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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

BUCHTITEL: 1,1

1 Worte Kohelets, des Davidsohnes, der König in Jerusalem war.

VORSPRUCH: 1,2–3

2 Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.

3 Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne?

WECHSEL, DAUER UND VERGESSEN: 1,4–11

4 Eine Generation geht, eine andere kommt. / Die Erde steht in Ewigkeit.

5 Die Sonne, die aufging und wieder unterging, / atemlos jagt sie zurück an den Ort, wo sie wieder aufgeht.

6 Er weht nach Süden, dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. / Weil er sich immerzu dreht, kehrt er zurück, der Wind.

7 Alle Flüsse fließen ins Meer, / das Meer wird nicht voll. Zu dem Ort, wo die Flüsse entspringen, / kehren sie zurück, um wieder zu entspringen.

8 Alle Dinge sind rastlos tätig, / kein Mensch kann alles ausdrücken, nie wird ein Auge satt, wenn es beobachtet, / nie wird ein Ohr vom Hören voll.

9 Was geschehen ist, wird wieder geschehen, / was getan wurde, wird man wieder tun: / Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

10 Zwar gibt es bisweilen ein Ding, von dem es heißt: / Sieh dir das an, das ist etwas Neues - / aber auch das gab es schon in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

11 Nur gibt es keine Erinnerung an die Früheren / und auch an die Späteren, die erst kommen werden, auch an sie wird es keine Erinnerung geben / bei denen, die noch später kommen werden.

BEDINGTHEIT DES MENSCHEN – UNDURCHSCHAUBARKEIT GOTTES: 1,12–3,15

Drei Überblicke: 1,12–2,2

12 Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel.

13 Ich hatte mir vorgenommen, das Wissen daraufhin zu untersuchen und zu erforschen, ob nicht alles, was unter dem Himmel getan wurde, ein schlechtes Geschäft war, für das die einzelnen Menschen durch Gottes Auftrag sich abgemüht haben.

14 Ich beobachtete alle Taten, die unter der Sonne getan wurden. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst.

15 Was krumm ist, kann man nicht gerade biegen; / was nicht da ist, kann man nicht zählen.

16 Ich überlegte mir Folgendes: Ich habe mein Wissen immerzu vergrößert, sodass ich jetzt darin jeden übertreffe, der vor mir über Jerusalem geherrscht hat. Oft konnte ich Wissen und Können beobachten.

17 So habe ich mir vorgenommen zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu erkennen, was Verblendung und Unwissen wirklich sind. Ich erkannte, dass auch dies ein Luftgespinst ist.

18 Denn: Viel Wissen, viel Ärger, / wer das Können mehrt, der mehrt die Sorge.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Der Prediger

Nichtigkeit alles Irdischen

1 Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.

2 Nichtigkeit der Nichtigkeiten! – spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles ist Nichtigkeit!

3 Welchen Gewinn hat der Mensch von[1]o. bei all seinem Mühen, mit dem er sich abmüht unter der Sonne?

4 Eine Generation kommt[2]w. wandelt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit.

5 Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht {unter} , und sie strebt[3]w. lechzt ihrem Ort zu, wo sie {wieder} aufgeht.

6 Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden. Immer wieder sich wendend[4]w. sich wendend und wendend geht er {dahin} , und zu seinem Ausgangspunkt[5]w. zu seinen Wendungen kehrt der Wind zurück.

7 Alle Flüsse gehen ins Meer, und das Meer wird nicht voll. An den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie {immer} wieder.

8 Alle Worte mühen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen.[6]o. Alle Dinge mühen sich ab. Nicht aussprechen kann es ein Mensch. Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hören.

9 Das, was war, ist das, was {wieder} sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was {wieder} getan wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne.

10 Gibt es ein Ding, von dem einer sagt: »Siehe, das ist neu«? Längst ist es gewesen für die Zeitalter[7]o. Ewigkeiten, die vor uns gewesen sind.

11 Da gibt es keine Erinnerung an die Früheren. Und an die Künftigen, die sein werden, auch an sie wird man sich nicht mehr erinnern bei denen, die {noch} später sein werden.

Nichtigkeit des Strebens nach Weisheit und Erkenntnis

12 Ich, {der} Prediger, war König über Israel in Jerusalem.

13 Und ich richtete mein Herz darauf, in Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel getan wird. Ein übles Geschäft hat Gott {da} den Menschenkindern gegeben, sich darin abzumühen.

14 Ich sah all die Taten, die unter der Sonne getan werden, und siehe, alles ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

15 Gekrümmtes kann nicht gerade werden, und Fehlendes kann nicht gezählt werden.

16 Ich sprach in[8]o. zu meinem Herzen und sagte: Ich {nun} , siehe, ich habe {die} Weisheit vergrößert und vermehrt, mehr als jeder, der vor mir über Jerusalem[9]viele hebr. Handschr. und alte Üs. : in Jerusalem war, und mein Herz hat in Fülle Weisheit und Erkenntnis geschaut.

17 Auch richtete ich mein Herz darauf, Weisheit zu erkennen und Erkenntnis von Tollheit und Torheit {zu haben}. {Doch} erkannte ich, dass auch das {nur} ein Haschen nach Wind ist.

18 Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss, und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

ALLES IST VERGEBLICH, GOTT UNBEGREIFLICH (1,1–3,15)

1 In diesem Buch sind die Einsichten des Lehrers aufgeschrieben. Er war ein Sohn Davids und König in Jerusalem.

Alles ist schon einmal da gewesen

2 »Vergeblich und vergänglich!«, pflegte der Lehrer zu sagen. »Vergeblich und vergänglich! Alles ist vergebliche Mühe. «

3 Der Mensch müht und plagt sich sein Leben lang, und was hat er davon?

4 Die Generationen kommen und gehen; und die Erde bleibt, wie sie ist.

5 Die Sonne geht auf, sie geht unter und dann wieder von vorn, immer dasselbe.

6 Jetzt weht der Wind von Norden, dann dreht er und weht von Süden, er dreht weiter und immer weiter, bis er wieder aus der alten Richtung kommt.

7 Alle Flüsse fließen ins Meer, aber das Meer wird nicht voll. Das Wasser kehrt zu den Quellen zurück – und wieder fließt es ins Meer.

8 Du bemühst dich, alles, was geschieht, in Worte zu fassen, aber es gelingt dir nicht. Denn mit dem Hören und Sehen kommst du nie an ein Ende.

9 Doch im Grunde gibt es überhaupt nichts Neues unter der Sonne. Was gewesen ist, das wird wieder sein; was getan wurde, das wird wieder getan.

10 »Sieh her«, sagen sie, »da ist etwas Neues!« Unsinn! Es ist schon einmal da gewesen, lange bevor wir geboren wurden.

11 Wir wissen nur nichts mehr von dem, was die Alten taten. Und was wir heute tun oder unsere Kinder morgen, wird auch bald vergessen sein.

Handeln, Wissen, Genießen – es führt zu nichts

12 Ich, der Lehrer, war König über Israel und regierte in Jerusalem.

13 Ich nahm mir vor, alle Dinge zu ergründen und zu begreifen. Ich wollte herausfinden, was für einen Sinn alles hat, was in der Welt geschieht. Doch was ist das für eine fruchtlose Beschäftigung! Gott hat sie den Menschen gegeben, damit sie sich mit ihr plagen.

14 Ich beobachtete alles, was Menschen auf der Erde tun, und ich fand: Alles ist vergeblich. Es ist, als jagtest du dem Wind nach.

15 Krummes kann nicht gerade werden; was nicht da ist, kannst du nicht zählen.

16 Ich sagte zu mir selbst: »Ich weiß mehr als alle, die vor mir über Jerusalem geherrscht haben. Ich habe eine Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesammelt. «

17 Doch als ich darüber nachdachte, was das alles wert ist und was der Weise den uneinsichtigen Schwachköpfen voraushat, erkannte ich: Auch die Bemühung um Weisheit und Erkenntnis ist Jagd nach Wind.

18 Wer viel weiß, hat viel Ärger. Je mehr Erfahrung, desto mehr Enttäuschung.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Alles ist eitel

1 Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.

2 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel.

3 Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne?

4 Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen.

5 Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe.

6 Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing.

7 Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder.

8 Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt.

9 Was geschehen ist, ebendas wird hernach sein. Was man getan hat, ebendas tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.

10 Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu!« – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

11 Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.

Der Prediger als weiser König

12 Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem

13 und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen.

14 Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.

15 Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden.

16 Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin größer geworden und habe mehr Weisheit gesammelt als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren.

17 Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist.

18 Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.

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