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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Lehrgespräch über die Reinheit: 7,1–23

1 Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, versammelten sich bei Jesus.

2 Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.

3 Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung der Alten fest.

4 Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.

5 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?

6 Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.

7 Vergeblich verehren sie mich; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.

8 Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.

9 Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft, um eure eigene Überlieferung aufzurichten.

10 Denn Mose hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter! und: Wer Vater oder Mutter schmäht, soll mit dem Tod bestraft werden.

11 Ihr aber lehrt: Wenn einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Korbán - das heißt: Weihgeschenk sei, was du von mir als Unterstützung erhalten solltest -,

12 dann lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun.

13 So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.

14 Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage!

15 Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

17 Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes.

18 Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Versteht ihr nicht, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann?

19 Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.

20 Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

21 Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,

22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft.

23 All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

Der Glaube der heidnischen Frau: 7,24–30

24 Jesus brach auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben.

25 Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen.

26 Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben.

27 Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen.

28 Sie erwiderte ihm: Herr! Aber auch die kleinen Hunde unter dem Tisch essen von den Brotkrumen der Kinder.

29 Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen!

30 Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte.

Die Heilung eines Taubstummen: 7,31–37

31 Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.

32 Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.

33 Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;

34 danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Effata!, das heißt: Öffne dich!

35 Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.

36 Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr verkündeten sie es.

37 Sie staunten über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Gottes Gebot steht höher als menschliche Überlieferung

1 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und einige der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren;

2 und als sie einige seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen, Händen Brot essen sahen –

3 denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht sorgfältig[3]w. mit der Faust; andere übersetzen: mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, indem sie die Überlieferung der Ältesten[4]o. der Alten; so auch V.5 festhalten;

4 und vom Markt {kommend} , essen sie nicht, wenn sie sich nicht gewaschen[5]o. gebadet haben; und vieles andere gibt es, was sie zu halten übernommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und Kupfergefäße[1]Andere Handschr. fügen hinzu: und Betten –,

5 fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach der Überlieferung[2]Vorschriften, die über das Gesetz hinaus das Leben bis ins Einzelne regelten und einengten und mit denen sich vor allem die Schriftgelehrten beschäftigten; die Pharisäer bemühten sich, die Überlieferungen genau einzuhalten. der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?

6 Er aber sprach zu ihnen: Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.

7 Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren. «

8 Ihr gebt das Gebot Gottes preis und haltet die Überlieferung der Menschen fest.[3]Andere Handschr. fügen hinzu: Waschungen der Krüge und Becher und vieles andere dergleichen tut ihr.

9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet.

10 Denn Mose hat gesagt: »Ehre deinen Vater und deine Mutter!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben. «

11 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – {sei das} , was dir von mir zugutegekommen wäre,

12 lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun,

13 indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und Ähnliches dergleichen tut ihr viel.

14 Und als er die Volksmenge wieder herbeigerufen hatte, sprach er zu ihnen: Hört mich alle und versteht!

15 Da ist nichts, was von außerhalb des Menschen in ihn hineingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was aus dem Menschen herausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt.

16 (*)[4]Andere Handschr. fügen hinzu: Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre!

17 Und als er von der Volksmenge weg in ein Haus eintrat, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis.

18 Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann?

19 Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. {Damit} erklärte er alle Speisen für rein[5]w. reinigend alle Speisen; andere Handschr. : in den Abort, der alle Speisen reinigt.

20 Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen.

21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht[6]o. Hurerei, Dieberei, Mord,

22 Ehebruch, Habsucht, Bosheit[7]Im Griech. stehen die Wörter »Unzucht« bis »Bosheit« in der Mehrzahl., Arglist, Ausschweifung, Neid[8]w. böses Auge; Ausdruck aus dem Hebräischen (Semitismus), Lästerung, Hochmut, Torheit;

23 alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen.

Heilung der Tochter der Syro-Phönizierin

24 Von dort aber brach er auf und ging weg in das Gebiet von Tyrus; und er trat in ein Haus und wollte, dass niemand es erfuhr; und er konnte nicht verborgen sein.

25 Aber sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte, kam und fiel nieder zu seinen Füßen;

26 die Frau aber war eine Griechin, eine Syro-Phönizierin von Geburt; und sie bat ihn, dass er den Dämon von ihrer Tochter austreibe.

27 Und er sprach zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden[9]w. Hündchen hinzuwerfen.

28 Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr, auch die Hunde[1]w. Hündchen essen unter dem Tisch von den Krumen der Kinder.

29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin! Der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren.

30 Und sie ging weg in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen und den Dämon ausgefahren.

Heilung eines Taubstummen

31 Und er verließ das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Zehnstädtegebiet[2]Landschaft mit zehn Städten nordöstl. von Palästina.

32 Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege.

33 Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite, legte seine Finger in seine Ohren und berührte mit Speichel[3]w. berührte speiend seine Zunge,

34 und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hefata! Das ist: Werde geöffnet!

35 Und sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.

36 Und er gebot ihnen, dass sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es über alle Maßen bekannt;

37 und sie gerieten in höchstem Maß außer sich und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören als auch die Stummen reden.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gottes Gebot und menschliche Überlieferung (Mt 15,1-9)

1 Eines Tages versammelten sich die Pharisäer bei Jesus und dazu noch eine Anzahl Gesetzeslehrer, die von Jerusalem gekommen waren.

2 Sie sahen, dass einige seiner Jünger mit unreinen Händen aßen, das heißt, dass sie die Hände vor dem Essen nicht nach der religiösen Vorschrift gewaschen hatten.

3 Denn die Pharisäer und auch alle anderen Juden richten sich nach den Vorschriften, die von den früheren Gesetzeslehrern aufgestellt und dann weiterüberliefert worden sind: Sie essen nichts, wenn sie sich nicht vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben.

4 Wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, bevor sie sich nicht ganz im Wasser untergetaucht haben. So befolgen sie noch eine Reihe von anderen überlieferten Vorschriften: über die Reinigung von Bechern, Krügen, Kupferschüsseln und Sitzpolstern.

5 Daher fragten die Pharisäer und Gesetzeslehrer Jesus: »Warum richten sich deine Jünger nicht nach den Vorschriften, die von den früheren Gesetzeslehrern aufgestellt und uns überliefert worden sind? Warum essen sie mit unreinen Händen?«

6 Jesus antwortete ihnen: »Euch Scheinheilige hat der Prophet Jesaja treffend im Voraus beschrieben! In seinem Buch heißt es ja: ›Dieses Volk ehrt mich nur mit Worten, sagt Gott, aber mit dem Herzen ist es weit weg von mir.

7 Ihr ganzer Gottesdienst ist sinnlos, denn sie lehren nur Gebote, die sich Menschen ausgedacht haben. ‹

8 Das Gebot Gottes schiebt ihr zur Seite und haltet euch stattdessen an Vorschriften, die von Menschen stammen. «

9 Jesus fuhr fort: »Sehr geschickt bringt ihr es fertig, das Gebot Gottes außer Kraft zu setzen, um eure überlieferte Vorschrift zur Geltung zu bringen!

10 Mose hat bekanntlich gesagt: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter!‹, und: ›Wer zu seinem Vater oder seiner Mutter etwas Schändliches sagt, wird mit dem Tod bestraft. ‹

11 Ihr dagegen behauptet: Wenn jemand zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Korban – das heißt: Was ihr von mir bekommen müsstet, ist für Gott bestimmt –,

12 dann braucht er für seine Eltern nichts mehr zu tun. Ja, ihr erlaubt es ihm dann nicht einmal mehr.

13 So setzt ihr das Wort Gottes außer Kraft und ersetzt es durch eure Überlieferungen. Dafür gibt es noch viele andere Beispiele. «

Was unrein macht (Mt 15,10-20)

14 Dann rief Jesus die Menge wieder zu sich und sagte: »Hört mir alle zu und begreift!

15 Nichts, was der Mensch von außen in sich aufnimmt, kann ihn unrein machen. Nur das, was aus ihm herauskommt, macht ihn unrein!«

17 Als Jesus sich von der Menge in ein Haus zurückgezogen hatte, fragten ihn seine Jünger, wie er das gemeint habe.

18 Er antwortete: »Seid denn auch ihr so unverständig? Begreift ihr das nicht? Alles, was der Mensch von außen in sich aufnimmt, kann ihn nicht unrein machen,

19 weil es nicht in sein Herz, sondern nur in den Magen gelangt und dann vom Körper wieder ausgeschieden wird. « Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.

20 »Aber das«, fuhr er fort, »was aus dem Menschen selbst herauskommt, das macht ihn unrein!

21 Denn aus ihm selbst, aus seinem Herzen, kommen die bösen Gedanken und mit ihnen Unzucht, Diebstahl und Mord;

22 Ehebruch, Habsucht und Niedertracht; Betrug, Ausschweifung und Neid; Verleumdung, Überheblichkeit und Unvernunft.

23 All das kommt aus dem Inneren des Menschen und macht ihn unrein. «

Das Vertrauen einer nicht jüdischen Frau (Mt 15,21-28)

24 Jesus ging von dort weg in das Gebiet von Tyrus. Er zog sich in ein Haus zurück und wollte, dass niemand von ihm erfuhr. Aber er konnte nicht verborgen bleiben.

25 Schon hatte eine Frau von ihm gehört, deren Tochter von einem bösen Geist besessen war. Sie kam und warf sich Jesus zu Füßen.

26 Sie war keine Jüdin, sondern war in dieser Gegend zu Hause. Sie bat ihn, den bösen Geist aus ihrer Tochter auszutreiben.

27 Aber Jesus sagte zu ihr: »Zuerst müssen die Kinder satt werden. Es ist nicht recht, ihnen das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen. «

28 »Herr«, entgegnete sie, »aber auch die Hunde bekommen ja die Brocken, die die Kinder unter den Tisch fallen lassen. «

29 Jesus sagte zu ihr: »Das war ein Wort! Geh nach Hause; der böse Geist ist aus deiner Tochter ausgefahren. «

30 Die Frau ging nach Hause und fand ihr Kind aufs Bett geworfen; der böse Geist war ausgefahren.

Jesus heilt einen Taubstummen (Mt 15,29-31)

31 Jesus verließ wieder das Gebiet von Tyrus und zog über Sidon zum See von Galiläa, mitten ins Gebiet der Zehn Städte.

32 Dort brachten sie einen Taubstummen zu ihm mit der Bitte, ihm die Hände aufzulegen.

33 Jesus führte ihn ein Stück von der Menge fort und legte seine Finger in die Ohren des Kranken; dann berührte er dessen Zunge mit Speichel.

34 Er blickte zum Himmel empor, stöhnte und sagte zu dem Mann: »Effata!« Das heißt: »Öffne dich!«

35 Im selben Augenblick konnte der Mann hören; auch seine Zunge löste sich und er konnte richtig sprechen.

36 Jesus verbot den Anwesenden, es irgendjemand weiterzusagen; aber je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.

37 Die Leute waren ganz außer sich und sagten: »Wie gut ist alles, was er gemacht hat: Den Gehörlosen gibt er das Gehör und den Stummen die Sprache!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Von unreinen Händen und Herzen (Mt 15,1-20)

1 Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige von den Schriftgelehrten, die aus Jerusalem gekommen waren.

2 Und sie sahen, dass einige seiner Jünger mit unreinen, das heißt ungewaschenen Händen das Brot aßen.

3 Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie nicht die Hände mit einer Handvoll Wasser gewaschen haben, und halten so an der Überlieferung der Ältesten fest;

4 und wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, bevor sie sich gewaschen haben. Und es gibt viele andre Dinge, die sie zu halten angenommen haben, wie: Becher und Krüge und Kessel und Bänke zu waschen.

5 Da fragten ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?

6 Er aber sprach zu ihnen: Richtig hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jesaja 29,13) : »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.

7 Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote. «

8 Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet an der Überlieferung der Menschen fest.

9 Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Überlieferung aufrichtet!

10 Denn Mose hat gesagt (2. Mose 20,12; 21,17) : »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter schmäht, der soll des Todes sterben. «

11 Ihr aber lehrt: Wenn einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban, das heißt: Opfergabe, soll sein, was dir von mir zusteht,

12 so lasst ihr ihn nichts mehr tun für seinen Vater oder seine Mutter

13 und hebt so Gottes Wort auf durch eure Überlieferung, die ihr weitergegeben habt; und dergleichen tut ihr viel.

14 Und er rief das Volk wieder zu sich und sprach zu ihnen: Hört mir alle zu und begreift’s!

15 Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht.

17 Und als er von dem Volk ins Haus ging, fragten ihn seine Jünger nach diesem Gleichnis.

18 Und er sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr so unverständig? Versteht ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann?

19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein.

20 Und er sprach: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht den Menschen unrein.

21 Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,

22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.

23 All dies Böse kommt von innen heraus und macht den Menschen unrein.

Die syrophönizische Frau (Mt 15,21-28)

24 Und er stand auf und ging von dort in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus und wollte es niemanden wissen lassen und konnte doch nicht verborgen bleiben;

25 sondern alsbald hörte eine Frau von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte. Und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen –

26 die Frau war aber eine Griechin aus Syrophönizien – und bat ihn, dass er den Dämon aus ihrer Tochter austreibe.

27 Jesus aber sprach zu ihr: Lass zuvor die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot nehme und werfe es vor die Hunde.

28 Sie antwortete aber und sprach zu ihm: Herr, aber doch essen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder.

29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin, der Dämon ist aus deiner Tochter ausgefahren.

30 Und sie ging hin in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen, und der Dämon war ausgefahren.

Die Heilung eines Tauben

31 Und als er wieder fortging aus dem Gebiet von Tyrus, kam er durch Sidon an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn Städte.

32 Und sie brachten zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, dass er ihm die Hand auflege.

33 Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und spuckte aus und berührte seine Zunge

34 und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf!

35 Und sogleich taten sich seine Ohren auf, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.

36 Und er gebot ihnen, sie sollten’s niemandem sagen. Je mehr er’s ihnen aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus.

37 Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden.

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