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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Elend der Menschen: 40,1–11

1 Eine große Mühsal ist für jeden Menschen geschaffen worden, / ein schweres Joch für die Söhne Adams, von dem Tag ihrer Geburt aus dem Mutterleib / bis zum Tag der Rückkehr zur Mutter von allem:

2 ihre Überlegungen, die Furcht des Herzens, / der Gedanke an die Zukunft, der Todestag.

3 Von dem, der auf einem prächtigen Thron sitzt, / bis zum Gedemütigten am Erdboden und in Asche,

4 von dem, der Purpur und Krone trägt, / bis zu dem, der sich ein grobes Tuch umwirft:

5 Wut, Eifersucht, Verwirrung und Unruhe, / Todesangst, Groll und Streit. Zur Zeit der Ruhe auf dem Bett / verändert der nächtliche Schlaf seine Erkenntnis.

6 Kurz wie ein Nichts ist die Ruhe, / da wird er, im Schlaf wie in der Wache am Tag, verwirrt durch eine Schau seines Herzens, / wie einer, der vor dem Krieg geflüchtet ist.

7 Im Augenblick der Rettung wacht er auf / und wundert sich über unnütze Furcht.

8 Über alle Lebewesen, vom Menschen bis zum Vieh, / und über Sünder dazu siebenfach, kommt:

9 Tod, Blut, Zwietracht und Schwert, / Unglück, Hunger, Verwüstung und Schläge.

10 Für die Gesetzlosen ist dies alles erschaffen / und ihretwegen kam die Flut.

11 Alles, was von der Erde stammt, kehrt zur Erde zurück, / und was von den Wassern stammt, fließt ins Meer zurück.

Bleibendes: 40,12–17

12 Jede Bestechung und jede Ungerechtigkeit wird ausgelöscht, / aber Treue wird in Ewigkeit bestehen.

13 Die Reichtümer der Ungerechten werden austrocknen wie ein Fluss, / wie lauter Donner bei Regen verhallt.

14 Wenn er die Hände öffnet, wird man sich freuen, / aber die übertreten, werden das Ziel verfehlen.

15 Die Sprösslinge der Gottlosen werden keine Triebe hervorbringen, / denn sie sind wie faule Wurzeln auf kantigem Fels;

16 wie Riedgras an jedem Gewässer und am Ufer eines Flusses / wird man es vor jedem anderen Futtergras ausreißen.

17 Erweis von Güte ist wie ein Paradies voll Segnungen / und Almosen hat für die Ewigkeit Bestand.

Die höchsten Güter und Werte im Leben des Menschen: 40,18–27

18 Das Leben eines Genügsamen und eines Arbeiters ist angenehm, / doch über beiden steht, der einen Schatz findet.

19 Kinder und Städtebau geben einem Namen Bestand, / doch mehr als beide gilt eine untadelige Frau.

20 Wein und Musik erfreuen das Herz, / doch über beiden steht die Liebe zur Weisheit.

21 Flöte und Harfe machen Lieder angenehm, / doch über beiden steht eine angenehme Sprache.

22 Anmut und Schönheit begehrt das Auge, / doch über beiden steht das zarte Grün der Aussaat.

23 Freund und Gefährte begegnen sich zur rechten Zeit, / doch über beiden steht eine Frau mit einem Mann.

24 Brüder und Hilfe sind für die Zeit der Bedrängnis, / doch mehr als beides rettet eine Liebestat.

25 Gold und Silber geben dem Fuß Halt, / doch mehr als beides schätzt man einen Rat.

26 Reichtümer und Kraft erheben das Herz, / doch mehr als beides ist die Furcht des Herrn. Mit der Furcht des Herrn gibt es keinen Mangel, / mit ihr muss man keine Hilfe suchen.

27 Die Furcht des Herrn ist wie ein Paradies des Segens / und mehr als jeder Ruhm hüllt sie ihn ein.

Betteln: 40,28–30

28 Kind, lebe nicht ein Bettlerleben! / Besser sterben als betteln!

29 Wer auf einen fremden Tisch schaut, / dessen Leben ist nicht als Leben zu rechnen. Er verunreinigt sich mit fremden Speisen, / aber ein verständiger und gebildeter Mann wird sich in Acht nehmen.

30 Im Mund eines Unverschämten ist das Betteln süß, / aber in seinem Inneren brennt ein Feuer.

Elberfelder Bibel

Elberfelder 2006

Diese Übersetzung hat dieses Buch nicht

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Über das Schicksal des Menschen

1 Viel Unruhe ist jedem Menschen in die Wiege gelegt worden. Auf allen liegt eine schwere Last, angefangen von dem Tag, an dem sie aus dem Schoß ihrer Mutter hervorkommen, bis zu dem Tag, an dem sie zurückkehren in den Schoß der Erde, der Mutter aller Geschöpfe.

2 Ihre Herzen sind voller Angst, ihr Grübeln und ihr besorgtes Fragen kreist um das, was auf sie wartet: um den Tag ihres Todes.

3 Darin geht es allen gleich: dem, der auf strahlendem Thron sitzt, wie dem, der in Staub und Asche kauert;

4 dem, der Purpurgewand und Krone trägt, wie dem, der sich in Lumpen hüllt.

5 Jeder erfährt Zorn und Eifersucht, Aufregung und Unruhe, Todesangst und Hass und Streit. Sogar nachts, wenn der Mensch auf seinem Bett Ruhe sucht, verwirren Träume seine Gedanken.

6 Ruhe findet er so gut wie keine. Bilder schrecken ihn auf und es geht ihm nicht besser als am hellen Tag. Aus seinem Inneren steigen sie auf und ängstigen ihn. Er sieht sich auf der Flucht vor dem Feind.

7 Und wenn er gerade meint, es sei um ihn geschehen, wacht er auf und kann es kaum fassen, dass seine Furcht völlig grundlos war.

8 Alle Geschöpfe, Menschen wie Tiere, haben das gleiche Schicksal; aber die Sünder trifft es siebenfach:

9 Tod, Blutvergießen, Streit und Krieg, Katastrophen, Hungersnot, Verwüstung und Seuche.

10 Das alles wurde für die geschaffen, denen das Gesetz Gottes gleichgültig ist; ihretwegen kam einst auch die große Flut.

11 Alles, was aus der Erde hervorgegangen ist, kehrt auch in die Erde zurück, so wie alles Wasser ins Meer zurückfließt.

Über Vergängliches und Bleibendes

12 Alles, was auf Bestechung und Unrecht gegründet ist, wird vergehen. Was aber durch Treue entsteht, bleibt für immer bestehen.

13 Wer Unrecht tut, dessen Wohlstand ist wie ein Sturzbach, der plötzlich versiegt, oder ein verhallender Donnerschlag beim Gewitter.

14 Er hält die Hände auf und freut sich; aber weil er das Gesetz übertritt, zerrinnt ihm am Ende alles zwischen den Fingern.

15 Die Kinder von Menschen, die Gott missachten, werden nicht viele Nachkommen haben; sie gleichen Pflanzen, die auf hartem Felsen Wurzeln treiben wollen.

16 Sie sind wie Riedgras, das am Ufer der Flüsse wächst und früher ausgerissen wird als jedes andere Gras.

17 Freundlichkeit aber ist wie ein fruchtbarer, herrlicher Garten und Wohltaten bleiben für immer im Gedächtnis.

Über das Gute, das Bessere und das Beste im Leben

18 Angenehm leben kann jemand von seinem Besitz oder vom Ertrag seiner Arbeit, aber noch mehr, wenn er einen Schatz entdeckt.

19 Der Name eines Mannes bleibt bestehen, wenn er Kinder hat oder eine Stadt gründet, aber noch mehr, wenn er Weisheit erlangt. Wenn einer Vieh und Äcker besitzt, wird er weithin bekannt, aber noch mehr, wenn er eine tugendhafte Frau hat.

20 Wein und Musik erfreuen das Herz; aber noch mehr erfreut die Liebe zur Weisheit.

21 Flöte und Harfe verschönern den Gesang; aber noch mehr erfreut die Gabe wohlklingender Rede.

22 Anmut und Schönheit entzücken das Auge; aber noch mehr entzückt junges Grün auf den Feldern.

23 Es ist eine glückliche Stunde, wenn du einem Freund oder Gefährten begegnest; aber noch glücklicher ist es, wenn Frau und Mann einander begegnen.

24 Brüder und Helfer stehen dir im Notfall bei; aber noch mehr Hilfe erwächst dir aus den Wohltaten, die du anderen erwiesen hast.

25 Durch Gold und Silber findet man Sicherheit, aber noch mehr durch einen guten Rat.

26 Durch Wohlstand und Kraft bekommst du Selbstvertrauen, aber noch mehr durch Ehrfurcht vor dem Herrn. Wenn du sie hast, dann fehlt dir nichts; du brauchst keine andere Hilfe zu suchen.

27 Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist wie ein fruchtbarer, herrlicher Garten; sie ist ein besserer Schutz als aller Ruhm.

Über das Betteln

28 Mein Sohn, verbring dein Leben nicht als Bettler! Lieber sterben als betteln!

29 Wer stets nach fremden Tischen schielt, hat ein erbärmliches Leben. Er verunreinigt sich mit fremden Speisen, die jeder Mensch mit Verstand und Erziehung meidet.

30 Wer kein Schamgefühl hat, dem schmeckt das erbettelte Brot süß; aber in seinem Bauch müsste es wie Feuer brennen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Vom Elend des Menschen

1 Große Mühe ist für jeden Menschen geschaffen, und ein schweres Joch liegt auf den Söhnen Adams von Mutterleib an, bis sie zurückkehren zur Erde, die unser aller Mutter ist.

2 Sie haben Sorge und Herzensangst, leben in Ungewissheit – und am Ende steht der Tod.

3 Von einem, der auf einem herrlichen Thron sitzt, bis zu einem, der gedemütigt in Staub und Asche liegt,

4 von einem, der Purpur und Krone trägt, bis zu einem, der einen groben Kittel anhat – immer gibt es

5 Zorn und Eifersucht, Kummer, Unfriede und Todesfurcht, Hass und Streit. Und wenn einer auf seinem Bett zur Ruhe kommt, verwirrt ihm der Schlaf des Nachts den Sinn.

6 Kaum ruht er ein wenig, so ist’s doch nichts damit; denn bald müht er sich im Schlaf, als wäre er wach – erschrocken im Traum, als müsste er aus der Schlacht fliehen;

7 und im Augenblick seiner Not wacht er auf und ist verwundert, dass die Furcht umsonst war.

8 Dies widerfährt allem Fleisch, Mensch und Tier, aber den Sündern siebenmal mehr:

9 Mord und Blutvergießen, Streit und Schwert, Unglück und Hunger, Verderben und Plage.

10 Für die Gottlosen ist all dies geschaffen; und ihretwegen kam die Sintflut.

11 Alles, was aus der Erde kommt, muss wieder zu Erde werden, wie alle Wasser wieder ins Meer fließen.

Der Untergang der Ungerechten und Gottlosen

12 Alle Geschenke und unrechten Zuwendungen werden untergehen; aber die Treue bleibt ewig.

13 Die Güter der Ungerechten versiegen wie ein Fluss und verhallen wie ein starker Donner im Regen.

14 Sie sind fröhlich, solange sie Geschenke nehmen; aber zuletzt gehen sie doch zugrunde.

15 Die Nachkommen der Gottlosen bringen keine Zweige hervor, und auf bloßem Fels wachsen nur verkrüppelte Wurzeln.

16 Und selbst wenn sie wie das Riedgras auf feuchtem Boden und nahe am Wasser stünden, würden sie doch eher ausgerottet als alles andere Gras.

17 Wohltun ist wie ein gesegneter Garten, und Barmherzigkeit bleibt ewig.

Gutes und Besseres

18 Wer genügsam und wer fleißig lebt, hat es gut; aber besser als beide hat es der, der einen Schatz findet.

19 Kinder und ein Haus in der Stadt machen einen bleibenden Namen; aber eine untadelige Frau wird mehr geschätzt als beides.

20 Wein und Musik erfreuen das Herz, aber besser als beide ist die Liebe zur Weisheit.

21 Flöte und Harfe klingen schön, aber besser als beide ist eine freundliche Rede.

22 Nach Anmut und Schönheit sehnt sich das Auge, aber eine grüne Saat ist besser als beides.

23 Freund und Gefährte helfen zur rechten Zeit, aber mehr noch als beide die Frau ihrem Mann.

24 Brüder und Helfer sind gut in der Not, aber mehr als beide rettet Barmherzigkeit.

25 Gold und Silber geben sicheren Stand, aber mehr als beides wird guter Rat geschätzt.

26 Geld und Gut machen Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn. In der Furcht des Herrn fehlt einem nichts, und man braucht keine Hilfe.

27 Die Furcht des Herrn ist wie ein gesegneter Garten, und sie beschützt mehr als alle Herrlichkeit.

Warnung vor dem Betteln

28 Mein Kind, verlege dich nicht aufs Betteln; es ist besser, zu sterben als zu betteln.

29 Wer sich nach fremden Tischen umsieht, dessen Leben ist kein rechtes Leben; denn er macht sich mit fremden Speisen unrein; aber gerade davor hütet sich ein vernünftiger, wohlerzogener Mann.

30 Süß schmeckt dem Unverschämten das Betteln; aber in seinem Bauch wird es wie Feuer brennen.

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