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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Klage eines Vereinsamten im Angesicht des Todes

1 Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Für den Chormeister. Nach der Weise Krankheit zu singen. Ein Weisheitslied Hemans, des Esrachiters.

2 HERR, du Gott meiner Rettung, am Tag und in der Nacht schrei ich vor dir.

3 Lass mein Bittgebet vor dein Angesicht kommen, neige dein Ohr meinem Rufen!

4 Denn mit Leid ist meine Seele gesättigt, mein Leben berührt die Totenwelt.

5 Schon zähle ich zu denen, die hinabsteigen in die Grube, bin wie ein Mensch, in dem keine Kraft mehr ist.

6 Ausgestoßen unter den Toten, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst, abgeschnitten sind sie von deiner Hand.

7 Du brachtest mich in die unterste Grube, in Finsternisse, in Tiefen.

8 Auf mir lastet dein Grimm, mit all deinen Wogen drückst du mich nieder. [Sela]

9 Entfernt hast du von mir meine Vertrauten, zum Abscheu machtest du mich ihnen. Gefangen bin ich und komm nicht heraus.

10 Mein Auge erlischt vor Elend. Den ganzen Tag, HERR, ruf ich zu dir, ich strecke nach dir meine Hände aus.

11 Wirst du an den Toten Wunder tun, werden Schatten aufstehn, um dir zu danken? [Sela]

12 Erzählt man im Grab von deiner Huld, von deiner Treue im Totenreich?

13 Werden deine Wunder in der Finsternis erkannt, deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?

14 Ich aber, HERR, ich schreie zu dir um Hilfe, am Morgen komme zu dir mein Bittgebet.

15 Warum, HERR, verstößt du mich, verbirgst vor mir dein Angesicht?

16 Elend bin ich, ein Sterbender von Jugend an, ich trage deine Schrecken und erstarre.

17 Über mich fuhr dahin die Glut deines Zorns, deine Schrecken haben mich vernichtet.

18 Sie umfluten mich den ganzen Tag wie Wasser, sie dringen auf mich ein von allen Seiten.

19 Entfernt hast du von mir Freunde und Nachbarn, mein Vertrauter ist nur noch die Finsternis.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Psalm 88

1 Ein Lied. Ein Psalm. Von den Söhnen Korachs. Dem Chorleiter. Nach Machalath zu singen. Ein Maskil[4]s. Anm. zu Ps32,1. Von Heman, dem Esrachiter.

2 Herr, Gott meiner Rettung! Des Tages habe ich geschrien und des Nachts vor dir.

3 Es komme vor dich mein Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien!

4 Denn satt ist meine Seele vom Leiden, und mein Leben ist nahe dem Scheol.

5 Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren. Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat,

6 unter die Toten hingestreckt, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst. Denn sie sind von deiner Hand[5]w. von deiner {rettenden, helfenden} Hand weg abgeschnitten.

7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen.

8 Auf mir liegt schwer dein Zorn, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. //

9 Meine Bekannten[6]o. Vertrauten; so auch V.19b hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen.

10 Mein Auge verschmachtet vor Elend. Zu dir rufe ich, Herr, den ganzen Tag. Ich strecke meine Hände aus zu dir.

11 Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Gestorbenen aufstehen, dich preisen? //

12 Wird von deiner Gnade erzählt werden im Grab, im Abgrund von deiner Treue?

13 Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?

14 Ich aber, Herr, schreie zu dir, und am Morgen möge dir mein Gebet begegnen.

15 Warum, Herr, verwirfst du meine Seele, verbirgst du dein Angesicht vor mir?

16 Elend bin ich und todkrank von Jugend auf. Ich trage deine Schrecken, bin verwirrt[7]o. erstarrt, ratlos.

17 Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet[8]o. haben mich zum Schweigen gebracht.

18 Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt.

19 Du hast mir entfremdet Freund und Nachbarn. Meine Bekannten sind Finsternis.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gebet in Verlassenheit und Todesnot

1 Ein Gedicht des Esrachiters Heman, aus der Sammlung der Korachiter, zu singen nach schwermütiger Weise.

2 Herr, mein Gott und Retter, Tag und Nacht schreie ich zu dir!

3 Lass mein Gebet zu dir dringen, höre meinen Hilferuf!

4 Ich habe mehr als genug gelitten, mit einem Fuß stehe ich schon im Grab.

5 Alle meinen, mit mir sei es aus; die Kräfte schwinden mir, ich kann nicht mehr.

6 Man hat mich aufgegeben wie einen Toten; mir geht es wie den Erschlagenen, die man ins Massengrab geworfen hat – du sorgst nicht mehr für sie, deine Hilfe erreicht sie nicht mehr.

7 In den tiefsten Abgrund hast du mich gestürzt, wo ewige Dunkelheit mich einschließt.

8 Dein Zorn drückt mich zu Boden, in schweren Wogen rollt er über mich hin.

9 Meine Freunde hast du mir entfremdet, sie wenden sich voll Abscheu von mir ab. Ich bin im Elend gefangen und finde keinen Ausweg;

10 vor Schmerzen wird mir schwarz vor Augen. Tag für Tag schreie ich zu dir, Herr, und strecke meine Hände zu dir aus!

11 Tust du auch für Tote noch Wunder? Stehen die Schatten auf, um dich zu preisen?

12 Erzählt man im Grab von deiner Güte, in der Totenwelt von deiner Treue?

13 Weiß man dort in der Finsternis noch, welche Wunder du tust für dein Volk? Denkt bei den Vergessenen noch jemand daran, wie treu du deine Zusagen einlöst?

14 Ich aber schreie zu dir, Herr; jeden Morgen bestürme ich dich mit Bitten.

15 Warum hast du mich verstoßen, Herr ? Warum verbirgst du dich vor mir?

16 Solange ich denken kann, bin ich gequält und dem Tode nah. Du erschreckst mich mit immer neuen Plagen, sodass ich an dir fast irrewerde.

17 Dein Zorn ist über mich gekommen wie ein Feuersturm, deine furchtbaren Angriffe zerschlagen mich.

18 Sie bedrohen mich von allen Seiten, täglich dringen sie auf mich ein wie tödliche Fluten.

19 Freunde und Nachbarn hast du mir entfremdet; mein einziger Begleiter ist die Finsternis.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Gebet in Verlassenheit und Todesnähe

1 Ein Psalmlied der Korachiter, vorzusingen, zum Reigentanz im Wechsel, eine Unterweisung Hemans, des Esrachiters.

2 Herr, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir.

3 Lass mein Gebet vor dich kommen, neige deine Ohren zu meinem Schreien.

4 Denn meine Seele ist übervoll an Leiden, und mein Leben ist nahe dem Totenreich.

5 Ich bin denen gleich geachtet, die in die Grube fahren, ich bin wie ein Mann, der keine Kraft mehr hat.

6 Ich liege unter den Toten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand geschieden sind.

7 Du hast mich hinunter in die Grube gelegt, in die Finsternis und in die Tiefe.

8 Dein Grimm drückt mich nieder, du bedrängst mich mit allen deinen Fluten. Sela.

9 Meine Freunde hast du mir entfremdet, du hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht heraus,

10 mein Auge vergeht vor Elend. Herr, ich rufe zu dir täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.

11 Wirst du an den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Sela.

12 Wird man im Grabe erzählen deine Güte und deine Treue bei den Toten?

13 Werden denn deine Wunder in der Finsternis erkannt oder deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens?

14 Aber ich schreie zu dir, Herr, und mein Gebet kommt frühe vor dich:

15 Warum verstößt du, Herr, meine Seele und verbirgst dein Antlitz vor mir?

16 Ich bin elend und dem Tode nahe von Jugend auf; ich erleide deine Schrecken, dass ich fast verzage.

17 Dein Grimm geht über mich, deine Schrecken vernichten mich.

18 Sie umgeben mich täglich wie Fluten und umringen mich allzumal.

19 Meine Freunde und Nächsten hast du mir entfremdet, und mein Vertrauter ist die Finsternis.

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