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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Borgen und Bürgen: 29,1–20

1 Wer Erbarmen hat, borgt dem Nächsten, / und wer dessen Hand unterstützt, beachtet die Gebote.

2 Borge dem Nächsten zur Zeit seiner Not, / doch gib dem Nächsten zur Zeit zurück!

3 Halte dein Wort und sei verlässlich für ihn / und du bekommst jederzeit, was du nötig hast!

4 Viele betrachten das Darlehen als Gewinn / und bereiten ihren Helfern Mühe.

5 Bis er etwas bekommt, küsst er dem anderen die Hände / und redet wegen seines Nachbarn Geldes mit unterwürfiger Stimme. Den Zeitpunkt der Rückzahlung zögert er hinaus, / er erwidert Worte der Ablenkung / und er beklagt den Zeitpunkt.

6 Wenn er zahlungsfähig ist, erhält jener kaum die Hälfte / und er betrachtet sie wie einen Gewinn. Falls aber nicht, hat er jenen um sein Geld gebracht / und er hat sich ihn leichtfertig zum Feind gemacht. Fluchen und Schimpfen zahlt er ihm zurück, / statt mit Ehre zahlt er ihm zurück mit Schmach.

7 Viele sind nicht aus Bosheit zurückhaltend, / sie haben Angst, ohne Grund beraubt zu werden.

8 Doch hab Geduld mit dem Niedrigen / und lass ihn nicht auf Wohltat warten!

9 Um des Gebotes willen nimm dich des Armen an, / lass ihn in seiner Not nicht leer weggehen!

10 Setz dein Silber ein für den Bruder und Freund, / lass es nicht rosten unter dem Stein, bis es vernichtet ist!

11 Leg dir einen Schatz an nach den Geboten des Höchsten; / der wird dir mehr nützen als Gold!

12 Verschließ Wohltaten in deinen Vorratskammern, / sie werden dich retten aus allem Unheil!

13 Besser als ein starker Schild und eine schwere Lanze / werden sie für dich gegen den Feind streiten.

14 Ein guter Mann bürgt für den Nächsten, / wer die Scham verloren hat, lässt ihn im Stich.

15 Vergiss nicht die Gefälligkeiten des Bürgen, / denn er gab sich selbst für dich hin!

16 Ein Sünder ruiniert die Güter eines Bürgen /

17 und einer von undankbarer Gesinnung lässt seinen Retter im Stich.

18 Eine Bürgschaft hat viele Redliche ruiniert / und hat sie umhergeworfen wie eine Welle im Meer; vermögende Männer hat sie heimatlos gemacht / und sie sind bei fremden Völkern herumgeirrt.

19 Ein Sünder verwickelt sich in Bürgschaft / und einer, der dem Gewinn nachjagt, verwickelt sich in Gerichtsverfahren.

20 Steh für den Nächsten ein, so gut du kannst, / doch sei auf der Hut, dass du nicht hereinfällst!

Heimat und Fremde: 29,21–28

21 Grundlage des Lebens sind Wasser, Brot und Kleidung / und ein Haus, um die Nacktheit zu bedecken.

22 Besser das Leben eines Armen unter schützendem Dach / als köstliche Leckerbissen unter Fremden!

23 Ob wenig oder viel, sei zufrieden, / dann hörst du keinen Vorwurf als Zugewanderter!

24 Schlimm ist ein Leben von Haus zu Haus, / und wo du als Zugewanderter wohnst, tu deinen Mund nicht auf!

25 Du bewirtest und reichst Getränke ohne Dank, / dazu hörst du noch Bitteres:

26 Komm her, Zugewanderter! Deck den Tisch! / Wenn du etwas zur Hand hast, gib mir zu essen!

27 Fort mit dir, Zugewanderter, vor einem Ehrengast! / Mein Bruder ist als Gast gekommen. Ich brauche das Haus.

28 Diese Dinge sind belastend für einen Menschen mit Verstand, / die Vorwürfe wegen der Herkunft aus der Fremde und die Beschimpfung als Gläubiger.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Über Darlehen

1 Wer mit seinem Nachbarn fühlen kann, ist auch bereit, ihm etwas zu leihen. Wer anderen aus der Not hilft, befolgt die Gebote Gottes.

2 Wenn dein Mitmensch etwas braucht, dann leih es ihm; und wenn du ihm etwas schuldest, dann zahl es ihm pünktlich zurück!

3 Halte, was du versprochen hast, und zeig, dass du zuverlässig bist! Dann leihen dir auch die anderen jederzeit, was du brauchst.

4 Viele betrachten ein Darlehen als einen glücklichen Fund, den sie ruhig behalten können. So bereiten sie denen Ärger, die ihnen ausgeholfen haben.

5 Bevor solch ein Mensch das Geld eines anderen in Empfang nimmt, küsst er ihm die Hand und redet im unterwürfigsten Ton. Doch wenn es ans Zurückzahlen geht, schiebt er es immer wieder hinaus und sagt, wie leid es ihm tue, aber die Zeiten seien gerade so schlecht.

6 Kann er zurückzahlen, so bringt er kaum die Hälfte und tut, als brächte er etwas Gefundenes zurück. Kann er es nicht, so ist der Gläubiger sein Geld los. Dafür bekommt er einen ungewollten Feind, der ihn mit Flüchen, Schimpfworten und Verachtung belegt, statt ihm zu danken.

7 Darum wollen viele nicht mehr leihen. Sie sind nicht hartherzig; sie wollen nur nicht unnötig betrogen werden.

Über die Hilfsbereitschaft

8 Trotzdem: Sei großherzig gegenüber den Bedürftigen, lass sie nicht auf deine Hilfe warten!

9 Unterstütze die Armen, wie der Herr es befohlen hat; schick sie in ihrer Not nicht mit leeren Händen weg!

10 Gib dein Geld lieber für einen Verwandten oder Freund aus, als es unter irgendeinem Stein zu vergraben, wo es verrottet!

11 Verwende deinen Reichtum, wie Gott, der Höchste, es angeordnet hat; das bringt dir mehr ein als dein Gold.

12 Wohltaten, die du anderen erwiesen hast, kannst du als Juwelen in deiner Schatzkammer betrachten; sie werden dir aus jedem Unglück heraushelfen.

13 Sie werden dich besser gegen deine Feinde verteidigen als der festeste Schild und der schwerste Spieß.

Über Bürgschaften

14 Ein guter Mensch übernimmt die Bürgschaft für die Schulden seines Nachbarn. Nur einer, der jedes Anstandsgefühl verloren hat, lässt ihn im Stich.

15 Wenn dir jemand den Gefallen getan hat, für dich zu bürgen, vergiss es ihm nicht! Er hat sich selbst für dich aufs Spiel gesetzt.

16 Nur ein Schurke ruiniert seinen Bürgen;

17 nur wer keine Dankbarkeit kennt, lässt seinen Retter im Stich.

18 Bürgschaft hat schon viele Wohlhabende zugrunde gerichtet und sie wie Wellen im Meer hin und her geworfen, von einer Schwierigkeit in die andere. Einflussreiche Männer haben dadurch Haus und Heimat verloren und mussten in fremden Ländern umherirren.

19 Der Bösewicht verstrickt sich in Bürgschaften und wer auf Profit aus ist, verstrickt sich in Prozesse.

20 Hilf deinen Mitmenschen, so gut du kannst; aber pass auf, dass dich keiner hereinlegt!

Über das Leben zu Hause und unter Fremden

21 Das Wichtigste, was der Mensch zum Leben braucht, sind Wasser, Brot, Kleidung und ein Heim, wo er für sich sein kann.

22 Lieber ein Leben in Armut unter dem eigenen Bretterdach als ein Schlemmerleben in fremden Häusern.

23 Sei zufrieden mit dem wenigen oder vielen, das du hast; dann hörst du von niemand den Vorwurf, ein fremder Eindringling zu sein.

24 Von Haus zu Haus ziehen zu müssen ist kein Leben. Und weil du fremd bist, darfst du nirgendwo den Mund aufmachen.

25 Du lädst andere zum Essen und Trinken ein und keiner dankt dir dafür. Im Gegenteil, du bekommst noch herabsetzende Worte zu hören:

26 »Los, Fremder, deck den Tisch! Bring her, was du zu essen hast!«

27 »Verschwinde, Fremder! Ich erwarte einen wichtigen Gast. Mein Bruder kommt mich besuchen, da brauche ich das Haus. «

28 Als Fremder beschimpft und als Darlehensgeber auch noch beleidigt zu werden, das ist für einen empfindsamen Menschen schwer zu ertragen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Über Darlehen und ihre Rückzahlung

1 Wer seinem Nächsten etwas leiht, tut ein Werk der Barmherzigkeit, und wer ihm aushilft, der hält die Gebote.

2 Leihe deinem Nächsten, wenn er’s nötig hat, und zahle auch du deinem Nächsten deine Schulden, wenn es an der Zeit ist.

3 Halte dein Wort und sei zuverlässig, dann bekommst du stets, was du brauchst.

4 Viele halten ein Darlehen für ein Geschenk und fallen dem zur Last, der ihnen geholfen hat.

5 Manch einer küsst die Hände, bis er erhält, was er verlangt, und redet unterwürfig, um an das Geld des Nächsten zu kommen; aber wenn er’s zurückgeben soll, verzögert er’s, klagt und bittet um Aufschub.

6 Wenn er bezahlen kann, bekommt jener kaum die Hälfte zurück, und selbst darüber muss er froh sein. Wenn aber nicht, so bringt er den anderen um sein Geld und macht ihn sich zum Feind. Denn er bezahlt ihn mit Fluchen und Schelten und gibt ihm Schmähworte statt Dank.

7 Viele verleihen ungern, nicht aus Bosheit, sondern weil sie fürchten, schuldlos um ihr Gut zu kommen.

8 Doch du habe Geduld mit dem Bedürftigen, sei barmherzig und dränge ihn nicht!

9 Um des Gebotes willen hilf dem Armen, und lass ihn in der Not nicht mit leeren Händen fortgehen.

10 Verlier dein Geld lieber an deinen Bruder oder Freund, und lass es nicht unter einem Stein rosten, bis es verloren ist!

11 Sammle dir einen Schatz nach dem Gebot des Allerhöchsten: Er wird dir mehr einbringen als alles Gold.

12 Fülle deine Kammer mit Wohltaten: Sie werden dich aus allem Unglück retten;

13 sie werden dich besser vor deinen Feinden schützen als ein starker Schild oder schwerer Spieß.

Über Bürgschaften

14 Ein guter Mann bürgt für seinen Nächsten, aber ein Schamloser lässt ihn im Stich.

15 Vergiss nicht, was dein Bürge für dich getan hat, denn er hat sich selbst für dich verpfändet.

16 Der Sünder bringt seinen Bürgen um Hab und Gut,

17 und der Undankbare lässt seinen Retter im Stich. Eine Bürgschaft hat viele aufrechte Leute zugrunde gerichtet und umhergeworfen wie die Wellen im Meer.

18 Sie hat mächtige Männer von Haus und Hof vertrieben, dass sie in fremden Ländern umherirren mussten.

19 Ein Sünder gerät in eine Bürgschaft, und wer auf Gewinn aus ist, wird vor Gericht gezogen.

20 Hilf deinem Nächsten aus, so viel du kannst; doch sieh dich vor, dass du nicht selbst darüber zu Schaden kommst!

Vom Elend in der Fremde

21 Das Erste zum Leben sind Wasser und Brot, Kleider und Haus als Schutz.

22 Besser ein armes Leben in einer eigenen Hütte als ein köstlich gedeckter Tisch in fremden Häusern.

23 Lass dir genügen, ob du wenig oder viel hast; so wirst du nicht als Fremder geschmäht.

24 Denn es ist ein schlimmes Leben, von Haus zu Haus zu ziehen. Und wo du fremd bist, darfst du deinen Mund nicht auftun.

25 Auch wenn du Speis und Trank bereitest, wirst du keinen Dank erfahren und sogar noch bittere Worte hören:

26 »Auf, Fremder, komm, bereite den Tisch und lass mich essen, was du hast!«,

27 oder: »Geh, Fremder, du verdienst die Ehre nicht; mein Bruder kommt zu Gast, ich muss das Haus haben. «

28 Das ist schwer für einen vernünftigen Menschen: Verachtung in der Fremde und Schmähung als Gläubiger.

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