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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Ausbeutung und Konkurrenzkampf: 4,1–6

1 Dann wieder habe ich alles beobachtet, was unter der Sonne getan wird, um Menschen auszubeuten. Sieh, die Ausgebeuteten weinen und niemand tröstet sie; von der Hand ihrer Ausbeuter geht Gewalt aus und niemand tröstet sie.

2 Da preise ich immer wieder die Toten, die schon gestorben sind, und nicht die Lebenden, die noch leben müssen.

3 Glücklicher aber als beide preise ich den, der noch nicht geworden ist, der noch nicht das schlimme Tun gesehen hat, das unter der Sonne getan wurde.

4 Denn ich beobachtete: Jede Arbeit und jedes erfolgreiche Tun bedeutet Konkurrenzkampf zwischen den Menschen. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.

5 Der Ungebildete legt seine Hände in den Schoß / und verzehrt sein eigenes Fleisch.

6 Besser eine Handvoll und Ruhe / als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.

Der alleinstehende Mensch: 4,7–12

7 Und wieder habe ich etwas unter der Sonne beobachtet, das Windhauch ist.

8 Es kommt vor, dass jemand allein steht und niemanden bei sich hat. Ja, er besitzt nicht einmal einen Sohn oder Bruder. Aber sein Besitz ist ohne Grenzen und überdies kann sein Auge vom Reichtum nicht genug bekommen. Doch für wen strenge ich mich dann an und warum gönne ich mir kein Glück? Auch das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft.

9 Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.

10 Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.

11 Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; / einer allein - wie soll er warm werden?

12 Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, / zwei sind ihm gewachsen und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.

Wankelmütige Volksgunst: 4,13–16

13 Besser ein junger Mann, der niedriger Herkunft, aber gebildet ist, als ein König, der alt, aber ungebildet ist - weil er es nicht mehr verstand, auf Ratschläge zu hören.

14 Der junge Mann wurde aus dem Gefängnis befreit und wurde König, obwohl er, während der andere schon regierte, arm zur Welt gekommen war.

15 Ich habe beobachtet, dass alle Lebenden, die unter der Sonne umherlaufen, sich auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellten, der statt seiner hochkommt.

16 Die Volksmenge nimmt kein Ende, gleichgültig, wer an ihre Spitze getreten ist. Im Übrigen werden die Späteren auch mit ihm nicht zufrieden sein. Denn auch das ist Windhauch und Luftgespinst.

RATSCHLAG FÜR DAS RELIGIÖSE VERHALTEN: 4,17–5,6

Hören, Opfern und Sprechen im Gottesdienst: 4,17–5,2

17 Zügle deinen Schritt, wenn du zum Gotteshaus gehst! Tritt ein, um zuzuhören, / und nicht, wie die Ungebildeten, um Opfer abzugeben! Sie verstehen nicht einmal, Böses zu tun.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Sinnlosigkeit des Lebens durch Unterdrückung, Eifersucht und Einsamkeit

1 Und ich wandte mich und sah all die Unterdrückungen, die unter der Sonne geschehen. Und siehe, {da waren} Tränen der Unterdrückten[10]o. Erpressten, und sie hatten keinen Tröster. Und von der Hand ihrer Unterdrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster.

2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, mehr als die Lebenden, die jetzt noch leben.

3 Und glücklicher als sie beide {pries ich} den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, das unter der Sonne geschieht.

4 Und ich sah all das Mühen und alle Tüchtigkeit {bei} der Arbeit, dass es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.  –

5 Der Tor legt seine Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch.  –

6 Besser eine Hand voll Ruhe als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind.

7 Und ich wandte mich und sah Nichtigkeit unter der Sonne:

8 Da ist einer {allein} und kein Zweiter {bei ihm} , auch hat er weder Sohn noch Bruder, und für all sein Mühen gibt es kein Ende, auch werden seine Augen am Reichtum nicht satt. Für wen mühe ich mich also und lasse meine Seele Gutes entbehren? Auch das ist Nichtigkeit und ein übles Geschäft.

9 Zwei sind besser daran als ein Einzelner, weil sie einen guten Lohn für ihre Mühe haben.

10 Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefährten auf. Wehe aber dem Einzelnen, der fällt, ohne dass ein Zweiter da ist, ihn aufzurichten!

11 Auch wenn zwei {beieinander} liegen, so wird ihnen warm. Dem Einzelnen aber, wie soll ihm warm werden?

12 Und wenn einer den Einzelnen überwältigt, so werden {doch} die zwei ihm widerstehen; und eine dreifache Schnur wird nicht so schnell zerrissen.

Nichtigkeit der Volksgunst

13 Besser ein Junge, arm, aber weise, als ein König, alt, aber töricht, der {es} nicht versteht, sich warnen zu lassen.

14 Ja, aus dem Gefängnis[1]so mit einigen hebr. Handschr. und den alten Üs. ; w. Haus der Gefangenen; Mas. T. : Haus der Abgewichenen geht er hervor, um König zu werden, obwohl er als Armer unter der Königsherrschaft jenes {Königs} geboren wurde.

15 Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne leben[2]w. gehen, mit dem Jungen, dem zweiten[3]d. h. dem Thronanwärter, der an jenes Stelle treten sollte:

16 endlos das ganze Volk, alle die, die er führte[4]w. kein Ende für alles Volk und für alle, vor denen er war. {Doch} auch über ihn werden sich die Späteren nicht freuen. Denn auch das ist Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind.

Warnung vor Ehrfurchtslosigkeit gegenüber Gott

17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Haus Gottes gehst! Und: Herantreten, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben; denn sie sind Unwissende, sodass sie Böses tun[5]w. denn Nicht-Erkennende sind sie, Böses zu tun.  –

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ich habe auch gesehen, wie viel Ausbeutung es in dieser Welt gibt. Die Unterdrückten weinen, aber niemand trocknet ihre Tränen. Niemand hilft ihnen, denn ihre Unterdrücker haben die Macht.

2 Wie gut haben es die Toten! Ihnen geht es besser als den Lebenden.

3 Noch besser sind die dran, die gar nicht geboren wurden und die Ungerechtigkeit auf der Erde nicht sehen mussten.

Sinn und Unsinn der Arbeit

4 Auch das habe ich gesehen: Da plagen sich die Menschen und setzen alle ihre Fähigkeiten ein, um sich gegenseitig auszustechen. Auch das ist vergebliche Mühe und Jagd nach Wind. Letzten Endes kommt nichts dabei heraus.

5 Es heißt zwar: »Der Unbelehrbare legt seine Hände in den Schoß – und verhungert. «

6 Aber ich sage: Eine Handvoll Gelassenheit ist besser als beide Hände voll Mühe und Jagd nach Wind.

7 Ich habe noch etwas unter der Sonne gesehen, das ganz vergeblich ist:

8 Da lebt jemand ganz allein; er hat keinen Sohn und auch keinen Bruder. Trotzdem arbeitet er rastlos weiter und sein Besitz ist ihm nie groß genug. Für wen plage ich mich dann eigentlich und gönne mir selbst keine Freude? Auch das ist vergebliche Mühe, eine fruchtlose Beschäftigung!

Besser nicht allein!

9 Zwei sind allemal besser dran als einer allein. Wenn zwei zusammenarbeiten, bringen sie es eher zu etwas.

10 Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann.

11 Wenn zwei beieinander schlafen, können sie sich gegenseitig wärmen. Aber wie soll einer allein sich warm halten?

12 Ein einzelner Mensch kann leicht überwältigt werden, aber zwei wehren den Überfall ab. Noch besser sind drei; es heißt ja: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell. «

Wankelmütige Volksgunst

13 Es heißt: »Ein junger Mann, der arm ist, aber gelernt hat, sein Leben richtig zu führen, ist besser als ein alter, eigensinniger König, der keinen Rat mehr annimmt. «

14 Gut, den jungen Mann holten sie aus dem Gefängnis und setzten ihn auf den Thron, obwohl er in einer armen Familie geboren wurde, als der andere schon König war.

15 Aber ich habe beobachtet, dass das Volk sich immer auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellt, der schon bereitsteht, um den Platz des anderen einzunehmen.

16 Alle Leute laufen ihm nach. Aber schon bald werden sie auch mit ihm unzufrieden sein und dem nächsten zujubeln. Auch hier gilt: Vergeblich und Jagd nach Wind!

Vom Verhalten Gott gegenüber

17 Überlege, was du tust, wenn du zum Gotteshaus gehst. Du sollst dort zuhören und lernen, Gott zu gehorchen. Das ist besser, als wenn Dummköpfe nur Tiere zum Opfer dorthin bringen. Sie bleiben unwissend und tun deshalb weiter Böses.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Bedrückung, Mühe und Einsamkeit

1 Wiederum sah ich alle, die Unrecht leiden unter der Sonne, und siehe, da waren Tränen derer, die Unrecht litten und keinen Tröster hatten. Und die ihnen Gewalt antaten, waren so mächtig, dass sie keinen Tröster hatten.

2 Da pries ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr als die Lebendigen, die noch das Leben haben.

3 Und besser daran als beide ist, wer noch nicht geboren ist und des Bösen nicht innewird, das unter der Sonne geschieht.

4 Ich sah alles Mühen an und alles geschickte Tun. Da ist nur Neid des einen auf den andern. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.

5 Ein Tor legt die Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch.

6 Besser eine Hand voll mit Ruhe als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind.

7 Wiederum sah ich Eitles unter der Sonne:

8 Da ist einer, der steht allein und hat weder Kind noch Bruder, doch ist seiner Mühe kein Ende, und seine Augen können nicht genug Reichtum sehen. Für wen mühe ich mich denn und gönne mir selber nichts Gutes? Das ist auch eitel und eine böse Mühe.

9 So ist’s ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe.

10 Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.

11 Auch, wenn zwei beieinanderliegen, wärmen sie sich; wie kann ein Einzelner warm werden?

12 Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.

Herrschaft kommt und vergeht

13 Ein Knabe, der arm, aber weise ist, ist besser als ein König, der alt, aber töricht ist und nicht mehr versteht, sich warnen zu lassen.

14 Es kommt einer aus dem Gefängnis auf den Thron, und einer, der in seinem Königreich geboren ist, verarmt.

15 Und ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandelten, bei dem zweiten Knaben, der an jenes Stelle treten sollte.

16 Und es war kein Ende des Volks, vor dem er herzog. Und doch wurden seiner nicht froh, die später kamen. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.

Mahnung zur Achtsamkeit

17 Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komm, dass du hörst. Das ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie wissen nichts als Böses zu tun.

Videos zu Prediger 4,16 (EÜ, ELB, GNB, LUT)