Messschnur an einen Losanteil anlegt in der Versammlung des Herrn.

6 »Weissagt nicht!«, weissagen sie[4]o. »Geifert nicht!«, geifern sie; o. »Lasst nicht {Worte} triefen!«, triefen sie.. In der Art[5]w. Gemäß diesem weissagt man nicht! Die Schmach wird {uns} nicht erreichen[6]T. ; Mas. T. : wird nicht abfallen.

7 Darf man so etwas im Haus Jakob sagen[7]w. Ist es sagbar im Haus Jakob. – Andere üs. : Gibt es eine Wandlung beim Haus Jakob; mit Veränderung eines Buchstabens lesen wieder andere: Ist das Haus Jakob denn verflucht? Ist der Herr etwa ungeduldig[8]w. kurzatmig geworden? Oder sind dies seine Taten? Sind seine[9]so mit LXX; Mas. T. : meine Worte nicht gütig gegen {ein Volk} , das rechtschaffen lebt?

8 Aber längst {schon} lehnt sich mein Volk als Feind auf[10]Andere üs. mit einigen Veränderungen des Textes: Aber ihr seid es, die sich gegen mein Volk als Feinde erheben: Vom Oberkleid zieht ihr den Mantel denen aus, die sorglos vorübergehen, die vom Krieg zurückgekehrt sind;

9 die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem behaglichen Haus, von ihren Kindern nehmt ihr meine Zier[11]Viell. ist das Land Israel gemeint wie Hes20,6; Dan8,9; 11,16.41.45. – Andere üs. mit Änderung eines Buchstabens: nehmt ihr die Wohnstatt für ewig.

10 Macht euch auf und geht! Denn dies ist der Ruheort nicht wegen der Verunreinigung, die Verderben bringt, und zwar schlimmes Verderben.

11 Wenn da ein Mann wäre, der dem Wind {nach} läuft und betrügerisch lügt: »Ich will dir weissagen[12]o. geifern; w. {Worte} triefen lassen von Wein und von Rauschtrank«, der wäre ein Prophet dieses Volkes.

Zukünftige Sammlung des Restes Israels

12 Sammeln, {ja, } sammeln will ich dich, ganz Jakob; versammeln, {ja, } versammeln werde ich den Rest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie Schafe im Pferch[13]so mit der aram. , lat. und einer griech. Üs. ; Mas. T. : wie die Schafe von Bozra, wie eine Herde mitten auf der Trift, sodass es von Menschen tosen wird[14]T. ; Mas. T. : wie eine Herde mitten auf ihrer Trift. Sie werden lärmen vor {der Menge der} Menschen.

13 Herauf zieht der Durchbrecher vor ihnen her; sie brechen durch und durchschreiten das Tor und gehen durch es hinaus; und ihr König schreitet vor ihnen her, und der Herr an ihrer Spitze.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der unbequeme Mahner

1 Weh denen, die nachts wach liegen und Böses ausbrüten, um es früh am Morgen auszuführen, weil sie die Macht haben!

2 Wollen sie ein Stück Land, so rauben sie es; gefällt ihnen ein Haus, so nehmen sie es. Rücksichtslos unterdrücken sie die Leute und nehmen ihnen ihr Eigentum weg.

3 Darum sagt der Herr: »Auch ich denke mir Böses aus gegen eure ganze Sippschaft! Ich lege euch ein Joch auf den Nacken, damit ihr den Kopf nicht mehr so hoch tragen könnt. Es warten schlimme Zeiten auf euch!«

4 Dann werden sie euch verspotten und euer Klagegeschrei nachäffen: »Unser Ende ist gekommen, Gott gab Fremden unser Land. Alles haben sie genommen, nichts mehr blieb in unserer Hand!«

5 Wenn das Land neu verteilt wird, werdet ihr leer ausgehen. In der Gemeinde des Herrn wird es niemand geben, der für euch noch einen Acker ausmisst.

6 »Hör auf mit dem Gesabber«, so sabbern diese Leute. »So darf ein Prophet nicht reden! Deine Beschimpfung trifft uns nicht!

7 So spricht man nicht zu den Nachkommen Jakobs. Der Herr verliert nicht die Geduld mit uns, das ist nicht seine Art!« Was wollt ihr denn? Ich verkünde doch Gutes – für den, der krumme Wege meidet!

8 Der Herr sagt: »Erst gestern wieder sind die führenden Kreise in meinem Volk als Feinde gegen mich aufgetreten! So macht ihr es: Wenn ein Schuldner nichts ahnend an euch vorübergeht und keinen Streit sucht, entreißt ihr ihm vor aller Augen sein Letztes, das Obergewand, und stellt ihn damit bloß.

9 Die Frauen treibt ihr vom heimatlichen Herd und bringt ihre Kinder um das väterliche Erbe.

10 Fort mit euch, in diesem Land findet ihr keine Ruhe mehr! Denn ihr habt es mit euren Verbrechen unrein gemacht und werdet einen schrecklichen Untergang erleben. «

11 Soll ich etwa den Mantel nach dem Wind hängen, soll ich lügen, dass sich die Balken biegen, soll ich prophezeien, dass es Wein und Bier in Strömen regnet? Das wäre ein Prophet nach dem Geschmack dieses Volkes!

Zukünftige Rettung

12 Der Herr sagt: »Ich hole euch zusammen, ihr Nachkommen Jakobs! Ich versammle alles, was von Israel übrig geblieben ist; ich bringe euch zusammen wie Schafe im schützenden Pferch, wie eine Herde auf der Weide, und es wird im Land nur so wimmeln von Menschen. «

13 Ein starker Held wird sie anführen, mit ihm an der Spitze brechen sie hervor. Der Herr ist dieser Held, als ihr König zieht er ihnen voran.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Weheruf über die Machthaber, die das Volk berauben

1 Weh denen, die Unheil planen und gehen mit bösen Gedanken um auf ihrem Lager, dass sie es frühe, wenn’s licht wird, vollbringen, weil sie die Macht haben!

2 Sie begehren Äcker und nehmen sie weg, Häuser und reißen sie an sich. So treiben sie Gewalt mit eines jeden Hause und mit eines jeden Erbe.

3 Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich plane wider dies Geschlecht Unheil, aus dem ihr euren Hals nicht ziehen sollt und nicht so stolz dahergehen sollt; denn es ist eine böse Zeit.

4 Zur selben Zeit wird man einen Spruch von euch machen und bitter klagen. Man wird sagen: Es ist aus, wir sind vernichtet! Meines Volkes Land kriegt einen fremden Herrn! Wie entreißt er es mir! Als Vergeltung verteilt man unser Feld!

5 Darum wirst du keinen haben, der für dich die Messschnur wirft, dass dir ein Losanteil in der Gemeinde des Herrn zufällt.

6 »Geifert nicht!«, so geifern sie. »Solches soll man nicht predigen! Wir werden nicht so zuschanden werden!

7 Darf so etwas gesagt werden, Haus Jakob? Meinst du, der Herr sei schnell zum Zorn? Sollte er solches tun wollen?« Es ist wahr, meine Reden sind freundlich den Frommen.

8 Aber ihr steht wider mein Volk wie ein Feind; denn ihr raubt Rock und Mantel denen, die sicher dahergehen, die sich abwenden vom Krieg.

9 Ihr treibt die Frauen meines Volks aus ihren lieben Häusern und nehmt von ihren kleinen Kindern meinen Schmuck auf immer:

10 »Macht euch auf! Ihr müsst davon, ihr sollt an dieser Stätte nicht bleiben!« Um der Unreinheit willen muss sie grausam zerstört werden.

11 Ja, wenn ein Irrgeist käme und ein Lügenprediger und predigte, wie sie saufen und schwelgen sollen – das wäre ein Prediger für dies Volk!

Verheißung des künftigen Heils

12 »Ich will dich, Jakob, sammeln ganz und gar und den Rest Israels zusammenbringen. Ich will sie wie Schafe miteinander in einen festen Stall tun und wie eine Herde in ihre Hürden, dass es von Menschen dröhnen soll. «

13 Ein Durchbrecher ist vor ihnen heraufgezogen; sie haben das Tor durchbrochen und sind hindurch- und hinausgezogen: Ihr König zog vor ihnen her, ja der Herr an ihrer Spitze.

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