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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Die Efraimiter aber sagten zu Gideon: Was hast du uns da angetan, dass du uns nicht hast rufen lassen, als du ausgezogen bist, um gegen Midian zu kämpfen? Und sie stritten heftig mit ihm.

2 Er antwortete ihnen: Was habe ich schon getan im Vergleich zu euch? Ist nicht die Nachlese Efraims besser als die Weinlese Abiësers?

3 In eure Hand hat Gott Oreb und Seeb, die Fürsten Midians, gegeben. Was vermochte ich zu tun im Vergleich zu euch? Als er das sagte, ließ ihr Zorn von ihm ab.

Gideons Blutrache an den Midianiterkönigen und seine Vergeltung an Sukkot und Penuël: 8,4–21

4 Als Gideon an den Jordan gekommen und mit den dreihundert Männern, die bei ihm waren, hinübergegangen war, erschöpft von der Verfolgung,

5 sagte er zu den Einwohnern von Sukkot: Gebt doch den Leuten, die mir folgen, einige Laibe Brot; denn sie sind erschöpft. Ich bin dabei, Sebach und Zalmunna, die Könige von Midian, zu verfolgen.

6 Doch die Oberen von Sukkot entgegneten: Sind denn die Hände von Sebach und Zalmunna schon in deiner Hand, dass wir deinem Heer Brot geben sollten?

7 Darauf sagte Gideon: Wahrhaftig, wenn der HERR Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, dann dresche ich euch den Leib mit Wüstendornen und Stechdisteln.

8 Dann zog er von Sukkot hinauf nach Penuël und sprach die Leute dort in derselben Weise an; aber die Einwohner von Penuël antworteten ihm genauso, wie die Männer von Sukkot geantwortet hatten.

9 Da drohte er auch den Männern von Penuël: Wenn ich heil zurückkehre, werde ich die Burg hier niederreißen.

10 Sebach und Zalmunna befanden sich mit ihrem Heerlager in Karkor; es waren etwa fünfzehntausend Mann; das war alles, was von dem ganzen Heerlager der Leute aus dem Osten übrig geblieben war. Hundertzwanzigtausend mit dem Schwert bewaffnete Männer waren gefallen.

11 Gideon zog auf dem Beduinenweg östlich von Nobach und Jogboha hinauf und schlug das Heerlager, während es sich in Sicherheit wähnte.

12 Sebach und Zalmunna flohen, aber er verfolgte sie, nahm die beiden Midianiterkönige Sebach und Zalmunna gefangen und scheuchte das ganze Heerlager auseinander.

13 Als Gideon, der Sohn des Joasch, aus dem Kampf von Maale-Heres zurückkehrte,

14 nahm er einen jungen Mann fest, der zu den Leuten von Sukkot gehörte. Er fragte ihn aus und dieser musste ihm die Oberen und Ältesten von Sukkot aufschreiben, siebenundsiebzig Männer.

15 Als er nun zu den Einwohnern von Sukkot kam, sagte er: Hier sind Sebach und Zalmunna, deretwegen ihr mich verhöhnt habt mit den Worten: Sind denn die Hände von Sebach und Zalmunna schon in deiner Hand, dass wir deinen erschöpften Männern Brot geben sollten?

16 Dann ergriff er die Ältesten der Stadt und Wüstendornen und Stechdisteln und drosch mit ihnen die Männer von Sukkot.

17 Die Burg von Penuël aber riss er nieder und tötete die Männer in der Stadt.

18 Dann sagte er zu Sebach und Zalmunna: Wo sind die Männer, die ihr in Tabor getötet habt? Sie antworteten: Sie waren wie du; jeder sah aus wie ein Königssohn.

19 Er entgegnete: Es waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr der HERR lebt: Hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht töten.

20 Und er sagte zu Jeter, seinem Erstgeborenen: Auf, töte sie! Aber der Junge zog sein Schwert nicht; er hatte Angst, weil er noch so jung war.

21 Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh selber auf und schlag uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und tötete Sebach und Zalmunna. Dann nahm er ihren Kamelen die kleinen Monde ab, die sie am Hals trugen.

Gideons Ablehnung dynastischer Herrschaft: 8,22–23

22 Die Israeliten sagten zu Gideon: Herrsche über uns, du und auch dein Sohn und dein Enkel; denn du hast uns aus der Hand Midians gerettet.

23 Aber Gideon antwortete ihnen: Ich will nicht über euch herrschen und auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen; der HERR wird über euch herrschen.

Gideons Verfehlung mit dem goldenen Efod und sein Tod: 8,24–35

24 Weiter sagte Gideon zu ihnen: Ich möchte euch um etwas bitten: Jeder von euch gebe mir einen Ring aus seiner Beute. Die Feinde hatten nämlich goldene Ringe, denn sie waren Ismaeliter.

25 Sie antworteten: Wir geben sie dir gern. Sie breiteten einen Mantel aus und jeder legte einen Ring aus seiner Beute darauf.

26 Das Gewicht der goldenen Ringe, um die er gebeten hatte, betrug tausendsiebenhundert Goldschekel, ohne die kleinen Monde und die Ohrgehänge und die Purpurkleider, die die Könige von Midian getragen hatten, und ohne die Halsketten ihrer Kamele.

27 Gideon machte daraus ein Efod und stellte es in seiner Stadt Ofra auf. Und ganz Israel hurte dort hinter ihm her. So wurde es für Gideon und sein Haus zur Falle.

28 Midian aber war von den Israeliten gedemütigt, sodass es sein Haupt nicht mehr erheben konnte. Das Land hatte dann vierzig Jahre lang Ruhe, solange Gideon lebte.

29 Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Haus.

30 Gideon hatte siebzig leibliche Söhne, denn er hatte viele Frauen.

31 Auch seine Nebenfrau, die in Sichem war, gebar ihm einen Sohn; dem gab er den Namen Abimelech.

32 Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde im Grab seines Vaters Joasch im Ofra der Abiësriter begraben.

33 Als Gideon tot war, kehrten sich die Israeliten ab und hurten hinter den Baalen her und machten den Baal des Bundes zu ihrem Gott.

34 Die Israeliten dachten nicht mehr an den HERRN, ihren Gott, der sie aus der Hand all ihrer Feinde ringsum befreit hatte.

35 Auch dem Haus Jerubbaal-Gideon erwiesen sie keine Treue, wie es all dem Guten entsprochen hätte, das es für Israel getan hatte.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Verfolgung der Midianiter

1 Die Männer von Ephraim aber sagten zu ihm: Was ist das für eine Sache, die du uns da angetan hast, dass du uns nicht gerufen hast, als du hingingst, um mit Midian zu kämpfen! Und sie machten ihm heftige Vorwürfe.

2 Er sagte zu ihnen: Was habe ich denn geleistet im Vergleich zu euch? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiësers?

3 In eure Hand hat Gott die Obersten von Midian, Oreb und Seeb, gegeben. Und was habe ich tun können im Vergleich zu euch? Da ließ ihr Zorn von ihm ab, als er dieses Wort redete.

4 Und Gideon kam an den Jordan. Er ging hinüber, er und die dreihundert Mann, die bei ihm waren, erschöpft von der Verfolgung[2]w. als Erschöpfte und Verfolgende; mehrere LXX-Handschr. : erschöpft und hungrig.

5 Und er sagte zu den Männern von Sukkot: Gebt doch dem {Kriegs} volk, das in meinem Gefolge ist, Brot[3]w. {einige} Fladen Brot, denn sie sind erschöpft! Und ich jage den Königen von Midian, Sebach und Zalmunna, nach.

6 Aber die Obersten von Sukkot sagten: Ist etwa die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinem Heer Brot geben sollten?

7 Da sagte Gideon: Fürwahr, wenn der Herr Sebach und Zalmunna in meine Hand gegeben hat, werde ich euer Fleisch dreschen mit Dorngestrüpp der Wüste und mit Stechdisteln!

8 Und er zog von dort {weiter} nach Pnuël hinauf und redete zu denen ebenso. Aber die Männer von Pnuël antworteten ihm, wie die Männer von Sukkot geantwortet hatten.

9 Da sagte er auch zu den Männern von Pnuël: Wenn ich in Frieden zurückkomme, werde ich diesen Turm niederreißen!

10 Sebach und Zalmunna waren aber in Karkor und ihr Heerlager mit ihnen, etwa 15000 {Mann} , alle, die übrig geblieben waren vom ganzen Heerlager der Söhne des Ostens. 120000 Mann aber, die das Schwert zogen, waren gefallen.

11 Und Gideon zog die Beduinenstraße[1]w. den Weg der bewohnten Zelte hinauf, östlich von Nobach und Jogboha. Und er schlug das Heerlager, während das Heerlager sorglos war.

12 Und Sebach und Zalmunna flohen, er aber jagte ihnen nach und fing die beiden Könige von Midian, Sebach und Zalmunna. Und das ganze Heerlager setzte er in Schrecken.

13 Dann kehrte Gideon, der Sohn des Joasch, vom Kampf zurück, von der Anhöhe von Heres herab.

14 Und er fing einen Jungen von den Männern von Sukkot und fragte ihn aus. Da schrieb der ihm die Obersten von Sukkot und seine Ältesten auf, 77 Mann.

15 Und er kam zu den Männern von Sukkot und sagte: Seht hier Sebach und Zalmunna, mit denen ihr mich verhöhnt habt, als ihr sagtet: Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas etwa schon in deiner Hand, dass wir deinen Männern, die ermattet sind, Brot geben sollten?

16 Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dorngestrüpp der Wüste und Stechdisteln, und er züchtigte damit die Männer von Sukkot[2]w. er gab es den Männern von Sukkot damit zu erkennen.

17 Und den Turm von Pnuël riss er nieder und erschlug die Männer der Stadt.

18 Und er sagte zu Sebach und zu Zalmunna: Wie {sahen} die Männer {aus} , die ihr auf dem Tabor erschlagen habt? Sie sagten: Ganz wie du, so waren sie, jeder gleich einem Königssohn.

19 Da sagte er: Meine Brüder, die Söhne meiner Mutter, waren sie. So wahr der Herr lebt, hättet ihr sie am Leben gelassen, würde ich euch nicht erschlagen!

20 Und er sagte zu Jeter, seinem Erstgeborenen: Steh auf, erschlag sie! Aber der Junge zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Junge war.

21 Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh du auf und stoß uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna. Und er nahm die Halbmonde, die an den Hälsen ihrer Kamele {hingen}.

Ablehnung der Königswürde – Das goldene Efod

22 Und die Männer von Israel sagten zu Gideon: Herrsche über uns, sowohl du als auch dein Sohn und deines Sohnes Sohn! Denn du hast uns aus der Hand Midians gerettet.

23 Gideon aber sagte zu ihnen: Nicht ich will über euch herrschen, auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen. Der Herr soll über euch herrschen.

24 Und Gideon sagte zu ihnen: Eine Bitte will ich von euch erbitten: Gebt mir jeder einen Ring[3]d. h. Ohrringe oder Nasenringe von seiner Beute! (Denn sie hatten goldene Ringe, weil sie Ismaeliter waren. )

25 Sie sagten: Gern wollen wir {sie dir} geben. Und sie breiteten ein Obergewand aus und warfen darauf jeder einen Ring[3]d. h. Ohrringe oder Nasenringe von seiner Beute.

26 Und das Gewicht der goldenen Ringe[3]d. h. Ohrringe oder Nasenringe, die er erbeten hatte, betrug 1700 {Schekel} Gold, abgesehen von den Halbmonden und den Ohrgehängen und den Purpurkleidern, die die Könige von Midian getragen hatten, und abgesehen von den Halsketten, die an den Hälsen ihrer Kamele {gehangen hatten}.

27 Und Gideon machte daraus ein Efod und stellte es in seiner Stadt auf, in Ofra. Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Das wurde Gideon und seinem Haus zur Falle.

Gideons Nachkommen und Tod

28 So musste sich Midian vor den Söhnen Israel beugen und konnte sein Haupt nicht mehr erheben. Und das Land hatte in den Tagen Gideons vierzig Jahre Ruhe.

29 Und Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Haus.

30 Und Gideon hatte siebzig Söhne, die {alle} aus seinem Schoß hervorgegangen waren[1]d. h. die {alle} von ihm abstammten; denn er hatte viele Frauen.

31 Und seine Nebenfrau, die in Sichem {wohnte} , auch sie gebar ihm einen Sohn; und er gab ihm den Namen Abimelech.

32 Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in gutem Alter. Und er wurde im Grab seines Vaters Joasch begraben, in Ofra {, der Stadt} der Abiësriter.

33 Und es geschah, sobald Gideon gestorben war, da wandten sich die Söhne Israel {wieder} ab und hurten den Baalim nach und machten sich den Baal-Berit[2]d. h. Bundes-Baal zum Gott.

34 Und die Söhne Israel dachten nicht mehr an den Herrn, ihren Gott, der sie der Hand all ihrer Feinde ringsum entrissen hatte.

35 Und sie erwiesen dem Haus Jerubbaal-Gideons keine Güte[3]o. Dankbarkeit; o. Treue; o. Gnade, wie es all dem Guten, das er an Israel getan hatte, entsprochen hätte.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Die Männer von Efraïm sagten zu Gideon: »Warum hast du uns nicht gerufen, als du in den Kampf gegen die Midianiter gezogen bist? Das hättest du uns nicht antun dürfen!« Sie machten Gideon schwere Vorwürfe.

2 Doch er antwortete ihnen: »Der Sieg, den ich errungen habe, ist nichts, verglichen mit dem, was euch geglückt ist. Ihr kennt doch das Sprichwort: ›Die Nachlese Efraïms ist besser als die Lese Abiësers!‹

3 Gott hat die Anführer der Midianiter in eure Hand gegeben; das stellt alles in den Schatten, was ich getan habe. « So beruhigte er sie und sie gaben sich zufrieden.

Gideon besiegt den Rest der Midianiter

4 Gideon hatte mit seinen 300 Mann den Jordan überschritten. Weil sie von der Verfolgung ganz erschöpft waren,

5 sagte er zu den Männern der Stadt Sukkot: »Gebt meinen Leuten ein paar Brotlaibe! Sie sind ganz ausgehungert. Wir verfolgen die Midianiterkönige Sebach und Zalmunna. «

6 Aber die führenden Männer der Stadt erwiderten: »Warum sollten wir deiner Truppe Brot geben? Hast du Sebach und Zalmunna schon in der Hand?«

7 Da sagte Gideon: »Das werdet ihr mir büßen! Wenn der Herr die Könige der Midianiter in meine Hand gegeben hat, werde ich mit Dornen und Stachelpeitschen auf euch eindreschen!«

8 Gideon zog weiter nach Penuël und bat auch dort um Brot, aber die Männer der Stadt antworteten ihm genau wie die Männer von Sukkot.

9 Gideon sagte: »Wenn ich wohlbehalten zurückkomme, werde ich eure Burg niederreißen!«

10 Sebach und Zalmunna lagerten mit ihrem Heer in Karkor. Noch 15000 Mann waren ihnen geblieben, 120000 hatten in der vorangegangenen Schlacht den Tod gefunden.

11 Gideon näherte sich ihnen auf der Straße am Rand der Wüste, die östlich von Nobach und Jogboha verläuft. Während die Midianiter sich in Sicherheit glaubten, überfiel er völlig unerwartet ihr Lager.

12 Die beiden Könige Sebach und Zalmunna flohen, aber er verfolgte sie und nahm sie gefangen. Das Heer im Lager versetzte er in einen solchen Schrecken, dass alle davonliefen.

Gideon nimmt Rache

13 Als Gideon, der Sohn Joaschs, von der Midianiterschlacht zurückkehrte und die Steige von Heres hinabging,

14 traf er auf einen jungen Mann aus der Stadt Sukkot. Er hielt ihn fest und ließ sich von ihm die führenden Männer und die Ältesten der Stadt aufschreiben, insgesamt 77 Namen.

15 Als er nach Sukkot kam, sagte er zu den Männern der Stadt: »Hier bringe ich Sebach und Zalmunna, derentwegen ihr mich verspottet und gesagt habt: ›Hast du denn Sebach und Zalmunna schon in der Hand, dass wir deinen erschöpften Leuten Brot geben sollen?‹«

16 Er ließ die Ältesten der Stadt ergreifen und sie mit stachligen Ruten zu Tode peitschen.

17 Die Burg von Penuël ließ er niederreißen und die Männer der Stadt umbringen.

18 Sebach und Zalmunna aber fragte er: »Wie sahen die Männer aus, die ihr auf dem Berg Tabor getötet habt?« Sie antworteten: »Genau wie du, jeder so stattlich wie ein Königssohn. «

19 »Es waren meine Brüder, Söhne meiner eigenen Mutter!«, rief Gideon. »So gewiss der Herr lebt: Wenn ihr sie verschont hättet, würde ich euch nicht umbringen. «

20 Er befahl seinem erstgeborenen Sohn Jeter: »Auf, schlag sie tot!« Aber der brachte sein Schwert nicht aus der Scheide. Er schreckte vor der Tat zurück, weil er noch so jung war.

21 Sebach und Zalmunna sagten: »Steh auf und tu es selbst! Wie der Mann, so seine Kraft!« Da stand Gideon auf und erschlug die beiden. Die goldenen Halbmonde, die als Amulette an den Hälsen ihrer Kamele hingen, nahm er an sich.

Gideon lehnt die Königswürde ab

22 Die Männer Israels sagten zu Gideon: »Sei du unser Herrscher, und dein Sohn und dein Enkel nach dir! Denn du hast uns aus der Hand der Midianiter gerettet. «

23 Aber Gideon erwiderte: »Ich will nicht euer Herrscher sein und auch mein Sohn soll es nicht sein; der Herr soll über euch herrschen!«

24 Doch dann fügte er hinzu: »Nur eine Bitte habe ich: Gebt mir die Ohrringe, die ihr erbeutet habt!« Die besiegten Feinde hatten goldene Ohrringe getragen; denn es waren Ismaëliter.

25 »Wir geben sie dir gern«, sagten die Männer Israels. Man breitete ein Obergewand aus und jeder warf seine erbeuteten Ringe darauf.

26 Das Gold, das auf diese Weise zusammenkam, wog fast 20 Kilo, und dazu kamen noch die Amulette, Ohrgehänge und Purpurkleider, die die Midianiterkönige getragen hatten, sowie der Schmuck an den Hälsen ihrer Kamele.

27 Gideon machte aus dem Gold ein Gottesbild und stellte es in seiner Heimatstadt Ofra auf. Alle Israeliten kamen dorthin, beteten das Bild an und wurden so dem Herrn untreu. Für Gideon und seine Familie wurde das zum Verderben.

Gideons Tod. Neuer Ungehorsam der Israeliten

28 So zwang Gott die Midianiter vor den Israeliten in die Knie; sie konnten nicht mehr gegen Israel aufstehen. Solange Gideon lebte, hatte das Land Ruhe vor Feinden, vierzig Jahre lang.

29 Gideon kehrte nach Hause zurück und blieb dort.

30 Von seinen vielen Frauen hatte er siebzig Söhne.

31 Eine Nebenfrau lebte in der Stadt Sichem. Sie gebar ihm einen Sohn, den er Abimelech nannte.

32 Gideon starb in hohem Alter und wurde in der Grabstätte seines Vaters Joasch in Ofra, im Gebiet der Sippe Abiëser, beigesetzt.

33 Nachdem Gideon gestorben war, liefen die Israeliten von Neuem den Baalen nach und machten den Bundes-Baal von Sichem zu ihrem Gott.

34 Sie vergaßen den Herrn, ihren Gott, der sie aus der Gewalt aller Feinde rings um sie her gerettet hatte.

35 Auch den Nachkommen Gideons vergalten sie die großen Taten, die Gideon für Israel getan hatte, mit Undank.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Da sprachen die Männer von Ephraim zu ihm: Warum hast du uns das angetan, dass du uns nicht riefst, als du in den Kampf zogst gegen Midian? Und sie zankten heftig mit ihm.

2 Er aber sprach zu ihnen: Was hab ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die ganze Weinernte Abiësers?

3 Gott hat die Fürsten Midians, Oreb und Seeb, in eure Hand gegeben. Wie hätte ich tun können, was ihr getan habt? Als er das sagte, ließ ihr Zorn von ihm ab.

Weitere Taten Gideons und sein Tod

4 Als nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren; die waren müde und jagten den Feinden nach.

5 Und er sprach zu den Leuten von Sukkot: Gebt doch dem Volk, das mir auf dem Fuße folgt, Brote; denn sie sind müde, und ich muss nachjagen den Königen der Midianiter, Sebach und Zalmunna.

6 Aber die Oberen von Sukkot sprachen: Sind die Fäuste Sebachs und Zalmunnas schon in deinen Händen, dass wir deinem Heer Brot geben sollen?

7 Gideon sprach: Wohlan, wenn der Herr Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Stacheln zerdreschen.

8 Und er zog von dort hinauf nach Pnuël und redete ebenso mit ihnen. Und die Leute von Pnuël antworteten ihm dasselbe wie die von Sukkot.

9 Und er sprach auch zu den Leuten von Pnuël: Komm ich heil wieder, so will ich diese Burg niederreißen.

10 Sebach aber und Zalmunna waren in Karkor und ihr Heerlager mit ihnen, etwa fünfzehntausend, alle, die übrig geblieben waren vom ganzen Heer derer aus dem Osten; denn hundertzwanzigtausend waren gefallen, die das Schwert ziehen konnten.

11 Und Gideon zog herauf auf der Straße derer, die in Zelten wohnen, östlich von Nobach und Jogboha, und schlug das Heerlager, während es ohne Sorge lagerte.

12 Und Sebach und Zalmunna flohen; aber er jagte ihnen nach und nahm gefangen die beiden Könige der Midianiter, Sebach und Zalmunna, und setzte das ganze Heerlager in Schrecken.

13 Als nun Gideon, der Sohn des Joasch, vom Kampf zurückkam, auf der Steige von Heres,

14 griff er sich einen Knaben von den Leuten von Sukkot und fragte ihn aus. Der schrieb ihm auf die Oberen von Sukkot und ihre Ältesten, siebenundsiebzig Mann.

15 Und er kam zu den Leuten von Sukkot und sprach: Siehe, hier sind Sebach und Zalmunna, um derentwillen ihr mich verspottet habt und gesprochen: Ist denn Sebachs und Zalmunnas Faust schon in deinen Händen, dass wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollen?

16 Und er nahm die Ältesten der Stadt und holte Dornen aus der Wüste und Stacheln und ließ es die Leute zu Sukkot fühlen.

17 Und die Burg von Pnuël riss er nieder und erschlug die Leute der Stadt.

18 Und Gideon sprach zu Sebach und Zalmunna: Wie waren die Männer, die ihr am Tabor erschlagen habt? Sie sprachen: Sie waren wie du, jeder anzusehen wie ein Königssohn.

19 Er aber sprach: Es sind meine Brüder, meiner Mutter Söhne, gewesen. So wahr der Herr lebt: Wenn ihr sie am Leben gelassen hättet, würde ich euch nicht töten.

20 Und er sprach zu seinem erstgeborenen Sohn Jeter: Steh auf und erschlage sie. Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war.

21 Sebach aber und Zalmunna sprachen: Steh du auf und mache dich an uns; denn wie der Mann ist, so ist auch seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna und nahm die kleinen Monde, die an den Hälsen ihrer Kamele waren.

22 Da sprachen die Männer von Israel zu Gideon: Sei Herrscher über uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, weil du uns aus der Hand Midians errettet hast.

23 Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herrscher über euch sein, und mein Sohn soll auch nicht Herrscher über euch sein, sondern der Herr soll Herrscher über euch sein.

24 Und Gideon sprach zu ihnen: Eins begehre ich von euch: Jeder gebe mir einen Ring aus seiner Beute. Denn weil es Ismaeliter waren, hatten sie goldene Ringe.

25 Sie sprachen: Die wollen wir geben. Und sie breiteten einen Mantel aus, und ein jeder warf den Ring aus seiner Beute darauf.

26 Und die goldenen Ringe, die er gefordert hatte, wogen tausendsiebenhundert Schekel Gold ohne die kleinen Monde und Ohrringe und Purpurkleider, die die Könige der Midianiter getragen hatten, und ohne die Halsbänder ihrer Kamele.

27 Und Gideon machte einen Efod daraus und stellte ihn in seiner Stadt Ofra auf. Und ganz Israel trieb dort mit ihm Abgötterei. Und er wurde Gideon und seinem Hause zum Fallstrick.

28 So wurde Midian gedemütigt vor den Israeliten, und sie hoben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre, solange Gideon lebte.

29 Und Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Hause.

30 Und Gideon hatte siebzig leibliche Söhne, denn er hatte viele Frauen.

31 Auch seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm einen Sohn; den nannte er Abimelech.

32 Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde begraben im Grab seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abiësriter.

33 Als aber Gideon gestorben war, kehrten sich die Israeliten ab und hurten den Baalen nach und machten Baal-Berit zu ihrem Gott.

34 Und sie dachten nicht an den Herrn, ihren Gott, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsumher,

35 und erzeigten sich nicht dankbar dem Hause des Jerubbaal – das ist Gideon – für alles Gute, das er an Israel getan hatte.

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