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Einheitsübersetzung
Einheitsübersetzung 2016
Die Streitfrage zwischen Juden und Heiden: 15,1–5
1 Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.
2 Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstand, beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen.
3 Die Gemeinde gab ihnen das Weggeleit. Dann zogen sie durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen Brüdern große Freude.
4 Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte.
5 Da erhoben sich einige aus der Partei der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.
Die Versammlung der Apostel und der Ältesten mit der Gemeinde: 15,6–21
6 Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen.
7 Als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.
8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab.
9 Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt.
10 Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten?
11 Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene.
12 Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.
13 Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an!
14 Simon hat berichtet, dass Gott selbst zuerst darauf geschaut hat, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.
15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben:
16 Danach werde ich mich umwenden / und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; / ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten / und werde sie wiederherstellen,
17 damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, / auch alle Völker, / über denen mein Name ausgerufen ist - / spricht der Herr, der das ausführt,
18 was ihm seit Ewigkeit bekannt ist.
19 Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden;
20 man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzenopferfleisch und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen.
21 Denn Mose hat seit alten Zeiten in jeder Stadt seine Verkünder, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.
Die Beschlüsse der Versammlung: 15,22–29
22 Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.
23 Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Kilikien.
24 Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben.
25 Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken,
26 die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.
27 Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.
28 Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge:
29 Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!
Die Mitteilung der Beschlüsse an die Gemeinde von Antiochia: 15,30–35
30 Man verabschiedete die Abgesandten und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief.
31 Sie lasen ihn und freuten sich über den Zuspruch.
32 Judas und Silas, selbst Propheten, sprachen den Brüdern mit vielen Worten Mut zu und stärkten sie.
33 Nach einiger Zeit wurden sie von den Brüdern in Frieden wieder zu denen entlassen, die sie abgesandt hatten.
35 Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia und lehrten und verkündeten mit vielen anderen das Wort des Herrn.
Die Trennung von Paulus und Barnabas und Beginn der zweiten Missionsreise: 15,36–41
36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: Wir wollen wieder aufbrechen und sehen, wie es den Brüdern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündet haben.
37 Barnabas wollte auch den Johannes, genannt Markus, mitnehmen;
38 doch Paulus bestand darauf, ihn nicht mitzunehmen, weil er sie in Pamphylien im Stich gelassen hatte, nicht mit ihnen gezogen war und an ihrer Arbeit nicht mehr teilgenommen hatte.
39 Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, sodass sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern.
40 Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab, nachdem die Brüder ihn der Gnade des Herrn empfohlen hatten.
41 Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Das »Apostelkonzil« und seine Beschlüsse (Kapitel 15,1-35)
Müssen die Nichtjuden auf das Gesetz verpflichtet werden?
1 Damals kamen einige Christen aus Judäa nach Antiochia und erklärten den Brüdern: »Ihr könnt nicht gerettet werden, wenn ihr euch nicht beschneiden lasst, wie es das Gesetz Moses vorschreibt!«
2 Paulus und Barnabas bestritten das und hatten eine heftige Auseinandersetzung mit ihnen. Die Brüder beschlossen deshalb, Paulus und Barnabas und einige andere aus der Gemeinde nach Jerusalem zu senden. Sie sollten den Aposteln und Gemeindeältesten dort die Streitfrage vorlegen.
3 Paulus und Barnabas wurden von der Gemeinde feierlich verabschiedet. Sie zogen durch Phönizien und Samarien und erzählten überall in den Gemeinden, wie die Nichtjuden Jesus als den Herrn angenommen hatten. Bei allen Brüdern und Schwestern lösten sie damit große Freude aus.
4 Als sie nach Jerusalem kamen, wurden sie von der ganzen Gemeinde und den Aposteln und Gemeindeältesten freundlich aufgenommen. Sie berichteten ihnen, was Gott alles durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.
5 Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die Christen geworden waren, standen auf und erklärten: »Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, dass sie das Gesetz Moses befolgen!«
Petrus: Gott hat schon entschieden!
6 Daraufhin fand eine weitere Versammlung statt: Die Apostel und die Gemeindeältesten traten zusammen, um vor der gesamten Gemeinde die Frage zu erörtern.
7 Als die Diskussion heftig wurde, stand Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder, ihr wisst doch: Gott hat schon seit Langem unter euch seinen Willen kundgegeben. Er hat entschieden, dass die Menschen der anderen Völker durch mich die Gute Nachricht hören und zum Glauben kommen sollten.
8 Und er, der ins Herz sieht, hat diesen Menschen ein gutes Zeugnis ausgestellt: Er hat ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist geschenkt.
9 In keinem Punkt hat er einen Unterschied gemacht zwischen ihnen und uns. Sie sind rein, weil er sie durch den Glauben im Herzen rein gemacht hat.
10 Warum also fordert ihr Gott heraus und wollt diesen Menschen eine Last auferlegen, die weder unsere Vorfahren noch wir selbst tragen konnten?
11 Es ist doch allein die Gnade Gottes, auf die wir unser Vertrauen setzen und von der wir unsere Rettung erwarten – wir genauso wie sie!«
12 Aus der ganzen Versammlung kam kein Wort des Widerspruchs und alle hörten aufmerksam zu, als nun Paulus und Barnabas noch eingehender berichteten, was für staunenerregende Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden vollbracht hatte.
Jakobus macht sich zum Anwalt der nicht jüdischen Christen
13 Als die beiden geendet hatten, stand Jakobus auf und sagte: »Hört mir zu, liebe Brüder!
14 Simon hat uns gezeigt, wie Gott selbst von Anfang an darauf bedacht war, aus den Nichtjuden Menschen zu sammeln, die sein Volk sind und ihn ehren.
15 Das stimmt mit den Worten der Propheten überein, denn bei ihnen heißt es:
16 ›Danach werde ich mich euch zuwenden, sagt der Herr, und die verfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Aus den Trümmern werde ich sie von Neuem errichten.
17 Das werde ich tun, damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, alle Völker, die doch von jeher mein Eigentum sind. Ich, der Herr, werde tun,
18 was ich seit Urzeiten beschlossen habe. ‹
19 Darum bin ich der Ansicht, wir sollten den Menschen aus den anderen Völkern, die sich Gott zuwenden, nicht eine unnötige Last auferlegen. Wir sollten sie nicht dazu verpflichten, das ganze jüdische Gesetz zu befolgen,
20 sondern sie nur in einem Schreiben auffordern, dass sie kein Fleisch von Tieren essen, die als Opfer für die Götzen geschlachtet worden sind, denn es ist unrein; weiter sollen sie sich vor Blutschande hüten, kein Fleisch von Tieren essen, deren Blut nicht vollständig ausgeflossen ist, und kein Tierblut genießen.
21 Denn diese Vorschriften Moses sind seit alten Zeiten in jeder Stadt bekannt; jeden Sabbat wird ja überall in den Synagogen aus dem Gesetz vorgelesen. «
Beschluss und Brief an die nicht jüdischen Christen
22 Darauf beschlossen die Apostel und die Gemeindeältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu schicken. Sie bestimmten dafür Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, zwei führende Leute der Gemeinde,
23 und gaben ihnen folgendes Schreiben mit: »Die Apostel und die Gemeindeältesten, eure Brüder, grüßen ihre Brüder und Schwestern nicht jüdischer Abstammung in Antiochia, Syrien und Kilikien.
24 Wir haben erfahren, dass einige aus unserer Gemeinde mit ihren Äußerungen Verwirrung und Niedergeschlagenheit unter euch verbreitet haben. Sie hatten aber keinerlei Auftrag von uns.
25 Nachdem wir nun in dieser Frage zu einer einhelligen Auffassung gekommen sind, haben wir beschlossen, ausgewählte Männer unserer Gemeinde zu euch zu schicken. Sie kommen zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus,
26 die im Dienst für Jesus Christus, unseren Herrn, ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben.
27 Unsere Abgesandten Judas und Silas werden euch alles auch noch mündlich mitteilen und erläutern.
28 Vom Heiligen Geist geleitet, haben wir nämlich beschlossen, euch keine weitere Last aufzuladen außer den folgenden Einschränkungen, die unbedingt von euch zu beachten sind:
29 Esst kein Fleisch von Tieren, die als Opfer für die Götzen geschlachtet wurden; genießt kein Blut; esst kein Fleisch von Tieren, deren Blut nicht vollständig ausgeflossen ist; und hütet euch vor Blutschande. Wenn ihr euch vor diesen Dingen in Acht nehmt, tut ihr recht. Lebt wohl!«
30 Die beiden Abgesandten gingen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia. Vor der versammelten Gemeinde übergaben sie den Brief.
31 Als er vorgelesen wurde, freuten sich alle über den ermutigenden Bescheid.
32 Judas und Silas, die selbst Propheten waren, sprachen lange mit den Brüdern und Schwestern, machten ihnen weiter Mut und stärkten sie.
33 Sie blieben noch einige Zeit dort; dann wurden sie von der Gemeinde herzlich verabschiedet, um nach Jerusalem zurückzukehren.
35 Paulus und Barnabas blieben in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterwiesen sie die Gemeinde und verkündeten den Menschen in der Stadt die Botschaft Gottes.
PAULUS MISSIONIERT IN KLEINASIEN UND GRIECHENLAND (15,36–19,20) Die zweite Missionsreise von Paulus (Kapitel 15,36–18,22)
Aufbruch und Trennung von Barnabas
36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: »Lass uns noch einmal alle die Orte besuchen, in denen wir die Botschaft Gottes verkündet haben! Wir wollen sehen, wie es den Brüdern und Schwestern geht!«
37 Barnabas wollte Johannes Markus mitnehmen,
38 aber Paulus lehnte es ab, noch einmal mit ihm zusammenzuarbeiten; denn er hatte sie auf der vorhergehenden Reise in Pamphylien im Stich gelassen und die Zusammenarbeit abgebrochen.
39 Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, und Paulus und Barnabas trennten sich. Barnabas fuhr mit Markus nach Zypern,
40 Paulus aber wählte sich Silas als Begleiter. Die Brüder und Schwestern beteten für Paulus, dass Gottes Gnade ihn begleite, und er machte sich auf den Weg.
41 Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden im Glauben.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart