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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, / ehe die Tage der Krankheit kommen und die Jahre dich erreichen, / von denen du sagen wirst: Ich mag sie nicht!,

2 ehe Sonne und Licht und Mond und Sterne erlöschen / und auch nach dem Regen wieder Wolken aufziehen:

3 am Tag, da die Wächter des Hauses zittern, / die starken Männer sich krümmen, / die Müllerinnen ihre Arbeit einstellen, weil sie zu wenige sind, / es dunkel wird bei den Frauen, die aus den Fenstern blicken,

4 und das Tor zur Straße verschlossen wird; / wenn das Geräusch der Mühle verstummt, / steht man auf beim Zwitschern der Vögel, / doch alle Töchter des Liedes ducken sich;

5 selbst vor der Anhöhe fürchtet man sich und vor den Schrecken am Weg; / der Mandelbaum blüht, / die Heuschrecke schleppt sich dahin, / die Frucht der Kaper platzt, / doch ein Mensch geht zu seinem ewigen Haus / und die Klagenden ziehen durch die Straßen -

6 ja, ehe die silberne Schnur zerreißt, die goldene Schale bricht, / der Krug an der Quelle zerschmettert wird, / das Rad zerbrochen in die Grube fällt,

7 der Staub auf die Erde zurückfällt als das, was er war, / und der Atem zu Gott zurückkehrt, / der ihn gegeben hat.

Rahmenvers: 12,8

8 Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, das ist alles Windhauch.

ZWEI NACHWORTE VON HERAUSGEBERN: 12,9–14

Erstes Nachwort: 12,9–11

9 Kohelet war ein Gelehrter. Außerdem hat er einfachen Leuten Kenntnisse beigebracht. Er hörte zu und prüfte, er hat viele Sprichwörter selbst in Form gebracht.

10 Kohelet hat sich bemüht, gut formulierte Worte zu entdecken, und hier sind diese wahren Worte sorgfältig aufgeschrieben.

11 Worte von Gelehrten sind wie Ochsenstecken, / Sprüche aus Sammlungen aber sitzen wie eingetriebene Nägel - / sie sind die Gabe eines einzigen Hirten.

Zweites Nachwort: 12,12–14

12 Im Übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben und viel Studieren ermüdet den Leib.

13 Hast du alles gehört, so lautet der Schluss: Fürchte Gott und achte auf seine Gebote! Das allein hat jeder Mensch nötig.

14 Denn Gott wird jedes Tun vor das Gericht bringen, das über alles Verborgene urteilt, es sei gut oder böse.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

1 Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen! –

2 bevor sich verfinstern die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren;

3 an dem Tag, wenn die Wächter des Hauses zittern und die starken Männer sich krümmen und die Müllerinnen müßig gehen[7]o. frei von Arbeit sind; o. feiern, weil sie wenig geworden, wenn sich verfinstern, die durch die Fenster sehen,

4 und das Tor[8]w. die Torflügel zur Straße hin geschlossen werden, während das Geräusch der Mühle dünner wird und ansteigt zur Vogelstimme[9]o. und man sich zur {Zeit} des Vogelgezwitschers erhebt, und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft.

5 Auch vor der Anhöhe fürchtet man sich, und Schrecknisse sind auf dem Weg. Und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich mühsam dahin[10]o. packt sich {mit Fressen} voll, und die Kaper platzt auf[11]o. versagt. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße;  –

6 bevor die silberne Schnur zerreißt[12]so mit der Leseform des Mas. T. ; mit der Schreibform: entfernt wird und die goldene Schale zerspringt[13]T. ; Mas. T. : zersprengt und der Krug am Quell zerbricht und das Schöpfrad zersprungen in den Brunnen {fällt}.

7 Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.

8 Nichtigkeit der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. Alles ist Nichtigkeit!

Die Summe aller Lehre: Gottesfurcht

9 Und darüber hinaus, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte {und} verfasste viele Sprüche.

10 Der Prediger suchte, wohlgefällige Worte zu finden und Worte der Wahrheit aufrichtig niederzuschreiben[1]so mit 5 hebr. Handschr. ; mehrere alte Üs. : und er schrieb Richtiges, Worte der Wahrheit; Mas. T. : und in Aufrichtigkeit Niedergeschriebenes, Worte der Wahrheit.

11 Die Worte der Weisen sind wie Treiberstachel und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten {Sprüche}[2]w. Herren der Sammlungen. Sie sind gegeben von einem Hirten.

12 Und darüber hinaus, mein Sohn, lass dich von ihnen warnen! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib[3]w. das Fleisch.

13 Das Endergebnis des Ganzen[4]w. Das Ende der Sache o. der Rede lasst uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote! Denn das {soll} jeder Mensch {tun}[5]o. das ist der ganze Mensch.

14 Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Denk an deinen Schöpfer, solange du noch jung bist, ehe die schlechten Tage kommen und die Jahre, die dir nicht gefallen werden.

2 Dann verdunkeln sich dir Sonne, Mond und Sterne und nach jedem Regen kommen wieder neue Wolken.

3 Dann werden deine Arme, die dich beschützt haben, zittern und deine Beine, die dich getragen haben, werden schwach. Die Zähne fallen dir aus, einer nach dem anderen; deine Augen werden trüb

4 und deine Ohren taub. Deine Stimme wird dünn und zittrig.

5 Das Steigen fällt dir schwer und bei jedem Schritt bist du in Gefahr zu stürzen. Draußen blüht der Mandelbaum, die Heuschrecke frisst sich voll und die Kaperfrucht bricht auf; aber dich trägt man zu deiner letzten Wohnung. Auf der Straße stimmen sie die Totenklage für dich an.

6 Genieße dein Leben, bevor es zu Ende geht, wie eine silberne Schnur zerreißt oder eine goldene Schale zerbricht, wie ein Krug an der Quelle in Scherben geht oder das Schöpfrad zerbrochen in den Brunnen stürzt.

7 Dann kehrt der Leib zur Erde zurück, aus der er entstanden ist, und der Lebensgeist geht zu Gott, der ihn gegeben hat.

8 »Vergeblich und vergänglich!«, war die Erkenntnis des Lehrers. »Alles vergebliche Mühe. «

Erstes Nachwort

9 Eins muss noch hinzugefügt werden: Der Lehrer war ein Weiser, der ständig sein Wissen an das Volk weitergab. Er untersuchte viele Sprichwörter und prüfte sie auf ihren Wahrheitsgehalt. Er verfasste auch selbst viele Sprichwörter.

10 Er mühte sich, seinen Worten eine schöne Form zu geben, dabei aber ehrlich zu bleiben und die Wahrheit zu schreiben.

11 Die Worte weiser Lehrer wirken wie der spitze Stock, mit dem der Bauer seine Ochsen antreibt. Sprichwörter gleichen eingeschlagenen Nägeln: Sie bleiben fest sitzen. Sie sind eine Gabe Gottes, des einen großen Hirten.

Zweites Nachwort

12 Im Übrigen lass dich warnen, mein Sohn: Es werden viel zu viele Bücher geschrieben und das viele Grübeln kann dich bis zur Erschöpfung ermüden.

13 Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt.

14 Über alles, was wir tun, wird Gott Gericht halten, über die guten und die schlechten Taten, auch wenn sie jetzt noch verborgen sind.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«;

2 ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden und die Wolken wiederkommen nach dem Regen, –

3 zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, wenn finster werden, die durch die Fenster sehen,

4 wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leise wird und sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen;

5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; –

6 ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt.

7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

8 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel.

Nachworte

9 Es bleibt noch übrig zu sagen: Der Prediger war ein Weiser und lehrte auch das Volk gute Lehre, und er hörte und forschte, er formte viele Sprüche.

10 Der Prediger suchte, dass er fände angenehme Worte und schriebe recht die Worte der Wahrheit.

11 Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie eingeschlagene Nägel sind die einzelnen Sprüche; sie sind von einem einzigen Hirten gegeben.

12 Und über sie hinaus, mein Sohn, lass dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib müde.

13 Lasst uns am Ende die Summe von allem hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.

14 Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.

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