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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

DAS WIRKEN JESU IN JERUSALEM: 21,1–25,46

Der Einzug in Jerusalem: 21,1–11

1 Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei Jünger aus

2 und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir!

3 Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.

4 Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist:

5 Sagt der Tochter Zion: / Siehe, dein König kommt zu dir. / Er ist sanftmütig / und er reitet auf einer Eselin / und auf einem Fohlen, / dem Jungen eines Lasttiers.

6 Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte.

7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf.

8 Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

9 Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! / Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. / Hosanna in der Höhe!

10 Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser?

11 Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Die Reinigung des Tempels: 21,12–17

12 Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer aus dem Tempel hinaus; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um

13 und sagte zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes genannt werden. Ihr aber macht daraus eine Räuberhöhle.

14 Im Tempel kamen Lahme und Blinde zu ihm und er heilte sie.

15 Als nun die Hohepriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder im Tempel rufen hörten: Hosanna dem Sohn Davids!, da wurden sie ärgerlich

16 und sagten zu ihm: Hörst du, was sie rufen? Jesus antwortete ihnen: Ja. Habt ihr nie gelesen: Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob?

17 Und er ließ sie stehen und ging aus der Stadt hinaus nach Betanien; dort übernachtete er.

Die Verfluchung des Feigenbaums: 21,18–22

18 Als er am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hatte er Hunger.

19 Da sah er am Weg einen Feigenbaum und ging auf ihn zu und fand an ihm nichts als nur Blätter. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll keine Frucht mehr an dir wachsen. Und der Feigenbaum verdorrte auf der Stelle.

20 Als die Jünger das sahen, fragten sie erstaunt: Wie konnte der Feigenbaum so plötzlich verdorren?

21 Jesus antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, dann werdet ihr nicht nur das vollbringen, was ich mit dem Feigenbaum getan habe; selbst wenn ihr zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, wird es geschehen.

22 Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt.

Die Frage nach der Vollmacht Jesu: 21,23–27

23 Als er in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohepriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: In welcher Vollmacht tust du das und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?

24 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich das tue.

25 Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?

26 Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten.

27 Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich das tue.

Das Gleichnis vom willigen und vom unwilligen Sohn: 21,28–32

28 Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!

29 Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus.

30 Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr - und ging nicht hin.

31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.

32 Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.

Das Gleichnis von den Winzern: 21,33–46

33 Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

34 Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte holen zu lassen.

35 Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie.

36 Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso.

37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.

38 Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen.

39 Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.

40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt: Was wird er mit jenen Winzern tun?

41 Sie sagten zu ihm: Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

42 Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, / er ist zum Eckstein geworden; / vom Herrn ist das geschehen / und es ist wunderbar in unseren Augen?

43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.

44 Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen.

45 Als die Hohepriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach.

46 Sie suchten ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten die Menge, weil sie ihn für einen Propheten hielt.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Einzug in Jerusalem

1 Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage kamen, an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger

2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und führt sie zu mir!

3 Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sprechen: Der Herr braucht sie, und sogleich wird er sie senden.

4 Dies aber ist geschehen, damit erfüllt wurde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht:

5 »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend, und {zwar} auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers. «

6 Als aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen aufgetragen,

7 brachten sie die Eselin und das Fohlen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.

8 Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

9 Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna[2]griech. Form des hebr. -aram. Ausdrucks für »Hilf doch {, Herr} !« dem Sohn Davids! Gepriesen {sei} , der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna[2]griech. Form des hebr. -aram. Ausdrucks für »Hilf doch {, Herr} !« in der Höhe!

10 Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser?

11 Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa.

Tempelreinigung

12 Und Jesus trat in den Tempel ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um.

13 Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden«; ihr aber macht es zu einer »Räuberhöhle«.

14 Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm, und er heilte sie.

15 Als aber die Hohen Priester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosanna[1]griech. Form des hebr. -aram. Ausdrucks für »Hilf doch {, Herr} !« dem Sohn Davids!, wurden sie unwillig

16 und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: »Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?

17 Und er verließ sie und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und übernachtete dort.

Der verdorrende Feigenbaum und das Glaubensgebet

18 Des Morgens früh aber, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn.

19 Und als er einen Feigenbaum an dem Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit[2]griech. Äon! Und sogleich verdorrte der Feigenbaum.

20 Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum sogleich verdorrt?

21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum Geschehene tun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berg sagen werdet: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer!, so wird es geschehen.

22 Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.

Die Frage nach der Vollmacht Jesu

23 Und als er in den Tempel kam, traten, als er lehrte, die Hohen Priester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: In welcher Vollmacht tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?

24 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und wenn ihr es mir sagt, so werde auch ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue.

25 Woher war die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?

26 Wenn wir aber sagen: von Menschen, so haben wir die Volksmenge zu fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten.

27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sagte auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich diese Dinge tue.

Gleichnis von den ungleichen Söhnen

28 Was meint ihr aber {hierzu} ? Ein Mensch hatte zwei Kinder, und er trat hin zu dem ersten und sprach: Kind, geh heute hin, arbeite im Weinberg!

29 Der aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Danach aber gereute es ihn, und er ging hin.

30 Und er trat hin zu dem zweiten und sprach ebenso. Der aber antwortete und sprach: Ich {gehe} , Herr; und er ging nicht.

31 Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, dass die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich[3]o. die/der Königsherrschaft Gottes.

32 Denn Johannes kam zu euch im Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; euch aber, als ihr es saht, gereute es auch danach nicht, sodass ihr ihm geglaubt hättet.

Gleichnis von den Weingärtnern

33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun darum setzte und eine Kelter darin grub und einen Turm baute; und er verpachtete ihn an Weingärtner und reiste außer Landes.

34 Als aber die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte[1]w. Sklaven; so auch V.35 und 36 zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu empfangen.

35 Und die Weingärtner nahmen seine Knechte, einen schlugen sie, einen anderen töteten sie, einen anderen steinigten sie.

36 Wiederum sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten ihnen ebenso.

37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen!

38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen!

39 Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Weingärtnern tun?

41 Sie sagen zu ihm: Er wird jene Übeltäter übel umbringen, und den Weinberg wird er an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit.

42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein[2]w. zum Haupt der Ecke geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen«?

43 Deswegen sage ich euch: Das Reich[3]o. die/der Königsherrschaft Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die seine Früchte bringen wird.

44 Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf wen er fallen wird, den wird er zermalmen.

45 Und als die Hohen Priester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten sie, dass er von ihnen redete.

46 Und als sie ihn zu greifen suchten, fürchteten sie die Volksmengen, denn sie hielten ihn für einen Propheten.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

AUSEINANDERSETZUNGEN IN JERUSALEM (Kapitel 21–23)

Jesus zieht in Jerusalem ein (Mk 11,1-11; Lk 19,28-40; Joh 12,12-19)

1 Kurz vor Jerusalem kamen sie zu der Ortschaft Betfage am Ölberg. Dort schickte Jesus zwei Jünger fort

2 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang findet ihr eine Eselin und ihr Junges angebunden. Bindet beide los und bringt sie zu mir!

3 Und wenn jemand etwas sagt, dann antwortet: ›Der Herr braucht sie. ‹ Dann wird man sie euch sofort geben. «

4 Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet angekündigt hatte:

5 »Sagt der Zionsstadt: Dein König kommt jetzt zu dir! Er verzichtet auf Gewalt. Er reitet auf einem Esel und auf einem Eselsfohlen, dem Jungen eines Lasttiers. «

6 Die beiden Jünger gingen hin und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.

7 Sie brachten die Eselin und ihr Junges und legten ihre Kleider darüber, und Jesus setzte sich darauf.

8 Viele Menschen aus der Menge breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg.

9 Die Menschenmenge, die Jesus vorauslief und ihm folgte, rief immer wieder: »Gepriesen sei der Sohn Davids ! Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt! Gepriesen sei Gott in der Höhe!«

10 Als Jesus in Jerusalem einzog, geriet alles in helle Aufregung. »Wer ist dieser Mann?«, fragten die Leute in der Stadt.

11 Die Menge, die Jesus begleitete, rief: »Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in Galiläa !«

Jesus im Tempel (Mk 11,15-19; Lk 19,45-48; Joh 2,13-17)

12 Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer hinaus. Er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um

13 und sagte zu ihnen: »In den Heiligen Schriften steht, dass Gott erklärt hat: ›Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen zu mir beten können!‹ Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!«

14 Dann kamen dort im Tempel Blinde und Gelähmte zu ihm, und er heilte sie.

15 Die führenden Priester und die Gesetzeslehrer sahen die Wunder, die Jesus tat, und sie hörten, wie die Kinder im Tempel laut riefen: »Gepriesen sei der Sohn Davids !« Da wurden sie wütend

16 und fragten Jesus: »Hörst du, was die da rufen?« Jesus sagte zu ihnen: »Gewiss! Habt ihr denn nie gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Du, Gott, sorgst dafür, dass die Unmündigen und die kleinen Kinder dich preisen‹?«

17 Damit ließ er sie stehen, ging aus der Stadt hinaus und übernachtete in Betanien.

Der Feigenbaum: Vorzeichen des Gerichts über Israel. Aufruf zum Vertrauen (Mk 11,12-14. 20-25)

18 Früh am nächsten Morgen kehrte Jesus nach Jerusalem zurück. Unterwegs bekam er Hunger.

19 Als er einen Feigenbaum am Straßenrand sah, ging er hin; aber er fand nichts als Blätter daran. Da sagte er zu dem Baum: »Du sollst niemals mehr Frucht tragen!« Und sofort verdorrte der Baum.

20 Voller Staunen sahen es die Jünger und fragten: »Wie konnte der Baum so plötzlich verdorren?«

21 Jesus antwortete ihnen: »Ich versichere euch: Wenn ihr Vertrauen zu Gott habt und nicht zweifelt, könnt ihr nicht nur tun, was ich mit diesem Feigenbaum getan habe. Ihr könnt dann sogar zu diesem Berg sagen: ›Auf, stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen.

22 Wenn ihr nur Vertrauen habt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr Gott bittet. «

Woher hat Jesus die Vollmacht? (Mk 11,27-33; Lk 20,1-8)

23 Jesus ging wieder in den Tempel. Während er dort die Menschen lehrte, traten die führenden Priester und die Ältesten des Volkes an ihn heran und fragten: »Woher nimmst du das Recht, hier so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?«

24 Jesus antwortete: »Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr sie mir beantwortet, werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich so handle.

25 Sagt mir: Woher hatte der Täufer Johannes den Auftrag, zu taufen? Von Gott oder von Menschen?« Sie überlegten: »Wenn wir sagen ›Von Gott‹, wird er uns fragen: Warum habt ihr dann Johannes nicht geglaubt?

26 Wenn wir aber sagen ›Von Menschen‹, dann haben wir die Menge gegen uns, weil alle überzeugt sind, dass Johannes ein Prophet war. «

27 So sagten sie zu Jesus: »Wir wissen es nicht. « »Gut«, erwiderte Jesus, »dann sage ich euch auch nicht, wer mich bevollmächtigt hat. «

Das Gleichnis von den beiden Söhnen

28 Dann sagte Jesus: »Was meint ihr zu folgender Geschichte? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er sagte zu dem einen: ›Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!‹

29 ›Ich will nicht‹, erwiderte der Sohn; später aber überlegte er es sich und ging doch.

30 Dasselbe sagte der Vater auch zu seinem anderen Sohn. ›Ja, Herr‹, antwortete der, ging aber nicht.

31 Wer von den beiden hat nun nach dem Willen des Vaters gehandelt?« »Der Erste«, antworteten sie. Da sagte Jesus: »Ich versichere euch: Die Zolleinnehmer und die Prostituierten werden eher in die neue Welt Gottes kommen als ihr.

32 Der Täufer Johannes ist gekommen und zeigte euch, was ihr jetzt tun müsst, um Gottes Willen zu erfüllen; aber ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zolleinnehmer und die Prostituierten haben ihm geglaubt! Aber ihr – nicht einmal als ihr das saht, habt ihr euch besonnen und ihm Glauben geschenkt. «

Das Gleichnis von den bösen Weinbergspächtern (Mk 12,1-12; Lk 20,9-19)

33 »Hört ein anderes Gleichnis: Ein Grundbesitzer legte einen Weinberg an, machte einen Zaun darum, baute eine Weinpresse und errichtete einen Wachtturm. Dann verpachtete er den Weinberg und verreiste.

34 Zur Zeit der Weinlese schickte er seine Boten zu den Pächtern, um den Ertrag abholen zu lassen.

35 Die Pächter aber packten die Boten, verprügelten den einen, schlugen einen anderen tot, und wieder einen anderen steinigten sie.

36 Noch einmal schickte der Besitzer Boten, mehr als beim ersten Mal; doch mit denen machten sie es genauso.

37 Schließlich schickte er seinen Sohn, weil er dachte: ›Vor meinem Sohn werden sie Respekt haben. ‹

38 Aber als die Pächter den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: ›Das ist der Erbe! Wir bringen ihn um und nehmen seine Erbschaft, den Weinberg, in Besitz. ‹

39 So packten sie ihn, stießen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn.

40 Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit den Pächtern machen, wenn er selbst kommt?«, fragte Jesus.

41 Sie sagten: »Er wird diesen Verbrechern ein schreckliches Ende bereiten und den Weinberg anderen anvertrauen, die ihm zur Erntezeit seinen Ertrag pünktlich abliefern!«

42 Jesus sagte zu ihnen: »Ihr habt ja wohl gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Der Herr hat dieses Wunder vollbracht, und wir haben es gesehen. ‹

43 Darum sage ich euch: Das Vorrecht, Gottes Volk unter Gottes Herrschaft zu sein, wird euch entzogen. Es wird einem Volk gegeben, das tut, was dieser Berufung entspricht.

44 Wer auf diesen Stein stürzt, wird zerschmettert, und auf wen er fällt, den zermalmt er. «

45 Die führenden Priester und die Pharisäer merkten, dass die beiden Gleichnisse auf sie gemünzt waren.

46 Sie hätten Jesus gerne festgenommen, wagten es aber nicht, weil die Menge ihn für einen Propheten hielt.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Jesu Einzug in Jerusalem (Mk 11,1-10; Lk 19,29-40; Joh 12,12-19)

1 Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus

2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir!

3 Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen.

4 Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sacharja 9,9) :

5 »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers. «

6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,

7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.

8 Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

9 Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

10 Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der?

11 Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.

Die Tempelreinigung (Mk 11,15-19; Lk 19,45-48; Joh 2,13-16)

12 Und Jesus ging in den Tempel hinein und trieb hinaus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Stände der Taubenhändler

13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7) : »Mein Haus soll ein Bethaus heißen«; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus.

14 Und es kamen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie.

15 Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich

16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3) : »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?

17 Und er ließ sie stehen und ging zur Stadt hinaus nach Betanien und blieb dort über Nacht.

Der verdorrte Feigenbaum (Mk 11,12-14; Mk 11,20-24)

18 Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn.

19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hinzu und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nie mehr wachse Frucht auf dir in Ewigkeit! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.

20 Und als das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich verdorrt?

21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr solches nicht allein mit dem Feigenbaum tun, sondern, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Heb dich und wirf dich ins Meer!, so wird’s geschehen.

22 Und alles, was ihr bittet im Gebet: so ihr glaubt, werdet ihr’s empfangen.

Die Frage nach Jesu Vollmacht (Mk 11,27-33; Lk 20,1-8)

23 Und als er in den Tempel kam und lehrte, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: Aus welcher Vollmacht tust du das, und wer hat dir diese Macht gegeben?

24 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen, aus welcher Vollmacht ich das tue.

25 Woher war die Taufe des Johannes? War sie vom Himmel oder von den Menschen? Da bedachten sie’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?

26 Sagen wir aber, sie war von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten, denn sie halten alle Johannes für einen Propheten.

27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen’s nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.

Von den ungleichen Söhnen

28 Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg.

29 Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin.

30 Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin.

31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan? Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.

32 Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr’s saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet.

Von den bösen Weingärtnern (Mk 12,1-12; Lk 20,9-19)

33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes.

34 Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte empfingen.

35 Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: Den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie.

36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten mit ihnen dasselbe.

37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.

38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen!

39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?

41 Sie sprachen zu ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.

42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift (Psalm 118,22-23) : »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und er ist ein Wunder vor unsern Augen «?

43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.

44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.

45 Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete.

46 Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.

Videos zu Matthäus 21,33 (EÜ, ELB, GNB, LUT)