EÜ, ELB, GNB, LUT online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Bittgebet eines Gebeugten

1 Bittgebet eines Gebeugten, wenn er verzagt und vor dem HERRN seine Sorge ausschüttet.

2 HERR, höre mein Bittgebet! Mein Schreien dringe zu dir!

3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir! Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! Wenn ich dich rufe, eile und erhöre mich!

4 Denn meine Tage sind wie Rauch geschwunden, meine Glieder wie von Feuer verbrannt.

5 Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.

6 Vor lauter Stöhnen und Schreien bin ich nur noch Haut und Knochen.

7 Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, wie eine Eule in öden Ruinen.

8 Ich liege wach und ich klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

9 Den ganzen Tag verhöhnten mich meine Feinde; die über mich Spott ausgossen, fluchten mit meinem Namen.

10 Denn Staub habe ich gegessen wie Brot, mit Tränen habe ich meinen Trank gemischt.

11 Auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm, denn du hast mich hochgerissen und zu Boden geschleudert.

12 Meine Tage schwinden dahin wie Schatten, ich verdorre wie Gras.

13 Du aber, HERR, du thronst für immer und ewig und das Gedenken an dich dauert von Geschlecht zu Geschlecht.

14 Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen, denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.

15 An seinen Steinen hängt das Herz deiner Knechte, ob seiner Trümmer tragen sie Leid.

16 Dann fürchten die Völker den Namen des HERRN und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.

17 Denn der HERR hat Zion dann wieder aufgebaut, er ist erschienen in seiner Herrlichkeit.

18 Er hat sich dem Bittgebet der verlassenen Stadt zugewandt, ihre Bittgebete hat er nicht verschmäht.

19 Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, damit den HERRN lobe das Volk, das noch erschaffen wird.

20 Denn herabgeschaut hat der HERR aus heiliger Höhe, vom Himmel hat er auf die Erde geblickt,

21 um das Seufzen der Gefangenen zu hören, zu befreien, die dem Tod geweiht sind,

22 damit sie den Namen des HERRN auf dem Zion verkünden und sein Lob in Jerusalem,

23 wenn sich dort Völker versammeln, Königreiche, um den HERRN zu verehren.

24 Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen, er hat meine Tage verkürzt.

25 Darum sage ich: Mein Gott, raff mich nicht weg in der Mitte meines Lebens, deine Jahre überdauern Geschlecht um Geschlecht.

26 Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt, die Himmel sind das Werk deiner Hände.

27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle zerfallen wie ein Gewand; du wechselst sie wie ein Kleid und sie schwinden dahin.

28 Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre enden nie.

29 Die Kinder deiner Knechte werden in Sicherheit wohnen, ihre Nachkommen bestehen vor deinem Angesicht.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Psalm 102

1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.

2 Herr, höre mein Gebet, lass zu dir kommen mein Schreien!

3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends!

4 Denn als Rauch entschwinden meine Tage, meine Gebeine glühen wie ein Brand.

5 Wie Gras ist abgemäht und verdorrt mein Herz, denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen.

6 Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch.

7 Ich gleiche der Eule[1]Andere üs. : dem Pelikan der Wüste, ich bin wie das Käuzchen in den Ruinen.

8 Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

9 Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die mich verspotten, schwören bei mir[2]d. h. schwören, dass es ihnen ergehen soll wie mir, falls sie wortbrüchig werden.

10 Denn Asche esse ich wie Brot, meinen Trank vermische ich mit Tränen

11 vor deiner Verwünschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.

12 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras.

13 Du aber, Herr, bleibst auf ewig, dein Lob[3]w. deine {Namens} anrufung von Generation zu Generation.

14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen. Denn es ist Zeit, ihn[4]nämlich den Berg und die Stadt Zion zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit.

15 Denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen, sie haben Mitleid mit seinem Schutt.

16 Die Nationen werden den Namen des Herrn fürchten, alle Könige der Erde deine Herrlichkeit,

17 wenn der Herr Zion aufgebaut hat, erschienen ist in seiner Herrlichkeit,

18 wenn er sich zum Gebet der Verlassenen gewendet und ihr Gebet nicht verachtet hat.

19 Dies sei aufgeschrieben für die künftige Generation, und ein {neu} geschaffenes Volk soll Jah loben.

20 Denn der Herr hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, er hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,

21 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes,

22 damit man den Namen des Herrn verkündige in Zion {und} in Jerusalem sein Lob,

23 wenn die Völker sich alle versammeln und die Königreiche, um dem Herrn zu dienen.

24 Er hat meine Kraft gebrochen auf dem Weg, hat verkürzt meine Tage.

25 Ich sprach: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Generation zu Generation sind deine Jahre.

26 Du hast einst die Erde gegründet, und der Himmel ist deiner Hände Werk.

27 Sie werden umkommen, du aber bleibst. Sie alle werden zerfallen wie ein Kleid; wie ein Gewand wechselst du sie, und sie werden verwandelt.

28 Du aber bist derselbe[5]w. Du aber bist es; vgl. 5Mo32,39; Neh9,6, und deine Jahre enden nicht.

29 Die Söhne deiner Knechte werden wohnen bleiben, ihre Nachkommen werden vor dir Bestand haben.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Hoffnung in der Not

1 Gebet eines Unglücklichen, dem die Kräfte schwinden und der dem Herrn seine Not klagt.

2 Herr, höre mein Gebet, lass meinen Hilferuf zu dir dringen!

3 Jetzt, am Tag der Not, verbirg dich doch nicht vor mir! Höre mich jetzt, ich schreie zu dir; erhöre mich bald!

4 Mein Leben schwindet dahin wie ein Rauch, mein ganzer Körper glüht wie ein Ofen.

5 Meine Lebenskraft verdorrt wie Gras in der Sonnenglut, denn ich kann keinen Bissen mehr anrühren.

6 Ich kann nur noch stöhnen und bin nichts als Haut und Knochen.

7 Ich gleiche dem Vogel in der Wüste, der Eule, die in Ruinen haust.

8 Ich liege wach, ich bin wie ein Vogel, einsam und allein auf dem Dach.

9 Ständig beschimpfen mich meine Feinde. Wenn sie jemand verwünschen wollen, nennen sie meinen Namen und sagen: »So wie den soll dich das Unglück treffen!«

10 Staub und Asche habe ich als Brot, und Tränen mischen sich in mein Getränk.

11 In deinem Unmut und Zorn über mich hast du mich gepackt und zu Boden geschleudert.

12 Mein Leben gleicht dem sinkenden Tag: Bald wird die Nacht die Schatten verschlingen. Wie Gras auf der Wiese verwelke ich.

13 Doch du, Herr, regierst für alle Zeiten, deinen Namen wird man nennen in allen kommenden Generationen.

14 Du wirst eingreifen und Erbarmen haben mit der Zionsstadt. Es ist Zeit, dass du dich um sie kümmerst; die festgesetzte Stunde ist gekommen!

15 Wir, deine Diener, lieben auch noch ihre Steine; es tut uns weh, dass sie in Trümmern liegt.

16 Den Herrn sollen alle Völker anerkennen, alle Herrscher der Erde sollen sich beugen vor seiner Hoheit und Macht!

17 Denn der Herr baut die Zionsstadt wieder auf, er zeigt sich in seiner Macht und Hoheit.

18 Das Gebet der Unterdrückten weist er nicht ab, sondern nimmt es freundlich an.

19 Diese Worte soll man aufschreiben für eine kommende Generation. Dann wird ein neu erschaffenes Volk den Herrn preisen.

20 Von seiner heiligen Wohnung im Himmel blickt der Herr herab auf die Erde,

21 um das Stöhnen der Gefangenen zu hören und die zum Tod Verurteilten freizulassen.

22 Sie werden den Herrn auf dem Zionsberg rühmen, in ganz Jerusalem werden sie ihn preisen,

23 wenn die Völker dort zusammenkommen und alle Königreiche ihm Ehre erweisen.

24 Der Herr hat meine Kraft zerbrochen mitten in meinem Lauf, er hat mein Leben abgekürzt.

25 Darum sage ich zu ihm: »Mein Gott! Lass mich doch nicht im besten Alter sterben!« Du selber überdauerst die Generationen.

26 Du hast die Erde gegründet vor langer Zeit, den Himmel hast du gemacht mit eigener Hand.

27 Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alt und zerfallen wie Kleider, du wechselst sie aus wie ein Gewand, und sie müssen verschwinden.

28 Du aber bleibst derselbe und deine Jahre werden nicht enden.

29 Unsere Kinder werden in Sicherheit wohnen und auch ihre Kinder werden sicher sein unter deinem Schutz.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Bitte um Wiederherstellung des Zion (Der fünfte Bußpsalm)

1 Ein Gebet für den Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.

2 Herr, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen!

3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not,  / neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!

4 Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer.

5 Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich vergesse, mein Brot zu essen.

6 Mein Gebein klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen.

7 Ich bin wie eine Eule in der Wüste, wie ein Käuzchen in zerstörten Städten.

8 Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.

9 Täglich schmähen mich meine Feinde, und die mich verspotten, fluchen mit meinem Namen.

10 Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen

11 vor deinem Drohen und Zorn, weil du mich hochgehoben und zu Boden geworfen hast.

12 Meine Tage sind dahin wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras.

13 Du aber, Herr, bleibst ewiglich und dein Name für und für.

14 Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist, und die Stunde ist gekommen

15 – denn deine Knechte lieben seine Steine und tragen Leid um seine Trümmer –,

16 dass die Völker den Namen des Herrn fürchten und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,

17 wenn der Herr Zion wieder baut und erscheint in seiner Herrlichkeit.

18 Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht.

19 Das werde geschrieben für die Nachkommen; und das Volk, das er schafft, wird den Herrn loben.

20 Denn er schaut von seiner heiligen Höhe, der Herr sieht vom Himmel auf die Erde,

21 dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes,

22 dass sie in Zion verkünden den Namen des Herrn und sein Lob in Jerusalem,

23 wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.

24 Er demütigt auf dem Wege meine Kraft, er verkürzt meine Tage.

25 Ich sage: Mein Gott, nimm mich nicht weg / in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für.

26 Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.

27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle veralten wie ein Gewand; wie ein Kleid wirst du sie wechseln, und sie schwinden dahin.

28 Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.

29 Die Söhne deiner Knechte bleiben wohnen, und ihr Geschlecht wird vor dir gedeihen.

Videos zu Psalm 102,5 (EÜ, ELB, GNB, LUT)