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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat: 6,1–6a

1 Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach.

2 Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen?

3 Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm.

4 Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.

5 Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.

6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Die Aussendung der zwölf Jünger: 6,6b–13 Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

7 Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister

8 und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,

9 kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.

10 Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst!

11 Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.

12 Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr.

13 Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Die Enthauptung des Täufers: 6,14–29

14 Der König Herodes hörte von Jesus; denn sein Name war bekannt geworden und man sagte: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm.

15 Andere sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten.

16 Als aber Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist auferstanden.

17 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte.

18 Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zur Frau zu haben.

19 Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte es aber nicht durchsetzen,

20 denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Wenn er ihm zuhörte, geriet er in große Verlegenheit und doch hörte er ihm gern zu.

21 Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein.

22 Da kam die Tochter der Herodias und tanzte und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu dem Mädchen sagte: Verlange von mir, was du willst; ich werde es dir geben.

23 Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.

24 Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich verlangen? Herodias antwortete: Den Kopf Johannes’ des Täufers.

25 Da lief das Mädchen zum König hinein und verlangte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf Johannes’ des Täufers bringen lässt.

26 Da wurde der König sehr traurig, aber wegen der Eide und der Gäste wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.

27 Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.

28 Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.

29 Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

Die Rückkehr der Jünger und die Speisung der Fünftausend: 6,30–44

30 Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.

31 Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.

32 Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein.

33 Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.

34 Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

35 Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät.

36 Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können!

37 Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen zu essen geben?

38 Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische.

39 Dann befahl er ihnen, sie sollten sich in Mahlgemeinschaften im grünen Gras lagern.

40 Und sie ließen sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig nieder.

41 Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen.

42 Und alle aßen und wurden satt.

43 Und sie hoben Brocken auf, zwölf Körbe voll, und Reste von den Fischen.

44 Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten.

Die Offenbarung des Gottessohnes auf dem Wasser: 6,45–52

45 Gleich darauf drängte er seine Jünger, ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida vorauszufahren. Er selbst wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken.

46 Nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten.

47 Als es Abend wurde, war das Boot mitten auf dem See, er aber war allein an Land.

48 Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen; er ging auf dem See, wollte aber an ihnen vorübergehen.

49 Als sie ihn über den See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf.

50 Alle sahen ihn und erschraken. Doch er begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!

51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und fassungslos.

52 Denn sie waren nicht zur Einsicht gekommen, als das mit den Broten geschah; ihr Herz war verstockt.

Heilungen in Gennesaret: 6,53–56

53 Sie fuhren auf das Ufer zu, kamen nach Gennesaret und legten dort an.

54 Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sogleich.

55 Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Liegen zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.

56 Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Unglaube in Nazareth

1 Und er ging von dort weg und kommt in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgen ihm nach.

2 Und als es Sabbat geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sagten: Woher {hat} der das? Und was ist das für eine Weisheit, die dem gegeben ist, und solche Wunderwerke[3]o. Machttaten; griech. dynamis geschehen durch seine Hände?

3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm[4]o. kamen zu Fall durch ihn.

4 Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Haus.

5 Und er konnte dort kein Wunderwerk[5]o. keine Machttat; griech. dynamis tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte.

6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte.

Aussendung der zwölf Apostel

7 Und er ruft die Zwölf herbei; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister.

8 Und er gebot ihnen, dass sie nichts mit auf den Weg nahmen als nur einen Stab; kein Brot, keine Tasche, keine Münze im Gürtel,

9 sondern Sandalen untergebunden. Und zieht nicht zwei Unterkleider an!

10 Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, bis ihr von dort weggeht!

11 Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis!

12 Und sie zogen aus und predigten, dass sie Buße tun sollten;

13 und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.

Der Tod des Täufers

14 Und der König Herodes[1]Herodes Antipas, Sohn Herodes’ d. Gr. , unter röm. Oberherrschaft Fürst von Galiläa und Peräa (4 v. Chr. bis 39 n. Chr. ) hörte {von ihm}  – denn sein Name war bekannt geworden –, und sie sagten[2]andere Handschr. : und sagte: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferweckt worden, und deswegen wirken die Wunderkräfte in ihm.

15 Andere aber sagten: Es ist Elia; andere aber sagten: {Es ist} ein Prophet wie einer der Propheten.

16 Als aber Herodes es hörte, sagte er: Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.

17 Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias[3]Enkeltochter Herodes’ d. Gr. ; s. auch Anm. zu Mt14,3 willen, der Frau seines Bruders Philippus[4]Herodes Philippus; s. auch Anm. zu Mt14,3, weil er sie geheiratet hatte.

18 Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben.

19 Die Herodias aber trug {es} ihm nach und wollte ihn töten, und sie konnte nicht;

20 denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er beschützte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, war er in großer Verlegenheit, und er hörte ihn gern.

21 Und als ein geeigneter Tag kam, als Herodes an seinem Geburtstag seinen Großen und den Obersten[5]griech. Chiliarchen; d. h. Tausendschafts[A>führer[6]s. Anm. zu Mt23,6 gab,

22 kam ihre, der Herodias, Tochter herein und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Und der König sprach zu dem Mädchen: Bitte mich, um was du willst! Und ich werde es dir geben.

23 Und er schwor ihr: Um was du mich auch bitten wirst, ich werde es dir geben bis zur Hälfte meines Reiches.

24 Und sie ging hinaus und sagte zu ihrer Mutter: Um was soll ich bitten? Die aber sprach: Um das Haupt Johannes des Täufers!

25 Und sie ging sogleich mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale das Haupt Johannes des Täufers gibst!

26 Und der König wurde sehr betrübt; doch um der Eide und um derer willen, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht zurückweisen.

27 Und sogleich schickte der König einen Henker und befahl, sein Haupt zu bringen. Und der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis.

28 Und er brachte sein Haupt auf einer Schale und gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es ihrer Mutter.

29 Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in eine Gruft.

Speisung der Fünftausend

30 Und die Apostel[7]d. h. Gesandte oder Boten versammeln sich zu Jesus; und sie berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten.

31 Und er sprach zu ihnen: Kommt, ihr selbst allein, an einen öden Ort und ruht ein wenig aus! Denn diejenigen, die kamen und gingen, waren viele, und sie fanden nicht einmal Zeit, um zu essen.

32 Und sie fuhren in einem Boot allein an einen öden Ort;

33 und viele sahen sie wegfahren und erkannten sie und liefen zu Fuß von allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor.

34 Und als Jesus aus {dem Boot} trat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.

35 Und als es schon spät am Tag war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist öde, und es ist schon spät am Tag.

36 Entlass sie, damit sie auf die umliegenden Höfe und in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!

37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben?

38 Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin, seht nach! Und als sie es festgestellt hatten, sagen sie: Fünf und zwei Fische.

39 Und er befahl ihnen, sich alle nach Tischgemeinschaften auf dem grünen Grase zu lagern.

40 Und sie lagerten sich in Gruppen zu je hundert und je fünfzig.

41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische teilte er unter alle.

42 Und sie aßen alle und wurden gesättigt.

43 Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll und von den Fischen.

44 Und diejenigen, die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer.

Jesus geht auf dem See

45 Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Boot zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Betsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlässt.

46 Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten.

47 Und als es Abend geworden, war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Land.

48 Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache[1]In neutestamentl. Zeit galt die griech. -röm. Einteilung der Nacht in vier Nachtwachen; die hier angegebene Zeit liegt also zwischen drei und sechs Uhr morgens. zu ihnen, indem er auf dem See einherging; und er wollte an ihnen vorübergehen.

49 Sie aber sahen ihn auf dem See einhergehen und meinten, es sei ein Gespenst, und schrien auf;

50 denn alle sahen ihn und wurden bestürzt. Er aber redete sogleich mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!

51 Und er stieg zu ihnen in das Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich sehr über die Maßen;

52 denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet.

Heilung vieler Kranker

53 Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth und legten an.

54 Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten sie ihn sogleich

55 und liefen in jener ganzen Gegend umher und fingen an, die Kranken auf den Betten hierhin und dorthin zu tragen, {von} wo sie hörten, dass er sei.

56 Und wo auch immer er in Dörfer oder Städte oder in Gehöfte hineinging, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes anrühren dürften; und alle, die ihn anrührten, wurden geheilt[2]w. gerettet.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jesus in Nazaret (Mt 13,53-58; Lk 4,16-30)

1 Von dort ging Jesus in seine Heimatstadt. Seine Jünger begleiteten ihn.

2 Am Sabbat sprach er in der Synagoge, und viele, die ihn hörten, waren sehr verwundert. »Wo hat er das her?«, fragten sie einander. »Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und erst die Wunder, die durch ihn geschehen!

3 Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn von Maria, der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern hier bei uns?« Darum wollten sie nichts von ihm wissen.

4 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. «

5 Deshalb konnte er dort auch keine Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.

6a Er wunderte sich, dass die Leute von Nazaret ihm das Vertrauen verweigerten.

Die Aussendung der Zwölf (Mt 10,1. 5-14; Lk 9,1-6)

6b Jesus ging in die umliegenden Dörfer und sprach dort zu den Menschen.

7 Dann rief er die Zwölf zu sich; er gab ihnen die Vollmacht, die bösen Geister auszutreiben, und sandte sie zu zweien aus.

8 Er befahl ihnen, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstock; kein Brot, keine Vorratstasche und auch kein Geld.

9 »Sandalen dürft ihr anziehen«, sagte er, »aber nicht zwei Hemden übereinander!«

10 Weiter sagte er: »Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dem Ort weiterzieht.

11 Wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen und euch auch nicht anhören wollen, dann zieht sogleich weiter und schüttelt den Staub von den Füßen, damit sie gewarnt sind. «

12 Die Zwölf machten sich auf den Weg und forderten die Menschen auf, ihr Leben zu ändern.

13 Sie trieben viele böse Geister aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Was das Volk und Herodes von Jesus denken (Mt 14,1-2; Lk 9,7-9)

14 Inzwischen hatte auch König Herodes von Jesus gehört; denn überall redete man von ihm. Die einen sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden, darum wirken solche Kräfte in ihm. «

15 Andere meinten: »Er ist der wiedergekommene Elija «; wieder andere: »Er ist ein Prophet wie die Propheten der alten Zeit. «

16 Herodes aber war überzeugt, dass er der Täufer Johannes sei. »Es ist der, dem ich den Kopf abschlagen ließ«, sagte er, »und jetzt ist er vom Tod auferweckt worden. «

Vom Tod des Täufers Johannes (Mt 14,3-12)

17 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war: Herodes hatte seinem Bruder Philippus die Frau, Herodias, weggenommen und sie geheiratet.

18 Johannes hatte ihm daraufhin vorgehalten: »Das Gesetz Gottes erlaubt dir nicht, die Frau deines Bruders zu heiraten. «

19 Herodias war wütend auf Johannes und wollte ihn töten, konnte sich aber nicht durchsetzen.

20 Denn Herodes wusste, dass Johannes ein frommer und heiliger Mann war; darum wagte er nicht, ihn anzutasten. Er hielt ihn zwar in Haft, ließ sich aber gerne etwas von ihm sagen, auch wenn er beim Zuhören jedes Mal in große Verlegenheit geriet.

21 Aber dann kam für Herodias die günstige Gelegenheit. Herodes hatte Geburtstag und veranstaltete ein Festessen für seine hohen Regierungsbeamten, die Offiziere und die angesehensten Bürger von Galiläa.

22 Dabei trat die Tochter von Herodias als Tänzerin auf. Das gefiel Herodes und den Gästen so gut, dass der König zu dem Mädchen sagte: »Wünsche dir, was du willst; du wirst es bekommen. «

23 Er schwor sogar: »Ich gebe dir alles, was du willst, und wenn es mein halbes Königreich wäre!«

24 Das Mädchen ging hinaus zu seiner Mutter und fragte: »Was soll ich mir wünschen?« Die Mutter sagte: »Den Kopf des Täufers Johannes. «

25 Schnell ging das Mädchen wieder hinein zum König und verlangte: »Ich will, dass du mir sofort auf einem Teller den Kopf des Täufers Johannes überreichst!«

26 Der König wurde sehr traurig; aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er die Bitte nicht abschlagen.

27 Er schickte den Henker und befahl ihm, den Kopf von Johannes zu bringen. Der Henker ging ins Gefängnis und enthauptete Johannes.

28 Er brachte den Kopf auf einem Teller herein, überreichte ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.

29 Als die Jünger des Täufers erfuhren, was geschehen war, holten sie den Toten und legten ihn in ein Grab.

Jesus macht fünftausend Menschen satt (Mt 14,13-21; Lk 9,10-17; Joh 6,1-13)

30 Die Apostel kehrten zu Jesus zurück und berichteten ihm, was sie alles in seinem Auftrag getan und den Menschen verkündet hatten.

31 Jesus sagte zu ihnen: »Kommt jetzt mit, ihr allein! Wir suchen einen ruhigen Platz, damit ihr euch ausruhen könnt. « Denn es war ein ständiges Kommen und Gehen, sodass sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten.

32 So stiegen sie in ein Boot und fuhren an eine einsame Stelle.

33 Aber die Leute sahen sie abfahren und erzählten es weiter. So kam es, dass Menschen aus allen Orten zusammenliefen und noch früher dort waren als Jesus und die Zwölf.

34 Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er die vielen Menschen. Da ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Darum sprach er lange zu ihnen.

35 Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Es ist schon spät und die Gegend hier ist einsam. Schick doch die Leute weg!

36 Sie sollen in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen!«

37 Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Die Jünger sagten: »Da müssten wir ja losgehen und für zweihundert Silberstücke Brot kaufen!«

38 Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr denn bei euch? Geht, seht nach!« Sie sahen nach und sagten: »Fünf, und zwei Fische. «

39 Da ließ er die Jünger dafür sorgen, dass sich alle in Tischgemeinschaften im grünen Gras niedersetzten.

40 So lagerten sich die Leute in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.

41 Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke und gab die Stücke den Jüngern, damit sie sie an die Leute verteilten. Auch die zwei Fische ließ er an alle austeilen.

42 Und sie aßen alle und wurden satt.

43 Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit dem, was von den Broten übrig blieb. Auch von den Fischen wurden noch Reste eingesammelt.

44 Fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen.

Jesus geht über das Wasser (Mt 14,22-33; Joh 6,16-21)

45 Gleich darauf drängte Jesus seine Jünger, ins Boot zu steigen und nach Betsaida ans andere Seeufer vorauszufahren. Er selbst wollte erst noch die Menschenmenge verabschieden.

46 Als er damit fertig war, ging er auf einen Berg, um zu beten.

47 Bei Einbruch der Dunkelheit war Jesus allein an Land und das Boot mitten auf dem See.

48 Jesus sah, dass seine Jünger beim Rudern nur mühsam vorwärtskamen, weil sie gegen den Wind ankämpfen mussten. Deshalb kam er im letzten Viertel der Nacht zu ihnen. Er ging über das Wasser und wollte an ihnen vorübergehen.

49 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf.

50 Denn sie alle sahen ihn und waren ganz verstört. Sofort sprach er sie an: »Fasst Mut! Ich bin’s, fürchtet euch nicht!«

51 Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Da gerieten sie vor Entsetzen ganz außer sich.

52 Denn sie waren durch das Wunder mit den Broten nicht zur Einsicht gekommen; sie waren im Innersten verstockt.

Jesus heilt Kranke in Gennesaret (Mt 14,34-36)

53 Sie überquerten den See und landeten bei Gennesaret.

54 Als sie aus dem Boot stiegen, erkannten die Leute Jesus sofort.

55 Sie liefen in der ganzen Gegend umher und brachten die Kranken auf ihren Matten jeweils an den Ort, von dem sie hörten, dass Jesus dort sei.

56 Wohin er auch kam, in Städte, Dörfer oder Höfe, überall legte man die Kranken hinaus auf die Plätze und bat ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes berühren dürften. Und alle, die es taten, wurden gesund.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die Ablehnung Jesu in Nazareth (Mt 13,53-58; Lk 4,16-30)

1 Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach.

2 Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er dies? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche Taten geschehen durch seine Hände?

3 Ist der nicht der Zimmermann, Marias Sohn und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.

4 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause.

5 Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.

6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog rings umher in die Dörfer und lehrte.

Die Aussendung der Zwölf (Mt 10,1; Mt 10,5-14; Lk 9,1-6)

7 Und er rief die Zwölf zu sich und fing an, sie auszusenden je zwei und zwei, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister

8 und gebot ihnen, nichts mitzunehmen auf den Weg als allein einen Stab, kein Brot, keine Tasche, kein Geld im Gürtel,

9 wohl aber Schuhe an den Füßen. Und zieht nicht zwei Hemden an!

10 Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus geht, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht.

11 Und wo man euch nicht aufnimmt und euch nicht hört, da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.

12 Und sie zogen aus und predigten, man sollte Buße tun,

13 und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und machten sie gesund.

Das Ende Johannes des Täufers (Mt 14,1-12; Lk 9,7-9; Lk 3,19-20)

14 Und es kam dem König Herodes zu Ohren; denn der Name Jesu war nun bekannt. Und die Leute sprachen: Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche Kräfte in ihm.

15 Andere aber sprachen: Er ist Elia; wieder andere: ein Prophet wie einer der Propheten.

16 Als es aber Herodes hörte, sprach er: Es ist Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.

17 Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus; denn er hatte sie geheiratet.

18 Johannes aber hatte zu Herodes gesagt: Es ist nicht erlaubt, dass du die Frau deines Bruders hast.

19 Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte es nicht.

20 Denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und hielt ihn in Gewahrsam; und wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig; doch hörte er ihn gern.

21 Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag ein Festmahl gab für seine Großen und die Obersten und die Vornehmsten von Galiläa.

22 Da trat herein seine Tochter, die von Herodias, und tanzte, und sie gefiel Herodes und denen, die mit zu Tisch lagen. Da sprach der König zu dem Mädchen: Bitte von mir, was du willst, ich will dir’s geben.

23 Und er schwor ihr feierlich: Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs.

24 Und sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers.

25 Da ging sie sogleich eilig hinein zum König, bat ihn und sprach: Ich will, dass du mir gibst, jetzt gleich auf einer Schale, das Haupt Johannes des Täufers.

26 Und der König wurde sehr betrübt. Doch wegen der Eide und derer, die mit zu Tisch lagen, wollte er sie nicht abweisen.

27 Und alsbald schickte der König den Henker hin und befahl, das Haupt des Johannes herzubringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis

28 und trug sein Haupt herbei auf einer Schale und gab’s dem Mädchen, und das Mädchen gab’s seiner Mutter.

29 Und da das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

Die Speisung der Fünftausend (Mt 14,13-21; Lk 9,10-17; Joh 6,1-13)

30 Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.

31 Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen.

32 Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein.

33 Und man sah sie wegfahren, und viele hörten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor.

34 Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.

35 Da nun der Tag fast vergangen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Die Stätte ist einsam, und der Tag ist fast vergangen;

36 lass sie gehen, damit sie in die Höfe und Dörfer ringsum gehen und sich etwas zu essen kaufen.

37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir denn hingehen und für zweihundert Silbergroschen Brot kaufen und ihnen zu essen geben?

38 Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische.

39 Und er gebot ihnen, dass sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras.

40 Und sie setzten sich, in Gruppen zu hundert und zu fünfzig.

41 Und er nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle.

42 Und sie aßen alle und wurden satt.

43 Und sie sammelten die Brocken auf, zwölf Körbe voll, und von den Fischen.

44 Und die die Brote gegessen hatten, waren fünftausend Männer.

Jesus kommt zu seinen Jüngern auf dem Meer (Mt 14,22-33; Joh 6,15-21)

45 Und alsbald trieb er seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren nach Betsaida, bis er das Volk gehen ließe.

46 Und als er sich von ihnen getrennt hatte, ging er hin auf einen Berg, um zu beten.

47 Und am Abend war das Boot mitten auf dem Meer, und er war an Land allein.

48 Und er sah, dass sie sich abplagten beim Rudern – denn der Wind stand ihnen entgegen –, da kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen und wandelte auf dem Meer und wollte an ihnen vorübergehen.

49 Als sie ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien;

50 denn sie sahen ihn alle und erschraken. Aber sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!

51 Und er stieg zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich. Und sie entsetzten sich über die Maßen;

52 denn sie waren um nichts verständiger geworden angesichts der Brote, sondern ihr Herz war erstarrt.

Krankenheilungen in Genezareth (Mt 14,34-36)

53 Und als sie hinübergefahren waren ans Land, kamen sie nach Genezareth und legten an.

54 Und als sie aus dem Boot stiegen, erkannten ihn die Leute alsbald

55 und liefen im ganzen Land umher und fingen an, die Kranken auf Tragen überall dorthin zu bringen, wo sie hörten, dass er war.

56 Und wo er in Dörfer, Städte oder Höfe hineinging, da legten sie die Kranken auf den Markt und baten ihn, dass diese auch nur den Saum seines Gewandes berühren dürften; und alle, die ihn berührten, wurden gesund.

Videos zu Markus 6,22 (EÜ, ELB, GNB, LUT)