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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Rechtes Reden und Schweigen: 20,1–26

1 Es gibt eine Zurechtweisung, die nicht zur rechten Zeit kommt, / und es gibt einen, der schweigt, und der ist klug.

2 Wie gut ist es zurechtzuweisen, statt zu zürnen, /

3 und wer einen Fehler eingesteht, wird vor einem Verlust bewahrt.

4 Wie das Verlangen eines Eunuchen, ein Mädchen zu entjungfern, / so ist es, wenn einer mit Gewalt Entscheidungen durchsetzt.

5 Es gibt einen, der schweigt - er wird für weise gehalten, / und es gibt einen, der wegen des vielen Redens verhasst ist.

6 Es gibt einen, der schweigt, denn er hat keine Antwort, / und es gibt einen, der schweigt, weil er den rechten Zeitpunkt erkannt hat.

7 Ein weiser Mensch wird schweigen bis zur rechten Zeit, / das Großmaul aber und der Dumme werden die rechte Zeit außer Acht lassen.

8 Der Schwätzer wird verabscheut, / und wer sich Macht anmaßt, wird gehasst. Wie gut ist es, wenn jemand auf Zurechtweisung hin umkehrt. / Denn so entkommst du willentlicher Sünde.

9 Es gibt für einen Mann einen guten Weg auch in Widrigkeiten / und es gibt Gewinn, der zum Verlust wird.

10 Es gibt ein Geschenk, das dir nicht nützlich sein wird, / und es gibt ein Geschenk, das doppelt zu vergelten ist.

11 Es gibt eine Niederlage um der Ehre willen / und es gibt jemanden, der aus der Demütigung das Haupt erhebt.

12 Es gibt einen, der vieles billig einkauft, / und einen, der siebenfach dafür zahlt.

13 Wer in Worten weise ist, macht sich beliebt, / aber Liebenswürdigkeiten von Toren sind vergeudet.

14 Die Gabe eines Toren ist dir nicht nützlich, / ähnlich die eines Neiders wegen seiner Nötigung; / denn seine Augen sind statt einem viele.

15 Wenig wird er geben und vieles wird er schmähen, / er wird seinen Mund aufreißen wie ein Marktschreier. Heute wird er leihen und morgen zurückfordern. / Verhasst ist solch ein Mensch.

16 Ein Tor wird sagen: Ich habe keinen Freund / und es gibt keinen Dank für meine guten Taten. / Die mein Brot essen, sind bösartig mit ihrer Zunge.

17 Wie oft werden ihn viele verspotten? / Denn er hat das, was er hat, nicht in rechtem Sinn angenommen, / auch das, was er nicht hat, ist ihm gleichgültig.

18 Besser ein Ausgleiten auf dem Boden als mit der Zunge; / so schnell kommt der Sturz der Bösen.

19 Ein unangenehmer Mensch, eine Geschichte zur falschen Zeit, / im Mund von Ungebildeten findet sie sich ständig.

20 Ein Gleichnis aus dem Mund des Toren wird verworfen, / denn er erzählt es nicht zur rechten Zeit.

21 Es gibt einen, der durch Bedürftigkeit abgehalten wird zu sündigen, / und in seiner Ruhe wird er nicht gequält.

22 Es gibt einen, der sich aus Scham selbst zugrunde richtet, / er wird sich zugrunde richten vor einem Unverständigen.

23 Es gibt einen, der aus Scham einem Freund etwas verspricht, / und damit hat er sich ihn grundlos zum Feind gemacht.

24 Ein schlimmer Schandfleck an einem Menschen ist die Lüge, / im Mund der Ungebildeten findet sie sich ständig.

25 Besser ein Dieb als ein beständiger Lügner, / aber beide werden Vernichtung erben.

26 Das Wesen eines lügnerischen Menschen ist Ehrlosigkeit / und seine Schande bleibt beständig bei ihm.

Sprichwörter: 20,27–32

27 Sprichwörter Wer in Worten weise ist, wird sich selbst voranbringen / und ein kluger Mensch wird den Großen gefallen.

28 Wer das Land bearbeitet, wird seine Ernte vergrößern, / und wer den Großen gefällt, wird Unrecht ausgleichen.

29 Gastgeschenke und Gaben blenden die Augen der Weisen / und wie ein Maulkorb am Mund verhindern sie Tadel.

30 Verborgene Weisheit und ein unsichtbarer Schatz - / welcher Nutzen liegt in beiden?

31 Besser ein Mensch, der seine Torheit verbirgt, / als ein Mensch, der seine Weisheit verbirgt.

32 Besser unerschöpfliche Geduld bei der Suche nach dem Herrn / als ein herrenloser Wagenlenker des eigenen Lebens.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Über Reden und Schweigen zur rechten Zeit

1 Mancher Tadel kommt zur Unzeit; es ist manchmal klüger zu schweigen.

2 Es ist besser, jemand zur Rede zu stellen, als den Ärger in sich aufzustauen.

3 Wer sich zu seiner Tat bekennt, dem bleibt Schaden erspart.

4 Wer mit Gewalt das Recht durchsetzen will, gleicht einem Eunuchen, der darauf brennt, ein Mädchen zu verführen.

5 Manche gelten als weise, weil sie nicht reden; und manche sind allen verhasst, weil sie zu viel reden.

6 Einer schweigt, weil er nichts zu sagen weiß; ein anderer schweigt, weil er die rechte Zeit zum Reden abwarten kann.

7 Ein kluger Mensch schweigt bis zum richtigen Augenblick; ein Prahlhans oder Dummkopf verpasst ihn.

8 Wer zu viel redet, gilt als unausstehlich. Wer Sonderrechte für sich beansprucht, macht sich verhasst.

Widersprüchliches

9 Manchmal hat jemand Glück im Unglück und manchmal wird aus Gewinn Verlust.

10 Das eine Mal machst du ein Geschenk und erreichst damit nichts; das andere Mal bringt es dir das Doppelte ein.

11 Manchmal wird einer gestürzt, weil er zu hoch stand, und manchmal steigt einer aus dem Nichts zu hohen Ehren auf.

12 Manchmal glaubst du, für wenig Geld viel bekommen zu haben, und hast doch siebenmal mehr bezahlt, als es wert war.

13 Ein kluger Mensch weiß sich mit ein paar Worten beliebt zu machen; aber die Liebenswürdigkeiten eines dummen Schwätzers sind vergebliche Liebesmühe.

14 Wenn ein unverständiger Mensch dir etwas schenkt, hast du nichts davon; denn mit einem Auge gibt er und mit vielen Augen wartet er auf die Gegenleistung.

15 Er gibt wenig, aber er schimpft über vieles mit lauter Stimme wie ein Marktschreier. Heute leiht er dir etwas und morgen schon will er es zurückhaben. Solche Leute sind ekelhaft!

16 Und dann sagt solch ein Dummkopf: »Niemand mag mich! Keiner weiß meine Wohltaten zu schätzen! Sie lassen sich von mir füttern und reden schlecht von mir. «

17 Oft und viel wird über ihn gelacht.

Über unpassendes Reden

18 Mit der Zunge ausgleiten ist schlimmer als auf dem Pflaster ausgleiten. Genauso schnell gleiten die Unheilstifter aus und stürzen.

19 Ein Mensch ohne Benehmen gleicht einer schlecht angebrachten Geschichte, wie man sie so oft von unwissenden Leuten hört.

20 Wenn ein Dummkopf ein kluges Wort zitiert, nimmt ihn niemand ernst; denn er gebraucht es nicht im richtigen Zusammenhang.

21 Manche sind zu arm, um zu sündigen; sie können sich mit einem ruhigen Gewissen schlafen legen.

22 Manche richten sich selbst zugrunde, weil sie sich scheuen, einem Dummkopf die Stirn zu bieten.

23 Mancher verspricht einem Freund etwas, weil er nicht Nein sagen will; damit macht er ihn ungewollt zu seinem Feind.

24 Lügen sind hässliche Flecken im Charakterbild eines Menschen; aber die Unverständigen lügen immerzu.

25 Ein Dieb ist nicht so schlimm wie ein Gewohnheitslügner; aber beide laufen ins Verderben.

26 Ein Lügner hat keine Ehre im Leib, seine Schande wird er nicht mehr los.

Weisheit verpflichtet

27 Wer seine Worte klug gebraucht, kommt im Leben voran; ein verständiger Mensch gewinnt die Gunst seiner Vorgesetzten.

28 Wer seinen Acker bebaut, kann hinterher viel Getreide anhäufen; und wer die Gunst der Mächtigen hat, kann viel Unrecht abbauen.

29 Geschenke und Bestechungen können sogar Weise blind machen; wie ein Maulkorb verhindern sie den Tadel.

30 Weisheit, die du für dich behältst, ist wie ein vergrabener Schatz – beide sind nutzlos.

31 Jemand, der seine Dummheit versteckt, handelt besser als jemand, der seine Weisheit versteckt.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Reden und Schweigen

1 Es tadelt einer oft seinen Nächsten zur Unzeit, doch wäre es klüger, wenn er schwiege.

2 Es ist besser, offen zu tadeln, als heimlich zu grollen;

3 und wer’s mit Dank annimmt, dem bringt’s Nutzen.

4 Wer mit Gewalt ein Urteil erzwingen möchte, der ist wie ein Eunuch, der eine Jungfrau schänden will.

5 Der eine schweigt und wird deshalb für weise gehalten; der andere macht sich unbeliebt, weil er viel redet.

6 Der eine schweigt, weil er nichts zu antworten weiß; der andere aber schweigt und wartet auf seine Zeit.

7 Ein weiser Mann schweigt, bis er seine Zeit gekommen sieht; aber ein Prahler und Narr achtet nicht auf die rechte Zeit.

8 Wer viele Worte macht, wird verabscheut; und wer auf seinem Recht besteht, macht sich verhasst. [Wie gut, wenn jemand getadelt wird und Reue zeigt, so wird er mutwillige Sünde vermeiden. ]

Gewinn und Verlust

9 Manches Unglück führt einen zum Guten, und mancher Gewinn führt zum Schaden.

10 Manche Gaben bringen keinen Gewinn; andere dagegen werden doppelt vergolten.

11 Mancher, der in hohem Ansehen steht, fällt tief; und mancher, der erniedrigt ist, kommt empor.

12 Mancher kauft zunächst viel für wenig Geld; aber nachher muss er’s siebenfach bezahlen.

Der unbeliebte Narr

13 Ein weiser Mann macht sich mit wenigem beliebt, aber was Narren schenken, hat keinen Wert.

14 Das Geschenk des Narren wird dir nichts nützen; [auch nicht das eines Neiders, weil er etwas dafür erwartet, ] denn mit einem Auge gibt er und mit sieben Augen sieht er, was er dafür bekommt.

15 Er gibt wenig und hält es einem vielfach vor und schreit’s aus wie ein Ausrufer. Heute leiht er, morgen will er’s wiederhaben. Das sind widerwärtige Leute.

16 Der Narr klagt: »Niemand ist mein Freund; niemand dankt mir für meine Wohltaten. Sie essen mein Brot und reden schlecht von mir. «

17 Wie oft und von wie vielen wird er verspottet! [Denn mit seinem Besitz ist er nicht in rechter Weise umgegangen. Selbst nichts zu besitzen, ist ihm gleichgültig. ]

Unzeitiges Reden

18 Besser, es kommt einer auf schlüpfrigem Boden zu Fall als durch sein Reden; so geht’s den Bösen: Plötzlich müssen sie fallen.

19 Ein grober Mensch fällt auf durch unpassende Reden; im Munde unerzogener Leute sind sie gang und gäbe.

20 Auch wenn ein Narr etwas Richtiges sagt, so findet es doch keinen Anklang; denn er sagt es nicht zur rechten Zeit.

Armut und falsche Scham

21 Manchen hindert nur seine Armut daran, Böses zu tun; kommt er zur Ruhe, so hat er kein schlechtes Gewissen.

22 Mancher setzt sein Leben aufs Spiel aus Furcht vor Schande; aber um törichter Leute willen verliert er es.

23 Mancher macht aus Scham seinem Freund Versprechungen und macht ihn sich grundlos zum Feind.

Warnung vor Lügen

24 Die Lüge ist ein hässlicher Schandfleck an einem Menschen; im Munde unerzogener Leute ist sie gang und gäbe.

25 Schlimmer als ein Dieb ist ein Mensch, der ständig lügt; aber zuletzt werden sie beide untergehen.

26 Ein verlogener Mensch ist ehrlos, und sein schändliches Verhalten hört nicht auf.

Weisheitssprüche

27 Ein weiser Mann bringt sich mit wenigem zu Ehren, und ein kluger Mann gefällt den Mächtigen.

28 Wer einen Acker fleißig bebaut, vermehrt seine Ernte; und wer dem Mächtigen gefällt, kann Unrecht gutmachen.

29 Geschenke und Gaben machen die Augen der Weisen blind. Sie sind wie ein Zaum im Maul, sodass sie niemand mehr zurechtweisen können.

30 Verborgene Weisheit und ein vergrabener Schatz, was nützen sie beide?

31 Besser ein Mensch, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Weisheit verheimlicht.

32 [Besser unbeirrte Geduld bei der Suche nach dem Herrn, als ein unbeherrschter Wagenlenker des eigenen Lebens zu sein. ]

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