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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
1 Mein Sohn, achte auf meine Worte, / meine Gebote verwahre bei dir!
2 Bewahre meine Gebote, damit du am Leben bleibst, / hüte meine Unterweisung wie deinen Augapfel!
3 Binde sie dir an die Finger, / schreib sie auf die Tafel deines Herzens!
4 Sag zur Weisheit: Du bist meine Schwester! / und nenne die Klugheit deine Freundin!
5 Sie bewahrt dich vor der fremden Frau, / vor der Fremden, die ihre Worte glatt macht.
6 Vom Fenster meines Hauses, / durch das Gitter, habe ich ausgeschaut;
7 da sah ich bei den Unerfahrenen, / da bemerkte ich bei den Burschen / einen jungen Mann ohne Verstand:
8 Er ging über die Straße nahe ihrer Ecke / und nahm den Weg zu ihrem Haus,
9 als der Tag sich neigte, in der Abenddämmerung, / um die Zeit, da es dunkel wird und die Nacht kommt.
10 Da! Eine Frau kommt auf ihn zu, / im Kleid der Dirnen, mit listiger Absicht;
11 voll Leidenschaft ist sie und unbändig, / ihre Füße blieben nicht mehr im Haus;
12 bald auf den Gassen, bald auf den Plätzen, / an allen Straßenecken lauert sie.
13 Nun packt sie ihn, küsst ihn, / sagt zu ihm mit keckem Gesicht:
14 Ich war zu Heilsopfern verpflichtet / und heute erfüllte ich meine Gelübde.
15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, / ich habe dich gesucht und gefunden.
16 Ich habe Decken über mein Bett gebreitet, / bunte Tücher aus ägyptischem Leinen;
17 ich habe mein Lager besprengt / mit Myrrhe, Aloe und Zimt.
18 Komm, wir wollen bis zum Morgen in Liebe schwelgen, / wir wollen die Liebeslust kosten.
19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, / er ist auf Reisen, weit fort.
20 Den Geldbeutel hat er mitgenommen, / erst am Vollmondstag kehrt er heim.
21 So macht sie ihn willig mit viel Überredung, / mit schmeichelnden Lippen verführt sie ihn.
22 Sofort folgt er ihr, / wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, / wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,
23 bis ein Pfeil ihm die Leber zerreißt; / wie ein Vogel, der in das Netz fliegt / und nicht merkt, dass es um sein Leben geht.
24 Darum, ihr Söhne, hört auf mich, / achtet auf meine Reden!
25 Dein Herz schweife nicht ab auf ihre Wege, / verirre dich nicht auf ihre Pfade!
26 Denn zahlreich sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat; / viele sind es, die sie getötet hat;
27 ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt, / er führt zu den Kammern des Todes.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Elberfelder Bibel
Elberfelder 2006
Verführung zum Ehebruch – Folgen für den Verführten
1 Mein Sohn, bewahre meine Worte, und meine Gebote birg bei dir!
2 Bewahre meine Gebote, damit du lebst, und meine Weisung wie deinen Augapfel!
3 Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens!
4 Sprich zur Weisheit: Meine Schwester bist du! – und Verwandte nenne die Einsicht,
5 dass sie dich bewahre vor der fremden Frau[7]Damit kann die Frau eines andern Israeliten gemeint sein oder die Frau mit einer fremden Religion., vor der Ausländerin, die ihre Worte glatt macht. –
6 Denn durch das Fenster meines Hauses {blickte ich} , durch mein Gitter schaute ich hinaus.
7 Und ich sah unter den Unerfahrenen[8]o. Unverständigen; o. Einfältigen, bemerkte unter den Söhnen einen Jüngling ohne Verstand,
8 der geht über die Straße hin zu ihrer Ecke, den Weg zu ihrem Haus betritt er
9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, beim Anbruch[9]T. ; so in Anlehnung an Kap.20,20; Mas. T. : in der Pupille der Nacht der Nacht und bei Dunkelheit.
10 Da siehe, eine Frau kommt ihm entgegen im Hurenkleid und mit verstecktem {Plan im} Herzen. –
11 Leidenschaftlich ist sie und unbändig, zu Hause haben ihre Füße keine Ruhe[10]w. lassen ihre Füße sich nicht nieder.
12 Bald ist sie draußen, bald auf den Plätzen, und neben jeder Ecke lauert sie.
13 Da greift sie ihn, da küsst sie ihn, wird unverschämt[11]w. macht ihr Gesicht unverschämt und sagt zu ihm:
14 Zu Heilsopfern[12]o. Friedensopfern; o. Abschlussopfern; o. Gemeinschaftsopfern war ich verpflichtet, heute habe ich meine Gelübde erfüllt.
15 Darum bin ich ausgezogen, dir entgegen, um dein Gesicht zu suchen, und ich habe dich gefunden.
16 Mit Decken habe ich mein Bett bedeckt, mit buntem ägyptischem Leinen.
17 Ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimt.
18 Komm, wir wollen an Liebe uns berauschen bis zum Morgen, wollen schwelgen in Liebkosungen.
19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist weggegangen, fort auf weite Reise.
20 Den Beutel mit dem Geld nahm er in seine Hand, am Tag des Vollmondes {erst} kommt er nach Haus.
21 Sie verleitet ihn durch ihr vieles Überreden, mit ihren glatten Lippen reißt sie ihn fort.
22 Er folgt ihr augenblicklich[1]LXX: Er folgt ihr ahnungslos, so wie ein Stier zur Schlachtung geht, wie in die Fessel hüpft der Hirsch[2]so mit anderer Vokalisierung in Anlehnung an LXX, die syr. und aram. Üs. ; Mas. T. : wie die Fußfesseln zur Zucht des Narren {dienen},
23 bis ein Pfeil die Leber ihm zerreißt; wie ein Vogel sich ins Fangnetz stürzt und nicht weiß, dass es um sein Leben geht. –
24 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich und horcht auf die Worte meines Mundes!
25 Nicht schweife dein Herz ab zu ihren Wegen, verirre dich nicht auf ihre Pfade!
26 Denn viele sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat, und zahlreich alle, die sie ermordete.
27 Ein Weg zum Scheol ist ihr Haus, der hinabführt[3]w. Wege zum Scheol sind ihr Haus, die hinabführen zu den Kammern des Todes.
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Lass dich nicht verführen!
1 Mein Sohn, denk an meine Worte! Hüte meine Anweisungen wie einen Schatz!
2 Wenn du leben willst, dann gib auf sie acht wie auf dein eigenes Auge.
3 Behalte meine Weisungen immer bei dir, wie einen Ring an deinem Finger, schreibe sie dir tief ins Herz!
4 Betrachte die Weisheit als deine Schwester und die Einsicht als deine beste Freundin.
5 Sie werden dich fernhalten von der Frau eines anderen, von der Fremden, die so schmeichelhaft reden kann.
6 Eines Tages stand ich am Fenster meines Hauses und schaute hinaus.
7 Auf der Straße sah ich viele junge, noch unerfahrene Leute. Unter ihnen fiel mir ein Bursche auf, der gänzlich ohne Verstand sein musste.
8 Er ging die Gasse entlang, an deren Ecke eine gewisse Frau wohnte, und näherte sich ihrem Haus.
9 Der Abend war schon der Nacht gewichen, es war dunkel geworden.
10 Da sah ich sie, sie ging auf ihn zu, gekleidet wie eine Prostituierte. Sie wusste genau, was sie wollte.
11 Sie war so waghalsig und hemmungslos, dass es sie nicht im Hause hielt.
12 Mal sah man sie auf dem Marktplatz, mal auf den Straßen, dann wieder stand sie an irgendeiner Ecke und wartete.
13 Sie ging also auf den jungen Mann zu, legte ihm die Arme um den Hals, küsste ihn, blickte ihm herausfordernd in die Augen und sagte:
14 »Ich musste Gott heute ein Dankopfer bringen, das ich ihm versprochen hatte; das Fleisch für das Opfermahl habe ich mit nach Hause gebracht.
15 Deshalb bin ich herausgekommen. Ich wollte dich immer schon kennenlernen. Da bist du nun!
16 Ich habe mein Bett mit weichen, bunten Tüchern aus Ägypten bezogen,
17 mit Essenzen von Myrrhe, Aloë und Zimt habe ich es besprengt.
18 Komm mit! Wir lieben uns die ganze Nacht bis morgen früh, wir wollen einander genießen!
19 Der Mann ist nicht zu Hause, er macht gerade eine lange Reise.
20 Er hat genug Geld mitgenommen und kommt frühestens in vierzehn Tagen wieder. «
21 Mit solchen Worten redet sie auf ihn ein und schließlich hat sie ihn überredet.
22 Er folgt ihr – wie ein Ochse, der zum Schlachtplatz geführt wird. Mit Ketten an den Füßen geht er seiner Strafe entgegen, dieser unverbesserliche Narr!
23 Er weiß nicht, dass es um sein Leben geht – bis ein Pfeil ihm die Leber durchbohrt, bis er gefangen im Netz hängt wie ein Vogel.
24 Deshalb hört mir jetzt zu, ihr jungen Männer! Merkt euch, was ich euch sage:
25 Lasst euch nicht von einer solchen Frau den Kopf verdrehen, folgt ihr nicht auf ihren schlimmen Wegen!
26 Sie hat schon viele Männer ruiniert und nicht wenige sind ihretwegen ums Leben gekommen.
27 Ihr Haus ist ein Zugang zur Totenwelt. Wer zu ihr geht, betritt den kürzesten Weg ins Grab.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
1 Mein Sohn, behalte meine Rede und verwahre meine Gebote bei dir.
2 Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel.
3 Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.
4 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin,
5 dass sie dich behüte vor der fremden Frau, vor der Fremden, die glatte Worte gibt.
6 Denn am Fenster meines Hauses guckte ich durchs Gitter
7 und sah einen unter den Unverständigen und erblickte unter den jungen Leuten einen Jüngling ohne Verstand.
8 Der ging über die Gasse zu ihrer Ecke und schritt daher auf dem Wege zu ihrem Hause
9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, als es Nacht wurde und dunkel war.
10 Und siehe, da begegnete ihm eine Frau im Hurengewand, listig,
11 wild und unbändig, dass ihre Füße nicht in ihrem Hause bleiben können.
12 Jetzt ist sie draußen, jetzt auf der Gasse und lauert an allen Ecken.
13 Und sie erwischt ihn und küsst ihn, wird dreist und spricht:
14 »Ich hatte Dankopfer zu bringen, heute habe ich meine Gelübde erfüllt.
15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um nach dir zu suchen, und habe dich gefunden.
16 Ich habe mein Bett schön geschmückt mit bunten Decken aus Ägypten.
17 Ich habe mein Lager mit Myrrhe besprengt, mit Aloe und Zimt.
18 Komm, wir wollen uns satt trinken an der Liebe bis zum Morgen, lass uns die Liebe genießen.
19 Denn der Mann ist nicht daheim, er ist auf eine weite Reise gegangen.
20 Er hat den Geldbeutel mit sich genommen; er wird erst zum Vollmond wieder heimkommen. «
21 Sie überredet ihn mit vielen Worten und gewinnt ihn mit ihrem glatten Munde.
22 Er folgt ihr alsbald nach, wie ein Stier zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Hirsch, der ins Netz rennt,
23 bis ihm der Pfeil die Leber spaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und weiß nicht, dass es das Leben gilt.
24 So hört nun auf mich, meine Söhne, und merkt auf die Rede meines Mundes.
25 Lass dein Herz nicht abweichen auf ihren Weg und irre nicht ab auf ihre Bahn.
26 Denn zahlreich sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat, und viele sind, die sie getötet hat.
27 Ihr Haus ist der Weg ins Totenreich, da man hinunterfährt in des Todes Kammern.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart